Gebärmutterkrebs: Spezialisten und Informationen

31.05.2021
Prof. Dr. med. Eva-Maria Grischke
Medizinische Fachautorin

Gebärmutterkrebs, auch Endometriumkarzinom oder Uteruskarzinom genannt, gehört zu einer der häufigsten Krebsarten. Eine von vier von Krebs betroffenen Frauen leidet an dieser Krebsart. Bei früher Diagnose und optimaler Behandlung sind die Heilungschancen für Gebärmutterkrebs durchaus gut. Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Gebärmutterkrebs-Spezialisten und Zentren.

ICD-Codes für diese Krankheit: C54, C55

Empfohlene Gebärmutterkrebs-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist Gebärmutterkrebs? Gebärmutterkrebs (nicht zu verwechseln mit Gebärmutterhalskrebs) ist eine bösartige Entartung der Gewebezellen der Schleimhaut, die die Gebärmutter auskleidet.
  • Ursachen: Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Hormonelle Veränderungen im Rahmen der Wechseljahre könnten ein Grund für die Tumorentwicklung in der Schleimhaut sein.
  • Risikofaktoren: Übergewicht sowie eine überdurchschnittlich langjährige Östrogenproduktion, darüber hinaus eine genetische Vorbelastung und ein höheres Lebensalter.
  • Symptome: Erst im späteren Stadium treten Beschwerden auf, darunter ungewöhnliche Blutungen, etwa zwischen den Monatsblutungen oder nach den Wechseljahren. Später kommen Schmerzen in der Scheidengegend sowie Harnwegsinfekte hinzu.
  • Diagnose: Ausmessung der Schleimhautdicke mittels Ultraschall und Gebärmutterspiegelung bei Verdacht bzw. höherem Risiko. Weitere Untersuchungen bei Bestätigung des Verdachts.
  • Behandlung: Die beste Therapieoption ist eine Operation, bei der die Gebärmutter entfernt wird. Häufig kommt ergänzend eine Strahlentherapie hinzu, auch eine Chemotherapie ist bei hohem Rückfallrisiko eine Möglichkeit.
  • Nachsorge: Zur frühen Erkennung möglicher Rezidive sind regelmäßige gynäkologische Untersuchungen erforderlich. Rund 11 % aller Patientinnen erleiden lokale Rückfälle.
  • Kinderwunsch: Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine Behandlung lange genug warten, um zuvor einen Kinderwunsch zu erfüllen. Die Behandlung erfolgt dann nach der Geburt.
  • Vorsorge: Die einzige Möglichkeit der Vorsorge ist das Wahrnehmen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen.
  • Prognose: Bei frühzeitiger Diagnose sind die Heilungschancen sehr gut. Haben sich bereits Metastasen gebildet, ist die Heilung deutlich schwieriger.

Artikelübersicht

Was ist Gebärmutterkrebs?

Die Gebärmutter (Uterus) ist ein Hohlorgan und besteht aus Korpus und Gebärmutterhals. Gebärmutterkrebs entwickelt sich im oberen Bereich der Gebärmutter, im Korpus.

Am Ende des röhrenförmigen Korpus-Fortsatzes nach unten befindet sich der Muttermund – er bildet den Übergang zur Scheide. Das sogenannte Endometrium, die Gebärmutterschleimhaut, kleidet die Gebärmutter vollständig von innen aus und erneuert sich mit jeder Regelblutung.

Im Unterschied zu vielen anderen Krebsarten entwickelt sich Gebärmutterkrebs nicht aus dem Muskelgewebe, sondern aus den Zellen der Schleimhaut. Mediziner bezeichnen die Erkrankung daher auch als Endometriumkarzinom. Andere Bezeichnungen für Gebärmutterkrebs sind Krebs der Gebärmutterschleimhaut, Endometriumkarzinom oder Korpuskarzinom.

weibliche Geschlechtsorgane Anatomie

Anatomie der Gebärmutter und der umgebenden Strukturen © SHOTPRIME STUDIO | AdobeStock

Das Endometriumkarzinom ist nach dem Brust-, Darm- und Lungenkarzinom die vierthäufigste Tumorerkrankung der Frau. Es stellt die häufigste bösartige Erkrankung im weiblichen Genitalbereich dar. Laut Statistik kommen jedes Jahr rund 11.000 Patientinnen hinzu.

