Der unter der Kniescheibe auftretende Knorpelverschleiß (Retropatellararthrose oder Patellofemoralarthrose) stellt bis heute eine Herausforderung in der Kniechirurgie dar. Zumeist betrifft diese Erkrankung noch junge Patienten vor dem 50. Lebensjahr.
Typische Ursachen sind angeborene oder erworbene Fehlstellungen im Bereich der Kniescheibe oder der Kniescheibenrinne des Oberschenkelknochens (Patelladysplasie).
Die Patelladysplasie ist eine Fehlbildung der Kniescheibe (Patella), die eine asymmetrische Form aufweist @ Pepermpron /AdobeStock
Wie bei der Gonarthrose, dem Knorpelverschleiß des gesamten Kniegelenkes, kommt es häufig zu folgenden Symptomen:
- Belastungsabhängigen Schmerzen (z.B. beim Treppensteigen)
- Knieschwellung und Ergussbildung
- Eingeschränkte Alltagsaktivitäten
Wenn eine konservative Therapie nicht erfolgreich ist, können operative Therapiemaßnahmen helfen.
Da sich die Arthrose auf das Kniescheibengelenk beschränkt, opfern Ärzte zum Teil gesunden Knorpel für eine Knieprothesen-Operation. Da es sich zumeist um noch junge Patienten handelt, ist der Einbau einer Knie-TEP häufig nicht ideal. Dieser Konflikt hat für Betroffene oft einen langen Leidensweg zur Folge.
Patienten, die eine isolierte Arthrose im Kniescheibenrückflächengelenk haben, sollten sich an Spezialisten für Mini-Implantate oder Teilgelenkersatz am Kniegelenk wenden.
Die Therapie mit Mini-Implantaten (small-implants) hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Diese kleinen Implantate kommen gezielt zur Stabilisierung der Kniescheibe oder zur Behandlung des Knorpelverschleißes zum Einsatz.
Dieser Teilgelenkersatz am Knie bietet punktgenaue Lösungen für individuelle Knieprobleme. Er erreicht eine hohe und zuverlässige Patientenzufriedenheit.

Patellofemoralgelenkersatz (PFJ)
Das PFJ ist ein anspruchsvolles Verfahren, das darauf abzielt, das Kniescheiben-Rückflächengelenk zu rekonstruieren. Dies ist oft bei schweren arthrosebedingten Schäden an der Kniescheibe oder dem Femur notwendig.
Das PFJ bietet eine individualisierte Lösung, um Schmerzen, Instabilität und Bewegungseinschränkungen zu bewältigen. Der Austausch des beschädigten Gelenkflächen verbessert die Funktion und Lebensqualität des Patienten. Das Implantat fungiert dabei als "Onlay".
Das Wave-System
Das Wave-System repräsentiert den innovativsten Ansatz im Bereich des Teilgelenkersatzes. Das Wave-System zielt darauf ab, die Patellofemoralprothese an die individuelle Anatomie des Patienten anzupassen. Das führt zu verbesserten Passformen, Funktionalitäten und länger anhaltenden Ergebnissen. Das Implantat fungiert hierbei als "Inlay".

Die Wahl des geeigneten Verfahrens benötigt eine gründliche Diagnose und Bewertung durch einen Facharzt.
Die Entscheidung ist abhängig von:
- Schwere der Knieprobleme
- Individuelle Anatomie und
- Lebensstil des Patienten
Eine präzise Identifikation der Bedürfnisse des Patienten bildet die Grundlage für die Auswahl der besten Therapieoption. Nur ein in diesem Bereich spezialisierter Endoprothetiker sollte diesen Eingriff vornehmen, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen.
Die fortschrittlichen Verfahren des Teilgelenkersatzes am Knie bzw. des Kniescheiben-Rückflächengelenkes bieten heute maßgeschneiderte Lösungen für komplexe Knieprobleme.
Mini-Implantate wie das PFJ oder Wave-System bieten innovative Ansätze, um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern.
Um die beste Behandlungsoption auszuwählen, sollten Sie auf die Beratung eines erfahrenen Experten setzen.