Ist die Haut im Fußbereich mit krankheitsauslösenden Pilzerregern infiziert, spricht man von Fußpilz.
Der Fußpilz zählt zu den Dermatomykosen (übersetzt: Hautpilzinfektionen). Dematomykosen sind lokale bzw. oberflächliche Pilzinfektionen der Haut und ihrer Anhangsgebilde. Verschiedene Pilze können Dermatomykosen verursachen.
Häufig tritt Fußpilz an beiden Füßen gleichzeitig auf. Fußpilz kann grundsätzlich
- in den Zehenzwischenräumen und/oder an den Zehen,
- den Fußsohlen,
- am Fußrand sowie
- am Fußrücken
auftreten. In etwa 80 Prozent der Fälle sind die Zehenzwischenräume betroffen. Die Zehen selbst sowie die Fußsohlen und der Fußrand sind mit ca. 28 Prozent der Fälle seltener befallen. Am seltensten ist ein Fußpilz am Fußrücken zu finden (ca. 6 Prozent).
Typischerweise geht eine Pilzinfektion der Füße mit einer Reihe leicht erkennbarer Symptome einher. Dazu gehören unter anderem Nässe, Schuppung, Juckreiz und ein unangenehmer Geruch.
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Fußpilz gehört in den westlichen Industrieländern zu den häufigsten Hautpilzerkrankungen. Es handelt sich zudem um eine der häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt.
Schätzungsweise ein Drittel der Bevölkerung leiden hierzulande an einer Pilzinfektion im Bereich der Füße. Bis zu 70 Prozent aller Deutschen sind mindestens einmal im Leben von einem Fußpilz betroffen.
Bei Männern ist die Erkrankung dabei etwas weiter verbreitet als bei Frauen. Die Anzahl der Pilzinfektionen im Bereich des Fußes steigt mit dem Alter. Kinder sind nur selten betroffen.
Zu den typischen Symptomen einer Fußpilz-Infektion gehören
- eine weißliche, aufgequollene oder nässende Fußhaut,
- eine Rötung und Schuppung der infizierten Hautstellen,
- die Bildung von Blasen oder Pusteln sowie kleinen Hautrissen,
- Juckreiz und Brennen,
- Schmerzen und
- ein unangenehmer Geruch.
Diese Fußpilz-Symptome treten nicht immer gleichzeitig auf und variieren in ihrem Stärkegrad.
Man unterscheidet nach der Lokalisierung und der Art der Symptome zwischen drei Fußpilz-Formen:
- der interdigitalen Form (Tinea pedis interdigitalis),
- der squamös-hyperkeratorischen Form (Tinea pedis plantaris) und
- der vesikuläs-dyshidrotischen Form (Tinea pedis interdigitalis).
Fußpilz breitet sich weiter aus, wenn er nicht behandelt wird © chaipanya | AdobeStock
Interdigitaler Fußpilz
Die interdigitale Form ist die häufigste Form von Fußpilz. Er tritt in den Zehenzwischenräumen auf.
Die ersten Symptome dieser Form von Fußpilz zeigen sich meist zwischen dem vierten und fünften Zeh. Im Anfangsstadium äußert sich die Infektion meist durch eine feuchte und aufgeweichte Haut (Mazeration). Dazu kommt ein unangenehmer Juckreiz zwischen den Zehen.
Im weiteren Verlauf können die betroffenen Hautstellen unter anderem schuppig werden und sich abpellen. Darunter wird eine gerötete Hautschicht sichtbar. Außerdem bilden sich oft kleine Bläschen bzw. Pusteln sowie tiefe, schmerzhafte Hautrisse. Diese Hautrisse begünstigen das Eindringen weiterer Erreger, beispielsweise Bakterien. Zudem wird der Fußpilz oft von einem unangenehmen Geruch begleitet.
Der interdigitale Fußpilz kann mitunter jahrelang unerkannt bleiben. Unbehandelt kann sich der Fußpilz von den Zehenzwischenräumen aus auf den übrigen Fuß ausbreiten.
Aus diesem Grund sollten Sie auch schwächere Symptome aus dem Anfangsstadium nicht ignorieren, sondern einen Arzt aufsuchen.
