Hüft-Reha - Informationen und Spezialisten

Leiden Sie oder Ihre Angehörige schon länger unter Hüftbeschwerden? Ist vielleicht schon eine Hüft-OP geplant, die das kranke Gelenk durch eine Prothese ersetzen soll? Eine Rehabilitationsbehandlung nach einer Hüft-OP schafft optimale Genesungsbedingungen. Sie heißt kurz Hüft-Reha und sorgt dafür, dass die meisten Betroffenen wieder ein möglichst eigenständiges und schmerzfreies Leben führen können. Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen zur Hüft-Reha sowie ausgewählte Spezialisten.

Empfohlene Spezialisten für Hüft-Reha

Artikelübersicht

Hüft-Rehabilitation - Weitere Informationen

Was ist eine Hüft-Reha?

Eine Rehabilitationsmaßnahme nach einem Krankenhausaufenthalt soll die Funktionsfähigkeit von Körper und Geist wiederherstellen. Kostenträger nennen sie Anschlussrehabilitation oder Anschlussheilbehandlung (AHB).

Eine Hüft-Reha bietet die Rentenversicherung oder die Krankenkasse Patienten an, die unter starken Hüftgelenksbeschwerden leiden.

Typischerweise schließt sie sich direkt an Operationen am Hüftgelenk an, die oft einen Gelenkersatz mit einer Hüftprothese beinhalten.

HüftrehabilitationMit einer Rehabilitation sollten Sie so schnell wie möglich nach einer Hüft-Operation beginnen @ auremar /AdobeStock

An wen wendet sich die Hüft-Reha?

Eine orthopädische Reha soll die Genesung nach Erkrankungen oder Operationen am Hüftgelenk unterstützen, in der Regel nach:

  • Implantation einer Total-Endoprothese (Hüft-TEP)
  • Implantation einer Teil-Endoprothese
  • Hüftoperationen nach Unfall oder bei angeborenen Fehlbildungen
  • Schwerer Hüftgelenksarthrose

Den größten Anteil in der Hüft-Reha stellen Patienten, die eine TEP erhalten haben. Ärzte setzen diese Art des Hüftgelenksersatzes bei fortgeschrittener Arthrose am häufigsten ein. Für eine optimal funktionierende Prothese ist eine gute Nachbehandlung wichtig. Diese stellt die Hüft-Reha dar.

Wie kommen Sie zu einer Hüft-Reha?

Die Anschlussrehabilitation beantragt Ihr behandelnder Arzt in Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern für Sie.

Spezialisten in Reha-Kliniken bieten Maßnahmen für Orthopädie an. Dass solche Kliniken oft landschaftlich reizvoll gelegen sind, kann zur Genesung beitragen.

Eine Alternative sind ambulante Rehazentren. Der Vorteil ist, dass Sie sich in Wohnortnähe befinden und nachts und an den Wochenenden nach Hause fahren können.

Was leistet die Physiotherapie in der Hüft-Reha?

Gelenke werden im Körper durch Bänder, Sehnen und Muskeln stabilisiert. Gleiches gilt für ein künstliches Gelenk. Trainieren Sie die richtigen Muskelpartien, unterstützen Sie die Funktion des Gelenkes, egal ob natürlich oder künstlich.

Die Physiotherapie bildet den Kern Ihrer Anschlussheilbehandlung. Bereits am Tag der Operation, spätestens am Folgetag, beginnt die Mobilisierung durch einen Physiotherapeuten. 

Von einer anfangs passiven Bewegung des operierten Gelenkes steigert der Therapeut täglich die Übungsintensität, ohne sie zu überlasten. Sie lernen zudem den Gebrauch von Gehhilfen. Einige Übungen dürfen und sollen Sie auch selbstständig mehrmals täglich durchführen.

Eine frische Gelenkprothese birgt grundsätzlich ein höheres Risiko, auszukugeln. Dieses Risiko ist jedoch durch minimalinvasive Techniken heute sehr gering.

Um Komplikationen zu verhindern, bringen Therapeuten Ihnen bei, welche Bewegungen Sie anfangs vermeiden sollten. Dazu zählen ein starkes Drehen oder Abspreizen des Beines. Weiterhin sollten Sie schweres Heben und Stürze vermeiden.

Nach der Genesungsphase benötigen Sie keine Physiotherapie mehr, wenn Sie sich regelmäßig bewegen. So können Sie Ihre Muskeln dauerhaft kräftigen.

