Einem stechenden Schmerz in der Kniekehle liegen häufig Probleme mit dem Meniskus zugrunde. Der Meniskus ist ein halbmondförmiges Knorpelkissen im Kniegelenk.
Dumpfer Schmerz, der in den Oberschenkel oder in die Waden strahlt, weist auf eine zu starke Abnutzung des Kniegelenks hin.
Akute Schmerzen können sich mit der Zeit häufen und ohne Behandlung zu chronischen Schmerzen werden.
Verletzungen beim Sport oder durch einen Unfall bedingt
Meniskusschäden wie der Meniskusriss sind nach Unfällen oder bei Sportlern häufig. In schweren Fällen ist eine OP notwendig, um den Schaden zu beheben. Nach einer Meniskusquetschung reicht eine Belastungspause von 3-4 Wochen aus.
Zu den häufigsten Sportunfällen gehört außerdem der Kreuzbandriss, der durch eine Überstreckung des Knies entsteht.
Bei Bänder- und Meniskusschäden ist eine Belastungspause unbedingt notwendig, um Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern.

Verschiedene Strukturen im Kniegelenk können Schmerzen in der Kniekehle verursachen © bilderzwerg | AdobeStock
Wachstumsbedingte Schmerzen in der Kniekehle
Bei Kindern ab dem sechsten Lebensjahr treten Schmerzen in den Kniekehlen in Wachstumsphasen auf und sind ganz normal.
Sind die Schmerzen durch einen Sturz bedingt und bessern sich auch nach längerer Zeit nicht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Nach Unfällen kann sich bei Kindern die Wachstumsfuge im Kniegelenk lösen. Das nennt man Epiphyseolyse. Diese Erkrankung muss operativ behandelt werden, um Wachstumsstörungen vorzubeugen.
Fehlstellungen und Überbelastung
Wird das Knie besonders stark beansprucht, droht im Alter eine verschleißbedingte Meniscopathie. Auch Fehlstellungen der Knie wie O-Beine oder X-Beine führen bei starker Belastung zu Schmerzen.
Tritt der Schmerz häufig auf der Innen- oder Außenseite der Kniekehle auf, ist das ein Hinweis auf eine dauerhafte Fehlstellung.
Durch die kurzzeitige Überbelastung des Kniekehlenmuskels oder der hinteren Oberschenkelmuskulatur können sich Sehnen in diesen Muskeln entzünden. Eine Sehnenentzündung macht sich meist durch Schmerzen beim Anwinkeln des Knies oder bei Druck auf die Sehne bemerkbar.
Schmerzen aufgrund einer Baker-Zyste
Bei erhöhtem Druck auf das Kniegelenk bildet sich vermehrt Gelenkflüssigkeit. In schweren Fällen kann dies zu einer Aussackung in der Kniegelenkkapsel führen, der sogenannten Baker-Zyste.
Die Baker-Zyste macht sich als deutliche Schwellung in der Kniekehle bemerkbar. Sie kann je nach Lage und Größe mäßige Schmerzen beim Strecken oder Beugen verursachen.
Wird die Kniekehle weiter belastet oder gereizt, kann eine Baker-Zyste in seltenen Fällen reißen. Plötzliche, heftige Schmerzen und eine spürbare entzündliche Überwärmung der Kniekehle sind die Folge.
Reizung des Schienbeinnervs
Eine Zyste oder starkes Muskelwachstum kann den Nervus tibialis einengen. Dann schmerzen die Kniekehlen meist beim Durchstrecken der Beine. Auch Schmerzen nach längerem Gehen oder Laufen gehen meist auf eine Reizung des Schienbeinnervs zurück.
Der Schmerz äußert sich bei nervlichen Belastungen in der Regel durch ein brennendes oder kribbelndes Gefühl.
Thrombose als Ursache für Schmerzen in der Kniekehle
In seltenen Fällen ist eine Thrombose die Ursache für schmerzende Kniekehlen. Thrombosen sind Blutgerinnsel (Thrombus), die sich aufgrund ungesunder Lebensweise oder zu wenig Bewegung in Blutgefäßen bilden können.
Löst sich der Thrombus, kann es zu lebensgefährlichen Lungenembolien kommen. Suchen Sie daher in jedem Fall einen Arzt auf, wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Thrombose Ihre Knieschmerzen verursachen könnte.
Hinweise auf eine Gefäßerkrankung sind Schwellungen der Kniekehle oder eine auffällig blaue Vene unter der Haut, ähnlich einer Krampfader.
In den meisten Fällen reicht eine Ruhigstellung des Knies für wenige Tage oder Wochen, um Schmerzen in der Kniekehle zu lindern.
Bei Entzündungen sollten Sie das Knie kühlen. Muskelüberreizungen lassen sich am besten durch Wärme lindern, zum Beispiel durch eine Infrarot-Lampe.
Treten Schmerzen dauerhaft auf oder verschlimmern sich mit der Zeit, suchen Sie einen Arzt auf. Schwere Läsionen und Thrombosen können nur operativ behoben werden.