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Squamös-hyperkeratorischer Fußpilz
Die squamös-hyperkeratorischen Fußpilz-Form, auch Mokassin-Mykose genannt, entwickelt sich an den Fußsohlen. Von hier aus greift sie im weiteren Verlauf langsam auf die Fußkanten und den Fußrücken über.
Zu den typischen Symptomen dieser Fußpilz-Form gehören im Anfangsstadium eine verstärkte Trockenheit und Schuppung der Haut.
Im weiteren Verlauf kommt es zu einer übermäßigen Verhornung (Hyperkeratose) der schuppigen (squamösen) Haut. Es bilden sich also dicke Hornhautschichten und schmerzhafte Hautrisse. Diese auch als Rhagaden bezeichneten Hautrisse entwickeln sich vor allem an den besonders belasteten Fersen.
Betroffenen halten die squamös-hyperkeratorische Form von Fußpilz oft für trockene Haut und gehen deswegen nicht zum Arzt. Auch hier gilt: Lieber früher zum Arzt, bevor sich der Fußpilz ausbreiten kann!
Vesikulös-dyshidrotischer Fußpilz
Die vesikulös-dyshidrotische Form von Fußpilz hat ihren Ausgangspunkt in der Regel im Bereich des Fußgewölbes und der Fußkanten.
Hier bilden sich als Hauptsymptom kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen. Aufgrund der dicken Hornschicht an den Fußsohlen platzen sie nicht spontan, sondern trocknen ein.
In der Folge leiden die Betroffenen häufig unter einem Spannungsgefühl und Juckreiz der Fußhaut.
Ein Fußpilz muss in jedem Fall behandelt werden, da er nicht von alleine abheilt.
Bei zu später oder inkonsequenter Behandlung besteht die Gefahr einer weiteren Ausbreitung oder sogar ernster Komplikationen.
So kann ein Fußpilz der Zehenzwischenräume beispielsweise auf den gesamten Fuß oder auf die Fußnägel übergreifen. So kann sich auch noch Nagelpilz entwickeln.
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Auch andere Hautpartien und Körperstellen sind grundsätzlich gefährdet. An den Achseln oder Leisten herrscht ein feucht-warmes Milieu, so dass die Pilzinfektion dorthin übergreifen kann.
Zu einer Infektion anderer Körperregionen kann es etwa
- durch das Kratzen mit den bloßen Händen an den juckenden Füßen, oder
- das Nutzen eines einzigen Handtuchs für das Abtrocknen der Füße und anderer Körperstellen
kommen.
Eine weitere mögliche Komplikation ist die zusätzliche Entstehung einer bakteriellen Infektion, etwa einer Wundrose (Erysipel). Durch die Besiedelung mit Pilzen ist die natürliche Abwehr der Haut geschädigt. So können Bakterien und Viren leichter in die Haut eindringen und dort zu ernsthaften Entzündungen führen.
In den meisten Fällen sind Dermatophyten für Fußpilz verantwortlich. Diese auch als Fadenpilze bezeichneten Pilzerreger befallen speziell die Haut und ihre Anhangsgebilde (die Nägel und Haare). Sie führen ausschließlich zu oberflächlichen Mykosen.
In seltenen Fällen kann ein Fußpilz aber auch durch Hefepilze und Schimmelpilze ausgelöst werden.
Die Ansteckung mit diesen Erregern erfolgt dabei in der Regel entweder durch eine direkte oder indirekte Schmierinfektion.
Welche Erreger sind für Fußpilz verantwortlich?
Pilzerkrankungen, die durch Dermatophyten verursacht werden, werden auch Dermatophytosen oder Tinea genannt. In der Medizin wird für Fußpilz daher meist der Begriff Tinea pedis verwendet. Zu den wichtigsten Vertretern der Gruppe der Dermatophyten gehören die Gattungen
- Trichophyton, insbesondere Trichophyton rubrum und Trichophyton interdigitale,
- Mikrosporum und
- Epidermophyton.
Hefepilze vermehren sich durch Sprossung oder Spaltung und werden daher auch als Sprosspilze bezeichnet. Wichtige Vertreter der Gruppe der Hefepilze sind die Gattungen
- Candida,
- Cryptococcus und
- Pityrosporum.
