Fingerprothese - Spezialist finden und Informationen

Unter dem Oberbegriff der Fingerprothese sind eigentlich zwei verschiedene Prothesenarten zusammengefasst. Zum einen gibt es die Fingerprothese bei Verlust eines Fingers, zum anderen schließt der Begriff aber ebenso die Fingergelenkprothese mit ein, die beispielsweise bei Rheuma oder nach Arthrose als Ersatz für ein zerstörtes Fingergelenk eingesetzt werden kann. Für welche Patienten welches Verfahren geeignet ist und welche Fingerprothese-Spezialisten diese Verfahren anbieten, soll Ihnen dieser Artikel vermitteln.

Empfohlene Fingerprothese-Spezialisten

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Fingerprothese - Weitere Informationen

Wann kommen Fingerprothesen zum Einsatz?

Bei den Fingerprothesen sind in der Versorgung zwei unterschiedliche Fälle zu berücksichtigen. Auf der einen Seite können Finger infolge eines traumatischen Vorfalles oder eines Arbeitsunfalles verloren gehen. Auch Teilamputationen nach Quetschung oder Verletzung sind möglich. 

Auf der anderen Seite können entzündliche Erkrankungen wie Rheuma oder auch altersbedingter Verschleiß und Arthrose zu einer Gelenkzerstörung im Finger führen. Ein solches geschädigtes Gelenk kann heutzutage mithilfe einer sogenannten Fingergelenkprothese ersetzt werden.

Einschränkungen an den Fingern sind lebensverändernd

Sowohl der Verlust eines Fingers als auch die Einschränkungen infolge Gelenkschäden führen zu Funktionseinschränkungen der Hände im Alltag. Selbst einfachste Handhabungen können plötzlich schwierig oder sogar unmöglich werden.

Hinzu kommt, dass aus dem Verlust von Fingergliedern oder ganzen Fingern eine große psychologische Belastung resultieren kann. Dennoch können Betroffene ganz unterschiedlich darauf reagieren. Der Pianist wird beispielsweise sehr wahrscheinlich beim Verlust eines Fingers seine Welt zusammenbrechen sehen.

Daraus entsteht bei vielen Betroffenen letztlich auch der Wunsch nach einem Ersatz für den verlorenen Finger – eine Fingerprothese. Obgleich eine solche Fingerprothese in erster Linie den fehlenden Finger kosmetisch ersetzt – funktionsfähig ist der künstliche Silikonfinger nicht –, so können die psychischen Belastungen dennoch eine medizinische Indikation für eine Fingerprothese darstellen. Dies ist vor allem wichtig für die Kostenübernahme seitens der Krankenkassen.

Doch nicht nur der Verlust eines Fingers verringert die Lebensqualität spürbar. Auch Gelenkschäden durch Rheuma oder Arthrose lassen Finger schmerzhaft versteifen, sodass selbst einfachste Alltagshandgriffe zum Problem werden können. Hier gibt es dann die Möglichkeit für Betroffene, einen Gelenkersatz zu bekommen, die sogenannte Fingergelenkprothese.

Ablauf der Versorgung mit einer Fingerprothese

Für die Erstellung einer Fingerprothese sind mehrere Schritte notwendig. Abformung, Anpassung und Stumpfversorgung sind einige der notwendigen Arbeitsschritte. Dies setzt allerdings wiederum eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Prothesenspezialisten voraus, damit am Ende auch alles richtig sitzt. Die Fingerprothese ermöglicht es den Betroffenen, wieder bestimmte Funktionen der Hand wahrnehmen zu können. Gleichzeitig erfüllt sie eine ästhetische Aufgabe, indem der jeweilige künstliche Finger dem Original so eng wie möglich nachempfunden wird. Die Fingerprothese fällt dann im Alltag sehr viel weniger auf.

Beim Fingergelenkersatz wiederum wird ein entzündlich verändertes oder zerstörtes Fingergelenk chirurgisch durch ein künstliches Gelenk ersetzt. Über einen kleinen Schnitt als Zugang gelangen die Fingergelenkprothese-Spezialisten in das Gelenk und können es austauschen. Der natürliche Finger bleibt somit in seiner Funktion erhalten.

Welche Vorteile hat eine Fingerprothese für die Patienten?

Viele Patienten mit Fingeramputationen scheuen sich davor, die betroffene Hand zu heben und zum Beispiel beim Gestikulieren einzusetzen. Mit einer Fingerprothese wird diese Scheu oft wieder abgebaut und die Menschen nutzen beide Hände zum Zeigen, Deuten oder Gestikulieren. Darüber hinaus wird in vielen Fällen mit einer Fingerprothese beidhändiges Arbeiten ermöglicht. Für die Betroffenen selbst lässt eine Fingerprothese wieder natürliche Greifbewegungen und verloren gegangene Griffarten zu.

Ganz ähnlich verhält es sich mit einer Fingergelenkprothese bei Rheuma oder Arthrose. Auch die Fingergelenkprothese gibt nach Ausheilung und begleitender Physiotherapie Bewegungsmöglichkeiten der Finger und Hand für das Greifen oder das beidhändige Arbeiten zurück.

Wie sieht die Nachsorge bei der Fingerprothese aus?

Die Fingerprothese erfordert in erster Linie eine Nachsorge des Amputationsstumpfes. Dieser muss gepflegt und regelmäßig auf Druckstellen oder Veränderungen hin überprüft werden.

Da es sich dahingegen bei der Fingergelenkprothese um einen operativen Eingriff handelt, besteht die Nachsorge vor allem im Bereich der Wundversorgung und Infektionsvermeidung. Gleichzeitig sollen bestimmte Schienen und physiotherapeutische Übungen die Rehabilitation der Hand und der Finger beschleunigen. 

Welche Fingerprothese-Spezialisten gibt es und wo sind sie zu finden?

Spezialisierte Fachärzte aus dem Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie sind Ansprechpartner, wenn es sich um eine Fingerprothese oder Fingergelenkprothese handelt. Fingerprothese-Spezialisten arbeiten in erfahrenen Orthopädie- und Chirurgie-Zentren.

Quellen

aerztezeitung.de/Medizin/Fingerprothese-fuer-Rheuma-Patienten-337746.html
gesundheitskompass-mittelhessen.de/810-moglichkeiten-der-versorgung-mit-fingerprothesen-nach-amputation-eines-oder-mehrerer-finger/
lexikon-orthopaedie.com/pdx.pl?dv=0&id=00438
prothesen-orthesen.de/leistungen/prothetik/handprothese/
springermedizin.de/oedeme/postoperative-behandlung-von-fingergelenkprothesen/13303960
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