Laserresektion der Prostata: Infos & Laserresektion-Spezialisten

Die gutartige Prostatavergrößerung wird normal mittels TURP (ransurethralen Resektion der Prostata) behandelt. Eine Alternative dazu ist die Resektion, also Gewebeentfernung, mittels Laserlicht.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für die Laserresektion der Prostata.

Empfohlene Spezialisten für die Prostata-Laserresektion

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Laserresektion der Prostata - Weitere Informationen

Was ist die Laserresektion der Prostata?

Oftmals lässt sich eine Prostatahyperplasie mittels medikamentöser Behandlung therapieren. Reicht sie nicht aus, ist eine operative Entfernung von Prostatagewebe erforderlich. Dabei wird Drüsengewebe aus dem inneren Bereich der Prostata entfernt. Dies führt bei gutem Ergebnis zu

  • einer Verbesserung der Blasenfunktion,
  • stärkerem Harnstrahl,
  • Minderung der Symptome und
  • restharnfreier, kompletter Entleerung.

Die Operation erfolgt in den meisten Fällen minimal-invasiv. Dabei sind keine Hautschnitte nötig. Stattdessen wird ein Instrument durch die Harnröhrte eingeführt.

Das weltweite Standardoperationsverfahren ist die transurethrale Resektion der Prostata (TURP). Zahlreiche randomisierte Studien weisen die guten langfristigen Ergebnisse der TURP nach. Sie hat jedoch verfahrensbedingte Risiken, die in der Einschwemmung von Spüllösung und/oder Blutverlust liegen.

Als Alternative zur TURP wurden auch verschiedene Laserverfahren entwickelt. Das Ziel war dabei eine im Vergleich zur TURP schonendere Behandlung.

Laser ist ein hochenergetischer, gebündelter Lichtstrahl, der im Gewebe bei Kontakt Hitze entwickelt. Diese lokale Hitze verbrennt oder verdampft Gewebe und kann so Prostatagewebe zerschneiden oder verdampfen (Vaporisation). Die Art der Gewebewirkung hängt von der Energie und Wellenlänge des verwendeten Laserlichts ab.

Laserverfahren sind seit fast 30 Jahren in der Therapie von Prostatahyperplasie im Einsatz.

Grundsätzlich sind die Anschaffungskosten für die notwendige Lasertechnologie relativ hoch. Die notwendigen Laserfasern für die Anwendung am Patienten sind beim GREENLIGHT-Laser- Einmalinstrumente. Sie verteuern jeden Eingriff dieser Art im Vergleich zur TURP deutlich. Für den Patienten ändert sich grundsätzlich nichts, egal welches Verfahren zur Anwendung kommt.

Verschiedene Typen von Lasern zeigen einen schonenden Effekt. Sie sind aber bei der Entfernung von wucherndem Prostatagewebe weniger effektiv.

Laserresektion der Postata
Hier ist die Prostata-Laserresektion als Kamerabild zu erkennen © RFBSIP | AdobeStock

Verfahren der Laserresektion der Prostata

Heute angewandte Verfahren sind

  • die Holmium-Laser-Enukleation (HOLEP),
  • die KTP-Laser-Vaporisation der Prostata und
  • der Continuous Wave (Dauerstrich-)-Laser (THULIUM-Laser).

Die genannten Verfahren unterscheiden sich in der Wellenlänge und Energie des verwendeten Laserlichts. Anders gesagt also in ihrer Energiewirkung im Gewebe und ihrer Eindringtiefe.

HOLMIUM-Laserenukleation

Der HOLMIUM:YAG-Laser hat sich als Instrument zur Vaporisation (Gewebeverdampfung) nicht gut bewährt. Dieser Laser kommt daher für die sogenannte Laserenukleation der Prostata zum Einsatz.

