Neuropathie - Arzt finden und Informationen

Leading Medicine Guide Redaktion
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Bei einer Neuropathie kommt es zu einer Störung des peripheren Nervensystems. Eine Eigenart der Neuropathie ist, dass sich die Schmerzen und unangenehmen Begleiterscheinungen meist in Ruhe zeigen, bei Bewegung dagegen abschwächen können. Im Verlauf dieser Erkrankung kann es auch dazu kommen, dass die betroffenen Körperpartien taub werden oder sich pelzig anfühlen können.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Therapie der Neuropathie und welcher Arzt die Neuropathie behandelt.

ICD-Codes für diese Krankheit: G58, G59, G60, G64, G90

Empfohlene Ärzte für Neuropathie

Artikelübersicht

Die meisten Menschen haben sicherlich schon einmal ein unangenehmes Kribbeln in Armen, Händen, Beinen oder Füßen verspürt. Im überwiegenden Teil der Fälle handelt es sich um harmlose Gründe, wie zum Beispiel einen eingeschlafenen Fuß oder eine hohe Belastung. Wer allerdings vermehrt ein solches Kribbeln verspürt, leidet womöglich an einer Neuropathie. Hierbei handelt es sich um eine Störung des peripheren Nervensystems. Darunter versteht man alle Nerven, die nicht zum Rückenmark und zu den Nervenzellen im Gehirn gehören. Die Nerven sind geschädigt, und nicht selten tritt das unangenehme Kribbeln oder Brennen auch in Regionen auf, die relativ weit vom Rückenmark entfernt sind – in den Beinen oder Füßen.

Die Ursachen für eine Neuropathie

Für eine Neuropathie können unterschiedliche Gründe verantwortlich sein. Zum Beispiel kann sie die Folge von bestimmten Infektionskrankheiten wie HIV oder Borreliose (nach einem Zeckenbiss) sein. Auch Alkoholmissbrauch kann die Nerven so weit schädigen, dass eine Neuropathie die Folge ist.

Doch es gibt auch andere Gründe, die eine Neuropathie begünstigen können. So kann sie etwa als Folge einer Krebsbehandlung auftreten. Dies liegt an der Zusammensetzung einiger Chemotherapie-Präparate, welche zu Taubheitsgefühlen führen können. Auch Bestrahlungen oder die Tumore an sich können Nervenschäden herbeiführen.

Eine sehr häufige Ursache für die Neuropathie lautet aber Diabetes mellitus. Etwa ein Drittel aller Diabetiker leidet an einer Neuropathie. Die Gründe hierfür sind nicht eindeutig klar, jedoch gibt es eine Vermutung. Da bei dieser Krankheit die Blutzuckerwerte ständig erhöht sind, können dadurch Durchblutungsstörungen an den Nerven auftreten. Die Nerven werden hierbei womöglich so weit geschädigt, dass eine Neuropathie die Folge ist.

Folgende Ursachen können bei der Entstehung der Neuropathie eine Rolle spielen:

  • Infektionskrankheiten
  • Alkoholmissbrauch
  • Krebsbehandlungen oder Tumore
  • Diabetes mellitus

Die Symptome und Gefahren einer Neuropathie

In der Regel kommt zu Brennen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in Beinen und Füßen. Aber auch die Arme und Hände können von den Nervenschädigungen betroffen sein und die gleichen Symptome entwickeln. Für Diabetiker besteht bei der Neuropathie eine besonders große Gefahr. Wenn zum Beispiel die Füße aufgrund dieser Erkrankung taub werden, merken die Patienten unter Umstanden gar nicht, wenn sie sich wund laufen und daraus möglicherweise eine Verletzung entsteht. Das Fatale: Hieraus kann sich das sogenannte diabetische Fußsyndrom entwickeln, welches im schlimmsten Fall zur Amputation des Fußes führen kann. Von daher kommt der optimalen Einstellung des Blutzuckerwertes hier eine sehr große Bedeutung zu. Gepaart mit ausreichend Bewegung kann die Amputation dadurch in vielen Fällen wirksam verhindert werden.

Bei einer Neuropathie kann es allerdings auch zu anderen Symptomen und Gefahren kommen, zum Beispiel dann, wenn die inneren Organe betroffen sind. Hierbei handelt es sich dann um die sogenannte autonome Neuropathie. Sie betrifft auch das vegetative Nervensystem und kann zu Herzrhythmusstörungen oder Erektionsproblemen führen.

Die Symptome einer Neuropathie:

  • Kribbeln oder Brennen in Armen, Händen, Beinen oder Füßen
  • Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen
  • Pelziges Gefühl

Wie wird eine Neuropathie diagnostiziert und behandelt?

Bevor eine Neuropathie behandelt werden kann, muss man gemeinsam mit dem behandelnden Arzt natürlich erst einmal die Ursache finden. Der Arzt wird zum Beispiel Reflexuntersuchungen durchführen oder an bestimmten Stellen die Sensibilität der Haut prüfen. Die Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeiten oder Blutuntersuchungen gehören ebenfalls zum Diagnosespektrum.

Ist die Ursache gefunden, wird diese individuell therapiert. Steckt zum Beispiel Alkoholmissbrauch hinter dieser Erkrankung, dann hilft es, den Alkoholgenuss zu reduzieren oder sogar ganz zu stoppen. Bei Infektionskrankheiten wird die Infektion als solche mitbehandelt. Sollte es im Rahmen einer Neuropathie auch zu starken Schmerzen kommen, können Schmerzmittel helfen.

Patienten, bei denen Diabetes mellitus die Ursache ist, sind angehalten, ihren Blutzuckerspiegel besonders gewissenhaft zu kontrollieren und einzustellen. Darüber hinaus können Bewegung und eine gesunde Ernährung nicht schaden.

Die Prognose bei einer Neuropathie

Wie sieht die Prognose im Falle einer Erkrankung aus? Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Fest steht allerdings, dass die Neuropathie bei Diabetes-Patienten meist nur eingedämmt werden kann. Wenn allerdings andere Faktoren zur Schädigung der Nerven geführt haben, dann gibt es zumindest Mittel und Wege, wie sich die Nerven regenerieren können oder aber eine weitere Schädigung verhindert werden kann. Wenn ein gesünderer Lebensstil gepflegt wird, können sich die Nerven tatsächlich wieder ein wenig erholen. In wie weit die Beschwerden dann zurückgehen, hängt natürlich auch davon ab, wie weit die Krankheit bereits vorangeschritten ist.
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