Einer Fußpilz-Infektion durch Hefepilze liegen meist Candida-Arten, insbesondere der Erreger Candida albicans, zugrunde. Ein durch Candida verursachter Fußpilz betrifft meist die Zehenzwischenräume und wird daher auch als Candidosis interdigitalis bezeichnet.
Schimmelpilze verursachen meist systemische Mykosen im Inneren des Körpers. Sie kommen aber auch als Verursacher einer oberflächlichen Mykose wie Fußpilz infrage.
Ein Schimmelpilz, der für eine Fußpilz-Infektion verantwortlich sein kann, ist beispielsweise Scopulariopsis brevicaulis.
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Wie erfolgt die Übertragung der Erreger von Fußpilz?
Die Übertragung erfolgt in der Regel von Mensch zu Mensch durch eine sogenannte Schmier- bzw. Kontaktinfektion. Hierbei sind mit der direkten und der indirekten Schmierinfektion grundsätzlich zwei verschiedene Übertragungswege möglich.
Bei der direkten Schmierinfektion werden die Erreger beim direkten Hautkontakt mit dem infizierten Fuß eines anderen Menschen übertragen. Das kann etwa bei Kontaktsportarten wie Judo passieren.
Bei der indirekten Schmierinfektion erfolgt die Ansteckung dagegen indirekt durch den Hautkontakt mit kontaminierten Oberflächen. Bei Berührung etwa von benutzten Schuhe oder Socken oder auch Fuß- oder Teppichböden kann die Erkrankung übertragen werden. Diese Infektionsform stellt dabei den weitaus häufigeren Übertragungsweg dar.
Meistens kommt die Übertragung durch von infizierten Menschen abgesonderte Hautschüppchen zustande, mit denen gesunde Menschen in Kontakt kommen. Infizierte verlieren diese Hautschüppchen insbesondere beim Barfußlaufen und verteilen sie dann unsichtbar auf dem Fußboden. Von dort gelangen sie an die Fußhaut anderer barfußlaufender Menschen und können dort Fußpilz verursachen.
Im Englischen wird der Fußpilz auch als athlete's foot, zu deutsch Sportler-Fuß, bezeichnet. Diese Bezeichnung ist darauf zurückzuführen, dass vor allem Sportler häufig unter Fußpilz leiden. Sportler nutzen besonders häufig
- Gemeinschaftsduschen,
- Umkleidekabinen,
- öffentliche Schwimmbäder und
- Saunas und
- tragen oft schweißförderndes Schuhwerk.
Die krankheitsauslösenden Pilzerreger gedeihen in einem feucht-warmen Milieu besonders gut. Deswegen haben Sportler ein höheres Risiko, sich mit Fußpilz anzustecken. Natürlich trifft das Risiko auch auf andere Menschen zu, die gerne entsprechende Einrichtungen aufsuchen.
Auch Hotelzimmer, Ferienanlagen und Campingplätze bergen ein höheres Risiko, da auch hier viele Menschen barfuß laufen.
Ob sich ein Mensch bei Kontakt mit Fußpilzerregern ansteckt, hängt jedoch von sogenannten prädisponierende Faktoren ab.
Geschwächtes Immunsystem
Normalerweise wird die körpereigene Immunabwehr ohne Probleme mit den Fußpilz-Erregern fertig.
Zur Risikogruppe der Menschen, die besonders anfällig für Fußpilz sind, gehören unter anderem
Darüber hinaus sind auch Menschen, die
besonders anfällig für Fußpilz.
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Feucht-warmes Klima
Neben Gemeinschaftsduschen, Umkleidekabinen und Schwimmbädern betrifft der Risikofaktor "feucht-warmes Klima" auch andere Lebensbereiche. Ein höheres Risiko auf die Infektion mit Fußpilzerregern haben Menschen,
- die zu enge oder zu wenig luftdurchlässige Schuhe oder Strümpfe tragen, die die Durchblutung und Belüftung der Füße behindern,
- die zu einer erhöhte Schweißbildung neigen, also umgangssprachlich Schweißfüße haben und
- mit mangelhafter Fußhygiene oder etwa die Füße nach dem Duschen nicht richtig abtrocknen.
Eintrittspforten in der Haut
Um eine Fußpilz-Infektion hervorrufen zu können, muss der Erreger zunächst die natürliche Schutzschicht der Haut überwinden. Dazu dienen den Fußpiluerregern insbesondere kleinere Hautrisse und Verletzungen an den Füßen.
Diese Hautverletzungen können unter anderem durch zu enge Schuhe zustande kommen. Auch Fußfehlstellungen wie
die die Entstehung von Druck- und Wundstellen an den Füßen begünstigen, erhöhen das Risiko.
Darüber hinaus kann die Fußhaut auch durch zu häufiges Reinigen mit aggressiven Seifen, Duschgels oder Sprays geschädigt werden.
Die Diagnose einer Fußpilz-Infektion erfolgt durch
- ein Anamnesegespräch,
- eine klinische Inspektion der befallenen Fußbereiche und
- eine mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe im Labor.
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Klinische Inspektion und Anamnese
Die Verdachtsdiagnose Fußpilz lässt sich in der Regel durch eine klinische Inspektion der Füße und ein Anamnese-Gespräch stellen.
Hierfür untersucht der behandelnde Arzt – in der Regel ein Hautarzt – die betroffenen Hautstellen an den Füßen. Anhand der charakteristischen Symptome kann er meist schon erkennen, ob es sich um einen Fußpilz handelt.
Weitere Hinweise darauf, ob es sich bei den Hautveränderungen um Fußpilz handelt, erhält der Arzt in einem Anamnese-Gespräch. Er fragt den Patienten etwa, ob er unter weiteren Beschwerden wie etwa Jucken, Brennen oder Schmerzen an den Füßen leidet.
Außerdem versucht der Arzt mögliche Risikofaktoren und Ursachen für die Fußpilz-Infektion zu identifizieren. Dazu fragt er beispielsweise, ob der Patient
- zur Schweißbildung an den Füßen neigt,
- häufig öffentliche Duschen und Schwimmbäder nutzt oder
- oft luftundurchlässige oder zu enge Schuhe trägt.
Im Rahmen der Fußpilz-Diagnose sucht der Arzt nach typischen Symptomen © Alexander Raths | AdobeStock
Nachweis des Fußpilz-Erregers im Nativpräparat
Für die eindeutige Fußpilz-Diagnose ist ein mikroskopischer Nachweis des Erregers im sogenannten Nativpräparat notwendig. Ein Nativpräparat bezeichnet in diesem Fall eine Haut- oder Schuppenprobe der infizierten Fußhaut. Der Arzt kann sie leicht mit einem Spatel abschaben.
Dieses Probematerial wird mit 25- bis 400-facher Vergrößerung unter dem Mikroskop untersucht. Werden dabei Fußpilzerreger gefunden, ist die Diagnose Fußpilz gestellt.
Die Bestimmung, um welche Art von Fußpilz-Erreger es sich genau handelt, ist unter dem Mikroskop allerdings meist nicht möglich. Zur genauen Identifikation des Erregers wird im nächsten Schritt oft eine sogenannte Pilzkultur angelegt.
Bestimmung des Fußpilz-Erregers mit einer Pilzkultur
Für eine gezielte Behandlung muss der Arzt identifizieren, welcher Erreger verantwortlich ist. Dazu dient die Pilzkultur.
Mithilfe der entnommenen Gewebeprobe wird der Pilz auf einem geeigneten Nährboden im Labor angezüchtet. Aus den gewachsenen Pilzkolonien lässt sich anschließend auf die spezifische Pilzart schließen.
Bis das Ergebnis vorliegt, kann es bis zu drei oder vier Wochen dauern.
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Differenzialdiagnose bei Fußpilz
Auch andere Erkrankungen können mit Fußpilz-ähnlichen Symptomen einhergehen. Der Arzt muss im Rahmen der Diagnostik andere Erkrankungen ausschließen. Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie bei Fußpilz sind etwa
- Schuppenflechte (Psoriasis),
- Ekzeme oder
- bakterielle Infektionen der Fußhaut.
