In der Regel fällt Betroffenen der Spreizfuß gar nicht auf. Diese Fußdeformation bleibt lange Zeit vollkommen symptomlos.
Im fortgeschrittenen Stadium jedoch kommt es gelegentlich zu Schmerzen im Mittelfuß: Die Köpfchen der Mittelfußknochen können beim Laufen schmerzen.
Charakteristisch für den Spreizfuß ist das Aufspreizen des Mittelfußes. Diese Aufspreizung entwickelt sich insbesondere durch
- Übergewicht,
- zu enges Schuhwerk sowie
- Schuhe mit sehr hohen Absätzen.
Der Spreizfuß kommt besonders häufig zusammen mit dem „Schiefzeh“ (Hallux valgus) vor. Bei einem Hallux valgus ist die Großzehe zunehmend nach innen gerichtet. Ursache kann auch hier zu enges Schuhwerk sein.
Allgemein betrachtet besitzt der Mittel- und Vorderfuß des Menschen jedoch auch von Natur aus eine große Breiten-Variabilität.
Beim Spreizfuß weichen die Mittelfußknochen nach außen und der Fuß erscheint breiter © Henrie | AdobeStock
Die Diagnose eines Spreizfußes erfolgt anhand des orthopädischen Bildes.
Infolge der Instabilität an den Außenkanten des Mittelfußes kommt es zur zunehmenden Fehlstellung der ersten und fünften Zehen. Dadurch verlagert sich die Hauptlast beim Gehen auf die mittleren Mittelfußknochen, deren Mittelfußköpfe sich unter der Belastung ebenfalls schmerzlich verändern.
Unterhalb der Zehen kommt es im Mittelfußbereich zu einer ausgeprägten Schwielenbildung mit Krallen- oder Klauenzehen. Im Röntgenbild zeigt sich zwischen den Mittelfußknochen ein größerer Abstand als normal – ein zusätzlicher Hinweis auf die Mittelfußaufspreizung.
Die meisten Patienten haben beim Spreizfuß lange gar keine Beschwerden. Daher ist eine besondere Behandlung in vielen Fällen gar nicht notwendig. Damit sich die Symptome jedoch nicht später noch ausbilden, empfehlen Ärzte sogenannte Spreizfußbandagen. Diese dienen dazu, den vorderen Mittelfußbereich zusammenzudrücken, um die weitere Spreizung der Mittelfußknochen zu verhindern.
Wird der Spreizfuß symptomatisch, treten also Schmerzen im Bereich der Mittelfußköpfe auf, können spezielle Einlagen helfen. Einlagen sind auch als längerfristige Therapieoption anwendbar.
Ein begleitender Hallux valgus wird oft chirurgisch behoben, um den Mittelfuß ebenso an seinen Außenrändern zu stabiliseren. Dadurch kann der Patient den Mittelfuß wieder mehr belasten. Die physiologische Funktion wird dadurch bestmöglich wiederhergestellt.
Nach der Behandlung sollte der Patient seinen Fuß regelmäßig durch seinen Orthopäden kontrollieren lassen. Er berät Sie zu weiteren Therapiemöglichkeiten, wie beispielsweise der chirurgischen Korrektur des Spreizfußes.
Insgesamt betrachtet gilt der Spreizfuß als gut behandelbar. Das gilt sowohl für die Behandlung durch Schuheinlagen als auch für eine eventuelle operative Korrektur.
Dennoch lohnt es sich zusätzlich, auf das richtige Schuhwerk und ein gleichbleibendes Normalgewicht zu achten. Das entlastet den Mittelfuß und verringert das Risiko für einen Spreizfuß oder dessen Verschlechterung.
Der Fuß fällt mit seiner filigranen Knochen- und Gelenkstruktur in den Aufgabenbereich der Fachärzte für Orthopädie. Einige Orthopäden spezialisieren sich auf das Fußskelett und dessen chirurgische Korrekturen.
Orthopädiezentren für Fußchirurgie sind der richtige Ansprechpartner, wenn ein symptomatischer Spreizfuß operiert werden muss. Neben Orthopädie und Chirurgie können weitere (nichtärztliche) Fachdisziplinen beim Spreizfuß hilfreich sein, z. B.
- Orthopädietechniker bei der Anpassung der Einlagen und des orthopädischen Schuhwerkes sowie
- funktionelle (manuelle) Therapeuten und
- Physiotherapeuten.
Sie fördern die Fußbeweglichkeit und wirken einer weiteren Verschlechterung des Spreizfußes entgegen.