Patienten mit einer Binge-Eating-Störung leiden unter regelmäßig auftretenden Essanfällen. Dabei nehmen sie große Nahrungsmengen zu sich und haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren. Sie greifen nicht regelmäßig auf Maßnahmen zur Gewichtsreduktion zurück und sind daher häufig adipös (fettleibig). Von einer Adipositas spricht man bei einem BMI von > 30,0 kg/m². Viele Menschen leiden an Adipositas, Tendenz steigend. An der schwersten Form der Adipositas (BMI > 40 kg/m², Grad 3, leiden zwischen 1 bis 1,2 Prozent der Menschen.
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Empfohlene Kliniken für Binge-Eating-Störung
Artikelübersicht
Wie entsteht eine Binge-Eating-Störung (Esssucht)?
An der Entwicklung und Aufrechterhaltung der Binge-Eating-Störung sind verschiedene psychosoziale und biologische Faktoren beteiligt wie z.B.:
- Überbewertung der äußeren Erscheinung
- Unzufriedenheit mit der Figur
- Erhöhter BMI
- Niedriges Selbstwertgefühl
- Depressive Symptome
- Gering ausgeprägte soziale Unterstützung
Die Binge-Eating-Störung ist laut ICD-10 als atypische Bulimia nervosa (F 50.3) bzw. als Essattacken bei anderen psychischen Störungen (F 50.4) klassifiziert.
28 von 1.000 Mädchen und Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Binge-Eating-Störung @ New Africa /AdobeStock
Behandlung der Binge-Eating-Störung
Sowohl für die Adipositas als auch für die Binge-Eating-Störung sind in erster Linie folgende Maßnahmen erforderlich:
- Diätetische Maßnahme
- Sport
- Bewegungstherapie
- Psychoedukation
- Chirurgische Maßnahmen
Bei der Psychotherapie ist eine modifizierte Verhaltenstherapie das Mittel der Wahl. Dabei stehen ein gesundes Ernährungsverhalten und die Analyse von Einkaufen, Kochen und Verzehren von Nahrungsmitteln im Vordergrund.
Die Bewegungstherapie nimmt einen wichtigen Stellenwert in der Therapie bei Binge-Eating-Störung ein @ Kletr /AdobeStock
Behandlungsziele bei der Binge-Eating-Störung
Behandlungsziele bei der Binge-Eating-Störung sind:
- Normalisierung des Essverhaltens
- Normalisierung des Körpergewichts
- Verbesserung der Konflikt- und Beziehungsfähigkeit
Psychologische Einzel- und Gruppenbehandlungen können beim Erreichen der Ziele unterstützen. Dabei können sich Patienten mit ihren Schwierigkeiten auseinandersetzen.
Mögliche Schwierigkeiten sind:
- In Beziehungen eigene Bedürfnisse wahrnehmen und äußern
- Konflikthafte Situationen meistern
Stehen Patienten mit Esstörungen bessere Möglichkeiten zur Konfliktlösung und Emotionsregulierung zur Verfügung, müssen sie nicht mehr auf das Essen zurückgreifen.
Im stationären oder teilstationären Bereich wirken außerdem gemeinsame Mahlzeiten dem symptomatischen Essverhalten entgegen.