Medizinisch heißen Flachwarzen Verrucae planae (Planwarzen). Sie sind medizinisch unbedenklich. Viele Betroffene entfernen sie aus kosmetischen Gründen.
Flachwarzen bilden sich meist
- im Nacken,
- auf der Stirn oder im Gesicht sowie
- auf den Armen und Händen.
Sie haben in der Regel die Farbe der umgebenden Haut. Manchmal sehen sie auch
- hellbraun,
- weißlich bis gelb oder
- rosa
aus. Die Oberfläche von Planwarzen ist weich und hat häufig feine Pünktchen. Flachwarzen verursachen in der Regel keine Schmerzen.
Verursacher dieser und vieler anderer Warzen sind Humane Papillomviren (HPV). Sie werden mittels Schmierinfektion übertragen. Das heißt, sie gelangen über das Berühren kontaminierter Oberflächen oder auch infizierter Menschen auf die Haut. Die Viren nutzen dann Risse in der Haut oder offene Wunden, um in den Körper zu gelangen. Dort vermehren sie sich und können Warzen ausbilden.
In der Regel kann ein intaktes Immunsystem die Viren aber gut abwehren. Viele Warzen, auch Flachwarzen, verschwinden oft von selbst wieder.
Ein erhöhtes Risiko auf eine HPV-Infektion und die Ausbildung von Warzen haben Menschen mit schwacher Immunabwehr, etwa:
- Kinder,
- ältere Menschen,
- Menschen, die spezielle Medikamente einnehmen und
- Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.
Flachwarzen treten recht häufig bei Kindern und Jugendlichen auf, weil ihr Immunsystem noch nicht gänzlich ausgeprägt ist. Bei ihnen sind diese Warzen dann als Verrucae planae juvenilis bekannt.
Flachwarzen sind leicht erhaben und meistens hautfarben © Olena | AdobeStock
Verursachende Erreger von Flachwarzen sind Humane Papillomviren. Bislang wurden etwa hundert verschiedene HPV-Typen identifiziert.
Diese Viren gehören der Gruppe der DNA-Viren an. DNA-Viren infizieren die oberste erste Hautschicht, die Epithelzellen, und auch einige Schleimhäute. Die infizierten Zellen wuchern dann unkonntrolliert in dieser Hautschicht und bilden auf diese Weise Warzen aus.
Die Ansteckung erfolgt meist über direkte Berührung eines infizierten Menschen. Sie ist aber auch über kontaminierte Oberflächen möglich. Infizierte Personen können virenbehaftete Hautschuppen verlieren. Durch Berühren, etwa auch Barfußlaufen im Schwimmbad oder in der Sauna, können sie übertragen werden.
Voraussetzung für die Bildung von Warzen sind aber
- kleine Risse oder Wunden in der Haut sowie
- ein zu schwaches Immunsystem.
Mit intakter Haut und einem starken Immunsystem können sich die HP-Viren nicht in der Haut festsetzen.
Nach einer Ansteckung können einige Monate vergehen, bis sich eine sichtbare Flachwarze bildet.
Flachwarzen sind wie alle Warzen grundsätzlich nicht bösartig. Im Zweifel sollten Sie aber einen Hautarzt aufsuchen. Er erkennt in der Regel auf den ersten Blick, ob es sich um eine Warze handelt, und wenn ja, um welche Warzenart genau.
Nicht immer sind kleine Hautwucherungen auch Warzen. Es könnten auch Schwielen oder Hühneraugen vorliegen. Auch bösartige Gewebeveränderungen sind nicht ausgeschlossen, etwa Hautkrebs. Der Hautarzt kann dies an unregelmäßig erscheinenden Farben und Rändern der Wucherung erkennen.
Bei unklarer Diagnose oder Verdacht auf Hautkrebs entnimmt der Hautarzt eine Gewebeprobe. Diese wird im Labor untersucht.
Flachwarzen können wie viele andere Warzen nach mehreren Jahren ohne Vernarbung von selbst wieder verschwinden. So lange kann es dauern, bis das Immunsytem gelernt hat, mit den HP-Viren umzugehen.
Da es jedoch mehrere HPV-Stämme gibt, können andere HP-Viren trotzdem weitere Warzen verursachen.
Die meisten Betroffenen empfinden Flachwarzen als optisch störend und wünschen sich deswegen eine Entfernung. Flachwarzen können auch Hauterkrankungen, etwa Neurodermitis, begünstigen. Deshalb ist es sicherer, sie zu behandeln.
Zur Warzenentfernung gibt es heute mehrere Methoden. Manche davon können Sie auch selbst zuhause durchführen. Im Zweifel sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen. Er stellt eine genaue Diagnose und leistet Hilfestellung bei der Entscheidung für eine Behandlungsform.
Keinesfalls dürfen Sie versuchen, eine Warze abzuschneiden oder aufzukratzen. Dabei können hochansteckende Viren austreten.
