Eine Prostata-Elastographie kommt zusammen mit dem konventionellen Ultraschall und der Gefäßdarstellung (Doppler) bei bei
- unklaren Erhöhungen des PSA-Wertes (Prostata-Spezifisches Antigen),
- unklaren Tastbefunden der Prostata,
- zuvoriger Biopsie der Prostata ohne Karzinomnachweis und
- weiterbestehendem Karzinomverdacht bei Hochrisikopatienten in der Vorsorge (familiäre Prostatakarzinome)
zum Einsatz.
Abbildung 1: Farbliche Darstellung der Gewebeelastizität der Prostata
Die Abklärung von auffälligen Prostatabefunden stellt auch heute noch ein diagnostisches Problem dar. Auffällige Befunde wären etwa ein hoher PSA-Wert oder ein verhärteter Tastbefund.
Die Untersuchung der Prostata mittels Ultraschall durch den Enddarm (TRUS) hat nicht den erhofften diagnostischen Durchbruch gebracht.
Die Elastographie der Prostata ist ein zusätzliches, TRUS-basiertes bildgebendes Verfahren. Es verbessert die Abklärung von suspekten Prostatabefunden.
Eine solche Elastographie ist
- nicht schmerzhaft,
- bedeutet keine Strahlenbelastung und
- erfordert keinerlei spezifische Vorbereitung des Patienten.
Die Untersuchung unterscheidet sich in der Durchführung nicht wesentlich von einer konventionellen TRUS. Sie dauert aber etwas länger.
Der Arzt führt zunächst eine herkömmliche TRUS durch.
Für die Elastographie wird ein kaum spürbarer Druck auf die Prostata ausgeübt. Ein spezieller Druckaufnehmer im Schallkopf registriert die Dehnbarkeit des Gewebes. Das Gerät projiziert dann die gemessenen Werte farbig auf das normale Ultraschallbild.
So kann der Arzt verdächtige Verhärtungen, die nicht getastet werden können, im Ultraschall entdecken.
Eine Elastographie der Prostata birgt keinerlei Risiken oder Nebenwirkungen. Eine Nachbehandlung nach der Untersuchung ist nicht notwendig.
Zusammen mit einem TRUS und einer Doppleruntersucchung ergibt sich in den allermeisten Fällen ein detailliertes Bild der Prostatabefunde.
Abbildung 2
Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom ist eine Gewebeentnahme (=Biopsie) aus der Prostata erforderlich. Der Arzt führt dann üblicherweise eine so genannte randomisierte Biopsie durch. Dazu entnimmt er die Gewebeproben mehr oder weniger blind aus den Bereichen, in denen das Karzinom mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist.
Die Elastographie kann bei der Biopsie zur Zielführung in Echtzeit verwendet werden. Der Arzt entnimmt die Proben dann unter Sicht gezielt aus den verdächtigen Arealen. Dies erhöht die Genauigkeit der Biopsie deutlich und vermeidet somit Wiederholungsbiopsien.