Ambulante Hernienoperationen und generell ambulante Chirurgie im neuen ambulanten Operationszentrum der Praxis Seechirurgie - Experteninterview mit Dr. Pöschmann

25.04.2025

Dr. med. Enrico Pöschmann ist ein anerkannter Spezialist für Hernienchirurgie und leitet das hochmoderne ambulante Operationszentrum Seechirurgie am Zürichsee in der Schweiz. Mit seiner langjährigen Erfahrung und Expertise hat er sich besonders in der Behandlung von komplexen Hernien, wie Narbenhernien, Rektusdiastasen und Sportlerleisten, einen exzellenten Ruf erarbeitet. Dr. Pöschmann führt jährlich rund 500 Operationen in diesem Bereich durch und ist auf minimal-invasive Verfahren sowie roboter-assistierte Chirurgie spezialisiert. Diese innovativen Techniken ermöglichen es, Eingriffe besonders schonend, präzise und mit minimalem Risiko für die Patienten durchzuführen.

Das Zentrum Seechirurgie kombiniert Dr. Pöschmanns Fachkenntnisse in seinem Team mit modernster Infrastruktur, die eine optimale Patientenversorgung gewährleistet. Mit einer erstklassigen Ausstattung, die unter anderem einen Highend Doppel-Operationssaal, MRT und CT umfasst, bietet das Zentrum eine fortschrittliche medizinische Versorgung. Durch die enge Vernetzung mit externen radiologischen Instituten und regionalen Hausärzten wird eine exakte Diagnostik und eine nahtlose Versorgung gewährleistet. Besonders hervorzuheben ist der Fokus auf minimal-invasive Eingriffe, die durch die innovative Schlüssellochchirurgie und den Einsatz des Da-Vinci-Roboters ergänzt werden. Diese fortschrittlichen Methoden tragen zu einer schnelleren Genesung und einer raschen Rückkehr der Patienten in den Alltag bei.

Dr. Pöschmann legt großen Wert auf eine individuell abgestimmte Chirurgie, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten ist. Durch seine enge Zusammenarbeit mit renommierten Spitälern und Praxisgruppen sowie durch die kontinuierliche Teilnahme am internationalen medizinischen Austausch bleibt er stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Dies ermöglicht es ihm, die modernsten diagnostischen und operativen Methoden in seine Arbeit zu integrieren, was seine herausragende Stellung in der internationalen Fachwelt weiter festigt. Neben seiner Expertise in der Hernienchirurgie ist Dr. Pöschmann auch bei der Behandlung von schwierigen Verwachsungen, Darmverschlüssen und anderen chirurgischen Eingriffen äußerst versiert und wird regelmäßig um Zweitmeinungen gebeten.

Das Zentrum Seechirurgie zeichnet sich nicht nur durch medizinische Exzellenz aus, sondern auch durch eine angenehme und beruhigende Atmosphäre, die das Wohlbefinden der Patienten fördert. Diese patientenorientierte Herangehensweise sorgt dafür, dass sich die Patienten von der ersten Beratung bis zur Nachsorge bestens betreut fühlen.

Die Ambulantisierung vieler Behandlungen nimmt Fahrt auf. Speziell zu diesem Thema, auch in Hinblick am ambulante Hernienchirurgie, konnte die Redaktion des Leading Medicine Guide mit Dr. Pöschmann sprechen.