Die bösartige Tumorerkrankung des Gebärmutterkörpers (Uterus) tritt vorwiegend bei Frauen nach den Wechseljahren auf. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 75. und 79. Lebensjahr. Vor dem 40. Lebensjahr tritt Gebärmutterkrebs äußerst selten auf.

Das Uteruskarzinom ist nicht mit dem Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) zu verwechseln. Beide Krebsarten unterscheiden sich wesentlich in Früherkennung und Therapie.

Welche Ursachen hat Gebärmutterkrebs?

Bei der Entstehung greifen verschiedene Faktoren ineinander, die noch nicht vollständig geklärt sind. Klar ist, dass die Erkrankung vor allem mit dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen und seinem Einfluss auf die Gebärmutterschleimhaut zusammenhängt. Das Hormon wird in den Eierstöcken, aber auch im Fettgewebe produziert.

Im weiblichen Zyklus spielen sowohl Östrogen als auch das Gelbkörperhormon Progesteron, das zu den Gestagenen gehört, eine entscheidende Rolle. Beide Hormone stehen in Wechselwirkung zueinander:

  • Das Progesteron ist dafür verantwortlich, dass sich die oberen Schichten der Schleimhaut bei der Regelblutung ablösen.

  • Das Östrogen dagegen sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nach der Menstruation wieder neu aufbaut.

Glückliche ältere Frau

Gebärmutterkrebs entsteht meistens nach der hormonellen Umstellung der Wechseljahre © SHOTPRIME STUDIO | AdobeStock

Mit dem Eintritt in die Menopause (Wechseljahre) kommt es im weiblichen Organismus zu grundlegenden hormonellen Veränderungen. Die Eierstöcke stellen die Produktion der Hormone ein – die Regelblutung bleibt aus und die Gebärmutterschleimhaut erneuert sich nicht mehr. Dadurch kann sich die Schleimhaut übermäßig verdicken und unter Umständen entwickelt sich ein östrogenabhängig wachsendes Karzinom (Typ I).

Daneben gibt es auch östrogenunabhängige Tumoren (Typ II). Die Ursachen für diesen Typ des Endometriumkarzinoms sind weitgehend unbekannt.

Welche Risikofaktoren begünstigen Gebärmutterkrebs?

Da auch Fettgewebe Östrogen produziert, gelten übergewichtige Frauen nach den Wechseljahren als besonders gefährdet. Das weiterhin vorhandene Östrogen übt einen zusätzlichen Wachstumsreiz auf die Gebärmutterschleimhaut aus.

Aufgrund der familiären Häufung gehen Wissenschaftler und Mediziner davon aus, dass auch die Veranlagung eine Rolle spielt d. h.eine genetische Komponente vorhanden ist .

Dies ist z. B. bei einer genetisch bedingten Erkrankung von Bedeutung, dem Lynch- Syndrom. Bei dieser genetischen Veränderung haben die Patientinnnen ein erhöhtes Risiko, an einem Endometrium- und / oder Dickdarmkarzinom zu erkranken.

Gefährdet sind auch Frauen, deren Körper über einen sehr langen Zeitraum Östrogen produziert hat. Dazu gehören Frauen mit sehr früh einsetzender Regel und spät beginnender Menopause.

Frauen, die über längere Zeit die Pille eingenommen haben oder mehrfach schwanger wurden, sind dagegen weniger gefährdet.

Antibaby-Pille

Die langjährige Einnahme der Antibaby-Pille verringert das Erkrankungsrisiko © rosifan19 | AdobeStock

Zusammenfassung: Nach heutigem Forschungsstand begünstigen mehrere Faktoren die Entstehung des Tumors – insbesondere eines östrogenabhängigen Karzinoms. Hierzu gehören:

  • längerfristige Östrogentherapie in den Wechseljahren ohne gleichzeitige Gestagentherapie
  • Übergewicht, da Fettzellen Östrogen produzieren
  • PCO-Syndrom (polyzystische Ovarien bedingen einen gestörten Hormonhaushalt)
  • früher Beginn und spätes Ende der Menstruation
  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck
  • keine Schwangerschaften
  • Brustkrebs
  • Tamoxifen-Therapie (medikamentöse Nachbehandlung bei Brustkrebs)
  • erhöhtes familiäres Darmkrebsrisiko (Lynch-Syndrom)
  • Strahlentherapie im Becken- und/oder Bauchraum aufgrund einer anderen Krebserkrankung
  • Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (atypische Hyperplasie)

Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Gebärmutterkrebs senken, sind:

  • Mehrere Schwangerschaften (Multiparität)
  • körperliche Betätigung
  • Einnahme von Kontrazeptiva („Pille“)
  • lebenslange sojareiche Ernährung (möglicherweise)

Welche Symptome verursacht Gebärmutterkrebs?

Im Frühstadium treten keine erkennbaren Symptome auf. Deshalb bleibt Gebärmutterkrebs im Frühstadium oft unerkannt. Erst im weiteren Verlauf zeigen sich erste Anzeichen, die auf eine Krebserkrankung hindeuten können.

Leitsymptom sind vor allem ungewöhnliche Blutungen. Dies können Blutungen außerhalb der Menstruation oder nach den Wechseljahren sein. Aber auch bei außergewöhnlich langen oder starken Blutungen, Schmierblutungen oder eitrigem Ausfluss gilt es, wachsam zu sein.

Zwar steckt nicht immer eine Krebserkrankung dahinter, doch ist es ratsam, die Symptomatik von einem Gynäkologen abklären zu lassen

Menstruation

Treten ungewöhnliche Blutungen auf, kann dies ein Zeichen für einen Gebärmuttertumor sein © Мария Кокулина | AdobeStock

Seltener gesellen sich Schmerzen im Unterbauch oder Rücken sowie in der Beckengegend hinzu.

Im fortgeschrittenen Stadium sind häufig auch Scheide, Enddarm oder Blase betroffen. Hier zeigen sich Beschwerden wie Blutungen aus dem Darm oder der Blase und es treten vermehrt Harnwegsinfekte auf.

Diagnose und Früherkennung von Gebärmutterkrebs

Frauen mit erhöhtem Risiko für Gebärmutterkrebs sollten einmal jährlich eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide durchführen lassen. Dabei wird die Dicke der Schleimhaut gemessen. Wenn nach den Wechseljahren die doppelte Schleimhautdicke dünner als 4 mm ist, kann ein Endometriumkarzinom praktisch ausgeschlossen werden - sofern keine Blutungen oder eine der aufgelisteten Beschwerden bestehen.

Besteht aber ein Krebsverdacht, muss eine genauere Untersuchung der Gebärmutterschleimhaut erfolgen. Dies geschieht am zuverlässigsten durch eine Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie), bei der man gezielt Gewebeproben aus verdächtigen Bezirken entnimmt. Der Arzt schabt anschließend die gesamte Gebärmutterschleimhaut aus (Kürettage bzw. Abrasio). Durch die Kombination der beiden Methoden können bösartige Tumoren mit großer Sicherheit diagnostiziert oder ausgeschlossen werden.

Bestätigt sich der Verdacht auf Gebärmutterkrebs, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Sie dienen der Beurteilung der Ausbreitung des Tumors innerhalb der Gebärmutterwand und des eventuellen Befalls von Lymphknoten und angrenzender Organe. Dazu gehören:

Zur besseren Beurteilung der Situation können auch die Computer (CT)- und Kernspintomografie (MRT) eingesetzt werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die moderne Krebsmedizin (Onkologie), insbesondere die gynäkologische Onkologie, bietet zur Behandlung von Gebärmutterkrebs verschiedene Therapieansätze. Ihr Einsatz hängt vom Stadium der Erkrankung ab.

Operation bei Gebärmutterkrebs

Derzeit ist eine Operation im Rahmen der Onkologischen Chirurgie die Behandlungsmethode der Wahl, da sie die besten Heilungschancen verspricht.

Wird der Tumor in einem sehr frühen Stadium entdeckt, ist eine Operation als Therapie in der Regel ausreichend. Der Pathologe beurteilt in der Folge, in welchem Ausmaß die Gebärmutterwand von dem Tumor betroffen ist (Tiefeninfiltration) und ob Lymphknoten vom Tumor befallen sind. Von dieser Einschätzung bzw. den Befunden hängt es ab, ob in der Folge noch eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie (eher selten) erforderlich ist.

