Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) - Spezialisten und Informationen

Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBOT) atmen Sie reinen Sauerstoff ein, während der Umgebungsdruck erhöht ist. Mediziner wenden die HBOT bei unterschiedlichen Erkrankungen und Verletzungen an. Dazu zählen die Taucherkrankheit, Gasembolien sowie verschiedene Infektionen. Das Ziel der Behandlung besteht darin, den Sauerstoffgehalt im Blut des Patienten zu erhöhen. Die verbesserte Sauerstoffversorgung geschädigter Gewebe unterstützt den Heilungsprozess.

Nachfolgend erfahren Sie, wie die Behandlung verläuft, was Patienten im Rahmen der Nachsorge zu beachten haben und welche Risiken die HBOT birgt. Außer leichten Druckgefühlen auf den Ohren verursacht sie keine erheblichen Beschwerden. Außerdem finden Sie weiter unten ausgewählte HBOT-Spezialisten.

Empfohlene HBOT-Spezialisten

Artikelübersicht

Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) - Weitere Informationen

Was ist die hyperbare Sauerstofftherapie und wie funktioniert sie?

Bei der HBOT atmen Sie reinen Sauerstoff unter erhöhtem Druck ein. Sie befinden sich während der Behandlung in einer speziell eingerichteten Kammer, der sogenannten Druckkammer. Unter hohem Druck löst sich der Sauerstoff besser in das Blut. Dadurch steigt die Sauerstoffsättigung von Gewebe, das durch Verletzungen oder Erkrankungen unterversorgt ist. Die verbesserte Oxygenierung unterstützt die Regeneration der geschädigten Zellen und lindert entzündliche Prozesse. Daneben stimuliert die Behandlung die Kollagenproduktion und fördert das Knochenwachstum.

Die HBOT zeigt direkte und indirekte Wirkungen auf den Körper: Sie reduziert Schwellungen, indem sie bei gleichbleibender Sauerstoffversorgung den Blutfluss verringert. Die HBO-Therapie fördert darüber hinaus die Bildung neuer Blutgefäße und leitet Giftstoffe wie Kohlenmonoxid aus. Somit behebt die hyperbare Sauerstofftherapie die Ursachen von Erkrankungen oder Verletzungen und aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Die HBOT hat zwei Aufgaben:

  1. Die Behandlung von Erkrankungen, bei denen die hyperbare Sauerstofftherapie eine mit hoher Wahrscheinlichkeit erwiesene heilende oder heilungsfördernde Wirkung hat.
  2. Die Behandlung von Beschwerden und Erkrankungen, bei denen eine heilungsfördernde Wirkung anzunehmen ist.

Ihr Arzt gestaltet mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan, um den optimalen Erfolg der Behandlung zu ermöglichen. Eine Sitzung dauert rund zwei Stunden.

Die Prognose hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Sie ist besonders günstig bei Kohlenmonoxidvergiftungen und der Taucherkrankheit.

Bei welchen Indikationen wenden Mediziner die hyperbare Sauerstofftherapie an?

Die HBOT hat sich als effektive Methode zur Behandlung verschiedener Krankheitsbilder erwiesen. Dazu zählen:

Daneben beschleunigt die hyperbare Sauerstofftherapie die Regeneration von transplantiertem Gewebe.

Die HBO-Therapie als Mittel der Prävention

Die HBOT beschleunigt den Heilungsprozess von Erkrankungen und kommt darüber hinaus in der Anti-Aging-Therapie zum Einsatz. Sie ist geeignet, Ihre körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit zu steigern, den Alterungsprozess zu verlangsamen und Ihre Lebensqualität zu erhöhen. Sie verbessert das Erscheinungsbild von Narben und sonstigen Veränderungen der Haut, indem sie die Sauerstoffversorgung der Zellen optimiert und dadurch deren Regeneration fördert.

Wie läuft die hyperbare Sauerstofftherapie ab?

Vor Beginn der Behandlung überprüft der Arzt Ihre Drucktauglichkeit, indem er unter anderem Ihre Lungenfunktion prüft und ein EKG erstellt. Er stellt zudem sicher, dass Ihre Ohrtrompete durchgängig ist. Dadurch sinkt das Risiko von Komplikationen.