Physiotherapie bei HüftrehabililtationDer Physiotherapeut wendet verschiedene Techniken an (manuelle Therapie, Massage, Wärme- und Kälteanwendungen), um Schmerzen zu lindern @ photo4passion.at /AdobeStock

Mit welchen weiteren Therapien arbeitet die Hüft-Reha?

Zu Beginn untersucht Sie ein Reha-Arzt, der anschließend einen persönlichen Therapieplan für Sie erstellt. Darin sind neben Physiotherapie weitere wichtige Bausteine für Ihre Genesung enthalten.

Die Therapieangebote unterscheiden sich geringfügig von Reha-Klinik zu Reha-Klinik.

Neben der Physiotherapie stehen folgende Therapien typischerweise auf dem Plan:

  • Bewegungstherapien
  • Wassergymnastik
  • Schmerztherapie
  • Wärme- und Kälteanwendungen
  • Lymphdrainage
  • Massagen

Es kommt vor, dass Patienten sich durch die Erkrankung und die Operation besonders stark belastet fühlen. Das kann auf die Stimmung schlagen und zu trüben Gedanken führen.

Auch Ängste sind nicht selten. Für diese Menschen bieten viele Reha-Kliniken eine psychotherapeutische Begleitung an. Denn die Genesung hängt nicht nur von rein körperlichen Faktoren ab.

In der Reha-Klinik sind auch Sozialarbeiter für Sie da. Mit ihnen können Sie über Wiedereingliederungsmaßnahmen, einen Rentenantrag und Ähnliches sprechen.

Was gehört in Ihren Koffer für die Hüft-Reha?

Neben den üblichen persönlichen Gegenständen ist bequemes Schuhwerk von besonderer Bedeutung. Am besten sind flache Schuhe ohne Schnürsenkel. 

Ein langer Schuhlöffel erleichtert das Anziehen. Wenn Sie mit Gehhilfen mobil sind, hilft ein Rucksack beim Tragen Ihrer persönlichen Gegenstände.

Wie lange dauert eine Hüft-Reha?

Aus dem Krankenhaus werden die meisten Patienten nach einer Hüft-OP innerhalb von 2 bis 5 Tagen entlassen. Entweder geht es dann nahtlos in die Reha oder es liegen maximal 2 Wochen dazwischen.

Üblich ist eine Rehabilitation nach Hüft-OP für 3 Wochen. Über eine eventuelle Verlängerung entscheidet Ihr Reha-Arzt. Nicht jeder Genesungsverlauf ist gleich. Er hängt von vielen Faktoren ab, insbesondere von Ihrem Alter, Ihren Vorerkrankungen und Ihrem Leistungsniveau vor der OP.

Nach 2 bis 4 Wochen dürfen Sie in Absprache mit Ihren Behandlern auch abseits der Therapien spazieren gehen oder Fahrrad fahren. Im Verlauf ist auch Schwimmen erlaubt.

Nicht geeignet sind anfangs Sportarten, die mit ruckartigen Bewegungen oder Stürzen einhergehen. Dazu zählen viele Ball- und Kampfsportarten. Aber auch Joggen ist ungünstig.

Von einer vollständigen Genesung dürfen Sie nach etwa 3 bis 6 Monaten ausgehen. Ihr Arzt teilt Ihnen mit, wann und ob Sie sich wieder vollständig belasten dürfen. Sofern Sie keine Beschwerden haben, können Sie auf Nachsorgeuntersuchungen verzichten.

Fazit: Die Hüft-Reha trägt dazu bei, dass Sie langfristig selbständig und mobil bleiben

In der Reha lernen Patienten, sich so zu bewegen, ohne den Körper oder das Implantat zu schädigen. 

Am Ende der Maßnahme können Sie viele Sportarten wieder sorgenfrei betreiben. Auch die Arbeitsfähigkeit können Sie oftmals, je nach Beruf und Begleiterkrankungen, wiedererlangen.

Und nicht zu vernachlässigen: Für viele gehören Hüftschmerzen der Vergangenheit an oder sind zumindest gelindert.

Quellen

https://www.gesundheitsinformation.de/was-erwartet-mich-vor-und-nach-der-hueft-operation.html

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Reha/Medizinische-Reha/Anschlussrehabilitation-AHB/anschlussrehabilitation-ahb.html

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