Bei der sogenannten radikalen Hysterektomie entfernt der Chirurg Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter .

Formen der Hysterektomie

Verschiedene Formen der Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) © fancytapis | AdobeStock

Sollte ein erhöhtes Ausbreitungsrisiko bestehen oder sich herausstellen, dass der Tumor über die Grenzen des Gebärmutterkörpers hinausgewachsen ist, werden zusätzlich Lymphknoten aus der Organumgebung (dem kleinen Becken) und teilweise auch hinter dem Bauchraum entfernt.

Wenn auch Nachbarorgane wie Blase und Enddarm betroffen sind, kann es nötig sein, auch diese Organe teilweise oder ganz zu entfernen.

Eine Nebenwirkung der Operation, die jüngere Patientinnen betrifft, ist das akute Einsetzen der Wechseljahre nach Entfernung der Eierstöcke. Wurde der Tumor im Frühstadium erkannt, ist die Einnahme von kombinierten Östrogen-Gestagen-Hormonpräparaten zur Milderung der typischen Beschwerden möglich.

Endometrioid adenocarcinoma of the uterus FIGO grade III.jpg
Von Ed Uthman from Houston, TX, USA - Endometrial Carcinoma, CC BY 2.0, Link

Strahlentherapie bei Gebärmutterkrebs

Eine Bestrahlung stellt in erster Linie eine postoperative Maßnahme d.h. erfolgt nach abgeschlossener Operation. Zwar kann eine Strahlentherapie im Frühstadium Erfolg versprechen, doch bietet eine Operation die bessere Prognose. Deshalb ist eine Bestrahlung eher in Verbindung mit einer Operation sinnvoll – es sei denn, eine chirurgische Behandlung ist nicht möglich.

Eine Strahlentherapie zielt vor allem darauf ab, die Neubildung eines Tumors zu unterbinden. Sie kommt aber auch zum Einsatz, wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte oder das Scheidengewölbe bereits in Mitleidenschaft gezogen ist. Hier verbessert eine gezielte, lokal begrenzte Bestrahlung die Heilungsaussichten.

Beim Gebärmutterkrebs sind zwei Bestrahlungstechniken üblich, die häufig kombiniert angewendet werden.

Bei der sog. Kurzdistanzbestrahlung (Brachytherapie) wird eine Strahlenquelle mehrmals für kurze Zeit in das Scheidengewölbe eingeführt. Dort gibt sie energiereiche Strahlung „vor Ort“ ab. Damit möchte man einem Rückfall im Scheidenbereich vorbeugen.

Im Gegensatz dazu wird bei der Bestrahlung von außen (externe oder perkutane Bestrahlung) der ganze Beckenraum bestrahlt. Dies soll einen Rückfall in dieser Region verhindern.

Als alleinige Therapiemaßnahme kommt die Bestrahlung dann in Frage, wenn eine Operation nicht möglich ist. Gründe dafür sind z. B. Begleiterkrankungen oder der schlechte Gesundheitszustand der Patientin.

Als Nebenwirkung der Strahlentherapie können Entzündungen von Blase und Darm auftreten, die in der Regel nach einigen Wochen wieder abklingen. Manchmal können sie jedoch auch zu chronischen Beschwerden führen.

Auch das Scheidengewebe ist nach der Bestrahlung empfindlicher und anfälliger für Infektionen. Diese Nebenwirkungen lassen sich jedoch medikamentös lindern.

Chemotherapie bei Gebärmutterkrebs

Therapieansätze mit zellwachstumshemmenden Medikamenten (Chemotherapie) und Hemmstoffen des weiblichen Hormons Östrogen (Antihormontherapie) kommen hauptsächlich in fortgeschrittenen Stadien und bei Rückfällen, die nicht mehr anders zu behandeln sind, zum Einsatz.

Dabei sprechen Tumoren, die feingeweblich als gut differenziert (ausgereift) eingestuft werden, besser auf Hormone an. Schlecht differenzierte Tumoren lassen sich besser mit einer Chemotherapie behandeln.

Im fortgeschrittenen Stadium kann sie außerdem zur Bekämpfung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) sinnvoll sein.