Anschließend begleitet Sie ein Mitglied des Behandlungsteams in die Druckkammer. Von dort haben Sie jederzeit die Möglichkeit, Kontakt zum Arzt oder zum Pflegepersonal herzustellen. Ihr Behandler erhöht den Druck langsam, um einen angenehmen Druckausgleich der Ohren zu ermöglichen. Diesen Vorgang unterstützen Sie, indem Sie in der Phase des Druckaufbaus Kaugummi kauen. Alternativ halten Sie Ihre Nase zu und pressen Luft in den Rachenraum.

Ist der vom Behandler gewünschte Überdruck erreicht, setzen Sie die bereitgelegte Sauerstoffmaske auf und atmen 100 % reinen Sauerstoff ein. Am Ende der Behandlung senkt Ihr Behandler den Druck langsam, um Sie an den Umgebungsdruck zu gewöhnen.

Worauf Sie während der Behandlung achten sollten

Nehmen Sie Ihre Atemmaske ab und informieren Sie Ihre Behandler, wenn eines der folgenden Symptome während des Prozederes auftritt:

  • unwillkürliches Zucken im Bereich des Gesicht
  • Kribbeln in den Ohrläppchen, der Nasenspitze oder in den Fingerspitzen
  • plötzlich einsetzendes Doppeltsehen
  • allgemeines Unwohlsein oder starke Unruhe
  • Missempfindungen oder Brennen unter dem Brustbein oder in den oberen Atemwegen

Worauf Sie nach der Behandlung achten sollten

Nach den Sitzungen befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und einen optimalen Behandlungserfolg zu gewährleisten. Patienten vertragen die HBO-Therapie normalerweise gut. Gelegentlich treten leichte Nebenwirkungen auf, die in der Regel rasch abklingen.

Manchmal verspüren Patienten nach der Sauerstofftherapie ein Druckgefühl in den Ohren. Wenn Sie das Gefühl als unangenehm erleben, schlucken Sie bewusst, gähnen Sie und bewegen Sie Ihren Kiefer. Ihr Arzt empfiehlt Ihnen abschwellende Nasensprays und/oder Ohrentropfen, wenn die zuvor beschriebenen Maßnahmen die Nebenwirkungen nicht lindern.

Halten Sie nicht Ihre Nase zu, um anschließend selbst Druck aufzubauen!

Gelegentlich verspüren Patienten nach der Druckbehandlung Müdigkeit. Gönnen Sie sich nach der HBO-Therapie ausreichend Ruhe und Schlaf, um sich zu erholen.

Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie nach der Behandlung ungewöhnliche Symptome verspüren!

Risiken der HBO-Therapie

Wie jede medizinische Behandlung birgt die Anwendung der Hyperbarmedizin Risiken, über die Sie Ihr Arzt zu Beginn der hyperbaren Sauerstofftherapie aufklärt. Dazu zählen:

  • Verletzungen in gasgefüllten Körperhöhlen, beispielsweise im Ohr. Diese entstehen durch plötzliche Veränderungen des Drucks. Mediziner bezeichnen diese Komplikation als Barotrauma.
  • Die Trommelfellperforation oder -ruptur, bei der das Trommelfell reißt oder einreißt.

Daneben kommt es gelegentlich zu vorübergehenden Reizungen der Atemwege und Sehstörungen. Die Nebenwirkungen klingen normalerweise innerhalb weniger Stunden ab.

Selten kommt es zu Krampfanfällen, wenn Menschen unter Überdruck Sauerstoff einatmen.

Wer trägt die Kosten der Behandlung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in Ausnahmefällen, wenn andere Behandlungsmethoden erfolglos waren. Dazu stellen Sie einen Antrag auf Kostenübernahme, bevor die HBO-Therapie beginnt. Es kommt nur die Übernahme von Kosten infrage, die bei ambulanten Sitzungen entstehen.

Die privaten Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Behandlungskosten für ambulante und stationäre Sauerstofftherapien.

Wenn Sie beabsichtigen, die HBO-Therapie selbst zu finanzieren, erstellt Ihr Behandlungsteam einen individuellen Behandlungs- und Kostenplan für Sie.

Fazit

Die HBO-Therapie ist ein wirksames Instrument, um verschiedene Krankheiten zu behandeln. Die verbesserte Oxygenierung aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers und trägt Schadstoffe wie Kohlenmonoxid aus dem Körper aus. Als nichtinvasives Behandlungsverfahren verursacht die HBOT normalerweise nur geringfügige Nebenwirkungen.

Quellen

https://hochleistungsmedizin.at/hyperbare-sauerstofftherapie/
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