Die Ansteckung mit Genitalherpes erfolgt fast ausschließlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Daher gehört der Genitalherpes zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (STD: sexually transmitted diseases).
Wenn Sie sich mit Genitalherpes angesteckt haben, äußert sich dies durch schmerzhaft juckende und kribbelnde Hautbläschen im Genitalbereich. Auch Geschwulste an den Geschlechtsorganen sind möglich. Wenn Sie sich einmal angesteckt haben, können Sie immer wieder erkranken, da die Herpesviren lebenslang im Körper verbleiben.
Die Ursachen eines Herpes genitalis
Herpesviren vom Typ 1 (HSV 1) und Herpesviren vom Typ 2 (HSV 2) können Erreger von Herpes genitalis sein.
In 50 bis 70 Prozent der Fälle ist das Herpes-Simplex-Virus vom Typ 2 verantwortlich.
Bei rund 20 bis 30 Prozent der Fälle liegt eine Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus vom Typ 1 vor.
Ansteckung mit Herpes genitalis
Der HSV 1 verbreitet sich über eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion (über die Luft oder durch Berührung). Die Ansteckung mit dem HSV 2 erfolgt durch den Austausch infizierter Körperflüssigkeiten.
Die Hauptursache für Herpes genitalis ist daher ungeschützter Sexualverkehr mit einem infizierten Partner. Das Risiko, sich mit Herpes genitalis anzustecken, ist für Frauen größer als für Männer. Die Gefahr einer Übertragung ist am größten, wenn die Herpes-Bläschen bereits zu sehen sind oder kurz bevor sie auftreten.
Begünstigende Faktoren für die Wiederkehr von Herpes genitalis
Die Herpesviren bleiben nach dem Abklingen der Beschwerden lebenslang als symptomlose Infektion im Körper. Hat ein Mensch einmal eine Erkrankung mit Genitalherpes überstanden, kann es also jederzeit zu einem erneuten Ausbruch kommen.
Begünstigt werden solche erneuten Genitalherpes-Ausbrüche, die in der Regel schwächer als die Erstinfektion verlaufen, durch:
- Ein geschwächtes Immunsystem
- Eine Erkältung
- Fieber
- Bakterielle Entzündungen
- Hautreizungen
- Stress
Weitere Ursachen für eine Herpes genitalis-Infektion
Eine weitere Ursache für Herpes genitalis ist die Übertragung vom Typ 2 während einer Schwangerschaft oder bei der Geburt. Das Virus kann von der infizierten schwangeren Frau auf das ungeborene Kind oder das Neugeborene übergehen. Haut, Schleimhäute sowie innere Organe des Kindes können betroffen sein.
Bei etwa 50 Prozent der schwangeren Frauen mit Herpes genitalis ist eine Fehlgeburt die Folge.
Etwa drei bis sieben Tage (selten drei Wochen) nach der Infektion treten bei Patienten die ersten Symptome auf. Zu den typischen Symptomen eines Genitalherpes gehören juckende und kribbelnde Hautbläschen im Genitalbereich.
Erste Anzeichen für Herpes genitalis
Herpes genitalis äußert sich zunächst durch ein unangenehmes Gefühl im Genitalbereich. Auch ein schmerzhaftes Jucken, Kribbeln oder Brennen im Genitalbereich, am After oder am Gesäß sind typische Symptome.
Schreitet die Infektion voran, dann bilden sich kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen im Genitalbereich. Die Bläschen haben eitrige, verkrustete Beläge, die meist innerhalb von zwei bis drei Wochen wieder abheilen.
Weitere Symptome von Herpes genitalis
Außerdem kann der Patient unter einem allgemeinen Krankheitsgefühl (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten, Wasseransammlungen im Gewebe, Muskelschmerzen) leiden.
Den diagnostizieren Herpes genitalis meist durch eine körperliche Untersuchung sowie durch einen Labortest. Bei der körperlichen Untersuchung entnimmt der Arzt einen Abstrich von der Bläschen-Flüssigkeit für den Labortest.
Bei der körperlichen Untersuchung betrachtet der Arzt den äußeren Genitalbereich und den After genauer. Meist kann er die Erkrankung anhand der typischen Bläschenbildung im Genitalbereich des Patienten erkennen. Um die Diagnose zu sichern, führt der behandelnde Arzt zudem einen Labortest durch.
- Nachweis des Herpes genitalis-Erregers mittels Labortest
Für den Labortest entnimmt der Arzt einen Abstrich von der Bläschenflüssigkeit und lässt diesen im Labor mikroskopisch untersuchen.
Dabei können Tests feststellen, welcher Herpesvirus vorliegt. Durch den Nachweis von Antikörpern im Blut, lässt sich die Diagnose Herpes genitalis sichern.
Abstrich für Herpes-Test im Labor @ Tobif82 /AdobeStock
Herpes genitalis ist nicht heilbar, da das Virus lebenslang im Körper bleibt. Ziel der Behandlung ist es, die Herpesbläschen einzudämmen, die Beschwerden zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verkürzen.
Behandlung von Herpes genitalis mit antiviralen Medikamenten
Ein leichter Genitalherpes muss oft nicht behandelt werden, da er von alleine abheilt. Ist dies nicht der Fall, kommen meist verschreibungspflichtige, antivirale Medikamente (sogenannte Virustatika) zum Einsatz.
Übliche Medikamente sind:
- Aciclovir
- Famciclovir
- Valaciclovir
Die Medikamente nimmt der Patient fünf bis zehn Tage lang ein. Die Salbe trägt er an die betroffenen Stellen auf. In schweren Fällen und bei wiederkehrenden Ausbrüchen verabreicht der Arzt die Medikamente auch intravenös (Spritze in die Vene, Infusion).
Eine schnelle Behandlung von Herpes genitalis mit antiviralen Medikamenten lindert Symptome und verhindert eine Ausbreitung.
Da die Genitalherpes auslösenden Viren lebenslang im Körper des Patienten verbleiben, ist die Erkrankung nicht heilbar. Ein Patient, der einmal Genitalherpes hatte, kann immer wieder Rückfälle erleiden. Begünstigt werden diese vor allem durch ein geschwächtes Immunsystem, Stress und Infektionskrankheiten.
Die Häufigkeit der Genitalherpes-Rückfälle ist von Patient zu Patient verschieden. Einige Patienten weisen jahrelang keine Symptome von Herpes genitalis auf; andere erkranken mehrmals jährlich. Je älter der infizierte Patient, desto seltener treten Rückfälle mit Genitalherpes auf.
Haben Sie den Verdacht an Herpes genitalis erkrankt zu sein, dann sind folgende Fachärzte die richtigen Ansprechpartner: