So gut wie jeder Mensch ist täglich in Bewegung – der eine etwas mehr, der andere etwas weniger. Ganz gleich, was wir tun, unsere Gelenke sind dabei stets einer hohen Belastung ausgesetzt. Hätten Sie gedacht, dass sogar in einer Liege- oder Sitzposition enorme Kräfte etwa auf Knie- oder Hüftgelenk wirken? Erstaunlich, aber selbst eine unbewusste, allgemeine Muskelanspannung führt zu einer Gelenkbelastung. Wenn Gelenke Probleme oder im schlimmsten Fall Schmerzen verursachen, ist die Bewegungsfreiheit schnell eingeschränkt. Und dann?
Heute scheint es gang und gäbe zu sein, mal eben ein neues Hüft- oder Kniegelenk einzusetzen. In vielen Fällen ist eine Total-Endoprothese (TEP) tatsächlich eine gute Wahl, und die meisten Patienten sind nach einer Hüft- oder Knieoperation relativ schnell wieder auf den Beinen. Rund 120.000 Mal werden allein in Deutschland jährlich Kniearthrosen mit einer Knie-Endoprothese behandelt! Es gibt aber auch andere Optionen ...
Wer sich im Leading Medicine Guide nach – und er ist stets motiviert, Kniegelenke zu regenerieren, anstatt sie zu ersetzen. Er gilt als Meister der Knorpelregeneration. Dieses Verfahren hat Prof. Dr. Steinwachs beim Erfinder dieser Technik im schwedischen Göteborg erlernt – bei dem Orthopäden und Begründer der patienteneigenen Knorpelzelltransplantation, Prof. Dr. Mats Brittberg. Im Laufe der Zeit entwickelte Prof. Dr. Steinwachs selbst viele Modifikationen und Verbesserungen der Technik.
Gelenkerhaltende Chirurgie durch Zelltransplantation
Sogenannte regenerative Knorpeltherapien mittels Knorpelzelltransplantationen sind eine gute Alternative. Wie das geht? Damit das Gelenk wieder wie geschmiert laufen kann, braucht es eine stabile Knorpelmasse. Prof. Dr. Steinwachs setzt als Experte für gelenkerhaltende Kniechirurgie auf die minimal-invasive Knorpelzelltransplantation. Hierbei werden Knorpelschäden am Knie mit körpereigenen Zellen repariert. Dies funktioniert allerdings nur dann, wenn eine Arthrose noch nicht so weit fortgeschritten ist. Patienten bemerken eine Arthrose leider oft spät, was auch damit zusammenhängt, dass Knorpel keine Nerven enthält, die entsprechende Veränderungen mittels erhöhtem Schmerz melden könnten.
Aktuelle Entwicklung: Jetzt wird's fachspezifisch ...
Im „Journal of Surgery“ vom 24. Januar 2020 erläutert Prof. Dr. Steinwachs zusammen mit Fachkollegen verbesserte Knorpelreparaturtechnik mit sogenannter K-Draht-Bohrung plus subchondral – also unterhalb des Knorpels – injiziertem Plasma, das reich an Wachstumsfaktoren ist. Ein K-Draht, der Kirschner-Draht, ist übrigens ein aus Edelstahl oder Titan bestehender sehr biegsamer Draht von einem halben bis drei Millimeter Dicke, der zur Osteosynthese, der operativen Verbindung von zwei oder mehr Knochen verwendet wird und es möglich macht, Knochenfragmente minimal-invasiv zu fixieren.
Diese modifizierte Mikrofraktur-Technik, also knochenmarkstimulierende Technik, erlaubt es in einem minimal-invasiven Eingriff, winzige Löcher in den Knorpelschaden des Patienten zu bohren, um eine Verbindung zum Knochenmark herzustellen. Aus diesem fließen Stammzellen in den Knorpeldefekt hinein, wo sie eine neue Knorpelschicht aufbauen, indem sie zu Knorpelzellen werden. Diese vorgestellte arthroskopische Technik ist ein verbesserter Ansatz zur Knochenmarkstimulation.
Die Ein-Schritt-Methode
Die sogenannte arthroskopische Ein-Schritt-Methode kann bei Knorpelverletzungen mit einer Indikation für Mikrofrakturen (Läsionen kleiner als 2 cm²) und persistierenden Knochenmarkpathologien in Knie-, Knöchel-, Hüft- und Schultergelenken angewendet werden. Dazu geschieht erst einmal einiges außerhalb des Körpers: Etwa sechzig Milliliter venöses Vollblut werden dem Patienten entnommen, das unter sterilen Bedingungen in Zentrifugationsröhrchen gegeben wird.
Nach der Zugabe von Citrat, wodurch das Gerinnen des Blutes verhindert werden soll, und einer dreißigminütigen Zentrifugation wird die überstehende – zellfreie – Fraktion abgepumpt und in ein Plasmatransfergerät eingesetzt.
„Gelenke erhalten!“
Dieses Gerät kann dann zur chirurgischen Therapie in den Operationssaal gebracht werden. Die Zentrifugation übrigens ist ein Trennverfahren zur Separierung von Zellen oder Biomolekülen. Diese Fraktion kann dem in Narkose liegenden Patienten dann mittels dünner Kanülen in den Knochen injiziert werden.
Die Zellen im Knorpel beginnen sich zu vermehren und bauen neues Knorpelgewebe auf. Es dauert ein bisschen, bis der Patient wieder mobil ist. Aber in rund sechs Wochen sollte es geschafft sein – wobei Prof. h.c. PD Dr. Matthias Steinwachs etwa zwei Stunden Bewegungstraining pro Tag empfiehlt. Nicht zu viel, nicht zu wenig – das ist nicht immer ganz leicht herauszufinden. Nach der siebten postoperativen Woche wird dann ein allmählicher Übergang zur vollen Belastung empfohlen.
Es werden noch weitere kontrollierte Studien nötig sein, um zu bestätigen, ob die Patienten mittel- und langfristig von einer verringerten Gewebeschädigung und einer Verbesserung der biologischen Gewebereparatur durch diese neue Technik profitieren können. Medizin und Forschung hängen wie so oft sehr eng zusammen.
Wie kann ich einem Knorpelschaden vorbeugen?
Das Wichtigste bei der Vorbeugung ist natürlich die Bewegung. Sportarten wie Radfahren, Schwimmen und auch Joggen sind ideal, weil das Knie dabei nicht verdreht wird und die Belastung des Gelenks relativ gering ist. Wir werden alle nicht jünger … daher sollten wir stets beobachten, wie unser Körper reagiert. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ohnehin zu empfehlen. Und wie bei allen Dingen: Achten Sie bei körperlicher Betätigung auf Ihr individuelles Maß. Jeder Körper ist unterschiedlich belastbar, und nur Sie entscheiden, was geht und was nicht geht.
Bewegung ist Leben: läuft wie geschmiert!
Sie möchten mehr erfahren über den Knie- und Knorpel-Spezialisten Prof. h.c. PD Dr. Matthias Steinwachs? Dann besuchen Sie gleich sein Spezialisten-Profil mit weiteren Informationen und direkter, sicherer Kontaktmöglichkeit: Prof. h.c. PD Dr. Matthias Steinwachs im Leading Medicine Guide.