Die Zähne des Menschen dienen zur Zerkleinerung von Nahrung. Die dauerhaften Zähne wachsen erst ab etwa 9-11 Lebensjahren heran. Da sich der harte Zahnschmelz nicht regenerieren kann, benötigt er ausreichenden Schutz durch sorgfältige Zahnpflege.
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Die Zähne und das Gebiss
Der Mensch verfügt ebenso wie zahlreiche andere Wirbeltiere über echte Zähne. Dabei handelt es sich um Hartgebilde, die in der Mundhöhle vorkommen und zur Zerkleinerung der Nahrung genutzt werden. Einzigartig ist jedoch, dass sie beim Menschen nicht nur bei der Nahrungsaufnahme, sondern auch für die Kommunikation eine große Rolle spielen. So kommen die Zähne häufig bei der Lautbildung und insbesondere bei der Bildung von s-Lauten zum Einsatz.
Grundsätzlich unterscheidet die Biologie zwischen echten und unechten Zähnen. Die Unterscheidung erfolgt dabei aufgrund der Zusammensetzung des Zahns. Während echte Zähne aus mehreren Hartsubstanzen wie Schmelz, Dentin und Zement bestehen, handelt es sich bei unechten Zähnen um eine Konstruktion aus Horn. Deshalb tragen die Zähne des Menschen ebenfalls die Bezeichnung "Dentinzähne".
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Zahnarten
Zähne werden einerseits hinsichtlich ihrer Funktion und andererseits nach ihrem Entstehungszeitpunkt in unterschiedliche Kategorien eingeteilt.
Unterscheidung nach Funktion der Zähne
Jeder Zahn im menschlichen Gebiss erfüllt eine eigene Funktion und ist an diese auch anatomisch angepasst. Deshalb unterscheidet man zwischen:
- Schneidezähnen
- Eckzähnen
- Vormahlzähnen (Prämolaren)
- Mahlzähnen (Molaren)
Die Schneidezähne befinden sich direkt an der Vorderseite des Gebisses. Sie haben die Aufgabe, Nahrungsmittel zu zertrennen und dadurch das Abbeißen eines Stücks zu ermöglichen. Aus diesem Grund sind die Schneidezähne sehr scharf. Gemeinsam mit den Eckzähnen stellen sie die Frontzähne des Menschen dar.
Die Eckzähne sind deutlich länger als alle anderen Zähne und weisen eine Kegelform auf. Sie befinden sich direkt zwischen den Schneidezähnen und den Vormahlzähnen. Ihre Bezeichnung bezieht sich auf den typischen Knick, den das menschliche Gebiss an dieser Position vornimmt. Dadurch entsteht der Eindruck einer Ecke. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Nahrung zu fixieren und somit das Schneiden der vorderen Zähne zu ermöglichen.
Der Vormahlzahn trägt ebenfalls den Namen Vorbackenzahn. Er verfügt über zwei bis drei Höcker und zerkleinert die aufgenommene Nahrung teilweise. Im Milchzahn-Stadium übernehmen die Vormahlzähne die gesamte Mahlfunktion.
Bei erwachsenen Menschen bilden sich zusätzlich die sogenannten Mahlzähne oder Backenzähne. Diese dienen ausschließlich dem Zermahlen der Nahrung. Auf diese Weise bereiten die Zähne aufgenommene Lebensmittel für die anschließende Verdauung im Magen und im Darm vor.
Computerdarstellung aller menschlicher Zähne frontal und in Aufsicht auf die Zahnfläche
Unterscheidung nach Entstehungszeit
Bereits während der ersten Lebensjahre wachsen einem Menschen die sogenannten Milchzähne. Dabei handelt es sich um ein temporäres Gebiss, das während der Jugend vollständig erneuert wird.
Die ersten bleibenden Zähne brechen bei den meisten Menschen während des neunten bis elften Lebensjahres durch. Diese haben im Gegensatz zu den matten Milchzähnen eine kräftige, weiße Färbung.
Darüber hinaus bilden sich bei manchen Menschen ab dem 17. Lebensjahr die sogenannten Weisheitszähne. Diese unterscheiden sich teilweise gravierend in ihrem Aufbau von den anderen Zähnen. Obwohl sie grundsätzlich vier Höcker aufweisen sollten, verfügen sie bei einigen Menschen über drei oder fünf Höcker. Auch die Anzahl der Wurzeln unterscheidet sich stark. Weiterhin sind sie in einigen Fällen auch miteinander verwachsen oder sogar hakenförmig gebogen. Während ein vollständiges menschliches Gebiss stets über maximal vier Weisheitszähne verfügt, wachsen manchmal auch zusätzliche Zähne hinter ihnen. Diese treten jedoch nur sehr selten auf. Lediglich 0,001 % aller Menschen verfügen über ein Gebiss mit acht Weisheitszähnen.
