Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) - Spezialisten und Informationen

Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBOT) atmen Sie reinen Sauerstoff ein, während der Arzt den Umgebungsdruck erhöht. Diese Therapieform eignet sich für unterschiedliche Erkrankungen und Verletzungen. Dazu zählen die Taucherkrankheit, Gasembolien und verschiedene Infektionen. Ziel der Behandlung ist es, den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen und so den Körper beim Heilungsprozess zu unterstützen.

Hier finden Sie weitere Informationen und Spezialisten.

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Artikelübersicht

Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) - Weitere Informationen

Was ist die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) und wie funktioniert sie?

Bei der HBOT atmen Sie reinen Sauerstoff unter erhöhtem Druck ein. Sie befinden sich während der Behandlung in einer speziell eingerichteten Kammer, der sogenannten Druckkammer. 

Unter hohem Druck löst sich der Sauerstoff besser in das Blut. Dadurch steigt die Sauerstoffsättigung von Gewebe, das durch Verletzungen oder Erkrankungen unterversorgt ist. 

Die verbesserte Oxygenierung:

  • Unterstützt die Regeneration der geschädigten Zellen
  • Lindert entzündliche Prozesse
  • Stimuliert die Kollagenproduktion und fördert das Knochenwachstum

Die HBOT zeigt direkte und indirekte Wirkungen auf den Körper: Sie reduziert Schwellungen, indem sie bei gleichbleibender Sauerstoffversorgung den Blutfluss verringert.

Die HBO-Therapie fördert darüber hinaus die Bildung neuer Blutgefäße und leitet Giftstoffe wie Kohlenmonoxid aus.

Somit behebt die hyperbare Sauerstofftherapie die Ursachen von Erkrankungen oder Verletzungen und aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT)Die hyperbare Sauerstofftherapie aktiviert die Wundheilung, reduziert Schwellungen und Entzündungen @ rh2010 /AdobeStock

Die HBOT hat zwei Aufgaben:

  1. Die Behandlung von Erkrankungen, bei denen die hyperbare Sauerstofftherapie eine mit hoher Wahrscheinlichkeit erwiesene heilende oder heilungsfördernde Wirkung hat.
  2. Die Behandlung von Beschwerden und Erkrankungen, bei denen eine heilungsfördernde Wirkung anzunehmen ist.

Ihr Arzt gestaltet mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan, um den optimalen Erfolg der Behandlung zu ermöglichen. Eine Sitzung dauert rund zwei Stunden.

Die Prognose hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Sie ist besonders günstig bei Kohlenmonoxidvergiftungen und der Taucherkrankheit.

Bei welchen Indikationen wenden Mediziner die hyperbare Sauerstofftherapie an?

Die HBOT hat sich als effektive Methode zur Behandlung verschiedener Krankheiten erwiesen. 

Dazu zählen:

Daneben beschleunigt die hyperbare Sauerstofftherapie die Regeneration von transplantiertem Gewebe.

Die HBO-Therapie als Präventionsmittel

Die HBOT beschleunigt den Heilungsprozess von Erkrankungen und kommt darüber hinaus in der Anti-Aging-Therapie zum Einsatz. Sie ist geeignet, um die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit zu steigern, den Alterungsprozess zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhöhen

Sie verbessert das Erscheinungsbild von Narben und sonstigen Veränderungen der Haut. Das gelingt, weil sie die Sauerstoffversorgung der Zellen optimiert. Dadurch fördert sie die Regeneration.

Der Ablauf der hyperbaren Sauerstofftherapie

Vor Beginn der Behandlung überprüft der Arzt die Drucktauglichkeit, indem er unter anderem Ihre Lungenfunktion prüft. Er macht ein EKG und stellt sicher, dass Ihre Ohrtrompete durchgängig ist. Dadurch sinkt das Risiko von Komplikationen.

Anschließend begleitet Sie ein Mitglied des Behandlungsteams in die Druckkammer. Von dort haben Sie jederzeit die Möglichkeit, Kontakt zum Arzt oder zum Pflegepersonal herzustellen. 

Der Behandler erhöht den Druck langsam, um einen angenehmen Druckausgleich der Ohren zu ermöglichen. Diesen Vorgang unterstützen Sie, indem Sie in der Phase des Druckaufbaus Kaugummi kauen. 

