Transrektaler Ultraschall der Prostata (TRUS): Spezialisten und Informationen

02.01.2024
Prof. Dr. med.  Rolf  von Knobloch
Medizinischer Fachautor

Der transrektale Ultraschall der Prostata, kurz TRUS, ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren. Es dient der Diagnostik von Prostataerkrankungen und ist für den Patienten kaum belastend. Beim TRUS führt der untersuchende Arzt eine Endorektal-Ultraschallsonde über den Mastdarm bis direkt an die Prostata heran. So kann sie hochauflösende Bilder der Prostata und ihrer Umgebung ermöglichen.

 Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte TRUS-Spezialisten und Zentren.

Empfohlene TRUS-Spezialisten

Artikelübersicht

Transrektaler Ultraschall der Prostata

Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist ein weit verbreitetes bildgebendes Untersuchungsverfahren. Der Arzt kann dabei in Echtzeit das untersuchte Organ beurteilen.

Die Sonographie arbeitet mit unschädlichen Ultraschallwellen. Der Ultraschallkopf sendet bei der Untersuchung Ultraschallwellen in das Gewebe aus. Die verschiedenen Gewebestrukturen reflektieren die Schallwellen auf unterschiedliche Weise. Das Ultraschallgerät erfasst die reflektierten Schallwellen und erstellt daraus in Echtzeit ein Bild.

Das beste Abbild eines Organs kann der Ultraschall liefern, wenn die Schallwellen nicht zuerst noch andere Gewebeschichten durchqueren müssen. Hier kommen Endosonden ins Spiel. Der Untersucher bringt eine Ultraschallsonde durch ein Hohlorgan mit natürlicher Öffnung an den Ort der gewünschten Untersuchung.

Im Fall der Prostata, die direkt an der Vorderwand des Mastdarmes anliegt, eignet sich der Mastdarm. Der Arzt führt bei einer TRUS, einer transrektalen Ultraschalluntersuchung, die Ultraschallsonde über den Mastdarm bis an die Prostata heran. Die Ultraschallwellen müssen dann nur die wenige Millimeter dicke Vorderwand des Mastdarmes durchdringen. So können sie mit hoher Auflösung die Prostata abbilden.

TRUS
Transrektaler Ultraschall (TRUS) © bilderzwerg / Fotolia

Vorteile des transrektalen Ultraschalls der Prostata

Nur mit dem transrektalen Ultraschall der Prostata lässt sich die Prostata mit hoher Auflösung abbilden. Eine bessere Auflösung bedeutet eine höhere Genauigkeit, etwa um Gewebeauffälligkeiten, wie Prostatakrebs, zu erkennen.

Nur mit dem TRUS lässt sich die Prostata sicher vermessen, um das Volumen zu bestimmen. Außerdem erlaubt nur der TRUS eine Differenzierung der verschiedenen anatomischen Zonen der Prostata.

Dies ist für die Prostatabiopsie wichtig, um zwischen peripherer Zone und Transitionalzone der Prostata unterscheiden zu können. Karzinome treten vornehmlich in der peripheren Zone auf.

In der Regel sind Karzinome hypoechogen (dunkler als das umgebende Prostatagewebe). Für eine Probenentnahme (Prostata-Biopsie) ist der TRUS unerlässlich.

Zur besseren Darstellung von Prostatakrebs finden im Rahmen des TRUS weitere Methoden Anwendung, wie:

Die Elastographie stellt bildlich das härtere Krebsgewebe dar. Spezielle Ultraschallgeräte stellen durch ein Kontrastmittel atypische Gefäße des Karzinoms dar. 

Durchführung des transrektalen Ultraschalls der Prostata

Die TRUS-Untersuchung findet in der Regel in der Linksseitenlage statt. Zum Schutz der Ultraschallsonde und aus hygienischen Gründen stülpt der Arzt ein Kondom aus Latex über die Endorektalsonde. Er trägt vor dem Zuführen der Sonde über den Anus in den Mastdarm ein Gleitmittel auf.

Die Untersuchung ist für den Patienten wenig belastend und ungefährlich.

Beispielbilder

TRUS
Abbildung 1: TRUS-Bild der Prostata

Abbildung 1: TRUS-Bild der Prostata links in querer (transversaler) und rechts in Längs-Darstellung (Sagittalebene). Man kann im linken Bild gut zwischen peripherer und Transitionalzone unterscheiden. Das schwarze Areal oberhalb der Prostata entspricht der mit Urin (echofrei) gefüllten Harnblase. Beachten Sie, wie dicht die Prostata an der Mastdarmvorderwand anliegt!

TRUS
Abbildung 2: TRUS-Bild der Prostata nach Durchführung einer TURP

Abbildung 2: TRUS-Bild der Prostata links in querer (transversaler) und rechts in Längs-Darstellung (Sagittalebene) bei Zustand nach transurethraler Abtragung der Prostata (TURP). Man erkennt gut die durch die Operation ausgehöhlte prostatische Harnröhre in transversaler und sagittaler Darstellung.

TRUS
Abbildung 3: TRUS-Bild der Prostata nach Durchführung einer ausgedehnten TURP

Abbildung 3: TRUS-Bild der Prostata links in querer (transversaler) und rechts in Längs-Darstellung (Sagittalebene) bei Zustand ausgedehnter transurethraler Abtragung der Prostata TURP. Dabei ist die prostatische Harnröhre sehr weit geworden und mit echofreiem (schwarz) Urin ausgefüllt. Es besteht nach der Operation ein weiter Übergang von der Harnblase zur prostatischen Harnröhre, die bei komplett echofrei (schwarz) sind. Nach der Operation ist kaum noch Prostatarestgewebe zu erkennen.

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print