Das Sprunggelenk trägt beim Gehen die Last des ganzen Körpers. Es setzt sich aus dem Innen- und Außenknöchel sowie dem so genannten Volkmann'schen Dreieck zusammen.
Neben dieser knöchernen Führung sind auch verschiedene Bänder, vor allem das vordere und hintere Syndesmosenband, wichtig für die Stabilität des Sprunggelenks. Bei einem Riss dieser Bänder ist das Sprunggelenk nicht mehr stabil und kann schnell verschleißen.
Der Bruch des Sprunggelenkes oder der so genannte Sprunggelenksverrenkungsbruch ist einer der häufigsten Brüche. Ursache ist oft das Umknicken oder Verdrehen des Fußes bei feststehendem Körper. Je nachdem kommt es zu unterschiedlichen Sprunggelenkbrüchen.
Die Knochen und Bänder des Sprunggelenks © bilderzwerg / Fotolia
Die Diagnose eines Sprunggelenksverrenkungsbruches kann oft bei der Untersuchung gestellt werden.
Bei einer schweren Sprunggelenksfraktur kommt es zu einer grotesken Fehlstellung des Sprunggelenkes. Leichtere Formen gehen mit einer Schwellung nur des Außenknöchels oder nur des Innenknöchels einher.
Beim offenen Bruch des Sprunggelenkes handelt es sich um einen Notfall, bei dem eine sofortige operative Versorgung erfolgen muss.
Bei leichteren Sprunggelenksfrakturen kommt es zu einer Schwellung am Knöchel © Leo / Fotolia
Bei der Einteilung der Sprunggelenksfrakturen differenzieren die Ärzte, ob es sich um eine offene oder geschlossene Fraktur handelt. Auch die Höhe des Bruchs am Außenknöchel ordnet eine Sprunggelenksfraktur näher ein.
- Typ A: Das Wadenbein ist unterhalb des Gelenks gebrochen.
- Typ B: Das Wadenbein ist knapp oberhalb des Sprunggelenks gebrochen. Eine OP ist in Abhängigkeit von den Begleitverletzungen notwendig.
- Typ C: Das Wadenbein ist oberhalb des Sprunggelenks gebrochen. Meistens ist eine operative Behandlung notwendig.
Des Weiteren gibt es noch einige Sonderformen.
Die Behandlung einer Sprunggelenksfraktur ist von der Art des Bruchs abhängig.
Die Behandlung besteht in der Regel in einer operativen Behandlung bei den stärker verschobenen Frakturen. Typischerweise wird am Außenknöchel eine Platte eingesetzt, die über einen ca. 5 bis 10 cm langen Hautschnitt eingebracht wird. Neben der Platte werden dann 5 bis 6 Schrauben eingesetzt.
Bei den Sprunggelenksfrakturen des Typs C kommt in vielen Fällen eine so genannte Syndesmosenschraube hinzu. Diese Schraube stabilisert das Gelenk zwischen Schien- und Wadenbein.
Bei zusätzlich gebrochenem verschobenen Innenknöchel wäre eine Verschraubung des Innenknöchels ebenfalls sinnvoll. Die Behandlung erfolgt in der Regel stationär.
Nach Besserung der Weichteile und Abschwellen wird dann eine Mobilisierung durchgeführt.
Bei einem stabilen Bruch beginnt ab dem 1. oder 2. Tag nach der OP eine Belastung, wenn keine Schmerzen auftreten. Der Patient muss dabei Unterarm-Gehstützen nutzen.
Bei einem instabilen Bruch darf der Patient das Gelenk häufig nur teilbelasten. Je nach Knochenqualität kann zusätzlich ein Unterschenkelgips oder eine Orthese (abnehmbarer Gips) angebracht werden.
Bei Brüchen des Sprunggelenkes mit Beteiligung des Innen- und Außenknöchels wird in der Regel nur eine Teilbelastung gestattet.
Die Nachsorge besteht in einer Mobilisierung und Belastung im schmerzfreien Bereich. Das ist üblicherweise entweder Vollbelastung oder eine 15 kg-Teilbelastung nach der Entlassung. Nach 4 bis 6 Wochen kann dann in der Regel zur Vollbelastung übergegangen werden.
Eine Orthese stabilisiert das Sprunggelenk auch während einer Belastung © sunnychicka / Fotolia
Unter der relativ dünnen Haut und Fettgewebsschicht am Sprunggelenk fallen die Platten und Schrauben meistens stark auf. Daher ist oft eine Metallentfernung notwendig. Ohne Beschwerden können die Metallteile auch im Knochen verbleiben.
Mit sportlichen Aktivitäten können Sie typischerweise nach 3 bis 6 Monaten beginnen.
Meistens wird neben dem Hochlagern und der Gipsschiene, auch so lange die Gipsschiene getragen wird, eine Thrombose-Prophylaxe durchgeführt. Hierzu gibt es entsprechende Fertigspritzen, die sich der Patient einmal am Tag selbst geben kann.
In Abhängigkeit von der Schwere der Bruchform und den Begleitverletzungen sind die Heilungsaussichten gut. Wenn beim Erstunfall Schäden am Knorpel aufgetreten sind, verschlechtern sich die Heilungsaussichten.
Je schwerer die Bruchform, d.h. je eher es sich um eine offene Fraktur handelt oder je höher der Bruch des Wadenbeines ist, desto schlechter ist die Prognose.