Die Fibroandenome sind die häufigsten benignen (gutartigen) Tumoren der Brust. Sie bilden sich infolge einer übermäßigen Neubildung von Brust- und Drüsengewebe. In der Regel sind jüngere Frauen betroffen. Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlung sowie Spezialisten für Fibroadenome.
Empfohlene Fibroadenom-Spezialisten
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Definition: Was sind Fibroadenome?
Fibroadenome bilden sich durch eine übermäßige Neubildung von Brust- und Drüsengewebe. Je nachdem welcher Gewebeanteil stärker dominiert, unterscheiden Mediziner Adenome (Drüsengewebe) und Fibrome (Bindegewebe). Die gute Nachricht: Weder Fibroadenome, noch Adenome oder Fibrome sind mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs assoziiert. Da die knotigen Fibroadenome von außen nicht sicher diagnostiziert werden können, sollten Frauen mit tastbaren Knotenbildungen in der Brust für eine Bildgebung stets eine Facharztpraxis für Gynäkologie konsultieren und den Befund abklären lassen.
Fibroadenome treten oft bei jüngeren Frauen zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr auf. Diese etwa 1,5 bis 2 Zentimeter großen Knoten wachsen oft sehr langsam und entarten nur selten. Wodurch es zu dieser verstärkten Neubildung von Binde- oder Drüsengewebe in der Brust kommt, ist auch heute noch nicht vollständig bekannt.
Ursachen für Fibroadenome
Sehr wahrscheinlich führen hormonelle Veränderungen im Körper der Frauen zu einem übermäßigen Zellwachstum in der Brust. Häufig ist ein Ungleichgewicht zwischen Progesteron und Östrogenen zu finden. Weitere mögliche Ursachen, die derzeit diskutiert werden, könnten sein:
- Einnahme bestimmter Immunsuppressiva,
- Carney-Komplex (gehäufte Ausbildung sogenannter Myxome, hormoneller Regulationsstörungen und zahlreicher Pigmentflecken),
- virale Infektionen, z. B. mit dem Eppstein-Barr-Virus (EBV).
Welche Symptome verursachen Fibroandenome?
Fibroadenome fallen meist als kleine schmerzlose, frei verschiebbare Verhärtungen innerhalb der Brust auf. Meist wachsen sie vor allem in jüngeren Jahren aufgrund des Hormoneinflusses. Nach der Menopause verkleinern sich Fibroadenome dementsprechend meist.
Fibroadenome verursachen in der Regel keine Probleme und gelten oft als Zufallsbefund in der Mammografie bzw. Brustuntersuchung. Meist werden diese langsam wachsenden, gutartigen Brusttumoren regelmäßig weiter beobachtet und nur selten operativ entfernt.
Diagnose Fibroadenom
Ausgangspunkt der Diagnose ist die Anamnese. Dabei geht es insbesondere um die gefühlte Größenzunahme der Fibroadenome sowie eine möglicherweise bekannte Familienanamnese. Daran schließt sich in der Regel eine körperliche Untersuchung an. Diese umfasst unter anderem die beidseitige Brustuntersuchung, um die Knoten als Tastbefund zu erfassen.
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Ultraschall und Mammografie wiederum sind geeignete bildgebende Verfahren, um die Knoten innerhalb der Brust sichtbar machen zu können. In unklaren Fällen, ob es sich um gutartige (benigne) Fibroadenome oder doch um einen bösartigen (malignen) Tumor handelt, können die Fachärzte eine Biopsie veranlassen, um mithilfe einer kleinen Gewebeprobe Klarheit zu erlangen.
Wie werden Fibroadenome behandelt?
Die gute Nachricht ist, dass Fibroadenome in den meisten Fällen überhaupt keiner Behandlung bedürfen und daher auch kaum operiert werden. Asymptomatische, oft junge Frauen sollten sich einer regelmäßigen Kontrolle der Fibroadenome unterziehen – anfangs erfolgt das nach drei Monaten, danach in größeren, aber dennoch regelmäßigen Abständen.
Wichtig: Die monatliche Eigenuntersuchung durch das Abtasten beider Brüste ist für Frauen in den Intervallen zwischen den Kontrollterminen beim Arzt ein wichtiges Mittel der Früherkennung.
In sehr seltenen Fällen wird jedoch eine Operation notwendig. Das Mittel der Wahl ist hierbei die offene Chirurgie der betroffenen Brust. Bei folgenden Indikationen können Ärzte operativ versorgen:
- bei großen Fibroadenomen > 3 cm,
- bei schnellem Wachstum,
- bei Schmerzen,
- bei Patientinnen oberhalb des 40. Lebensjahres sowie
- auf Wunsch der Patientin.
Welche Prognose hat das Fibroadenom?
Ohne Behandlung kommt es meist auch über Jahre hinweg zu keiner Verschlechterung der allgemeinen Lebensqualität der Frauen. Zwischen 30 und 50 Prozent der Fibroadenome bleiben konstant oder werden sogar mit zunehmendem Alter wieder kleiner.
Knoten in der Brust sind häufig auch ein psychologisches Problem für die betroffenen Frauen – die Angst vor Brustkrebs daher sehr hoch. Allerdings haben Fibroadenome ein nur geringes Entartungsrisiko. Weniger als 0,2 Prozent der Fibroadenome werden zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr maligne (bösartig).
Welche Fachärzte behandeln Fibroadenome?
Für die Brust und ihre gutartigen Erkrankungen, zu denen ebenfalls die Fibroadenome zählen, sind die Frauenärzte zuständig. Neben diesen Fachärzten für Gynäkologie können in seltenen Fällen auch Chirurgen einbezogen werden.
Quellen
amboss.com/de/wissen/Entz%C3%BCndliche_und_benigne_Ver%C3%A4nderungen_der_Mamma
flexikon.doccheck.com/de/Fibroadenom
frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/brusterkrankungen-gutartig/gutartige-neubildungen-der-brustdruese-fibroadenome-milchgangspapillome/
Stachs A et al., Benigne Erkrankungen der weiblichen Brust. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 565-74; doi:10.3238/arztebl.2019.0565