Zellen können in jedem Gewebe entarten und sich dadurch möglicherweise zu einer unkontrolliert wachsenden Geschwulst entwickeln. Zu solchen Gewebetypen gehören zum Beispiel die Epithelzellen (Karzinom) oder die Pigmentzellen der Haut (Melanom).
Diese Entwicklung kann durch äußere Faktoren (etwa durch das häufige Einatmen schädlicher Partikel) entstehen. Aber auch genetische Veranlagungen durch Onkogene und das Immunsystem spielen eine entscheidende Rolle.
Mediziner sprechen von einer Krebserkrankung, wenn sich ein bösartiger Tumor gebildet hat. Also eine Zellentartung, die weiter wächst und gesundes Gewebe nicht nur verdrängen, sondern auch darauf übergreifen kann.
In späteren Erkrankungsstadien kann der Tumor auch in die Lymphbahnen streuen und sich als Metastasen in weiteren Organen ansiedeln. Häufig von einem solchen, sogenannten sekundären Krebs betroffene Körperbereiche sind die Knochen, das Gehirn und die Leber.
Aktuelle Studien zeigen, dass die Häufigkeit, einen bösartigen Tumor zu entwickeln und an Krebs zu erkranken, immer weiter zunimmt.
Jährlich erkranken mehr Männer als Frauen an Krebs. Im Jahr 2008 gab es in Deutschland etwa 247.000 Krebserkrankungen bei Männern. Nur 223.000 Frauen erkrankten vergleichsweise. Die Vorjahreszahlen von 2007 zeigen noch deutlicher, dass Männer häufiger an Krebs erkranken als Frauen.
Zu den häufigsten Krebsarten bei Frauen zählen in Deutschland:
Die Krebsarten, die bei Männern am häufigsten auftreten, sind:
Weitere Krebsarten, die die Onkologie behandelt und bei beiden Geschlechtern in Deutschland häufig vertreten sind, sind:
Diese von der Onkologie erhobenen Zahlen zeigen einen Verlauf und auch Veränderungen der verschiedenen Krebserkrankungen. Diese Erhebung nennt sich Epidemiologie. Die statistische Erhebung von Zahlen in der Medizin erfasst die Zahl der Neuerkrankungen, die Sterberate und Prävalenz.
Die Chemotherapie ist eine wirksame Krebstherapie mit Hilfe von Medikamenten @ Elnur /AdobeStock
Die Onkologie ist ein komplexes Fachgebiet, das mehrere medizinische Fachgebiete verbindet. Der Grund: Jede Struktur des Körpers, und damit jede Zelle, kann entarten und Tumoren ausbilden.
Die Onkologie beinhaltet auch die Hämatologie und die Kinderonkologie. Wegen der unterschiedlichen Krebsarten arbeitet die Onkologie bei der Krebsdiagnostik und Behandlung mit zahlreichen weiteren Fachdisziplinen zusammen.
Der Facharzt für Onkologie betreut den Patienten und erstellt die Therapie.
Er ist bestens vertraut mit:
- Prognose der Tumorarten und deren Entstehung
- Kenntnisse, welche Krebstherapie den einzelnen Tumor am besten behandelt
Um die aussichtsreichste Behandlung einleiten zu können, gibt es ein interdisziplinäres Tumorboard, in dem sich Spezialisten beraten können.
Bei den unterschiedlichen Tumorarten geht es in der Diagnostik vor allem darum, den Tumor und das Wachstumsstadium richtig einzuordnen.
Dies geschieht durch die sogenannte TNM-Klassifizierung. Sie zeigt das Krebsstadium an. So können Ärzte anschließend eine Therapie bzw. die Reihenfolge der Therapieschritte festlegen.
Die TNM-Klassifizierung erhebt sowohl die Größe des Tumors als auch seine Ausbreitung auf andere Strukturen. So kann der Onkologe das Stadium der Krebserkrankung einschätzen und beurteilen.
Die TNM-Klassifizierung in der Onkologie beschreibt:
- den Tumor (T)
- den Befall der Lymphknoten (N) und
- möglicherweise vorhandene Metastasen (M)
Wie Krebszellen wachsen @ Orapun /AdobeStock
Eine Behandlung von Krebs ist ein langwieriger Prozess, den der Onkologe ständig begleitet und kontrolliert.
Nur so kann sich ein Therapieerfolg einstellen. Der Onkologe kann den Therapieplan anpassen, wenn das Spezialisten-Team Anlass dazu sieht.
Dies kann in folgenden Fällen der Fall sein:
- Wenn etwa der Behandlungserfolg ausbleibt
- Wenn andere Therapien aussichtsreicher erscheinen oder
- Wenn der Gesundheitszustand des Patienten die Fortsetzung der gewählten Therapie nicht zulässt
OP, Chemotherapie, Bestrahlung oder andere Krebstherapie haben häufig mehr oder minder schwere Nebenwirkungen für den Patienten. Diese müssen Ärzte unter Umständen ebenfalls mildern. Es ist daher wichtig, dass der Patient sich in guten Händen fühlt.
Eine Krebserkrankung kann mit Ängsten und schweren Einschnitten in das Leben des Betroffenen einhergehen. Psychoonkologen sind Spezialisten, die sich mit den Sorgen und Nöten von Krebspatienten auskennen. Sie können ihnen dabei helfen, mit ihrer Erkrankung und ihren Auswirkungen besser umzugehen. Die Psychoonkologie gehört zum Fachbereich Psychosomatik.
Patienten benötigen nach der Behandlung der Krebserkrankung eine sehr engmaschige Kontrolle. Auch dann, wenn der Patient geheilt ist.
Zusätzlich können Krebspatienten ihren Alltag unterstützend gestalten, um sich selbst fit und gesund zu halten. Dazu gehören zum Beispiel eine gesunde Ernährung und ausreichend körperliche Bewegung.
Zur Kontrolle, die der Onkologe regelmäßig nach der Behandlung durchführt, gehören:
- Regelmäßige Blutentnahmen
- Untersuchung durch bildgebende Verfahren, um ein erneutes Auftreten des Tumors (Rezidiv) schnell zu erkennen