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Aufbau der Zähne
Der menschliche Zahn besteht aus drei wesentlichen Abschnitten:
- Zahnkrone
- Zahnhals
- Zahnwurzel
Der Zahn setzt sich aus unterschiedlichen Schichten zusammen. Mit dem bloßen Auge erkennt ein Betrachter bei einem gesunden Zahn jedoch nur den Zahnschmelz.
Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz, die im menschlichen Körper natürlich vorkommt. Diese schützende Schicht wird aus den sogenannten Adamantoblasten gebildet und besteht nahezu vollständig aus Hydroxylapatit. Dieses kristalline Material wird aus Calcium und Phosphat gebildet. Der Zahnschmelz umschließt den gesamten Zahn und schützt diesen dadurch vor den äußeren Umwelteinflüssen.
Direkt darunter befindet sich das Dentin. Dabei handelt es sich um das Hauptmaterial, aus dem ein menschlicher Zahn besteht. Es beinhaltet neben Calcium und Phosphat ebenfalls einen hohen Anteil an Eiweiß sowie Wasser und ist deshalb deutlich weicher. Es ist darüber hinaus schmerzempfindlich und wird sowohl durch Kälte als auch durch Hitze schnell gereizt.
Sämtliche entstehenden Reize werden über die in der Pulpa liegenden Nerven an das zentrale Nervensystem weitergeleitet. Dieses umschließt die Wurzelsegmente und verfügt ebenfalls über zahlreiche Blutgefäße. Dadurch ernährt es den gesamten Zahn und versorgt diesen mit Nährstoffen. Die Wurzelsegmente hingegen verankern den Zahn im Kiefer und sorgen für einen festen Halt. Sie werden von einer dicken Schicht aus Zahnfleisch umschlossen.
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Zahnerkrankungen
Zahlreiche Krankheiten befallen sowohl das um die Wurzelsegmente verlaufende Zahnfleisch als auch den Zahn selbst. Diese machen sich in den meisten Fällen durch starke Schmerzen und eine verminderte Kaufähigkeit bemerkbar.
Hauptsächlich treten beim Menschen dabei die folgenden Erkrankungen und behandlungsbedürftigen Beschwerden auf:
- Abszesse
- chronischer Mundgeruch
- Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und andere Zahnfleischerkrankungen
- Karies
- Parodontitis
- Zähneknirschen (Bruxismus)
- Zahnfehlstellungen.
Abszesse im Zahnfleisch führen in den meisten Fällen zu starkem Fieber und unangenehmen Schwellungen. Ein schwerer Befall verursacht enorme Schmerzen und Appetitlosigkeit. Diese abgekapselten Eiteransammlungen entstehen in den meisten Fällen durch andauernde Entzündungen der Zahnwurzel. Teilweise treten sie aber auch auf, wenn die ersten Weisheitszähne durchbrechen.
Unangenehmer Mundgeruch kann aufgrund zahlreicher Beschwerden entstehen. Während die Ursache für kurzfristigen Mundgeruch meist in der Speiseröhre oder dem Magen liegt, bildet sich chronischer Mundgeruch durch eine Zahnerkrankung. Eine ärztliche Abklärung ist bei dauerhaftem Auftreten dieser Beschwerden angeraten.
Karies ist die häufigste Zahnerkrankung. Dabei bauen Säuren, die durch den bakteriellen Abbau von Zucker entstehen, zunehmend den Zahnschmelz ab. Auf diese Weise verliert der Zahn seinen natürlichen Schutz und wird anfällig für sonstige Schäden. Regelmäßiges Zähneputzen sowie die Vermeidung von zuckerhaltigen Speisen verhindert jedoch das Auftreten dieser Krankheit vollständig.
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Wie werden Zahnerkrankungen behandelt?
Für die Behandlung stehen einem Zahnarzt mehrere Methoden zur Verfügung. Bei fortgeschrittenem Karies kommt meist eine Fluoridierung zum Einsatz. Darüber hinaus setzen viele Ärzte ebenfalls auf eine Zahnversiegelung oder entfernen die betroffenen Zähne vollständig. Sind nur wenige Stellen befallen, höhlt er diese mit speziellen Werkzeugen aus und befüllt sie danach mit einer von vielen möglichen Zahnfüllungen.
Die selten auftretende Zahnnervenentzündung erfordert jedoch eine umfassende Wurzelbehandlung. Dabei legt der Arzt die Zahnwurzel frei und tötet sämtliche Bakterien mithilfe eines Lasers ab. Letztlich bessert er das vorliegende Loch mithilfe einer Füllung aus.