Prof. Dr. Dr. med. Konstantinos Gousias ist ein herausragender Experte auf dem Gebiet der Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie, der seine umfassende Fachkompetenz im Athens Medical Center in Athen unter Beweis stellt. Seine beeindruckende berufliche Laufbahn und seine Tätigkeit an international führenden Universitätszentren unterstreichen seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und seine Stellung als führender Spezialist in seinem Fachbereich.
Prof. Dr. Gousias ist Mitglied der 15-köpfigen Kommission für chirurgische Neuro-Onkologie der Europäischen Gesellschaft für Neurochirurgie und hat sich insbesondere auf die Chirurgie von Hirn- und Rückenmarkstumoren, die Schädelbasischirurgie sowie komplexe und endoskopische Wirbelsäuleneingriffe spezialisiert. Seine Expertise umfasst die Behandlung einer Vielzahl neurologischer und neurochirurgischer Erkrankungen, darunter Tumore des Zentralnervensystems, Aneurysmen und arteriovenöse Malformationen, Trigeminusneuralgien sowie andere Schmerzsyndrome. Sein Ansatz zeichnet sich durch den Einsatz präziser mikrochirurgischer, robotischer und endoskopischer Verfahren aus, die minimal-invasive Behandlungen ermöglichen und die Erholungszeiten der Patienten erheblich verkürzen.
Als Chefarzt des neurowissenschaftlichen Departments am Athens Medical Center, einer Einrichtung, die sich durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und modernste Ausstattung auszeichnet, gewährleistet Prof. Dr. Gousias eine hochqualitative Patientenversorgung. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten und die Nutzung neuester Technologien im Operationssaal ermöglichen es ihm und seinem Team, komplexe chirurgische Eingriffe effektiv durchzuführen und individuell auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen.
Prof. Dr. Gousias ist nicht nur in der klinischen Praxis tätig, sondern engagiert sich auch intensiv in Forschung und Lehre. Er ist akademisches Mitglied von drei medizinischen Fakultäten, hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verfasst und ist als klinischer Leiter in internationalen und nationalen Studien aktiv. Seine Lehrtätigkeit und sein Engagement in der Weiterbildung junger Mediziner tragen maßgeblich zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Neurochirurgie bei. Durch seine umfassende Erfahrung, sein Engagement in der Forschung und seine patientenzentrierte Betreuung hat sich Prof. Dr. Gousias als führende Persönlichkeit in der Neurochirurgie etabliert. Seine Patienten schätzen sowohl seine fachliche Kompetenz als auch seine einfühlsame Art, mit der er individuelle Behandlungspläne erstellt und für eine umfassende Aufklärung sorgt.
Zu gutartigen Hirntumoren, den sogenannten Meningeomen, konnte die Redaktion des Leading Medicine Guide durch ein Gespräch mit Prof. Dr. Gousias zusätzliche Einblicke gewinnen.
Meningeome stellen eine komplexe medizinische Herausforderung dar, da sie zwar nicht metastasieren, jedoch durch ihr Wachstum Druck auf umliegendes Gehirngewebe ausüben und sogar einige Hirnnerven ummauern können. Diese Tumore entstehen aus den Zellen, die das Gehirn schützen, nämlich aus der mittleren weichen Hirnhaut, auch als Arachnoidea genannt, und zeichnen sich durch eine langsame, aber stetige Zunahme aus. Die Auswirkungen auf die Patienten können je nach Tumorgröße, -typ und -lage variieren und sich in neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder motorischen Einschränkungen äußern.
„Meningeome sind die häufigsten primären Tumore des zentralen Nervensystems, die aus einer Schicht den Meningen, den schützenden Hirnhäuten, entstehen. Sie machen etwa 40 Prozent aller Hirntumore aus. Diese Tumore treten in der Regel langsamer als andere Tumorarten auf und können asymptomatisch sein oder sich mit Symptomen wie Kopfschmerzen, neurologischen Defiziten oder Anfällen bemerkbar machen. Die Inzidenz von Meningeomen variiert je nach Geschlecht, sie treten aber häufiger bei Frauen auf (etwa vier Mal so oft), was auf mögliche hormonelle Einflüsse hindeutet. Klare Gründe dafür gibt es aber leider nicht. Einen deutlichen Unterschied muss man aber nennen. Denn die Häufigkeit bei den Frauen betrifft die gutartigen Tumore, während bei Männern die bösartigen Tumore mit einer doppelten Zahl gegenüber Frauen überwiegen. Kinder sind zwar auch betroffen, aber diese Tumore, die sehr langsam wachsen und das meist ohne Beschwerden, werden oft nicht oder nur als Zufallsbefund etwa bei einem CT festgestellt“, erklärt Prof. Dr. Gousias.