Dr. E. Pöschmann_LMG_Profilbild

Ambulante Operationen gewinnen zunehmend an Bedeutung und verändern die Art und Weise, wie chirurgische Eingriffe durchgeführt werden. Dieser Trend ist nicht nur eine Reaktion auf den Wunsch vieler Patienten nach schnellerer Genesung und weniger Krankenhausaufenthalten, sondern auch das Ergebnis technischer Fortschritte und innovativer Operationsmethoden. Besonders im Bereich der Hernienchirurgie, wo Eingriffe traditionell einen längeren Krankenhausaufenthalt erforderten, sind ambulante Operationen auf dem Vormarsch. Durch minimal-invasive Verfahren und modernste Technologie können Patienten heute häufig schon nach wenigen Stunden nach Hause gehen, ohne dabei auf eine hohe Qualität der Behandlung verzichten zu müssen. Die ambulante Hernienchirurgie ist dabei ein herausragendes Beispiel für die Effizienz und Patientenschonung moderner Medizin. Das Kompetenzzentrum Seechirurgie, unter der Leitung von Dr. Enrico Pöschmann, vereint spezialisierte Chirurgie, Notfallversorgung und ambulante Eingriffe.

Die Entscheidung, ob eine Operation ambulant oder stationär durchgeführt werden soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab. 

Bei uns in der Praxischirurgie ist grundsätzlich vieles möglich – allerdings immer im Rahmen einer sorgfältigen individuellen Abwägung. Bestimmte Eingriffe sind laut Vorgabekatalog ganz klar für eine ambulante Durchführung vorgesehen, unter dem Grundsatz ,ambulant vor stationär´. Daneben gibt es auch Operationen, die sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden können. In diesen Fällen spielen die Wünsche und die persönliche Situation der Patienten eine zentrale Rolle. Die Entscheidung, ob eine Operation ambulant machbar ist, trifft das Behandlungsteam immer individuell – basierend auf klaren medizinischen Kriterien. Dazu gehört unter anderem die Frage: Wie aufwendig ist der Eingriff? Welche Beschwerden und Risiken sind postoperativ zu erwarten, etwa in Bezug auf Schmerz oder mögliche Nachblutungen? Auch die persönliche Lebenssituation spielt eine wichtige Rolle: Lebt der Patient allein? Ist eine ausreichende Betreuung zu Hause gewährleistet? Gibt es einen längeren Anfahrtsweg zur Klinik? Die Entscheidung fällt im interdisziplinären Team, zu dem auch die Anästhesie gehört. Der Narkosearzt prüft vor dem Eingriff, ob der Patient aus anästhesiologischer Sicht für eine ambulante Operation geeignet ist. So stellen wir sicher, dass jeder Eingriff mit größtmöglicher Sicherheit und im besten Interesse der Patientinnen und Patienten durchgeführt wird“, schildert Prof. Dr. Pöschmann zu Beginn unseres Gesprächs.

Manche Menschen fühlen sich nach größeren Eingriffen sicherer, wenn sie im Krankenhaus bleiben, insbesondere wenn sie Unterstützung im Alltag benötigen oder der Eingriff mit einer längeren Erholungszeit verbunden ist. In solchen Fällen kann die Entscheidung zur stationären Aufnahme auch auf den individuellen Bedürfnissen und der Sicherheit des Patienten beruhen. Ob eine ambulante Operation infrage kommt, hängt maßgeblich vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. 

Wenn jemand etwa an einem schlecht eingestellten Blutdruck leidet, eine schwerwiegende Herzerkrankung hat oder eine Schlaganfallneigung bekannt ist, wird er als medizinisch fragiler eingestuft. In solchen Fällen empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen, den Eingriff stationär unter Überwachung durchzuführen. Diese Entscheidung wird aber immer im Team getroffen – gemeinsam mit der Anästhesie, dem operierenden Arzt und auf Basis aller verfügbaren Informationen. Grundsätzlich operieren wir sehr viel ambulant in der Praxis, was dank moderner Technik und gut eingespielter Abläufe hervorragend funktioniert. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Entfernung des Wohnorts. Ein weiter Anfahrtsweg kann tatsächlich ein Ausschlusskriterium für eine ambulante Operation sein – vor allem, wenn der Eingriff am späten Nachmittag stattfinden würde. Denn nach dem Eingriff braucht der Patient ausreichend Zeit zur Erholung, bevor er sicher nach Hause entlassen werden kann. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer nach einer ambulanten Operation beträgt bei uns etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Das hängt vor allem davon ab, wie gut der Patient die Narkose verträgt, ob Übelkeit auftritt und ob er schon wieder trinken oder essen kann. Die letzte ambulante Operation des Tages findet in der Regel gegen 16 Uhr statt. Dabei achten wir darauf, dass kleinere und unkomplizierte Eingriffe bei gesunden Patienten eher später angesetzt werden. Komplexere Eingriffe oder Operationen bei Patienten mit relevanten Vorerkrankungen werden möglichst früh am Tag durchgeführt. Die zeitliche Einteilung übernimmt die Anästhesieabteilung in enger Abstimmung mit dem gesamten Team – und das hat sich in der täglichen Praxis hervorragend bewährt“, so Dr. Pöschmann zur Abwägung ,ambulant oder stationär´.

