Zu Lebermetastasen kann es kommen, wenn sich Krebszellen aus einem Primärtumor ablösen und über Blutgefäße in die Leber gelangen. Dort können sie sich unter günstigen Vorrausetzungen festsetzen undwachsen. Es bilden sich sogenannte Tochtergeschwulste.
Tumoren, die häufig zu Lebermetastasen führen können, sind:
In Europa und Nordamerika leiden mehr Menschen an Lebermetastasen als an einem Leberkarzinom.
Da die Leber ein stark durchblutetet Organ ist, können Krebszellen über mehrere Wege in die Leber gelangen. Zum einen können sie durch die Pfortader transportiert werden. Über die Vene erreicht nährstoffreiches Blut aus den Verdauungsorganen Darm, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und Milz die Leber.
Die Lage der Leber im menschlichen Körper, hier mit bildhaft dargestelltem Tumor © peterschreiber.media | AdobeStock
Zum anderen können Krebszellen über die Hauptschlagader und Leberarterie aus dem ganzen Körper in die Leber gelangen. Dieser Weg betrifft vor allem Patienten mit Lungenkrebs und Brustkrebs, aber auch Patienten mit anderen Tumoren.
Ob für einen Krebspatienten ein erhöhtes Risiko besteht, Lebermetastasen zu bekommen, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Es hängt von spezifischen Charakteristika des Primärtumors ab und ist nur schwer zu prognostizieren.
Aufgrund der anatomischen Lage haben Patienten mit Tumoren der Verdauungsorgane ein erhöhtes Risiko, an Lebermetastasen zu erkranken. Es hängt aber auch davon ab, in welchem Stadium der Primärtumor erkannt wurde und wie schnell er sich ausbreitet. Eine generelle Risikoeinschätzung ist auch hier nicht möglich.
Wie auch beim Leberkrebs machen Lebermetastasen zunächst kaum Probleme und können unerkannt lange Zeit symptomlos wachsen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt können
- ein Druckgefühl im rechten Oberbauch,
- ungewollter Gewichtsverlust und
- eine Gelbfärbung der Haut und der Augen
auf Lebermetastasen hinweisen.
Lebermetastasen werden meistens im Rahmen einer Nachsorge einer anderen Krebsart entdeckt. Die Ausbildung von Lebermetastasen ist häufig ein Indiz dafür, dass der primäre Krebstumor schon fortgeschritten ist.
Für die Diagnose von Lebermetastasen kommen bildgebende Verfahren wie
in Frage.
MRT-Gerät in einer Klinik © digitale-fotografien | AdobeStock
Die Möglichkeiten der Behandlung von Lebermetastasen ist abhängig von
- der zugrundeliegenden Krebserkrankung und
- der Anzahl, Größe und Verteilung der bereits entstandenen Lebermetastasen.
So sind Lebermetastasen des Darmkrebses durch eine Operation häufig gut behandelbar. In einigen Fällen ist sogar eine gleichzeitige Operation des Darmtumors und der Lebermetastasen möglich.
Die Lebermetastasen-Operation
Bei der Operation von Lebermetastasen werden die Metastasen durch Resektion von Tumoren plus umgebendes Lebergewebe entfernt. Dies ist nur möglich, wenn ausreichend gesundes Lebergewebe übrig bleibt, um die lebenswichtigen Funktionen der Leber weiter zu gewährleisten.
Es gibt heute verschiedene interventionell radiologische und chirurgische Methoden, um das verbleibende Lebergewebe zu vergrößern. Dadurch kann es gelingen, nicht operierbare Lebermetastasen doch noch operierbar zu machen.
Alternative Verfahren zur Behandlung von Lebermetastasen
Ist eine Resektion von Lebermetastasen nicht möglich, kann durch Alternativmethoden versucht werden, die Metastasen zu zerstören. Dies erfolgt durch Hitze, die an der Spitze von durch die Haut von außen eingebrachten Nadeln verabreicht wird.
Alternativ können einzelne Metastasen auch durch fokussierte Bestrahlung von außen zerstört werden. Bekannte Methoden sind: