Dellwarzen: Informationen & Dellwarzen-Spezialisten

25.08.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Dellwarzen werden auch Mollusken Mollusca contagiosa genannt. Es handelt sich um hochansteckende, aber gutartige Hautveränderungen. Sie können einzeln oder in Gruppen überall am Körper auftreten. Verursacht werden sie durch eine Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus (MCV). Dellwarzen werden stecknadel- bis erbsengroß.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Dellwarzen-Spezialisten und Zentren.

ICD-Codes für diese Krankheit: B08.1

Artikelübersicht

Übertragung von Dellwarzen

Die Übertragung des weltweit verbreiteten Molluscum contagiosum-Virus (MCV) erfolgt in der Regel durch eine Schmierinfektion.

Das Virus kann sich mittels direktem Körperkontakt übertragen, insbesondere beim Geschlechtsverkehr. Daher zählen Dellwarzen zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD: sexually transmitted diseases). Dellwarzen treten sehr häufig bei jungen Erwachsenen, meist zwischen dem 20. und 29. Lebensjahr, auf.

Aber auch indirekter Kontakt, z.B. durch die gemeinsame Benutzung von Handtüchern oder Kleidung, spielt eine Rolle.

Dellwarzen
Dellwarzen um die Achsel eines Kindes

Häufigkeit der Dellwarzen – Eine weltweit verbreitete Infektion

Dellwarzen sind aufgrund ihrer hohen Ansteckungsgefahr überall auf der Welt vertreten. Besonders verbreitet sind sie in den Tropen und Subtropen. Man geht davon aus, dass etwa zwei bis acht Prozent der gesamten Weltbevölkerung mit dem MCV infiziert ist.

Vor allem Menschen in ärmeren Gebieten mit einer hohen Bevölkerungsdichte sind von Dellwarzen betroffen. Das ist vor allem auf die eingeschränkten Hygienemöglichkeiten in den dortigen Regionen zurückzuführen. Durch die gemeinsame Nutzung von Hygiene- oder Haushaltsartikel erfolgt häufig eine Ansteckung per Schmierinfektion.

Auch viele Kinder bis zu 5 Jahren leiden an Dellwarzen. Sie können sich leicht beim Spielen mit bereits infizierten Kindern oder bei der Benutzung derselben Spielzeuge anstecken. Außerdem erleichtert das noch schwache Immunsystem der Kinder den Erregern das Eindringen in die Haut.

Gefolgt wird die Patientengruppe der Kinder von der Gruppe der jungen Erwachsenen von 15 bis 29 Jahren.

Ursachen einer Dellwarzen-Infektion

Ursächlicher Erreger der Dellwarzen ist das Molluscum contagiosum-Virus, das zur Familie der Pockenviren gehört.

Es handelt sich um ein behülltes, doppelsträngiges DNA-Virus. Es existieren vier Formen von MC-Viren, die als MCV-1, MCV-2, MCV-3 und MCV-4 bezeichnet werden. Die häufigste Form ist MCV-1. MCV-2 tritt für gewöhnlich nur bei Erwachsenen auf.

Der einzige Wirt für das Molluscum contagiosum-Virus ist der Mensch. Tiere und andere Lebewesen befällt es nicht.

Ein flüchtiger Kontakt mit infizierten Hautstellen genügt, um Viruspartikel zu übertragen. Das kann etwa beim Händeschütteln passieren, oder wenn man sich die Hände reibt. Auch durch sexuellen Kontakt ist eine Ansteckung mit MCV möglich.

Durch kleine Defekte in der obersten Hautschicht gelangt das Virus dann in den Organismus. Hier vermehrt sich das Virus und verursacht die typischen gutartigen Hautwucherungen.

Das Molluscum contagiosum-Virus überlebt auch eine Zeit lang außerhalb des Körpers. Deshalb ist eine Ansteckung über gemeinsam genutzte Gegenstände möglich, etwa Spielzeug oder Handtücher. Häufige Übertragungsorte sind daher

  • Schwimmbäder,
  • Kindergärten und
  • Schulen.

Theoretisch kann sich jeder jederzeit mit dem Molluscum contagiosum-Virus infizieren. Eine Impfung gegen MCV gibt es nicht. Außerdem verleiht eine MCV-Infektion keine permanente Immunität. Wer also bereits einmal infiziert war, kann sich weitere Male infizieren.

Dabei handelt es sich jedes Mal um eine echte Neuansteckung: Das Immunsystem entfernt das MCV vollständig aus dem Körper, sobald es die Viren erkennt und bekämpft.

Im Innern der Dellwarze, einer breiigen Masse, befinden sich die Viren in hoher Konzentration. Das Aufkratzen der Warze setzt die Viren frei. So können sie auch an andere Hautstellen und Körperbereiche gelangen. Dort können dann weitere Dellwarzen entstehen.

Kratzen Sie daher niemals eine Warze auf und schneiden Sie sie auch nicht ab!

Das Risiko, nach einem Kontakt mit dem MCV tatsächlich Dellwarzen zu entwickeln, hängt

  • vom allgemeinen Gesundheitszustand und
  • den Hautverhältnissen

der jeweiligen Person ab. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind wesentlich stärker gefährdet als gesunde Menschen. Ein geschwächtes Immunsystem haben etwa Menschen

  • mit HIV-Infektion,
  • mit Tumorerkrankungen,
  • mit höherem oder jüngerem Alter.

Auch Hauterkrankungen wie etwa Neurodermitis begünstigen die Entstehung von Dellwarzen. Durch Hautekrankungen können die Viren einfacher die Haut als natürliche Schutzbarriere überwinden.

Symptome einer Dellwarzen-Infektion

Dellwarzen sind kreisrunde, perlenähnliche Knötchen mit einer glänzenden Oberfläche. Diese Warzen sind weißlich-gelblich, hellrot oder hautfarben.

In der Mitte sind Dellwarzen nach innen gewölbt. Dieser charakteristischen Delle in der Mitte verdanken die Dellwarzen auch ihren Namen. Dellwarzen werden in der Regel stecknadel- bis erbsengroß (ein bis fünf Millimeter). Bei Menschen mit einer Immunerkrankung können sie aber auch einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern haben.

Nach der Ansteckung mit dem MC-Virus vergehen zwei Wochen bis zu mehreren Monaten, bis die ersten Dellwarzen entstehen.

Die Übertragung des Virus erfolgt bei Erwachsenen meist über Geschlechtsverkehr. Daher treten die Dellwarzen häufig

  • im Genitalbereich,
  • am Unterbauch sowie
  • an den Oberschenkeln

auf. Aber auch alle anderen Körperregionen können von Dellwarzen betroffen sein, etwa

  • der Rumpf,
  • die Arme,
  • die Beine,
  • die Achseln,
  • das Gesäß,
  • der Hals,
  • der Nacken,
  • das Gesicht und
  • die Augenlieder.

Beschwerden verursachen die Dellwarzen in der Regel nicht. Nur manchmal kommt es vor, dass Betroffene über einen starken Juckreiz klagen.

Dellwarzen können sowohl einzeln als auch in Gruppen auftreten.

Diagnose einer Dellwarzen-Infektion

Zur Diagnose untersucht der Arzt – in der Regel der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten – die betroffenen Hautstellen. Dellwarzen lassen sich aufgrund ihres charakteristischen Erscheinungsbildes meist auf einen Blick identifizieren.

Vor allem im Anfangsstadium können Dellwarzen mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden. Ein ähnliches Erscheinungsbild haben etwa

Zur sicheren Diagnose kann daher auch eine histologische Untersuchung notwendig werden.

Dazu entnimmt der Arzt mittels einer Biopsie unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe. Diese untersucht er anschließend unter dem Mikroskop. So kann der Arzt die Diagnose absichern und andere Warzenformen oder gar bösartige Veränderungen der Haut ausschließen.

Therapie einer Dellwarzen-Infektion

Dellwarzen bilden sich oft nach sechs bis neun Monaten von allein zurück. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie nur vereinzelt auftreten und der Betroffene über eine funktionierende Immunabwehr verfügt. Eine Behandlung der Dellwarzen ist also nicht unbedingt notwendig.

Um eine Ausbreitung zu verhindern, sollten sie aber mit mit Pflastern abgeklebt und auf keinen Fall aufgekratzt werden.

Heilen die Dellwarzen nicht nach einigen Monaten von alleine ab, stehen verschiedene Behandlungsverfahren zur Verfügung:

Bei der chirurgischen Entfernung werden die Dellwarzen mit einem Warzenlöffel (Kürettage) oder einer speziellen Pinzette abgetragen. Ein Warzenlöffel ist ein scharfes chirurgisches Instrument. Der Patient erhält dazu eine örtliche Betäubung. Im Anschluss an die Entfernung wird der betroffene Hautbereich vollständig desinfiziert.

Die Kyrotherapie besteht darin, die Dellwarzen mit flüssigem Stickstoff zu vereisen. Die Warze fällt einige Tage später von allein ab.

Unter der örtlichen Behandlung mit Lösungen oder Cremes versteht man eine Verätzung der Warze. Das Mittel wird direkt auf die Warze aufgetragen und löst dort eine Hautschicht nach der anderen ab.

Alternativ zu diesen Behandlungsmethoden kann auch

  • eine Laserentfernung der Dellwarzen oder
  • die Gabe von Medikamenten gegen Viren

in Frage kommen.

Prognose und Heilungsaussichten

Die Heilungsaussichten sind bei Dellwarzen in der Regel sehr gut. Dellwarzen bilden sich bei einem gesunden Menschen mit einer funktionierenden Immunabwehr in der Regel innerhalb von sechs bis neun Monaten von alleine zurück.

In einigen Fällen können die Dellwarzen aber auch mehrere Jahre bestehen bleiben, wenn sie unbehandelt bleiben. Das kann besonders Menschen mit

  • einem geschwächten Abwehrsystem,
  • sehr trockener Haut oder
  • Hauterkrankungen wie etwa Neurodermitis

betreffen. Hier besteht die Möglichkeit, dass sich die Warzen sogar eher noch weiter ausbreiten. Sie sollten sich also auf jeden Fall einer Behandlung unterziehen.

Allerdings können Dellwarzen sowohl nach einer Spontanheilung, als auch nach einer erfolgreichen Behandlung jederzeit neu auftreten.

Vorbeugung von Dellwarzen

Man kann sich nicht vollständig vor einer Ansteckung schützen. Die Einhaltung einfacher Regeln und Maßnahmen verringert aber das Infektionsrisiko deutlich.

Meiden Sie direkten Hautkontakt mit den Warzen anderer Personen.

Drücken Sie Dellwarzen nicht aus oder kratzen sie auf. Das erhöht das Infektions- und Ausbreitungsrisiko. 

Benutzen Sie keine Gegenstände, die Betroffene verwenden, etwa Hygieneartikel wie

  • Handtücher,
  • Bademäntel,
  • Waschlappen,
  • Cremes oder
  • Seife.

Nutzen Sie beim Geschlechtsverkehr Kondome, um eine Infizierung mit Dellwarzen im Intimbereich zu verhindern.

Neurodermitis-Patienten sollten besondere Vorsichtsmaßnahmen einhalten. Sie haben ein erhöhtes Risiko auf die Entwicklung von Dellwarzen. Pflegen Sie Ihre Haut mit speziellen Cremes und Lotionen.

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