Meningeome werden nach ihrem biologischen Verhalten von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) in drei Haupttypen klassifiziert:
Gutartige Meningeome WHO-Grad 1: Dies ist die häufigste Form und umfasst etwa 80-90 % aller Meningeome. Sie wachsen langsam, sind oft gut abgrenzbar und haben eine niedrige Rezidivrate. Sie können jedoch je nach Lage neurologische Symptome verursachen.
Meningeome WHO-Grad 2 (meistens atypische Meningeome): Diese Tumore wachsen schneller, haben ein invasiveres Verhalten und ein höheres Rückfallrisiko. Etwa 10 % aller Meningeome fallen in diese Kategorie. Diese sind immer noch gutartig.
Anaplastische (bösartige) Meningeome (WHO-Grad 3): Diese bösartigen Tumore sind selten (ca. 2-3 %), aggressiv und wachsen schnell. Sie haben die höchste Rezidivrate und neigen dazu, in umliegendes Gewebe einzuwachsen und sind nicht heilbar. Hier reicht eine rein chirurgische Behandlung nicht aus, sondern es muss zusätzlich eine Bestrahlung erfolgen.
„Im Laufe der Jahre können gutartige Tumore sich auch zu bösartigen Tumoren entwickeln. Auch die Rezidivrate liegt bei ca. 14% innerhalb von zehn Jahren nach der ersten Operation. Hierzu gab es eine Langzeitstudie in Bonn (NRW) mit ungefähr 1000 Patienten. Diese hat gezeigt, dass Rezidive auch in verschiedenen Graden auftreten können, also nicht nur dem Grad des Ersttumors entsprechen müssen, sondern auch von weiteren Faktoren, wie z.B. vom Ausmaß der Tumorresektion abhängig sind“, konstatiert Prof. Dr. Gousias und erläutert, wie man den Grad des Tumors feststellt: „Vor der Operation ist es relativ schwer, den genauen Grad eines Meningeoms festzustellen, vor allem, wenn es um die Grade 1 und 2 geht. Ebenfalls schwierig ist es vorauszusehen, ob das Meningeom sich invasiv verhält oder nicht. Die sichere Diagnose wird nach der Operation, beziehungsweise nach der Biopsie gestellt. Bei Tumoren mit Grad 3 gibt es vor der Operation klassische bildgebende Hinweise durch MRT und CT, die auf ein bösartiges Wachstum hindeuten. Hier kann man zum Beispiel größere Schwellungen rund um den Tumor erkennen und auch, ob die Morphologie des Tumors heterogen ist, was auf einen aggressiveren Tumor hindeutet. Genauso ist eine Knochendestruktion ein Indiz. Heute gibt es darüber hinaus deutlich modernere diagnostische Verfahren wie die PET (Positronen-Emissions-Tomographie) bzw. ganz speziell die FDG-PET bei der Moleküle genutzt werden, um zu sehen, ob der Tumor bösartig oder invasiv ist oder nicht. Dann gibt es noch die Möglichkeit, die KI (künstliche Intelligenz) zu nutzen – hier können wir Bilder des MRT mit klinischen Daten zum Beispiel verknüpfen und erhalten dann in Form einer Wahrscheinlichkeitsrechnung die Information, wie der Tumor sich voraussichtlich entwickeln wird. Dieses Verfahren wird in Deutschland aber nur in größeren Kliniken genutzt“.