Ein Fußpilz sollte in jedem Fall medizinisch behandelt werden, auch wenn er nur leicht ausgeprägt ist und geringe Beschwerden verursacht. Unbehandelt kann sich der Fußpilz ausdehnen und Erkrankte können auch andere Menschen anstecken.
Zur Fußpilz-Behandlung werden in der Regel sogenannte Antimykotika eingesetzt. Dabei handelt es sich um Antipilzmedikamente, die äußerlich auf die Haut oder innerlich in Form von Tabletten verabreicht werden.
Je nach Wirkungsweise der Antimykotika lassen sich dabei grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Antipilzmitteln unterscheiden.
Fungistatische Antimykotika enthalten Wirkstoffe wie beispielsweise Clotrimazol, die primär die Vermehrung der Fußpilz-Erreger hemmen. Sie verhindern, dass sich die Fußpilz-Infektion weiter ausbreitet.
Fungistatische Antimykotika müssen etwa drei bis vier Wochen lang zwei- bis dreimal täglich angewendet werden. In dieser Zeit kann sich die Haut vollständig erneuern. Dabei stößt sie die vom Fußpilz befallenen Hautzellen nach und nach ab.
Fungizide Antimykotika enthalten Wirkstoffe wie beispielsweise Terbinafin, die die Fußpilz-Erreger direkt abtöten. Fungizide Antimykotika müssen wesentlich kürzer angewendet werden als fungistatische Antimykotika. Unter Umständen, etwa bei einer sehr leichten Fußpilz-Infektion, reicht sogar die einmalige Behandlung mit einem pilztötenden Antimykotikum wie Terbinafin.
Von der Wirkungsweise der Antipilzmittel hängt auch ab, wie lange sie angewendet werden müssen:
Topische vs. systemische Behandlung von Fußpilz
Bei der Behandlung von Fußpilz kann je nach Anwendungsart zwischen einer topischen (äußerlichen) und einer systemischen (innerlichen) Therapie unterschieden werden.
Welche dieser Therapievarianten zum Einsatz kommt, hängt vom Ausmaß der Fußpilz-Infektion ab. So genügt es bei einem leichten Fußpilz im Anfangsstadium meist, die betroffenen Hautregionen äußerlich zu behandeln.
Ein fortgeschrittener Fußpilz oder ein Fußpilz, der trotz topischer Therapie nicht verschwindet, muss dagegen systemisch mit Tabletten behandelt werden.
Bei der topischen Therapie werden die Antipilzmittel äußerlich in Form von gut verträglichen
- Cremes,
- Salben,
- Sprays,
- Gels,
- Puder oder
- Pasten
auf die von Fußpilz betroffenen Hautregionen aufgetragen.
Topische Antimykotika sind oftmals rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie können leicht in Eigenregie, sprich in Selbstmedikation, zur Behandlung von Fußpilz eingesetzt werden.
In der Regel müssen sie für drei bis vier Wochen zwei- bis dreimal täglich auf die betroffene Fußhaut aufgetragen werden. Dabei dringen sie tief in die Hautschichten ein, um auch die tiefer sitzenden Fußpilz-Sporen zu erreichen.
Bei der systemischen Therapie werden die Antipilzmittel oral in Form von Tabletten verabreicht. Der Wirkstoff verteilt sich dann über den Blutkreislauf im gesamten Organismus.
Diese innerlich angewandten Antimykotika kommen in der Regel nur bei schweren, fortgeschrittenen Fällen von Fußpilz zum Einsatz.
Außerdem wird eine systemische Therapie auch notwendig, wenn die topische Therapie nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hat.
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Wie lange muss die Fußpilz-Behandlung durchgeführt werden?
Eine konsequente Anwendung bzw. Einnahme der Antimykotika ist notwendig, um den Fußpilz effektiv zu behandeln.
Insbesondere die vorgeschriebene Anwendungsdauer sollte eingehalten werden. So sollten die Antimykotika auf keinen Fall frühzeitig abgesetzt werden, sobald die typischen Fußpilz-Symptome verschwunden sind.