Der Laser befindet sich in dem in die Harnröhre eingeführten Instrument. Damit schneiden die Ärzte die inneren Anteile der Prostata heraus. Diese Prostatateile werden anschließend in der Blase zerkleinert und herausgespült. Das operative Prinzip besteht in einer möglichst weitgehenden Entfernung der angewachsenen inneren Anteile der Prostata.

Das Ziel ist das gleiche wie bei der TURP, wobei prinzipiell der Blutverlust bei der HOLMIUM-Resektion geringer ist. In kontrollierten Vergleichsstudien zeigten sich gute Ergebnisse, die denen der TURP nicht nachstehen.

Die Anwendung dieser Technik ist komplex. Das hat dazu geführt, dass sich diese Methode nicht allgemein verbreitet hat.

GREENLIGHT-Laser

Die GREENLIGHT-Laserresektion benutzt den Kalium-titanyl-Phosphat-(KTP-):YAG-Laser ausschließlich zur Verdampfung des inneren Prostatagewebes.

Technisch handelt es sich um einen mittels KTP-Kristall frequenzverdoppelten Nd:YAG-Laser (Wellenlänge 532 nm). Diese Wellenlänge liegt im sichtbaren, grünen Bereich des Farbspektrums. Deshalb wird der Laser auch GREENLIGHT-Laser genannt.

Der Laser bietet eine oberflächliche Gewebezerstörung von gut durchblutetem Gewebe. Dabei tritt nur unwesentlich Blut aus. Diese Eigenschaft ergibt sich aus der geringen Eindringtiefe in das Gewebe und der hohen Absorption der Laserenergie vorwiegend durch den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin).

Man nennt dieses Verfahren deshalb auch „photoselektiv“. Unter Sichtkontrolle wird eine schrittweise Gewebeabtragung durchgeführt.

Die GREENLIGHT-Laser wurden von anfänglich 60 W Leistung (mit langen Operationszeiten) auf mittlerweile 120 W aufgerüstet. Dies hat zu effizienterer und schneller Gewebeabtragung geführt.

Der Vorteil besteht in einem sehr geringen Blutverlust, so dass insbesondere Risikopatienten damit zu behandeln sind.

In kontrollierten Vergleichsstudien wurden gegenüber der TURP auch durchaus vergleichbare Ergebnisse gezeigt.

THULIUM-Laser

Ein weiteres Verfahren benutzt den sogenannten Continuous Wave (Dauerstrichlaser). Er hat eine Wellenlänge von 2 Mikrometern (2 Micron Continuous Wave-Laser). Diese Wellenlänge ist vergleichbar mit der des Holmium-Lasers. Beim CW-Laser wird die infrarote Lichtstrahlung vom Zellwasser im Gewebe sehr stark absorbiert.

Die Eindringtiefe in das Gewebe liegt bei nur 0,5 mm und die absorbierte Energie wird in Wärme umgewandelt. Damit verdampft das Prostatagewebe und es verbleibt eine relativ dünne Schicht verkochten Gewebes.

Dieser Laser dient also ebenfalls zur Vaporisation bei geringem Blutverlust.

Vor- und Nachteile der Laserresektion

Die Laserverfahren gehen mit geringem Blutverlust einher. Dies ist ein prinzipieller Vorteil im Vergleich zur TURP. Das ist jedoch nicht grundsätzlich von wesentlicher Bedeutung für jeden Patienten: Bei der durchschnittlichen TURP ist der Blutverlust gering und zu verkraften. Der Blutverlust ist beim GREENLIGHT-Laser noch geringer als bei der HOLMIUM-Resektion.

Bei allen Operationsverfahren der Prostata kommt eine Spülflüssigkeit zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil der Laserverfahren ist, dass dabei weniger Spülflüssigkeit in den Kreislauf des Patienten gelangt. Für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann die Einschwemmung größerer Mengen der Spüllösung gefährdend sein.

Bei der Abtragung des Gewebes mit dem GREENLIGHT-Laser verbleibt eine oberflächliche Schicht von abgestorbenem Gewebe. Es wird im Heilungsprozess nach und nach abgestoßen. Dies zieht sich über mehrere Wochen hin. In dieser Phase bestehen durchaus spürbare Symptome beim Wasserlassen, die dann aber abklingen.

Bei der TURP und beim HOLMIUM-Laser erfolgt die Gewebeabtragung mit klaren Schnitträndern. Deswegen ist damit diese Heilungsphase hier kürzer.

Die Gewebeabtragung bei Anwendung von Vaporisationsverfahren ist weniger komplett als bei der TURP. Das kann dazu führen, dass das operative Ergebnis im Hinblick auf die Verbesserung der Blasenfunktion unzureichend ist. Dann ist ein Sekundäreingriff erforderlich.

Ein möglicherweise weiterer nachteiliger Umstand besteht bei der GREENLIGHT-Laserresektion in der Verdampfung des Gewebes. Das bedeutet, dass kein Gewebe zur Untersuchung durch einen Pathologen übrig bleibt. Bei der HOLMIUM-Resektion und der TURP ist das dagegen möglich.

Die fehlende Untersuchungsmöglichkeit ist bei Fällen, in denen ein Prostatakarzinomverdacht besteht, von Nachteil.

Sind die Laser-Verfahren minimal-invasiv?

Im Vergleich zur TURP sind die beiden genannten Laserverfahren weniger invasiv. Unter „invasiv“ versteht man im wesentlichen „belastend“ und „komplikationsbehaftet“.

Die Laserverfahren haben ein deutlich niedrigeres Blutungs- und Einschwemmrisiko. Sie haben also ein geringeres Komplikationsrisiko. Dies ist besonders bei Patientengruppen wichtig, die

  • Medikamente zur Gerinnungshemmung einnehmen müssen oder
  • an ausgeprägten Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Andererseits dauert die Heilungsphase nach der GREENLIGHT-Resektion meist länger. Daher muss der Begriff „belastend“ relativiert werden.

Vergleich von TURP und Laserverfahren in randomisierten Untersuchungen

Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass die HOLMIUM-Enukleation und die GREENLIGHT-Laserresektion effektive Verfahren sind. Dennoch ergeben sich Unterschiede:

Vergleich TURP gegenüber HOLMIUM-Enukleation (HoLEP)

In Einzelstudien wurde überwiegend eine gute Effektivität der HoLEP berichtet. Die mittels HoLEP behandelten Patienten hatten in direkten Vergleichsstudien

  • eine kürzere Nachbehandlung mit Blasenkatheter und
  • einen kürzeren Krankenhausaufenthalt

als die mit TURP behandelten Patienten der gleichen Studie.

Vergleich TURP gegenüber GREENLIGHT-Vaporisation

Bei insgesamt drei vorliegenden direkten Vergleichsstudien wurde

  • ein geringfügig niedriger Blutverlust für den Laser,
  • eine höhere Rate an postoperativen Nachblutungen für die TURP,
  • aber auch eine deutlich höhere Rate an notwendigen Zweitoperationen für die Vaporisation

ermittelt.

Für den THULIUM-Laser liegen bislang nur wenige Untersuchungen zum Vergleich mit der TURP vor.

Sind Laserverfahren für jeden geeignet?

Die Entscheidung für eines der Laser-Operationsverfahren hängt größtenteils von der Größe der Prostata ab.

Die Vorteile des GREENLIGHT-Lasers sind am deutlichsten bei kleinen und mittelgroßen Prostatadrüsen.

Das HOLMIUM-Verfahren ist gerade bei sehr großer Prostata vorteilhaft, bei kleinen dagegen ungeeignet.

Zusätzlich muss der Arzt immer die

  • Umstände des Patienten,
  • Vorerkrankungen und
  • besondere Risiken

bedenken, um insgesamt eine sinnvolle Empfehlung aussprechen zu können.

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