Viele Operationen lassen sich heute sicher und effizient ambulant durchführen – und das betrifft weit mehr als nur kleine Eingriffe. 

Hierzu erklärt Dr. Pöschmann: „In unserem Bereich gehören vor allem Hernienoperationen zum Standard, die in der Regel ambulant vorgenommen werden. Aber auch planbare Gallenblasenentfernungen bei Gallensteinen, sofern keine akute Entzündung vorliegt, sowie ausgewählte Blinddarmoperationen können problemlos ambulant erfolgen. Die gesamte Enddarmchirurgie, also Eingriffe bei Hämorrhoiden, Fisteln oder Analfissuren, lässt sich ebenfalls sehr gut in diesem Rahmen umsetzen. Darüber hinaus zählen Eingriffe aus der Hand- und Fußchirurgie ebenso zum ambulanten Spektrum wie Kniegelenksarthroskopien oder Meniskusoperationen. Auch kleinere Knochenbrüche, etwa am Handgelenk, am Wadenbein oder an der Mittelhand, sowie Metallentfernungen nach Knochenbruchoperationen können ambulant versorgt werden. Neben diesen chirurgischen Eingriffen werden in unserer Praxis auch Eingriffe aus anderen Fachrichtungen durchgeführt. Gynäkologische Kollegen operieren bei uns beispielsweise Konisationen oder führen Ausschabungen durch. Im urologischen Bereich erfolgen unter anderem Zirkumzisionen, Blasenspülungen oder das Einlegen von Harnleiterschienen. Ergänzt wird dieses Angebot durch plastisch-chirurgische Eingriffe wie Lidstraffungen oder Brustoperationen, die ebenfalls ambulant vorgenommen werden. Insgesamt ermöglicht unsere enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit erfahrenen Belegärztinnen und Belegärzten ein breites operatives Spektrum, das ambulant, schonend und patientenorientiert umgesetzt werden kann“.

Die Vorbereitung eines Patienten auf eine ambulante Operation erfolgt in mehreren Schritten, die darauf abzielen, den Eingriff so sicher wie möglich zu gestalten und eine schnelle Erholung zu fördern. 

Ambulante Eingriffe werden im Vorfeld sorgfältig geplant und erfolgen in enger Abstimmung zwischen Operateur, Anästhesie-Team und Patient. In der Regel kann der Eingriff innerhalb weniger Wochen nach dem Erstkontakt erfolgen. Auch nach der Operation bleibt die medizinische Betreuung gesichert – mit klar geregelter Erreichbarkeit des ärztlichen Teams und ergänzenden digitalen Lösungen zur Überwachung der wichtigsten Vitalparameter.