Auch wenn keine Beschwerden mehr auftreten, sind die für den Fußpilz verantwortlichen Erreger nicht zwangsläufig vollständig verschwunden. Übrig gebliebene Keime können in den einzelnen Hautschichten überlebt haben. Nach vorzeitiger Absetzung der Antimykotika können sie sich vermehren und damit zu einem erneuten Aufflammen der Fußpilz-Infektion führen.
Die konsequente Durchführung der Therapie ist deswegen sehr wichtig.
Unterstützende Maßnahmen bei der Behandlung von Fußpilz
Für eine erfolgreiche Fußpilz-Behandlung sollten Betroffene die Zehen und Zehenzwischenräume sauber und trocken halten. Achten Sie darauf, die Füße nach dem Waschen stets gründlich abzutrocknen und keine zu engen Schuhe zu tragen. Es kann auch hilfreich sein, Stoffstreifen zwischen die Zehen zu legen.
Socken und Strümpfe sollten Sie täglich wechseln und bei mindestens 95 Grad waschen, um die Fußpilz-Erreger zu beseitigen. Auch Badematten und Handtücher sollten möglichst heiß in der Maschine gewaschen werden.
Getragene Schuhe sollten Sie mit einem pilzwirksamen Mittel desinfizieren, um einer erneuten Fußpilz-Infektion vorzubeugen.
Antimykotika gegen Fußpilz gibt es mit vielen verschiedenen Wirkstoffen. Je nach Wirkungsspektrum der Antimykotika wird dabei zwischen Schmalspektrum- und Breitspektrum-Antimykotika unterschieden.
Schmalspektrum oder Breitspektrum?
Schmalspektrum-Antimykotika sind nur bei einer geringen Zahl von Fußpilz-Erregern wirksam. Vor ihrer Anwendung muss daher die genaue Pilzart bekannt sein. Zu den zur Verfügung stehenden Schmalspektrum-Antimykotika gehören unter anderem
- das gegen Hefepilze wirkende Antimykotikum Nystatin und
- das gegen Dermatophyten wirkende Antimykotikum Tolnafat.
Sowohl Nystatin als auch Tolnafat werden äußerlich angewandt.
Breitspektrum-Antimykotika bekämpfen dagegen mehrere Pilzarten gleichzeitig. Gängige Breitspektrum-Antimykotika sind insbesondere die sogenannten Azole. Zu ihnen gehören beispielsweise die Wirkstoffe
- Bifonazol,
- Clotrimazol,
- Miconazol,
- Itraconazol und
- Fluconazol.
Azole hemmen die Biosynthese von Ergosterin, das ein wichtiger Baustein der Zellmembran von Pilzen ist. Als Folge des Eingriffs stellt der Erreger sein Wachstum ein und stirbt schließlich ab. Es handelt sich also um fungistatisch wirkenden Antimykotika.
Sie werden meist äußerlich, manchmal aber auch innerlich eingesetzt.
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Ein ebenfalls häufig eingesetztes Breitspektrum-Antimykotikum ist Terbinafin. Es ist sowohl für die äußerliche als auch innerliche Anwendung geeignet. Anders als Azole wirkt Terbinafin fungizid, d.h. es tötet die Fußpilz-Erreger ab.
Frei verkäufliche Cremes zur Selbstmedikation
In Apotheken stehen frei verkäufliche Medikamente zur topischen Anwendung gegen Fußpilz zur Verfügung.
Die Wahl der passenden Darreichungsform für eine erfolgreiche topische Behandlung hängt von der Hautbeschaffenheit ab. Patienten, die stark unter Fußschweiß leiden, greifen eher zu Puder oder Gel. Bei trockener Haut zeigt die Behandlung von Fußpilz mit Creme einem pflegenden Effekt und bringt dadurch zusätzliche Entlastung.
In etwa einem Drittel der Fälle ist eine Mischinfektion für den Krankheitsverlauf einer Fußmykose verantwortlich. Das bedeutet, dass unterschiedliche Pilzerreger den Fußpilz verursacht haben. Beispiele:
- Pilze aus der Familie der Dermatophyten treten gemeinsam mit Hefe und/oder Schimmelpilzen auf.
- Bakterien verursachen bei fortschreitendem Krankheitsverlauf eine Superinfektion, die zu Entzündungsreaktionen und schlechtem Geruch führt.
