Shouldice Hernioplastik

21.12.2024

OA mag. dr. Jurij Gorjanc ist ein hochangesehener Spezialist für Hernienchirurgie und ein führender Experte auf dem Gebiet der Bauchwandchirurgie. Mit einer beeindruckenden internationalen Karriere und einer Vielzahl von Auszeichnungen hat er sich einen herausragenden Ruf als Chirurg erarbeitet. Nach seiner Ausbildung in Slowenien kam Dr. Gorjanc 2011 nach Österreich, wo er als Facharzt seine Expertise in der Hernienchirurgie weiter vertiefte.

Er wurde nicht nur in das renommierte „Royal College of Surgeons of England“ aufgenommen, sondern trug zudem maßgeblich zur Weiterentwicklung der Fachdisziplin bei. Dr. Gorjanc war 15 Jahre lang Präsident der slowenischen Herniengesellschaft und hat sich auch auf europäischer Ebene einen Namen gemacht, unter anderem durch seine Ernennung zum „Fellow of the European Board Surgery – Abdominal Wall Surgery“ (FEBS AWS). Diese Auszeichnung wird nur Fachärzten verliehen, die herausragende wissenschaftliche Beiträge leisten und eine hohe Anzahl erfolgreicher Operationen der Bauchwand vorweisen können.

Zusätzlich engagiert sich Dr. Gorjanc ehrenamtlich in internationalen Hilfseinsätzen und hat bereits in Ländern wie Tansania, Madagaskar, Ghana, Liberia, der Mongolei und Indien Patienten mit Hernien operiert. Seine Expertise umfasst sowohl offene als auch minimalinvasive Operationstechniken, mit denen er eine Vielzahl von Bauchwandbrüchen behandelt. Hierbei kommen moderne Methoden zum Einsatz, die die Heilung beschleunigen und Komplikationen minimieren. Dr. Gorjanc ist nicht nur ein erfahrener Operateur, sondern auch ein engagierter Wissenschaftler, der kontinuierlich an der Entwicklung neuer chirurgischer Verfahren arbeitet.

Seine hohe Fachkompetenz und die Qualität seiner Arbeit werden durch das Siegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ der Deutschen Herniengesellschaft unterstrichen. Wer sich in die Hände von Dr. Gorjanc begibt, kann sicher sein, dass er in den besten Händen ist. Mit seinem fundierten Wissen, seiner umfangreichen Erfahrung und seinem internationalen Engagement setzt Dr. Gorjanc Maßstäbe in der Hernienchirurgie und bietet seinen Patienten die bestmögliche Behandlung. Zum Thema Shouldice Hernioplastik konnte die Redaktion des Leading Medicine Guide in einem Gespräch mit Dr. Gorjanc mehr erfahren.

OA mag.dr. Jurij Gorjanc, dr.med, FRCS, FEBS AWS

Ein Leistenbruch, auch als inguinaler Bruch bekannt, entsteht, wenn ein Teil des Darms oder anderes Gewebe durch eine Schwachstelle in der Bauchwand im Bereich der Leiste hervortritt. Dieser Zustand kann unangenehme Symptome wie Schmerzen und Druckgefühle verursachen, vor allem beim Heben von Lasten oder bei körperlicher Aktivität. Ein Leistenbruch sollte in den meisten Fällen chirurgisch behandelt werden, um Komplikationen wie das Einklemmen von Darmschlingen zu vermeiden. Die Behandlung eines Leistenbruchs kann auf verschiedene Weisen erfolgen, doch eine besonders bewährte Methode ist die Shouldice Hernioplastik. Diese chirurgische Technik, die ohne den Einsatz von synthetischen Netzen auskommt, nutzt stattdessen das körpereigene Gewebe des Patienten, um die Bauchwand zu rekonstruieren und zu stärken. Mit einer bemerkenswert niedrigen Rückfallquote und sehr guten langfristigen Ergebnissen hat sich die Shouldice-Methode als eine der bevorzugten Verfahren zur Behandlung von Leistenbrüchen etabliert.

Die Shouldice-Hernioplastik gilt als eine der bewährtesten offenen Operationsmethoden zur Behandlung von Leistenhernien und bietet im Vergleich zu anderen Verfahren mehrere bemerkenswerte Vorteile. 