Chemotherapie

Eine Chemotherapie kommt hauptsächlich in fortgeschrittenen Stadien zur Anwendung © Monkey Business | AdobeStock

Mögliche Nebenwirkungen der Chemotherapie sind

  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Durchfälle,
  • Haarausfall

sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit, von denen sich einige, z. B. Erbrechen, durch Medikamente wirkungsvoll lindern lassen.

Hormontherapie bei Gebärmutterkrebs

Durch die Gabe des weiblichen Geschlechtshormons Gestagen lässt sich das Tumorwachstum zwar etwas bremsen, doch verspricht eine Hormontherapie keine Heilung. Sie kann daher nur als begleitende Maßnahme für andere Therapieformen gelten.

In Einzelfällen ist die Hormontherapie eine Option für jüngere Frauen im Frühstadium mit Kinderwunsch. Meist wird die Gebärmutter dann nach der Entbindung entfernt.

Nachsorge nach der Behandlung des Endometriumkarzinoms

Wichtig nach der Gebärmutterkrebs-Behandlung ist die regelmäßige gynäkologische Untersuchung zur Erfassung möglicher örtlicher Krankheitsrückfälle. Sie sollte in den ersten drei Jahren nach der Operation je nach Rückfallrisiko alle drei bis sechs Monate erfolgen. Die meisten Rückfälle und therapiebedingten Komplikationen treten in dieser Zeit auf.

Bei etwa 11 Prozent der Frauen mit Gebärmutterkrebs im frühen Stadium entwickeln sich lokale Rückfälle. Bei früher Diagnose ist gegebenenfalls eine Operation und damit eine Heilung möglich. Daher gilt für alle betroffenen Frauen: Auffällige Veränderungen sind ein Grund, umgehend Ihren Arzt aufzusuchen und nicht erst den nächsten Nachsorgetermin abzuwarten.

Kann ein Kinderwunsch trotz Gebärmutterkrebs erfüllt werden?

Unter Umständen können sich Frauen mit Gebärmutterkrebs ihren Kinderwunsch erfüllen. Voraussetzung ist ein weniger aggressiver Gebärmuttertumor in einem sehr frühen Stadium.

Dann führen die Ärzte vorübergehend eine Hormontherapie mit künstlichen Gestagenen durch. Diese hemmen das Wachstum des Tumors zumeist zwar nicht dauerhaft. Dennoch kann in dieser Zeit häufig ein Kinderwunsch umgesetzt werden. Voraussetzung sind eine erneute Spiegelung der Gebärmutterhöhle (Hysteroskopie) und eine Ausschabung als Therapiekontrolle nach einer Gestagentherapie (d. h. Hormontherapie). Dabei sollte der Tumor weitgehend nicht mehr nachgewiesen werden dürfen.

Junge schwangere Frau

Unter Umständen können sich Betroffene noch ihren Kinderwunsch erfüllen © Dimid | AdobeStock

Im Anschluss an eine solche fertilitätserhaltende Therapie ist eine dem Stadium entsprechende chirurgische Behandlung erforderlich.

Gibt es eine Möglichkeit der Vorsorge?

Leider gibt es keine Vorsorgebehandlung, die gegen Gebärmutterkrebs schützt. Eine Vorsorgeimpfung gegen humane Papillomviren, die Schutz vor Gebärmutterhalskrebs bietet, ist bei Gebärmutterkrebs unwirksam.

Die wichtigste Maßnahme gegen Gebärmutterkrebs ist die Früherkennung. Deshalb empfehlen Fachärzte regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen.

Wie stehen die Heilungschancen bei Gebärmutterkrebs?

Wird die Erkrankung frühzeitig entdeckt und behandelt, stehen die Heilungschancen sehr gut. Statistiken erfassen einen Zeitraum von fünf Jahren und ermitteln die sogenannte "Fünf-Jahres-Überlebensrate". Bei Gebärmutterkrebs sieht die Prognose überaus positiv aus. Rund 80 Prozent der betroffenen Frauen haben den Krebs nach fünf Jahren besiegt.

Die Prognose verschlechtert sich deutlich, wenn sich bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet haben. Die Metastasen siedeln sich häufig in Lunge, Leber - selten im Knochen - an und sind nur medikamentös zu behandeln.

Quellen

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