Bevor eine ambulante Operation durchgeführt wird, erfolgt selbstverständlich eine ausführliche Diagnostik und Abklärung direkt bei uns vor Ort. In der Regel liegt der Zeitraum zwischen dem ersten Vorstellungstermin und der Operation bei etwa zwei bis vier Wochen – abhängig vom Umfang des geplanten Eingriffs sowie von der Dringlichkeit. Bei akuten Beschwerden kann es selbstverständlich auch schneller gehen. Die Terminierung erfolgt immer in enger Absprache mit unserem Anästhesie-Team und orientiert sich zusätzlich an den individuellen Wünschen der Patientinnen und Patienten, etwa im Hinblick auf berufliche Verpflichtungen oder Urlaubszeiten. Wir bemühen uns stets, die Terminvergabe möglichst flexibel und patientenfreundlich zu gestalten. Nach der Operation ist es wichtig, dass der Patient sicher nach Hause kommt. Selbstständig mit dem Auto zu fahren, ist aufgrund der Nachwirkungen der Narkose nicht erlaubt. In der Regel organisieren die Betroffenen ihre Abholung durch Angehörige oder Freunde, alternativ kann ein Rücktransport per Taxi oder öffentlichem Verkehrsmittel erfolgen. Für den Fall, dass dies nicht möglich ist, unterstützen wir auch bei der Organisation eines Transports. Bereits am Folgetag findet meist eine erste Nachkontrolle im ambulanten Setting statt – auch hier gewährleisten wir gegebenenfalls die nötige Unterstützung beim Transfer“, so Dr. Pöschmann und betont die wichtige Nachsorge:

Für den Zeitraum nach der OP bieten wir eine enge und gut strukturierte Nachsorge an. Der zuständige Operateur ist auch nach dem Eingriff über eine Notfallnummer erreichbar – und das rund um die Uhr, ebenso wie ein Mitglied des Anästhesieteams. So können etwaige Komplikationen wie Schmerzen, Übelkeit oder Wundprobleme jederzeit kompetent abgeklärt werden. Darüber hinaus arbeiten wir aktuell an einem innovativen Nachsorgekonzept in Kooperation mit einem Start-up: Künftig sollen Patienten über eine App mit einem kleinen Monitoring-System ausgestattet werden, das Vitalparameter wie Herzfrequenz oder Blutdruck kontinuierlich überwacht. Auffälligkeiten werden dabei automatisch über eine KI ausgewertet und können – je nach Schweregrad – direkt den zuständigen Ärzten oder im Ernstfall sogar dem Rettungsdienst gemeldet werden. Dieses System bietet nicht nur zusätzliche Sicherheit für die Patienten, sondern ermöglicht es uns auch, künftig noch besser auf individuelle Risiken einzugehen – selbst bei etwas vorerkrankten Patientengruppen. Trotz dieser technischen Unterstützung bleibt eines selbstverständlich: Die persönliche Verantwortung der Operateure für ihre Patienten – auch nach dem ambulanten Eingriff – steht für uns außer Frage“.

Die ambulante Hernienchirurgie bietet im Vergleich zu traditionellen stationären Eingriffen eine Reihe von Vorteilen, sowohl für den Patienten als auch für das Gesundheitssystem. 

Die ambulante Hernienchirurgie hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und bietet heute zahlreiche Vorteile – sowohl für Patienten als auch für das medizinische Personal. Während früher selbst einfache, minimalinvasive Eingriffe wie eine einseitige Leistenbruchoperation einen Krankenhausaufenthalt von mehreren Tagen zur Folge hatten – teilweise vom Montag bis zum Samstag –, hat sich dieses Bild grundlegend verändert. Heute ist es für viele Patienten kaum noch nachvollziehbar, weshalb sie nach einer unkomplizierten Operation noch stationär bleiben sollten, da sie meist bereits am nächsten Morgen schmerzfrei, mobil und ohne Infusion sind.