Die Shouldice-Hernioplastik ist eine etablierte offene Operationsmethode zur Behandlung von Leistenhernien, die sich durch eine hohe Erfolgs- und eine geringe Rezidivrate auszeichnet (unter 1–2 % in spezialisierten Zentren). Diese Methode verwendet ausschließlich körpereigenes Gewebe und verzichtet auf ein Kunststoffnetz, wodurch das Risiko netzbedingter Komplikationen wie Infektionen oder chronischen Schmerzen, die gelegentlich mit Kunststoffnetzen verbunden sein können, reduziert wird. Über Jahrzehnte hat sich die Shouldice-Technik insbesondere bei jüngeren Patienten unter 18 Jahren, aber auch bei älteren Patienten, bewährt. Sie bietet zudem spezifische Vorteile bei Patienten mit Netzallergien, bei Bedenken gegenüber Fremdmaterialien oder bei Kontraindikationen für minimal-invasive Verfahren, etwa aufgrund des Allgemeinzustands, bestehender Vorerkrankungen oder Voroperationen. Auch bei infizierten Leisten, beispielsweise nach einer Darmeinklemmung und Perforation, ist die Methode geeignet. Darüber hinaus wird sie in Ländern ohne breite Verfügbarkeit von Kunststoffnetzen oder bei Chirurgen mit spezialisierter Erfahrung erfolgreich eingesetzt, da diese in der Regel außergewöhnlich gute Ergebnisse erzielen und das Vertrauen in diese Methode weiter stärken“, erklärt Dr. Gorjanc zu Beginn unseres Gesprächs und ergänzt:

„Trotz der Vorteile minimal-invasiver Verfahren wie TEP oder TAPP, etwa geringerer postoperativer Schmerzen und schnellerer Erholung, hat die Shouldice-Hernioplastik ihren festen Platz in der Hernienchirurgie behalten. Minimal-invasive Eingriffe sind technisch anspruchsvoll, erfordern eine längere Lernkurve und bergen spezifische Risiken wie die Verletzung intraabdominaler Strukturen. Außerdem sind sie nicht ideal für Patienten mit ausgedehnten Voroperationen im Bauchraum oder bei eingeschränkter Allgemeinverträglichkeit für Vollnarkosen. Zwar sind die Kosten in der modernen europäischen Medizin selten ein ausschlaggebender Faktor, doch ist die Shouldice-Methode deutlich kostengünstiger als laparoendoskopische Verfahren und erreicht dennoch exzellente Ergebnisse. Die Shouldice-Hernioplastik bleibt insbesondere in spezialisierten Zentren und für spezifische Patientengruppen eine relevante Methode. Sie ergänzt minimal-invasive Verfahren und wurde nicht vollständig von ihnen abgelöst. Die Wahl der optimalen Behandlungsmethode richtet sich stets nach den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten des Patienten. Jeder Hernienchirurg sollte auch eine netzfreie Methode zur Behandlung von Leistenhernien beherrschen, wobei die Shouldice-Technik in diesem Bereich als führend gilt“.

Die Shouldice-Hernioplastik ist eine offene chirurgische Technik, die speziell zur Behandlung von Leistenhernien entwickelt wurde. Der Schwerpunkt der Methode liegt auf der Verwendung des körpereigenen Gewebes des Patienten zur Verstärkung der Bauchwand, anstatt Netzmaterial einzusetzen. Die Technik zeichnet sich durch ihre hohe Erfolgsrate und ihre geringe Rückfallrate aus.

