Die Brustkrebs-Operation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem ein Tumor aus der Brust entfernt wird, um die Heilung der Patientin zu fördern. Sie ist eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Behandlung von Brustkrebs (Mammakarzinom), einem bösartigen Tumor, der meist in den Milchdrüsen (lobulär) oder Milchgängen (duktal) entsteht. In vielen Fällen ist diese Operation die effektivste Methode zur Tumorbeseitigung und stellt einen wesentlichen Bestandteil des gesamten Therapieplans dar.
Die Operation wird durchgeführt, wenn eine bösartige Veränderung im Brustgewebe festgestellt wird. Brustkrebs tritt vor allem bei Frauen auf, kann aber auch Männer betreffen. Der Tumor sollte so früh wie möglich entfernt werden, da er sonst wachsen und sich auf andere Körperteile ausbreiten könnte (Metastasenbildung).
Die Hauptziele des Eingriffs sind:
- Entfernung des Tumors, um das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen.
- Verbesserung der Heilungschancen.
- In einigen Fällen: Erhalt der Brust (brusterhaltende Therapie) und ästhetische Wiederherstellung mittels Brustkrekonstruktion.
Etwa 13 von 100 Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs @ Pixel-Shot /AdobeStock
Der Ablauf einer Brustkrebs-Operation hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Tumorgröße, dem Tumorstadium und den Wünschen der Patientin. Es gibt in der Onkologie zwei hauptsächliche Operationsverfahren:
- Brusterhaltende Operation (Teilresektion): Hier wird nur der Tumor entfernt, während die restliche Brust erhalten bleibt. In vielen Fällen wird zusätzlich eine Bestrahlung durchgeführt, um das Risiko eines Rückfalls zu verringern. 75 Prozent der Brustkrebspatientinnen erhalten diese Behandlung.
- Mastektomie (Vollständige Entfernung der Brust): Wird gewählt, wenn der Tumor zu groß ist oder wenn der Tumor in mehreren Bereichen der Brust auftritt. Nach der Mastektomie kann ein Brustwiederaufbau in Erwägung gezogen werden, um die ästhetische Erscheinung wiederherzustellen.
Neoadjuvante Therapie: Bei manchen Patientinnen wird vor der Operation eine neoadjuvante Therapie durchgeführt. Dies kann eine Chemotherapie oder eine Antihormontherapie umfassen, um den Tumor zu verkleinern und die Operation zu erleichtern.
Während der Operation werden häufig auch die Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt, um festzustellen, ob der Krebs in die Lymphbahnen gestreut hat. Heute wird in den meisten Fällen nur der sogenannte "Wächter-Lymphknoten" entfernt. Dieser ist der dem Tumor am nächsten liegende Lymphknoten. Falls er frei von Tumorzellen ist, gelten auch die weiter entfernten Lymphknoten als unauffällig.
Wie bei jeder Operation können auch bei einer Brustkrebs-OP Komplikationen auftreten. Zu den möglichen Risiken gehören:
- Wundheilungsstörungen
- Nachblutungen
- Lymphabflussstörungen (z. B. Schwellungen oder Lymphödeme)
- Infektionen (selten)
Moderne Operationstechniken und präzise Nachsorge minimieren jedoch die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen.
Narben im Brustbereich heilen besser ab als an anderen Körperstellen und verblassen mit der Zeit stark @ srisakorn /AdobeStock
Nach der Operation ist es entscheidend, dass die Patientin die Nachsorgeempfehlungen befolgt, um die Heilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden. Zu den wichtigsten Aspekten gehören:
- Bestrahlung: Bei einer brusterhaltenden Operation erfolgt oft eine Strahlentherapie, um verbleibende Tumorzellen zu vernichten.
- Lymphdrainage: Falls Lymphknoten entfernt wurden, kann es zu Lymphabflussstörungen kommen, die sich in Schwellungen (Lymphödemen) äußern. Eine manuelle Lymphdrainage, durchgeführt von Physiotherapeuten, hilft, das überschüssige Lymphwasser abzutransportieren und Schwellungen zu reduzieren.
- Krankengymnastik: Physiotherapeutische Übungen helfen, Bewegungseinschränkungen im Schulter-Arm-Bereich zu beheben und fördern die Genesung.
- Regelmäßige Nachuntersuchungen: In den ersten Jahren nach dem Eingriff sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Diese finden in der Regel zunächst alle drei Monate statt, später halbjährlich. Ihr behandelnder Gynäkologe ist der Ansprechpartner für diese Termine.
Die Prognose nach einer Brustkrebs-Operation hängt von vielen Faktoren ab, darunter das Tumorstadium, die Art des Tumors und das Ansprechen auf die Behandlung. Bei frühzeitig erkanntem Brustkrebs und einer erfolgreichen Operation sind die Heilungschancen sehr gut. Auch bei fortgeschrittenem Krebs können durch moderne Behandlungsmethoden wie Chemotherapie und Bestrahlung die Heilungschancen signifikant verbessert werden.
Die Operation spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Brustkrebs. In den meisten Fällen ist sie notwendig, um den Tumor zu entfernen und die Heilung zu fördern. Der Eingriff wird individuell angepasst, abhängig von der Tumorgröße, dem Stadium der Erkrankung und den Wünschen der Patientin. Dank moderner chirurgischer Techniken und präziser Nachsorge haben viele Patientinnen eine hohe Chance auf vollständige Heilung und eine gute Lebensqualität.
Die Spezialisten für Brustkrebs gehören unterschiedlichen Fachgebieten an. In der Regel handelt es sich um Gynäkologen sowie gynäkologische Onkologen. Sie haben häufig auch eine zusätzliche Ausbildung für den Brustwiederaufbau.
Darüber hinaus sind Fachärzte aus den Bereichen plastische Chirurgie sowie rekonstruktiv-ästhetische Chirurgie beteiligt.
Für weitere Informationen besuchen Sie auch den informativen Brustkrebs-Ratgeber der Universitäts-Frauenklinik Tübingen.
Glossar
- Mammakarzinom: Medizinischer Begriff für Brustkrebs.
- Neoadjuvante Therapie: Behandlung vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern.
- Wächter-Lymphknoten: Der dem Tumor am nächsten liegende Lymphknoten, der auf Krebszellen untersucht wird.
- Mastektomie: Vollständige Entfernung der Brust.
- Brusterhaltende Operation: Entfernung des Tumors, während die Brust erhalten bleibt.