PET (Positronen-Emissions-Tomographie) ist ein bildgebendes Verfahren, das zur Diagnose und Überwachung von Krankheiten verwendet wird. Die FDG-PET ist eine spezielle Form der PET, die zur Diagnose und Überwachung von verschiedenen Tumoren eingesetzt wird. Bei dieser Methode wird eine Glucose (Zucker) ähnliche radioaktiv markierte Substanz namens Fludeoxyglucose verwendet, die sich gezielt an Rezeptoren von Tumorzellen bindet. Die letzteren benötigen mehr Energie also auch mehr Zucker als die gesunden Zellen für ihr unkontrolliertes Wachstum. Diese Markierung macht es möglich, Tumore im Körper sichtbar zu machen und deren Ausbreitung präzise zu erkennen. Die FDG-PET ist besonders nützlich, um Tumorrezidive oder Tumorreste zu identifizieren.
Die Lage und Größe eines Meningeoms haben einen erheblichen Einfluss auf die Wahl der therapeutischen Vorgehensweise.
Zur Behandlungsstrategie schildert Prof. Dr. Gousias: „Wenn es sich um einen bösartigen Tumor handelt, muss in jedem Fall operiert werden. Ein kleiner gutartiger Tumor ohne Symptome sollte aber meistens nur regelmäßig überwacht werden. Hier bestimmt tatsächlich die Lage des gutartigen Tumors die Behandlungsstrategie. Bildgebende Verfahren sind hier unverzichtbar, um eine genaue Diagnose zu stellen und die Behandlung zu planen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist der Goldstandard, um die Lage und Ausdehnung des Tumors zu bestimmen sowie seine Beziehung zu umliegenden Geweben und Strukturen zu beurteilen. Sie kann auch Informationen über die Blutversorgung des Tumors liefern. Eine Computertomographie (CT) kann ergänzend genutzt werden, um knöcherne Veränderungen und Kalzifikationen zu erkennen, die bei Meningeomen häufig auftreten. Liegt der Tumor in kritischen Regionen wie zum Beispiel im Bewegungszentrum oder der Sprache, muss man mit dem Patienten sprechen und ihm erklären, dass der gutartige Tumor in der näheren Zukunft Probleme verursachen könnte und es vielleicht eine gute Idee wäre, ihn vorsichtshalber schnell zu entfernen, bevor mögliche Probleme auftauchen. Man muss an dieser Stelle betonen, dass ein Meningeom aus einer Schicht der Hirnhaut entsteht, nicht aus der Hirnsubstanz selbst und verdrängend wächst – es `frisst´ kein Gewebe und infiltriert nicht das Gehirn. Das bedeutet, dass bei der Operation wirklich nur der Tumor entfernt wird und nicht auch Hirnsubstanz“.
Meningeome, die an oberflächlichen und leichter zugänglichen Stellen des Gehirns lokalisiert sind, können in der Regel leichter und vollständiger chirurgisch entfernt werden. Dies minimiert das Risiko postoperativer Komplikationen und führt häufig zu einer besseren Prognose. Schwieriger wird es jedoch bei Tumoren, die sich in tieferen oder kritischen Bereichen wie der Schädelbasis oder in der Nähe lebenswichtiger Strukturen befinden. In solchen Fällen kann die vollständige Resektion mit höheren Risiken verbunden sein, weshalb oft eine subtotale Resektion in Kombination mit Strahlentherapie in Betracht gezogen wird.
Das Wachstum eines Meningeoms kann die neurologische Funktion des Patienten erheblich beeinflussen, da diese Tumore aufgrund ihrer Lage und Größe Druck auf umliegende Hirnstrukturen ausüben können.
Die Größe des Tumors spielt eine wichtige Rolle. Kleinere Meningeome werden häufig beobachtet, insbesondere wenn sie asymptomatisch sind und langsam wachsen. Bei größeren Meningeomen, die Symptome verursachen oder schnell wachsen, wird in der Regel eine chirurgische Intervention angestrebt, um den Druck auf benachbarte Strukturen zu mindern und Symptome zu lindern.
„Ein Meningeom wächst sehr langsam, im Schnitt 1-2 mm pro Jahr. Das bedeutet, man ist normalerweise nicht in Eile. Man kann auch gut mit abschwellenden Mitteln wie Kortison behandeln. Ich persönlich würde eine eventuell anstehende Operation aber nicht zu weit in der Zukunft planen, eben um mögliche Symptome zu vermeiden. Denn auch plötzliche Krampfanfälle können durch einen drückenden Tumor verursacht werden. Insofern würde ich bei einem OP-würdigen Meningeom dem Patienten zu einer frühzeitigen Operation raten, die nach einem Aufklärungsgespräch beispielsweise bereits zwei Wochen später stattfinden könnte“, empfiehlt Prof. Dr. Gousias.
Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Sehstörungen, Sprach- und Gedächtnisprobleme sowie motorische Defizite gehören zu den möglichen Symptomen eines Meningeoms. Der Schweregrad und die Art der Symptome hängen davon ab, ob der Tumor auf empfindliche Hirnareale drückt oder wichtige Nervenbahnen beeinflusst.
Der Wechsel von einer abwartenden Haltung zu einer Intervention ist vor allem dann notwendig, wenn das Tumorwachstum ein Ausmaß erreicht, das das Risiko für dauerhafte neurologische Schäden oder eine Bedrohung für das Leben des Patienten erhöht. In solchen Fällen können operative Eingriffe, Strahlentherapie oder andere therapeutische Maßnahmen erforderlich sein, um den Tumor zu entfernen oder zu verkleinern und somit den Druck auf das Gehirn zu mindern und die neurologische Funktion zu schützen.
In den letzten Jahren haben sich in der Neurochirurgie, insbesondere bei der Behandlung von Meningeomen, mehrere innovative chirurgische Techniken und minimal-invasive Verfahren bewährt.
„Je größer der Tumor ist, desto größer muss der Zugang gemacht werden, um den Tumor radikal entfernen zu können. Denn nur dann können wir das Risiko minimieren, dass er wiederkommt. Bei ca. 50% der Patienten liegt der Tumor an der Schädelbasis, die nicht einfach zugänglich ist. Früher wurden hier sehr große Schnitte gemacht mit einer relativen Destruktion des Gewebes (Knochen oder Muskel) im Bereich des Zuganges. Heute ist das dank endoskopischer Verfahren nicht mehr nötig. So wird zum Beispiel über Schlüssellochzugänge über den Augenbrauen, hinter dem Ohr oder durch die Nase mit ganz kleinen Schnitten oder mit einem kleinen Bohrloch der Zugang verschafft, um den Tumor zu erreichen. Die Dauer der Operation ist natürlich auch von der Lage und Größe des Tumors abhängig, aber im Schnitt dauert sie ca. zwei Stunden. Bei größeren Tumoren kann die Operation auch mal bis zu fünf Stunden dauern. Nach 2-3 Tagen im Krankenhaus kann der Patient in der Regel wieder nach Hause. Manche Patienten behalten wir etwas länger zur Beobachtung im Krankenhaus, da es vorkommen kann, dass das Gehirn nach dem Eingriff anschwellen könnte, und dies ist bei größeren atypischen Schädelbasismeningeomen der Fall“, verdeutlicht Prof. Dr. Gousias und ergänzt noch wichtige Informationen, was empfindlichere Regionen im Schädel betrifft:
„Die natürliche Angst der Patienten können wir nur durch eine gute Aufklärung mindern, aber die Angst bleibt schon da. Bei Meningeomen ist es nun einmal so, auch wenn sie gutartig sind, dass sie empfindliche Regionen wie zum Beispiel den Sehnerv stören können. Ein Meningeom ist in seiner Struktur hart, und wenn dieser harte Tumor an einer Nervenbahn haftet, ist es schwer, ihn komplett zu entfernen, ohne den Nerv zu manipulieren. Dadurch kann es postoperativ zu neurologischen Defiziten kommen, diese können entweder vorübergehend sein oder permanent bleiben. Das Ziel der neuroonkologischen Chirurgie ist es immer, keinen permanenten Schaden anzurichten. Der Patient sollte von der Operation nicht neue dauerhafte Beschwerden bekommen. Und wenn es bedeutet, dass ich während der Operation sehe, dass es für den Patienten im Ergebnis besser ist, einen kleinen Teil des Tumors in wichtigen Strukturen zu belassen. Dann macht eine spätere radiochirurgische Behandlung oder Bestrahlung mehr Sinn. Glücklicherweise hat sich die Neurochirurgie so entwickelt, dass heutzutage selten Resttumore verbleiben müssen“.