Die Shouldice-Hernioplastik basiert auf einer verstärkten Schicht-zu-Schicht-Rekonstruktion der Bauchwand mit dem Ziel, die anatomische Integrität wiederherzustellen und die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs zu minimieren. Meist wird bei diesem Verfahren eine lokale oder regionale Anästhesie, wie Spinalanästhesie, verwendet, da sie Vorteile wie eine schnellere Erholung und ein geringeres Risiko systemischer Komplikationen bietet. Der Eingriff beginnt mit einem Hautschnitt über dem Leistenkanal, gefolgt von einer schrittweisen Präparation der Gewebeschichten, um die Bruchpforte und den Bruchsack freizulegen. Der Bruchsack, der aus Bauchfell (Peritoneum) besteht, wird isoliert. Bei indirekten Hernien wird der Sack abgebunden und entfernt, während bei direkten Hernien der Bruchsack im Bereich des Inguinalkanalbodens reponiert wird. Die Rekonstruktion der hinteren Leistenwand erfolgt durch eine kontinuierliche Naht in vier Schichten. Dabei wird die Fascia transversalis in der ersten Schicht an das sogenannte `conjoint tendon´ angenäht beziehungsweise in der zweiten Schicht pliziert. Anschließend wird der Musculus internus abdominis ebenfalls in zwei Schichten an das Leistenband fixiert. Zum Abschluss wird die äußere Schrägmuskel-Aponeurose über dem Samenstrang verschlossen, wodurch der Leistenkanal wiederhergestellt wird. Dieses Verfahren erfordert präzise chirurgische Fertigkeiten und ist zeitaufwendiger als moderne Netzverfahren. Die Shouldice-Methode wird bevorzugt bei schlanken Patienten und kleineren Leistenhernien angewandt, da das Verfahren bei adipösen Patienten oder großen Hernien technisch anspruchsvoller sein kann. Da ausschließlich körpereigenes Gewebe verwendet wird, entfällt das Risiko einer Netzabstoßung oder Infektion“, verdeutlicht Dr. Gorjanc die verschiedenen Schritte bei der Operation. Die Rückfallrate nach einer Shouldice-Hernioplastik ist im Allgemeinen sehr niedrig und vergleichbar mit anderen Methoden, was diese Technik zu einer bevorzugten Wahl für viele Chirurgen macht, insbesondere bei Patienten, die eine dauerhafte Lösung ohne den Einsatz von Fremdmaterial suchen. 

Die Shouldice-Hernioplastik unterscheidet sich in mehreren Aspekten von minimal-invasiven Techniken wie der laparoskopischen Hernienreparatur, insbesondere in Bezug auf Schmerzen und Heilungszeit.

Hierzu kommentiert Dr. Gorjanc: „Der unmittelbare postoperative Schmerz ist beim Shouldice-Verfahren in der Regel etwas stärker, da es sich um einen offenen Eingriff handelt, bei dem die Gewebeschichten direkt präpariert und unter leichter Spannung vernäht werden. Bei einer laparoskopischen Hernienreparatur treten unmittelbar nach der Operation weniger Schmerzen auf, da die minimal-invasive Methode kleinere Hautschnitte erfordert und die Methode spannungsfrei ist. Die Rückkehr zu alltäglichen Aktivitäten dauert bei laparoskopischen Verfahren in der Regel 1 bis 3 Wochen, während bei der Shouldice-Technik etwa 2 bis 4 Wochen benötigt werden“.

Die Shouldice-Methode zur Behandlung von Leistenhernien ist besonders geeignet für bestimmte Patientengruppen und Hernienarten, bei denen der chirurgische Eingriff unkompliziert ist und keine schwerwiegenden zusätzlichen Gesundheitsprobleme vorliegen. 

Die Shouldice-Technik eignet sich besonders für jüngere Patienten und solche in gutem Allgemeinzustand, da sie eine gute Gewebequalität voraussetzt und ausschließlich mit körpereigenem Gewebe arbeitet. Sie ist ideal für schlanke oder normalgewichtige Patienten, da die Anatomie im Operationsbereich gut zugänglich ist und die Spannung der Nähte weniger belastend wirkt. Adipöse Patienten oder solche mit starkem Bauchdruck, etwa durch chronischen Husten oder Aszites, gelten hingegen als weniger geeignete Kandidaten. Die Methode wird vor allem bei kleineren bis mittelgroßen direkten oder indirekten Leistenhernien bevorzugt, bei denen die Bruchpforte leicht zu rekonstruieren ist. Große oder komplexe Hernien mit signifikant geschwächtem Gewebe erfordern unter Umständen ein Netz, das bei der Shouldice-Technik nicht verwendet wird. Die Shouldice-Methode ist außerdem attraktiv für Patienten, die synthetische Materialien wie Netze vermeiden möchten, sei es aus persönlichen oder medizinischen Gründen wie Allergien oder der Angst vor Fremdkörperreaktionen. Sie ist besonders geeignet für Patienten mit erhöhter Infektionsgefahr, da keine synthetischen Materialien verwendet werden, sowie für Patienten mit Kontraindikationen für eine Allgemeinanästhesie, da die Operation unter lokaler Anästhesie durchgeführt werden kann. Bilaterale oder rezidivierende Hernien nach offenen Verfahren sind besser für laparoskopische Methoden wie TEP oder TAPP geeignet. Die Entscheidung für die Shouldice-Methode sollte stets individuell getroffen werden, basierend auf dem Patientenprofil, der Größe und Komplexität der Hernie sowie der Erfahrung des Chirurgen“, erläutert Dr. Gorjanc und klärt auf, bei welchen Patienten die Technik besser nicht angewendet werden sollte:

Weniger geeignet ist die Shouldice-Methode für Patienten mit sehr großen oder komplexen Hernien, da die durch die Nahttechnik entstehende Spannung das Rezidivrisiko erhöhen kann. Auch adipöse Patienten, Patienten mit chronischem Husten, starker körperlicher Belastung oder hohem intraabdominalem Druck, etwa durch COPD oder chronische Verstopfung, können von dieser Methode weniger profitieren. Voroperationen oder Narbengewebe in der Leistenregion erschweren die Technik zusätzlich, da die lokale Anatomie verändert sein kann. In solchen Fällen sind Netz-basierte Verfahren oft vorzuziehen. Ebenso gelten bilaterale oder rezidivierende Hernien als besser für laparoskopische Methoden wie TEP oder TAPP geeignet. Die Entscheidung für die Shouldice-Methode sollte stets individuell getroffen werden, basierend auf dem Patientenprofil, der Größe und Komplexität der Hernie sowie der Erfahrung des Chirurgen“.

Die Shouldice-Hernioplastik gilt immer noch als eine der effektivsten und zuverlässigsten Methoden zur Behandlung von Leistenhernien, insbesondere im Hinblick auf die Langzeitergebnisse. Studien und klinische Daten zeigen, dass die Methode im Vergleich zu anderen Hernienoperationen besonders niedrige Rezidivraten (Wiederholungsraten) aufweist.

Obwohl es heute weit akzeptierte und meist verwendete laparo-endoskopische Methoden wie TAPP und TEP und eine exzellente offene Methode für die Operation von Leistenbrüchen wie Lichtenstein gibt, ist das Shouldice Verfahren noch gar nicht vergessen. Die Rezidivraten mit anderen Techniken sind vergleichbar, aber da sollte eine Expertise des Chirurgen bestehen. Hierzu schildert Dr. Gorjanc: „Studien zeigen, dass die Rezidivrate der Shouldice-Technik in spezialisierten Zentren, in denen Chirurgen dieses Verfahren regelmäßig anwenden, bei unter 2 % liegt, wie beispielsweise in der Shouldice-Klinik in Ontario, Kanada. Die besten Ergebnisse werden bei kleinen bis mittelgroßen indirekten Hernien erzielt. In weniger erfahrenen Händen kann die Rezidivrate jedoch höher ausfallen und liegt oft im Bereich von 4–8 %, da die Methode technisch anspruchsvoll ist und ein hohes Maß an Präzision erfordert. Im Vergleich dazu gilt die Lichtensteinplastik, ein offenes Verfahren mit Netz, als Goldstandard für die offene Leistenbruchoperation. Sie erreicht in den meisten Zentren eine Rezidivrate von 1–3 % und ist weniger anspruchsvoll sowie universell einsetzbar. Die laparo-endoskopischen Methoden TAPP und TEP weisen ebenfalls eine Rezidivrate von 1–3 % auf, was vergleichbar mit den Ergebnissen der Shouldice-Technik bei erfahrenen Chirurgen ist“.

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Die Shouldice-Hernioplastik ist eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Leistenhernien, jedoch sind, wie bei jeder chirurgischen Technik, bestimmte Risiken und Komplikationen möglich. Es ist wichtig, diese im Voraus zu berücksichtigen, auch wenn sie in der Regel selten sind.