Diese Entwicklung ist vor allem auf Fortschritte in der Operations- und Anästhesietechnik zurückzuführen. Die Eingriffe sind kürzer, gewebeschonender und verursachen deutlich weniger Schmerzen als früher. Besonders bei unkomplizierten Leisten- oder Nabelbrüchen ist der ambulante Eingriff mittlerweile Standard. Auch aus gesundheitspolitischer und versicherungsmedizinischer Sicht wird das ambulante Vorgehen zunehmend bevorzugt. Patienten begrüßen diese Entwicklung, denn viele möchten gezielt keine stationäre Aufnahme mehr und fragen aktiv nach ambulanten Lösungen. Für das medizinische Team bedeutet diese Entwicklung auch eine höhere Effizienz: Die organisatorischen Abläufe sind straffer, Visiten und langwierige stationäre Prozesse entfallen, und die Kommunikation kann direkter und gezielter erfolgen. Im ambulanten Setting lassen sich Patienten zwischen den Eingriffen auch unkomplizierter betreuen, ohne den stationären Pflegebetrieb aufrechtzuerhalten. Ambulante Hernienoperationen werden meist minimalinvasiv durchgeführt, etwa mittels laparoskopischer oder roboterassistierter Technik. In bestimmten Fällen – etwa bei jungen Patienten, kleineren Defekten oder speziellen medizinischen Wünschen – kann auch eine offene Operation sinnvoll sein, etwa bei der klassischen Shouldice-Technik ohne Netzimplantation. Diese offenen Eingriffe erfolgen ebenfalls sehr gewebeschonend und mit kleineren Hautschnitten von etwa zwei bis drei Zentimetern, häufig sogar unter lokaler Betäubung oder in Kombination mit einer kurzen Narkose“, verdeutlicht Dr. Pöschmann.


Besonders gut für einen ambulanten Eingriff geeignet sind in der Regel kleinere und weniger komplexe Hernienarten, bei denen die Operation minimal-invasiv durchgeführt werden kann und der Patient schnell wieder in den Alltag zurückkehren kann. Zu diesen Arten gehören vor allem die Leistenhernien, Nabelhernien und Schenkelhernien, wenn sie in einem frühen Stadium diagnostiziert und der Eingriff entsprechend geplant wird.


Die Ambulantisierung von Eingriffen, insbesondere bei komplexeren Hernienoperationen, stellt eine Herausforderung in Bezug auf die Qualität der Nachsorge und die schnelle Erkennung möglicher Komplikationen dar. Um sicherzustellen, dass die Patienten trotz des Verzichts auf eine stationäre Beobachtung optimal betreut werden, sind mehrere Maßnahmen notwendig, die sowohl auf präventive Aspekte als auch auf eine umfassende Nachsorge setzen. Diese beinhalten eine enge Patientenüberwachung, moderne Kommunikationswege, und klare Anleitung zur Selbstüberwachung durch die Patienten.

Die Einführung der zuvor genannten App zur digitalen Nachsorge ist ein vielversprechender Schritt, um die Sicherheit und Betreuung nach ambulanten Operationen weiter zu verbessern. Gleichzeitig stellt sich jedoch die berechtigte Frage, wie dieses System bei älteren oder technisch unerfahrenen Patienten funktioniert – beispielsweise bei einer 80-jährigen Frau, die Schwierigkeiten mit digitalen Geräten hat. In solchen Fällen gilt ganz klar: Die Sicherheit der Patienten steht an erster Stelle. Sollte bereits im Vorfeld absehbar sein, dass die häusliche Überwachung – etwa aufgrund kognitiver Einschränkungen oder fehlender technischer Möglichkeiten – nicht sichergestellt werden kann, wird die betroffene Person nicht für eine ambulante Operation vorgesehen. Gerade bei älteren Menschen mit erhöhtem Risiko oder eingeschränkter Selbstständigkeit ist ein stationärer Aufenthalt nach wie vor sinnvoll und vorgesehen. Anders verhält es sich bei Patienten, die kognitiv fit sind und den Umgang mit der App verstehen oder dabei gegebenenfalls durch Angehörige unterstützt werden können. In diesen Fällen bietet das digitale Nachsorgesystem eine zusätzliche Sicherheit, ohne dass es zu einer Einschränkung der Versorgung kommt. Die Patienten können sich in der vertrauten häuslichen Umgebung erholen, bei gleichzeitiger medizinischer Überwachung durch das Team“, macht Dr. Pöschmann deutlich und erläutert Optionen, falls der Patient dann doch stationär aufgenommen werden muss:

Für den Fall, dass ein Patient nach einem ambulanten Eingriff dennoch vorübergehend intensivere Betreuung benötigt – etwa aufgrund von Übelkeit nach der Narkose oder stärkeren Schmerzen – stehen in der Einrichtung zusätzlich zwei Patientenzimmer zur Verfügung. Diese dienen einerseits als Erweiterung der tagesklinischen Kapazitäten, andererseits als Sicherheitsnetz für genau solche Situationen. Zudem werden diese Zimmer auch von plastisch-chirurgisch tätigen Belegärzten genutzt, deren Patienten nach komplexeren Eingriffen, zum Beispiel im Brustbereich, eine Nacht vor Ort bleiben sollen. In diesen Fällen übernimmt der jeweilige Operateur die Verantwortung für die Betreuung, die medizinisch abgesichert ist – vergleichbar mit einem ,Inhouse-Hotel´ mit fachlicher Versorgung“.

Die Seechirurgie ist zwar noch ein vergleichsweise junges Projekt, dennoch lässt sich bereits ein erster Rückblick ziehen – und dieser fällt insgesamt sehr positiv aus. Die infrastrukturellen Grundlagen sind gelegt und haben sich im Alltag, insbesondere an Operationstagen, als äußerst effizient und zuverlässig erwiesen.

Perfekt ist ein medizinisches System nie – und das ist auch gut so. Denn Weiterentwicklung ist ein zentraler Bestandteil medizinischer Qualität. Im Team werden fortlaufend kleinere Optimierungen erkannt und umgesetzt: Sei es in der Prozessorganisation, in der Kommunikation oder im Ablauf für die Patientinnen und Patienten. Ziel ist es stets, die Abläufe noch effizienter zu gestalten, die Aufenthalte angenehmer zu machen und die Sicherheit weiter zu erhöhen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der lückenlosen Informationsweitergabe – denn das ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung. Um das zu gewährleisten, werden die internen Prozesse kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt. Darüber hinaus ist die Integration neuer Technologien ein weiterer wichtiger Schritt. Die zunehmende Digitalisierung, etwa durch digitale Patientenakten, moderne Überwachungssysteme oder smarte Nachsorgelösungen, wird gezielt genutzt, um das Versorgungskonzept stetig zu modernisieren und den aktuellen Standards anzupassen. Kurzum: Es gibt keinen Stillstand. Die Seechirurgie ist ein lebendiges System, das sich kontinuierlich anpasst, verbessert und mitwächst – immer mit dem Anspruch, den Patienten die bestmögliche ambulante chirurgische Versorgung zu bieten“, macht Dr. Pöschmann deutlich und hebt zum Ende unseres Gesprächs hervor:

Ein zusätzlicher wichtiger Aspekt ist unser Angebot für Belegärzte. Neben der spezialisierten Hernienchirurgie bieten wir auch anderen Ärzten, die ambulant operieren möchten, die komplette Infrastruktur und die notwendige Unterstützung. Das umfasst nicht nur unsere modernen Operationsräume, sondern auch das qualifizierte Personal sowie die Anästhesie- und Narkoseabteilung. Unser Ziel ist es, dieses Angebot kontinuierlich weiterzuentwickeln und auszubauen, sodass noch mehr Patienten von dieser effizienten und patientenfreundlichen Versorgung profitieren können. Aktuell führen wir in etwa 50 bis 60 Operationen pro Monat durch. Diese Zahl wird sich voraussichtlich weiter steigern, da wir noch relativ am Anfang stehen. Doch die Entwicklung ist vielversprechend, und wir erwarten, dass sich diese Zahl in den kommenden Monaten weiter erhöhen wird“.

Herzlichen Dank, Herr Dr. Pöschmann, für diese ermutigenden Schilderungen zu ambulanten Operationen bei Ihnen in der Seechirurgie!

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