Alternativ halten Sie Ihre Nase zu und pressen Luft in den Rachenraum.

Ist der vom Behandler gewünschte Überdruck erreicht, setzen Sie die Sauerstoffmaske auf und atmen 100 % reinen Sauerstoff ein. Am Ende der Behandlung senkt der Behandler den Druck langsam, damit Sie sich an den Umgebungsdruck gewöhnen.

Worauf Sie während der Behandlung achten sollten

Nehmen Sie die Atemmaske ab und informieren Sie Ihren Behandler, wenn eines der folgenden Symptome während des Prozederes auftritt:

  • Unwillkürliches Zucken im Bereich des Gesicht
  • Kribbeln in den Ohrläppchen, der Nasenspitze oder in den Fingerspitzen
  • Plötzlich einsetzendes Doppeltsehen
  • Allgemeines Unwohlsein oder starke Unruhe
  • Missempfindungen oder Brennen unter dem Brustbein oder in den oberen Atemwegen

Worauf Sie nach der Behandlung achten sollten

Nach den Sitzungen befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes, um Komplikationen zu minimieren und einen optimalen Behandlungserfolg zu gewährleisten. Patienten vertragen die HBO-Therapie normalerweise gut. Gelegentlich treten leichte Nebenwirkungen auf, die in der Regel rasch abklingen.

Manchmal verspüren Patienten nach der Sauerstofftherapie ein Druckgefühl in den Ohren. Wenn Sie das Gefühl als unangenehm erleben, schlucken Sie bewusst, gähnen Sie und bewegen Sie Ihren Kiefer. 

Ihr Arzt empfiehlt Ihnen abschwellende Nasensprays und/oder Ohrentropfen, wenn die zuvor beschriebenen Maßnahmen die Nebenwirkungen nicht lindern.

Halten Sie Ihre Nase nicht zu, um anschließend selbst Druck aufzubauen!

Gelegentlich sind Patienten nach der Druckbehandlung müde. Gönnen Sie sich nach der HBO-Therapie ausreichend Ruhe und Schlaf, um sich zu erholen.

Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie nach der Behandlung ungewöhnliche Symptome verspüren!

Risiken der HBO-Therapie

Wie jede Behandlung birgt auch die Hyperbarmedizin Risiken, über die Sie Ihr Arzt zu Beginn der Therapie aufklärt. 

Dazu zählen:

  • Verletzungen in gasgefüllten Körperhöhlen, beispielsweise im Ohr. Diese entstehen durch plötzliche Veränderungen des Drucks. Mediziner bezeichnen diese Komplikation auch als Barotrauma.
  • Die Trommelfellperforation oder -ruptur, bei der das Trommelfell reißt oder einreißt.
  • Daneben kommt es gelegentlich zu vorübergehenden Reizungen der Atemwege und Sehstörungen. Die Nebenwirkungen klingen normalerweise innerhalb weniger Stunden ab.
  • Sehr selten kommt es zu Krampfanfällen, wenn Menschen unter Überdruck Sauerstoff einatmen.

Wer trägt die Kosten der Behandlung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in Ausnahmefällen. Wenn beispielsweise andere Behandlungsmethoden erfolglos waren. 

Dazu stellen Sie einen Antrag auf Kostenübernahme, bevor die HBO-Therapie beginnt. Es entstehen nur die Kosten, die bei ambulanten Sitzungen entstehen.

Die privaten Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Behandlungskosten für ambulante und stationäre Sauerstofftherapien.

Wenn Sie beabsichtigen, die HBO-Therapie selbst zu finanzieren, erstellt das Behandlungsteam einen individuellen Behandlungs- und Kostenplan für Sie.

Fazit

Die HBO-Therapie ist ein wirksames Instrument, um verschiedene Krankheiten zu behandeln. Die verbesserte Oxygenierung aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers und leitet Schadstoffe wie Kohlenmonoxid aus dem Körper aus. Als nicht-invasives Behandlungsverfahren verursacht die HBOT normalerweise nur geringe Nebenwirkungen.

Quellen

https://hochleistungsmedizin.at/hyperbare-sauerstofftherapie/
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