Allgemeine, nicht spezifische Risiken wie Infektionen, Hämatome und Rezidive entsprechen denen anderer Methoden und sind in der untenstehenden Tabelle ersichtlich. Zu den spezifischen Risiken der Shouldice-Methode zählen postoperative Schmerzen, die bei 10–15 % der Patienten auftreten können. Chronische Schmerzen beeinträchtigen langfristig bis zu 5 % der Fälle und erfordern in seltenen Fällen eine erneute Behandlung. Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass diese Risiken in spezialisierten Zentren deutlich seltener als in anderen Kliniken auftreten. Testikuläre Komplikationen wie Hodenatrophie sind selten (<1 %), müssen jedoch bei der Shouldice-Technik berücksichtigt werden, da Chirurgen häufig eine Resektion des Kremastermuskels durchführen, wie in der ursprünglichen Technik beschrieben. Weitere Details können der untenstehenden Tabelle entnommen werden“, so Dr. Gorjanc.

Häufigkeit der Komplikationen im Vergleich

Das Risiko eines Rezidivs könnte in einigen Fällen durch unzureichende Nahttechniken oder unvollständige Wiederherstellung der Bauchwandstruktur nach der Operation erhöht werden. Hämatome (Blutergüsse) und seröse Ansammlungen (Serome) sind weitere mögliche Komplikationen, wie bei allen anderen Operationen. Ein Serom entsteht, wenn Flüssigkeit unter der Haut ansammelt, und muss oft durch eine Punktion behandelt werden. Auch diese Komplikationen treten relativ selten auf, sind jedoch möglich, wenn der Heilungsprozess nicht optimal verläuft.

Nach einer Shouldice-Hernioplastik ist eine sorgfältige postoperative Pflege von entscheidender Bedeutung, um den Heilungsprozess zu fördern, Komplikationen zu vermeiden und die besten Ergebnisse zu erzielen. 

Die meisten Patienten können nach der Operation relativ schnell in ihren Alltag zurückkehren, allerdings ist es wichtig, die empfohlenen Nachsorgemaßnahmen konsequent zu befolgen. „In der unmittelbaren postoperativen Phase, die die ersten Tage bis zu zwei Wochen nach der Operation umfasst, verbleiben Patienten in der Regel ein bis zwei Tage im Krankenhaus, um den Heilungsverlauf zu überwachen. Dabei wird besonders auf Anzeichen von Infektionen wie Rötung, Schwellung oder Fieber, Hämatome, Blutungen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen geachtet. Schmerzmittel, meist nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Paracetamol, werden eingesetzt, und lokale Kühlung, etwa mit Eispackungen, hilft, Schwellungen zu lindern. Eine frühe Mobilisierung ist essenziell; Patienten sollten innerhalb von 24 Stunden aufstehen und umhergehen, um die Durchblutung zu fördern und Thrombosen vorzubeugen. Schwere körperliche Belastungen sowie plötzliche Anspannung der Bauchmuskeln sind zu vermeiden. Die Wunde sollte täglich gemäß ärztlicher Anweisung gereinigt werden, beispielsweise mit antiseptischen Lösungen. Beim ersten Kontrolltermin, der in der Regel 7–10 Tage nach der Operation erfolgt, überprüft der Arzt die Wundheilung. Nicht resorbierbare Fäden werden etwa 7–14 Tage nach der Operation entfernt. In der mittelfristigen Nachsorge, die etwa zwei bis drei Wochen dauert, sind leichte Aktivitäten wie Spaziergänge und alltägliche Tätigkeiten erlaubt. Hebe- oder Tragelasten über 5–10 kg sowie sportliche Betätigungen, die die Bauchmuskulatur beanspruchen, wie Krafttraining oder Joggen, sollten jedoch vermieden werden. Ab etwa vier Wochen ist die Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten möglich, abhängig von der Genesung und nach ärztlicher Freigabe. Intensivere Aktivitäten oder schweres Heben sollten ebenfalls erst nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Bei Risikopatienten, beispielsweise solchen mit hohem Bauchdruck, können zusätzliche Nachuntersuchungen sinnvoll sein, um den Heilungsprozess optimal zu begleiten“, empfiehlt Dr. Gorjanc, und damit schließen wir unser Gespräch.

Herzlichen Dank, Dr. Gorjanc für die wichtige Aufklärung!

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