Die gemeinsame Aktivität aller Erreger macht sich mit bekannten Symptomen bemerkbar. Eine Creme mit Breitbandwirkung kann das komplexe Beschwerdebild am einfachsten therapieren.
Antimykotische und antibakterielle Eigenschaften sorgen dafür, dass alle relevanten Erregergruppen zusammen erfolgreich bekämpft werden.
Zur Gruppe der Azole gehört der Wirkstoff Bifonazol. Der Wirkstoff wirkt zwar wie alle Azole primär fungistatisch, er kann jedoch auch eine fungizide Wirkung entwickeln. Cremes mit dem Wirkstoff Bifonazol haben daher auch eine zuverlässige Breitbandwirkung.
Eine exakte Bestimmung der ursächlichen Erreger einer individuellen Pilzinfektion ist im Apothekenalltag nicht möglich. Umso wichtiger ist die Wahl eines Medikaments, dessen vielseitige Eigenschaften im Einsatz gegen alle relevanten Symptomverursacher erfolgreich sind. Der Arzneistoff Bifonazol
- nutzt gleichzeitig zwei Angriffspunkte im Stoffwechsel des Pilzes, um den Zellwandaufbau zu hemmen
- wirkt antimykotisch gegen alle relevanten Pilzfamilien, die am Krankheitsgeschehen beteiligt sind
- bekämpft die bakterielle Infektion, die sich mit fortschreitendem Krankheitsverlauf breitmacht
- lindert entzündliche Hautreaktionen, die als Folge der Abwehr gegen eindringende Erreger entstehen
- gilt sowohl bei Fuß- als auch bei Nagelpilz als zuverlässig wirksam gegen die Infektion.
Die örtliche Therapie von Fußpilz mit Creme, die Bifonazol enthält, dauert etwa drei Wochen. Die Behandlung darf nicht frühzeitig abgebrochen werden, da sie sonst nicht vollständig wirksam ist.
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Wie bei fast allen Krankheiten werden auch bei einem Befall mit Fußpilz Hausmittel empfohlen. Vor allem im Internet kursieren Tipps und Rezepte, wie den Hautparasiten beizukommen ist.
Dabei ist aber zu Vorsicht geraten. Die Wirksamkeit ist bei keinem der Hausmittel nachgewiesen.
Es ist sogar zu vermuten, dass das eine oder andere dieser angeblichen Fußpilz-Hausmittel eher das Gegenteil bewirkt. So können etwa feucht-warme Kräuterwickel bewirken, dass sich die Pilzkeime schneller vermehren als ohne.
Ist die befallene Haut bereits entzündet, dann verursachen scharfe Mittel wie roher Knoblauch, Essig oder Teebaumöl außerdem noch Schmerzen.
Aber selbst wenn die Anwendung eines Hausmittels nicht unmittelbar schadet, verzögert sich dadurch die wirklich sinnvolle medizinische Therapie.
Deshalb ist von der Anwendung angeblicher Fußpilz-Hausmittel generell abzuraten.
Eine Fußpilz-Infektion heilt grundsätzlich nicht von alleine ab. Vielmehr breitet sich der Fußpilz ohne Behandlung meist weiter aus und verläuft chronisch. Eine konsequente und adäquate Behandlung von Fußpilz ist daher unumgänglich.
In der Regel lässt sich ein Fußpilz aber sehr gut behandeln und innerhalb weniger Wochen problemlos beseitigen.
Ein Arztbesuch ist normalerweise nur dann angeraten, wenn
- der Fußpilz zum ersten Mal auftritt oder
- trotz konsequenter Behandlung immer wieder in Erscheinung tritt.
Nach dem Abheilen der Erkrankung kann einer erneuten Fußpilz-Infektion mit gezielten Maßnahmen vorgebeugt werden.
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Eine Reihe von Verhaltensregeln und vorbeugenden Maßnahmen verringert das Risiko für eine Fußpilz-Infektion.
Generell ist
- eine gesunde Lebensweise,
- eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und
- regelmäßige Bewegung
wichtig, um das körpereigene Immunsystem zu stärken.
