Besonders oft sind der Mittelfußknochen und der Handrücken betroffen.
Eine recht häufig auftretende Form der Exostose ist die sogenannte Haglund-Exostose. Dabei ist ein Teil des Fersenbeins am Fuß besonders stark vorgewölbt. Infolge entwickelt sich hier ein Knochenvorsprung im Bereich des Achillessehnenansatzes.
Die kartilaginäre Exostose, auch als Osteochondrom bekannt, tritt vor allem an den langen Röhrenknochen auf. Diese Form der Knochenauswölbung bildet sich beispielsweise am Oberschenkel- oder am Oberarmknochen. Auch das Knie und das Sprunggelenk können betroffen sein.
Liegen mehrere Knochenauswölbungen in diesen Bereichen vor, spricht man von multiplen kartilaginären Exostosen.
Zu den weiteren Formen der Exostosen gehören:
- subunguale Exostosen unter den Finger- oder Fußnägeln
- Exostosen am Becken (Dornbecken)
- Gehörgangsexostosen im Ohr
- Exostosen am Unterkiefer (mandibuläre Exostosen)
Bei der erblichen bedingten Erkrankung Dysplasia exostotica treten die Knochenauswüchse generalisiert am gesamten Körper auf.
Von der eigentlichen Exostose ist die Pseudoexostose Hallux valgus abzugrenzen. Es handelt sich dabei nicht um eine wirkliche Knochenauswölbung, sondern lediglich um eine Gelenkfehlstellung. Aufgrund der Form kann der Hallux valgus am Fuß jedoch schnell mit einer echten Exostose verwechselt werden.
Exostese an der Ferse, die sogenannte Haglund-Exostese © rob3000 | AdobeStock
Die Symptome unterscheiden sich je nach Lokalisation und Ausprägung der Exostose.
So führt die Haglund-Exostose über kurz oder lang zum Haglund-Syndrom. Es ist durch
gekennzeichnet. Leitsymptome des Haglund-Syndroms sind stechende Schmerzen am Fersenbein, die vor allem durch Druck oder Belastung entstehen. Aufgrund der Schmerzen hinken die Patienten.
Die Gehörgangsexostose im Ohr kann Symptome wie
- Hörminderungen,
- Ohrgeräusche oder
- Gehörgangsentzündungen (Otitis externa) mit Schmerzen und Juckreiz im Bereich des Gehörgangs
aufweisen.
Exostosen an den Röhrenknochen können zu
führen. Ebenso können die Knochenstrukturen
in der direkten Umgebung reizen. Dadurch können Durchblutungsstörungen und/oder Sensibilitätsstörungen entstehen.
Grundsätzlich können mehrere Ursachen bzw. Risikofaktoren die Bildung einer Exostose begünstigen.
Häufig sind chronische Druck- und Reizzustände am Knochen die Ursache. Beispielsweise können Schuhe mit wenig elastischen Rändern das Knochengewebe reizen. So begünstigen sie die Entstehung einer Haglundferse.
Ein weiterer Risikofaktor für eine Exostose am Fuß ist Übergewicht. Bei übergewichtigen Menschen muss das Fersenbein eine besonders große Last aushalten.
Auch andere Erkrankungen stellen einen Risikofaktor dar, etwa chronischer Gelenkverschleiß (Arthrose). Die Silverskjöld-Exostose, eine Knochenauswölbung am Fußrücken, basiert beispielsweise meistens auf Arthrose.
Die Ursache eines Osteochondroms ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen genetische Faktoren eine entscheidende Rolle.
Bei Verdacht auf eine Exostose führt der Arzt in der Regel eine Röntgenuntersuchung durch. Im Röntgenbild sind die Knochenveränderungen zumeist deutlich erkennbar. Auch Computer- und Magnetresonanztomografie eignen sich zur weiteren Diagnosestellung.
Röntgenbild einer Exostose an einem Oberschenkelknochen © J. Lengerke - Praxis Dr. Jochen Lengerke, CC BY-SA 3.0 de, Link
Die Behandlung hängt ebenso wie die Symptome vor allem von der Lokalisation und der Ausprägung der Knochenauswölbung ab.
Behandlung der Haglund-Exostose
Die Therapie kann konservativ-orthopädisch, aber auch operativ erfolgen. Ziel der Therapie ist, die Schmerzen am Fuß zu lindern und die Belastbarkeit der Struktur im Alltag und beim Sport zu verbessern.
Offene Schuhe oder Einlagen zur Absatzerhöhung reduzieren den Druck auf die Exostose und lindern so die Schmerzen. Unterstützend kommen entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac zum Einsatz.
Auch physikalische Therapien eignen sich zur Behandlung der Haglund-Exostose. Dazu gehören etwa
Helfen konservative Methoden nicht weiter, kann eine Operation mit Abtragung der Exostose sinnvoll sein.
Behandlung der (multiplen) kartilaginären Exostose
Die Therapie umfasst
- eine individuelle Schmerztherapie,
- physiotherapeutische Maßnahmen sowie
- chirurgische Eingriffe zur Abtragung der Exostose.
Manche Menschen leiden jedoch an zahlreichen, also multiplen Exostosen. Hier sind oft mehrfache Operationen notwendig. Leider lässt sich in solchen Fällen nicht immer ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen.
Behandlung der Gehörgangsexostose
Die Operation der Gehörgangsexostose ist in vielen Fällen mit Komplikationen verbunden. Deswegen kommt eine OP hier nur zur Anwendung, wenn regelmäßig Beschwerden auftreten.
Indikation für eine OP bei Gehörgangsexostose wären etwa wiederkehrende Gehörgangsentzündungen.
Das Erscheinungsbild und auch die Behandlungsmöglichkeiten der Exostosen sind äußerst vielfältig. Es gilt: Je früher die symptomatischen Knochenvorwölbungen behandelt werden, desto geringer ist das Risiko für (bleibende) Folgeerscheinungen.