Binge-Eating-Störung - Klinik finden und Informationen

29.05.2024
 Thomas  Hofmann
Medizinischer Fachautor

Patienten mit einer Binge-Eating-Störung leiden unter regelmäßig auftretenden Essanfällen. Dabei nehmen sie große Nahrungsmengen zu sich und haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren. Sie greifen nicht regelmäßig auf Maßnahmen zur Gewichtsreduktion zurück und sind daher häufig adipös (fettleibig). Von einer Adipositas spricht man bei einem BMI von > 30,0 kg/m². Viele Menschen leiden an Adipositas, Tendenz steigend. An der schwersten Form der Adipositas (BMI > 40 kg/m², Grad 3, leiden zwischen 1 bis 1,2 Prozent der Menschen.

Weitere Informationen sowie Kliniken für Binge-Eating-Störungen finden Sie weiter unten.

ICD-Codes für diese Krankheit: F50.3, F50.4

Empfohlene Kliniken für Binge-Eating-Störung

Artikelübersicht

Wie entsteht eine Binge-Eating-Störung (Esssucht)?

An der Entwicklung und Aufrechterhaltung der Binge-Eating-Störung sind verschiedene psychosoziale und biologische Faktoren beteiligt wie z.B.:

  • Überbewertung der äußeren Erscheinung
  • Unzufriedenheit mit der Figur
  • Erhöhter BMI
  • Niedriges Selbstwertgefühl
  • Depressive Symptome
  • Gering ausgeprägte soziale Unterstützung

Die Binge-Eating-Störung ist laut ICD-10 als atypische Bulimia nervosa (F 50.3) bzw. als Essattacken bei anderen psychischen Störungen (F 50.4) klassifiziert.

Binge-Eating-Störung28 von 1.000 Mädchen und Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Binge-Eating-Störung @ New Africa /AdobeStock

Behandlung der Binge-Eating-Störung

Sowohl für die Adipositas als auch für die Binge-Eating-Störung sind in erster Linie folgende Maßnahmen erforderlich:

  • Diätetische Maßnahme
  • Sport
  • Bewegungstherapie
  • Psychoedukation
  • Chirurgische Maßnahmen

Bei der Psychotherapie ist eine modifizierte Verhaltenstherapie das Mittel der Wahl. Dabei stehen ein gesundes Ernährungsverhalten und die Analyse von Einkaufen, Kochen und Verzehren von Nahrungsmitteln im Vordergrund.

Bewegungstherapie bei Binge-Eating-StörungDie Bewegungstherapie nimmt einen wichtigen Stellenwert in der Therapie bei Binge-Eating-Störung ein @ Kletr /AdobeStock

Behandlungsziele bei der Binge-Eating-Störung

Behandlungsziele bei der Binge-Eating-Störung sind:

  • Normalisierung des Essverhaltens 
  • Normalisierung des Körpergewichts 
  • Verbesserung der Konflikt- und Beziehungsfähigkeit

Psychologische Einzel- und Gruppenbehandlungen können beim Erreichen der Ziele unterstützen. Dabei können sich Patienten mit ihren Schwierigkeiten auseinandersetzen.

Mögliche Schwierigkeiten sind:

  • In Beziehungen eigene Bedürfnisse wahrnehmen und äußern
  • Konflikthafte Situationen meistern

Stehen Patienten mit Esstörungen bessere Möglichkeiten zur Konfliktlösung und Emotionsregulierung zur Verfügung, müssen sie nicht mehr auf das Essen zurückgreifen.

Im stationären oder teilstationären Bereich wirken außerdem gemeinsame Mahlzeiten dem symptomatischen Essverhalten entgegen. 

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