Schichtweises Verätzen der Warze
Mittel zum Verätzen von Warzen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Enthaltene Wirkstoffe sind meistens Salizylsäure oder Milchsäure. Es gibt auch die sogenannte Vitamin A-Säure. Diese Säure wird gerne gegen Flachwarzen im Gesicht bevorzugt. Bekannt ist sie aus der Aknetherapie.
Der Patient trägt zwei bis dreimal täglich eine Schicht des Mittels auf die Warzenoberfläche auf. Diese wird aufgelöst und verfärbt sich weiß. Nach einiger Einwirkzeit lässt sich die betroffene Hautschicht einfach abziehen. Dabei müssen Sie behutsam vorgehen. Verletzen Sie nicht verätzte Hautbereiche, können dort Viren aus- oder eintreten. Auf diese Weise könnte sich die Warze weiterverbreiten.
Diese Prozedur wiederholen Sie so lange, bis die Warze abgetragen ist. Die Warzenentfernung mittels Verätzung dauert in der Regel drei bis vier Wochen.
Auch Pflaster und Vaseline können die ätzenden Wirkstoffe enthalten.
Bei der Verätzung müssen Sie aufpassen, dass nur die Warze mit der Lösung in Kontakt kommt. Ansonsten kann auch gesunde Haut geschädigt werden.
Warzenentfernung durch Vereisung
Eine sehr effiziente Methode zur Entfernung von Flachwarzen ist die Vereisung. Man spricht dabei auch von der Kryotherapie. Bei diesem Verfahren wird mittels Spray oder einer Kältesonde flüssiger Stickstoff auf die Warze gebracht. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu -196 °C.
Durch diese extrem niedrigen Temperaturen entstehen in den Gewebezellen Eiskristalle, die die Zellen zerstören. Das Warzengewebe stirbt ab und nach einigen Tagen fällt die Warze von selbst ab.
Kältesprays sind in der Apotheke frei verkäuflich. In Selbstbehandlung ist es wichtig, zuvor die Treffgenauigkeit zu üben, zB. an einem Stück Papier. Ansonsten könnten Sie gesunde Haut verletzen.
Der Arzt nutzt eine Kältesonde. Damit kann er den flüssigen Stickstoff präzise auf die Warze bringen. Da die Behandlung auch sehr schmerzhaft sein kann, können sich empfindliche Personen und Kinder zuvor örtlich betäuben lassen.
Häufig entsteht einige Stunden nach der Behandlung eine Blase. Diese dürfen Sie auf keinen Fall aufstechen oder entfernen, sonst können Viren austreten.
Studien zeigen, dass die Kryotherapie erfolgversprechender ist als das Verätzen. In fünfzig Prozent aller Fälle heilen die Flachwarzen nach der Vereisung besser ab. Wurden die Flachwarzen verätzt, verschwanden nur 15 Prozent.
Kryotherapie bei Flachwarzen @ Evgeniy Kalinovskiy /AdobeStock
Entfernung der Flachwarze mit einem Laser
Flachwarzen lassen sich auch mit einem Laser entfernen. Vor der Behandlung erfolgt eine örtliche Betäubung. Danach trägt der Arzt die Warze mit dem Laser schichtweise ab.
Oft bleiben allerdings Warzenreste übrig. Deshalb sollten Sie sich darauf einstellen, dass die Flachwarzen wiederkommen und die Therapie wiederholt werden muss.
Laserbehandlung bei Flachwarzen @ Evgeniia /AdobeStock
Ausschabung der Flachwarze
Bei nicht anders zu entfernenden Flachwarzen nutzt der Arzt einen „Warzenlöffel“, ein scharfes Instrument. Damit kann er die Warze aus der Haut schneiden. Es handelt sich dabei um einen chirurgischen Eingriff, der unter örtlicher Betäubung stattfindet.
Nicht nur Planwarzen freuen sich über ein feuchtes Milieu, sondern viele andere Warzen auch. Laufen Sie deswegen im Schwimmbad oder im Saunabereich nicht barfuß. Nutzen Sie immer Badeschuhe. So können mögiche Erreger anderer Personen gar nicht erst an Ihren Körper gelangen.
Verleihen Sie auch nicht Ihr Handtuch an andere. Trocknen Sie sich nach dem Waschen zwischen den Fingern und Zehen gut ab, damit dort keine Warzen entstehen können.
Handtücher, Unterwäsche und Bettwäsche sollten Sie immer bei mindestens 60° C waschen. Das zerstört die Viren.
Ein stabiles Immunsystem ist besonder wichtig. Das Immunsystem ist die wichtigste Verteidigung des Körpers, wenn Erreger in den Organismus gelangt sind. Mit einer gesunden Lebensweise können Sie Ihr Immunsystem unterstützen. Dazu gehört nicht nur eine gesunde Ernährung, sondern auch genügend Bewegung und möglichst wenig Stress.
Gegen psychischen Stress können diverse Entspannungsverfahren hilfreich sein. Dazu zählt beispielsweise die aktive Entspannungstechnik „Progressive Muskelentspannung nach Jacobson“ oder auch autogenes Training.