Achten Sie auch darauf,
- die üblichen Ansteckungsquellen von Fußpilz zu vermeiden,
- auf die richtige Fußhygiene zu achten und
- gute Schuhe zu tragen.
Die üblichen Übertragungswege von Fußpilz vermeiden
Eine sehr wichtige Maßnahme ist es, in öffentlichen Duschen, Bädern, Saunen, Umkleidekabinen etc. niemals barfuß zu laufen. Das Tragen von Bade- oder Hausschuhen verhindert den Kontakt mit den Fußpilz-Erregern effektiv.
Weitere mögliche Infektionsquellen stellen die Holz- und Sitzflächen in der Sauna und gemeinsam benutzte Handtücher dar. In der Sauna sollte deshalb stets ein eigenes Handtuch untergelegt werden, um den direkten Kontakt mit möglicherweise infizierten Oberflächen zu vermeiden.
Teilen Sie Handtücher, Schuhe oder Socken niemals mit anderen und waschen Sie sie regelmäßig bei einer Temperatur von über 60 Grad. Nach der Wäsche sind die Fußpilz-Erreger in der Regel von den Textilien verschwunden.
Die richtige Fußhygiene und Fußpflege
Fußpilz-Erreger können besonders gut in aufgeweichte Haut eindringen und vermehren sich schneller in feuchter Umgebung. Deswegen sollten Sie die Füße möglichst trocken halten.
Trocknen Sie die Füße und die Zehenzwischenräume nach dem Baden oder Waschen immer sorgfältig ab.
Wer sehr eng stehende Zehen hat oder zu schwitzenden Füßen neigt, kann zusätzlich Stoffstreifen zwischen die Zehen legen, um die Zehenzwischenräume trocken zu halten.
Darüber hinaus sollten die Füße täglich
- mit warmem Wasser und einer milden Seife oder
- rückfettenden Waschlotionen
gewaschen werden. Spezielle Feuchtigkeitscremes beugen trockener Fußhaut und der Entstehung kleiner Hautrisse vor.
Eine gute Durchblutung schützt ebenfalls vor einer Pilzinfektion. Hierfür empfehlen sich
- Wechselbäder,
- Wechselduschen und
- Schenkelgüsse,
die die Durchblutung der Füße anregen.
Lange Fußbäder sind dagegen eher schädlich, da die Fußhaut dadurch übermäßig aufquillt und so anfälliger wird.
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Die richtigen Strümpfe und Schuhe
Schuhe und Strümpfe aus luftundurchlässigen Materialien sorgen dafür, dass die Füße übermäßig schwitzen. Feuchte Füße sind ein Risiko für eine Fußpilz-Infektion.
Aus diesem Grund ist es wichtig, stets Schuhe und Strümpfe zu tragen, die die Füße atmen lassen und für eine gute Belüftung der Füße sorgen. Turnschuhe sollten nur für die Zeit des Sports getragen werden.
Das Tragen von Schuhen aus Kunststoff und Socken aus Synthetik sind daher eher schädlich. Besser geeignet sind dagegen
- Schuhe aus luftdurchlässigen Materialien wie Leder oder modernen Mikrofasern,
- offene Schuhe wie Sandalen sowie
- Strümpfe und Socken aus natürlichen, atmungsaktiven Materialien wie Wolle oder Baumwolle.
Da die Füße in gut passenden, bequemen Schuhen weniger schwitzen ist auch die richtige Passform der Schuhe wichtig.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vorbeugung von Fußpilz ist das regelmäßige Wechseln von Socken und Schuhen. Wechseln Sie die Socken täglich und waschen Sie sie bei 60 Grad. Tragen Sie im Optimalfall jeden Tag ein anderes Paar Schuhe. Auf diese Weise können die Schuhe, die während des Tragens Feuchtigkeit aufnehmen, mindestens 24 Stunden trocknen, ehe sie erneut getragen werden.
Behandlen Sie während oder nach einer Fußpilzinfektion Ihre Schuhe mit einem speziellen Desinfektionsspray oder Antimykotikum. So töten Sie möglicherweise vorhandene Fußpilz-Erreger ab.
Die Socken können mit einem speziellen Waschmittel gewaschen werden.