Früherkennung: Was sind Anzeichen für Lungenkrebs?

10.04.2025
Leading Medicine Guide Redaktion
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Bei Lungenkrebs ist die Sterberate immer noch hoch, da die Krankheit häufig erst spät erkannt wird und bereits metastasiert hat. Durchschnittlich sterben jedes Jahr etwa 45.000 Patienten an der Krebsart. Etwa 57.000 Menschen erkranken pro Jahr neu. Was sind die Anzeichen? 

Als klare Risikogruppe haben sich starke (Ex-)Raucher und Passivraucher herauskristallisiert. Außerdem können andere Schadstoffe wie Asbest und Dieselruß in der Industrie Lungenkrebs fördern. 

Bisher gab es hierzulande keine Früherkennungsprogramme für bekannte Risikogruppen. Seit dem 1. Juli 2024 ist die Verordnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Kraft getreten und erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen eine Niedrigdosis-CT als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Derzeit prüft der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Aufnahme in den Richtlinienkatalog und dementsprechend eine Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen. 

Was sind erste Anzeichen für Lungenkrebs? Eine Niedrig-Dosis-CT kann wichtige Anhaltspunkte liefern.

Welche Symptome deuten auf Lungenkrebs hin?

Eines der größten Probleme, was Lungenkrebs angeht, ist, dass sich Symptome erst sehr spät zeigen. Sodass das Bronchialkarzinom oft erst erkannt wird, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. Im Folgenden sind typische Anzeichen für Lungenkrebs aufgelistet, die aber auch in Verbindung mit anderen Krankheiten stehen können. Eine Abklärung durch Fachärzte sollte deshalb immer erfolgen:

  • anhaltender Husten 
  • blutiger Auswurf
  • Atemnot
  • Schmerzen in der Brust und/oder Schmerzen in den Knochen
  • plötzlicher Gewichtsverlust
  • Fieberschübe
  • Heiserkeit
  • Schluckbeschwerden
  • Trommelschlegelfinger (Weichteilgewebe der Fingerspitzen ist verdickt)
  • Lymphknotenschwellungen oberhalb des Schlüsselbeins
  • pfeifende Atmung
  • Abgeschlagenheit und verminderte Leistungsfähigkeit

Risikogruppen für das Bronchialkarzinom

Bei wenigen anderen Krebsarten gibt es so klare Risikogruppen wie bei Lungenkrebs. Starke Raucher und ehemalige Raucher sowie Passivraucher machen den Hauptteil aus. Daneben ist auch das Risiko für Beschäftigte erhöht, die regelmäßig Asbest, Dieselruß und weiteren Schadstoffen wie Arsen, Chrom, Nickel etc. ausgesetzt sind, am Lungenkarzinom zu erkranken. Genetische Faktoren können – wenn auch nur geringfügig – eine Rolle spielen.

Da Tabakkonsum der Hauptverursacher ist, wurde ein Früherkennungsprogramm für starke Raucher im Alter zwischen 50 und 75 Jahren ausgearbeitet. Beteiligt waren Experten und Gesetzgeber. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit stimmte bereits im Sommer des vergangenen Jahres zu, eine Entscheidung über eine angepasste Umsetzung und Kostenübernahme steht allerdings seitens des Gemeinsamen Bundesausschusses noch aus.

Wie läuft das Lungenkrebs-Screening ab?

Das Screening soll aus einer Niedrigdosis-CT bestehen, bei dem Röntgen-Bilder der Lunge erstellt werden, um Veränderungen wie Tumoren abbilden zu können. Voraussetzung für das Screening: Es muss sich um starke, aber beschwerdefreie Raucher in der genannten Altersspanne handeln. Um die aktuell noch als IGeL aufgenommene Leistung anbieten zu können, gelten auch für die Praxen spezielle Auflagen.

HANSE-Lungencheck in Hannover, Lübeck, Großhansdorf als Test-Ballon

Von Juli 2021 bis zum Sommer 2023 waren Probanden zum HANSE-Lungencheck eingeladen. Dieser wurde von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geleitet und sollte zeigen, wie ein Lungenkrebs-Früherkennungsprogramm für Risikogruppen effektiv ein- und durchgeführt werden kann.

Atemtest des DZL

Seit 2017 befindet sich zudem ein Atemtest des DZL (Deutsches Zentrum für Lungenforschung) in der Entwicklungsphase, der Lungenkrebs anhand der Ausatemluft mit hoher Treffsicherheit erkennen soll. Der aktuelle Stand zu diesem Frühdiagnostikverfahren ist jedoch nicht bekannt.

Risiken der Lungenkrebs-Früherkennungsmethode

Nicht immer ergibt sich mithilfe der CT eine korrekte Diagnose. Hierbei werden mitunter verdächtige Veränderungen als Lungenkrebs eingestuft, die weitere, oftmals belastende Untersuchungen nach sich ziehen, die gar nicht nötig gewesen wären.

Auch wenn es sich um eine Niedrigdosis-CT handelt, bleibt eine Strahlenbelastung bestehen, die ihrerseits das Risiko für Krebs erhöhen kann. 

Trotzdem überwiegen laut Experten die Vorteile des Screenings für die benannte Risikogruppe, da im Ernstfall schneller und erfolgreicher therapiert werden kann.

Quellen:

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