Cauda-Equina-Syndrom: Spezialisten und Informationen

05.04.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Das Cauda-Equina-Syndrom ist ein Querschnittssyndrom, bei dem Nervenwurzeln im Lendenwirbelsäulenbereich eingeengt sind. Häufige Symptome dafür sind Rückenschmerzen, sensible Störungen im Bereich des Gesäßes und der Oberschenkel sowie plötzliche Inkontinenz. Das akute Cauda-Equina-Syndrom ist ein Notfall und muss so schnell wie möglich in einer Klinik chirurgisch behandelt werden.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für das Cauda-Equina-Syndrom.

ICD-Codes für diese Krankheit: G83.4

Empfohlene Cauda-equina-Syndrom-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist das Cauda-Equina-Syndrom? Eine Schädigung des Nervengewebes am unteren Ende des Rückenmarks in der Wirbelsäule, die schnellstmöglich behandelt werden muss.
  • Ursachen: Ein Bandscheibenvorfall, oft in Verbindung mit einer Spinalkanalstenose, aber auch Lendenwirbelsäulen-Tumoren oder Spina bifida.
  • Symptome: Starke Rückenschmerzen, neurologische Ausfallstörungen im Gesäß- oder Oberschenkelbereich (Kribbeln, Kälte- und Hitze-Empfindungen, Taubheit), fehlende Reflexe im Bereich der Kniescheibe und Achillessehne, Impotenz und weitere.
  • Behandlung: Es handelt sich um einen neurochirurgischen Notfall. Der Eingriff zur Dekompression der Nerven sollte innerhalb von sechs Stunden stattfinden, um bleibende Nervenschäden zu vermeiden.
  • Prognose: Sie hängt davon ab, wie schnell behandelt wird und wie ausgeprägt die Nervenquetschungen sind. Die Aussichten auf eine vollständige Heilung sind eher gering.

Artikelübersicht

Was ist das Cauda-Equina-Syndrom?

Beim Cauda-Equina-Syndrom (ICD-Code G83.4) liegt eine Schädigung der Nervenfasern am unteren Ende des Rückemarks vor.

Die Cauda equina ist eine Ansammlung von Nervenwurzeln, die in einem Gewebssack (Duralsack) innerhalb der Wirbelsäule verlaufen. Die Struktur beginnt am Conus medullaris, in etwa auf Höhe des ersten Lendenwirbels, und erstreckt sich beim Erwachsenen bis zum Kreuzbein.

Die Nervenwurzeln erinnern in ihrer Form an einen Pferdeschwanz und tragen deshalb den Namen Cauda equina (lat. Pferdeschwanz). Der Duralsack, der die Nervenstruktur schützt, ist mit Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit gefüllt.

Im Normalfall haben die Nervenwurzeln in diesem Duralsack ausreichend Platz und können ihre Position je nach Lage verändern. Beim Cauda-Equina-Syndrom kommt es jedoch zu einer Kompression des Duralsacks. Dadurch steigt der Druck im Inneren des Gewebssacks, sodass die Nervenwurzeln eingeengt und schlimmstenfalls geschädigt werden.

Nervensystem Cauda Equina
Hier ist die Lage der Cauda Equina im unteren Wirbelsäulenbereich zu sehen © Henrie / Fotolia

Was sind die Ursachen des Cauda-Equina-Syndroms?

Hauptursache des Cauda-Equina-Syndroms sind Bandscheibenvorfälle, häufig in Verbindung mit einem engen Spinalkanal (Spinalkanalstenose). Hierbei treten Teile der Bandscheibe in den Wirbelkanal vor und drücken auf die Nervenfasern.

Auch Tumore oder Metastasen im Bereich der Lendenwirbelsäule können ein Cauda-Equina-Syndrom hervorrufen. Anatomische Veränderungen, wie sie beispielsweise bei der embryonalen Verschlussstörung Spina bifida auftreten, gelten ferner als Risikofaktor für ein Cauda-Equina-Syndrom.

Welche Symptome treten bei einem Cauda-Equina-Syndrom auf?

Aufgrund der Nervenkompression kommt es zu verschiedenen neurologischen Ausfallstörungen, etwa

  • starke Rückenschmerzen, die bis in die Unterschenkel ausstrahlen können, sowie
  • sensible Störungen im Gesäß- oder Oberschenkelbereich, wie Kribbeln, Kälte- oder Hitze-Empfindungen und Taubheit. 

Wegen der typischen Lokalisation werden diese Sensibilitätsstörungen auch als Reithosenanästhesie bezeichnet.

Charakteristisch für das Cauda-Equina-Syndrom sind außerdem

  • fehlende Reflexe im Bereich der Kniescheibe und der Achillessehne sowie
  • motorische Auffälligkeiten im Fußbereich.

So können Patienten mit einem Cauda-Equina-Syndrom häufig nicht mehr ihre Füße anheben (Fußheberschwäche).

Weitere Hinweise auf ein Cauda-Equina-Syndrom können sein:

Beim Autreten dieser Symptome muss schnell gehandelt werden! Insbesondere dann, wenn bereits Rücken- oder Bandscheibenerkrankungen bekannt sind. 

Wie erfolgt die Therapie des Cauda-Equina-Syndroms?

Bei eindeutiger Diagnose ist das Cauda-Equina-Syndrom ein neurochirurgischer Notfall. Eine schnelle Therapie des Cauda-Syndroms ist dringend notwendig. Der Chirurg führt einen Eingriff zur Dekompression der Nerven durch.

Findet dieser Eingriff nicht innerhalb von sechs Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome statt, besteht ein hohes Risiko für bleibende Nervenschäden

Wie sind die Prognosen für den Krankheitsverlauf?

Die Prognose des Cauda Syndroms hängt von

  • der Dauer vom Krankheitsbeginn bis zur Operation und
  • der Ausprägung der Nervenquetschung

ab. Ebenso spielen das Alter des Patienten sowie Geschlecht und eventuell vorliegende Grunderkrankungen eine Rolle für den Verlauf des Syndroms.

Bei einem vollständigen CES sind die Chancen auf eine komplette und rasche Wiederherstellung der Nervenfunktion eher gering. Viele Patienten behalten neurologische Ausfallerscheinungen zurück und leiden auch nach dem chirurgischen Eingriff noch unter Inkontinenz oder Lähmungen.

Als prognostisch ungünstige Zeichen gelten insbesondere Schwächen der Schließmuskeln mit Stuhl- und/oder Harninkontinenz.

Auch wenn die vollständigen Heilungsaussichten eher gering sind, sollte das Cauda-Equina-Syndrom so schnell wie möglich behandelt werden. Sobald erste Hinweise auf eine Nervenkompression vorliegen, empfiehlt es sich deshalb, unverzüglich einen Notarzt zu rufen.

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