Neuro-Navigation und intraoperative Bildgebung, basierend auf Echtzeit-Daten von MRT oder CT, erlauben eine präzise Navigation und Überprüfung der Tumorentfernung während des Eingriffs. „Radiochirurgie wie GammaKnife oder CyberKnife, eine nicht-invasive Bestrahlung von Meningeomen, wird in erster Linie bei den Patienten gemacht wird, die keine Operation möchten. Hier wird der Tumor nicht entfernt, und man muss dabei wissen, dass gutartige Tumore generell nicht so strahlungssensibel sind – die Wirkung der Bestrahlung ist also nicht so effektiv wie eine Tumorentfernung“, macht Prof. Dr. Gousias deutlich.
Das Risiko eines Rezidivs hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Ausmaß der Tumorresektion, die Art und der Grad des Tumors sowie dessen molekulare Eigenschaften.
Hierzu erklärt Prof. Dr. Gousias: „Wie zuvor bereits erwähnt, bleibt ein Risiko, dass der Tumor wiederkommt. Von 100 operierten Meningeom Patienten erwarten wir bei ungefähr 14 Patienten ein Rezidiv innerhalb der ersten 10 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs ist zum einen abhängig von der Biologie des Tumors, die wir nicht ändern können, und zum anderen vom chirurgischen Faktor. Wenn der Tumor radikal entfernt werden konnte, inklusive des Ansatzes und im Zweifelsfall auch befallene Knochenstrukturen gefräst wurden, um alle Tumorreste abzulösen, dann verringert sich das Risiko eines Rezidivs erheblich. Nach einer zurückhaltenden Resektion wird das oben genannte Risiko mehr als verdoppelt. Wenn ein Tumorrest verbleibt, dann wird das weitere Procedere im Tumorboard besprochen, ob dieser Rest nachbestrahlt werden muss“.
In der Neurochirurgie wird die Rezidivrate oft anhand der sogenannten Simpson-Klassifikation bewertet, die von einer vollständigen Entfernung des Tumors und seiner Anhaftungen (Grad I) bis hin zu einer teilweisen Resektion (Grad V) reicht. Bei vollständiger Entfernung des Tumors (Simpson-Grad I-II) kann die Kontrollfrequenz geringer sein als bei unvollständiger Resektion (Grad III-V), wo das Risiko eines Rezidivs höher ist. Zum anderen spielt die histologische Klassifikation des Meningeoms eine Rolle. Gutartige Meningeome (WHO-Grad 1) haben ein geringeres Rezidivrisiko, während atypische (WHO-Grad 2) oder anaplastische (WHO-Grad 3) Meningeome häufiger und aggressiver wiederkehren können, was eine engmaschigere Überwachung erfordert.
Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und bildgebende Kontrollen spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung und Überwachung von Patienten nach der Entfernung eines Meningeoms.
„Der Patient benötigt in jedem Fall eine Verlaufskontrolle. Eine vernünftige Planung der Nachkontrolle beginnt mit der postoperativen Kernspintomographie und der Überwachung im Krankenhaus nach der Operation, gefolgt von einer jährlichen Kontrolle oder manchmal auch alle sechs Monate. Wenn dann alles stabil bleibt, genügt eine Kontrolle alle zwei Jahre. Der Patient kann sein Leben nach der Operation ganz normal weiterführen. Es gibt keine sicheren Faktoren, die das Wachstum oder das Wiederauftreten eines Meningeoms nach einer Operation begünstigen“, schildert Prof. Dr. Gousias und ergänzt zum Abschluss unseres Gesprächs:
„In Deutschland (und auch hier in Athen) funktioniert das notwendige interdisziplinäre Tumorboard mit Neurologen, Onkologen, Radiotherapeuten, Chirurgen und Neurochirurgen sehr gut. Ich denke, dass es deutliche Verbesserungen innerhalb der Diagnostik geben wird, um eine Früherkennung zu verbessern. Die molekulare Bildgebung mithilfe der KI (künstliche Intelligenz) ist heute schon sehr effektiv. Die Behandlungsmöglichkeiten sind heute schon sehr viel besser als vor ein paar Jahren. Was derzeit viel getestet wird, ist eine medikamentöse ergänzende Therapie. Hier laufen derzeit einige Studien, von denen wir sicherlich bald hören werden“.
Herzlichen Dank, sehr geehrter Herr Professor Dr. Gousias, und beste Grüße nach Athen!