Lungenkrebs-Behandlung – Spezialisten und Informationen

Bei Lungenkrebs können verschiedene Therapieformen zum Einsatz kommen. Die Säulen der Behandlung sind OP, Chemotherapie und Strahlentherapie. Dank aktueller Forschungsergebnisse hat sich das Spektrum in den vergangenen Jahren erweitert. Hinzugekommen sind immunonkologische und zielgerichtete Therapien, die aus einer ausführlichen Analyse des individuellen Bronchialkarzinoms resultieren. Für einige Patienten heißt das, dass ihre Lebenserwartung steigt. 

Welche Lungenkrebs-Behandlung die besten Aussichten hat, hängt vom individuellen Fall ab. Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Fachkliniken für Lungenkrebserkrankungen.

Empfohlene Lungenkrebs-Therapie-Spezialisten

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Lungenkrebs-Behandlung - Weitere Informationen

Wovon hängt die Wahl der Therapie ab?

Die behandelnden Mediziner berücksichtigen bei der Wahl der Lungenkrebs-Behandlung stark die individuelle Situation des Patienten. Die entscheidenden Faktoren bei der Situationsanalyse sind

  • der Gesamtgesundheitszustand des Patienten,
  • das Krebsstadium und
  • der Typ des Karzinoms.

Kleinzellige Karzinome sprechen beispielsweise meist besser auf eine Chemotherapie an als nicht-kleinzellige Karzinome. Letztere werden in der Regel im Stadium 1 und 2 vorzugsweise durch eine Operation behandelt.

Generell geht es bei jeder Lungenkrebs-Behandlung darum, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Beschwerden zu reduzieren. Dafür ist es nicht ausschlaggebend, in welchem Stadium sich der Krebs befindet.

Hat der Krebs allerdings noch nicht gestreut, erhöhen sich die Chancen auf eine vollständige Entfernung und Genesung.

Entscheidend für den Verlauf der Behandlung ist die Früherkennung. Im ersten Halbjahr von 2025 wird ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für ein Lungenkrebs-Screening für starke Raucher erwartet.

Vor einer Lungenkrebs-Behandlung wird der Patient umfangreich untersucht.
Darstellung von Lungenkrebszellen unter dem Mikroskop © Kateryna_Kon | AdobeStock

Operative Tumor-Behandlung im Frühstadium von Lungenkrebs

Die operative Entfernung von Tumoren ist vor allem bei nicht-kleinzelligen Karzinomen die Therapie der Wahl. Das Ziel des Eingriffs ist, den Lungentumor vollständig zu entfernen.

Ist der Tumor bereits in anliegende Organe eingewachsen oder hat Metastasen gebildet, ist allerdings häufig keine Operation mehr möglich. Der Patient muss außerdem über einen ausreichend guten Gesundheitszustand verfügen. Im Falle einer zusätzlichen chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) raten Mediziner in der Regel von einem Eingriff ab. Die Patienten sind dann oftmals schon zu geschwächt.

Ihr Facharzt bespricht mit Ihnen, ob eine OP möglich ist. Zuvor werden Sie sorgfältig untersucht, Röntgenbilder erstellt und die eventuell verschiedenen Therapiemöglichkeiten Ihres Lungenkrebses erläutert.

Vor einer Lungenkrebs-Behandlung wird der Körper gründlich durchleuchtet.
Eine Lungen-OP kann Leben retten. Dafür muss der Patient in einem guten Allgemeinzustand sein. © www.MedicalGraphics.de/ CCBY-ND 4.0

Chemotherapie

Bei der Chemotherapie werden Medikamente eingesetzt, welche die Zellteilung verlangsamen. Dadurch wird das Wachstum des Tumors gehemmt. Diese Medikamente werden Zytostatika genannt und können Zellen des gesamten Körpers über das Blut erreichen.

Die Chemotherapie spielt bei kleinzelligem Lungenkrebs die größte Rolle. Diese Behandlung kann in einem frühen Krankheitsstadium zur Heilung führen. 

Häufig wird die Behandlung zusätzlich zur Operation eingesetzt. Sie kann dann im Voraus den Tumor verkleinern oder nach der OP nicht entfernbare Tumorreste bekämpfen.

Eine Chemotherapie kann auch palliativ zum Einsatz kommen. Ist der Tumor inoperabel oder liegen bereits Fernmetastasen in Stadium 3 und 4 vor, ist eine Heilung nicht mehr möglich. Die verabreichten Medikamente lindern dann die Symptome und verbessern die Lebensqualität des Patienten. Auch eine Verlängerung der Lebenszeit wird angestrebt.

Bestrahlung

Bei der Strahlentherapie richten die Mediziner gezielt energiereiche Strahlen auf den Tumor. Die Strahlung schädigt dessen DNA und führt dazu, dass die Krebszellen absterben. Sie kommt hauptsächlich in zwei Fällen zum Einsatz:

  • bei inoperablen, nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen ohne Fernmetastasierung und
  • als postoperative Bestrahlung befallener Lymphknoten.

Heutzutage kommt bei der Strahlentherapie ein Linearbeschleuniger zum Einsatz. Dieser hat deutlich geringere Nebenwirkungen als die zuvor verwendete Kobalt-Strahlenquelle.

Konventionell erfolgt die Bestrahlung von außerhalb des Körpers durch die Haut hindurch. Im Gegensatz dazu gibt es auch die interne Strahlentherapie, auch Brachytherapie genannt. Dabei wird die Strahlenquelle direkt an den Tumor herangeführt.

Diese Strahlenbehandlung kann beim Lungenkrebs dann zum Einsatz kommen, wenn das Bronchialkarzinom die Atemwege einzuengen droht.

Radiochemotherapie

Eine gleichzeitige Behandlung via Chemotherapie und Strahlentherapie, so die Erfahrung, gewährleistet eine bessere Kontrolle des Tumors. Eine solche Lungenkrebs-Behandlung sollte jedoch aufgrund der erhöhten Nebenwirkungen nur stationär erfolgen.

Die Radiochemotherapie ist häufig wirksamer als eine alleinige Behandlung durch Strahlen- oder Chemotherapie.

Immuntherapie

Bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs bieten Fachkliniken und Lungenkrebszentren auch diese Behandlungsform an. In manchen Fällen kommt sie auch bei der seltenen Form – dem kleinzelligen Lungenkrebs – zur Anwendung. 

Bei der Immuntherapie kommen spezielle Arzneien, meist Immun-Checkpoint-Hemmer, zum Einsatz. Diese intravenös verabreichten Medikamente sorgen dafür, dass die Tarnung der Krebszellen auffliegt und das körpereigene Immunsystem diese wieder selbstständig identifizieren und bekämpfen kann. 

Die Therapie wird oft auch in Kombination mit anderen Verfahren, etwa einer Chemotherapie, angewendet. 

Eine Immuntherapie kann ebenso unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Zum Beispiel ist es möglich, dass durch die Steigerung der Immunleistung auch gesundes Gewebe angegriffen wird.

Zielgerichtete Behandlung von Lungenkrebs

Die bei der systemischen Chemotherapie eingesetzten Zytostatika richten sich gegen die Zellteilung im gesamten Körper. Dadurch kommt es auch zu den unerwünschten Nebenwirkungen wie unter anderem Haarausfall und Hautveränderungen.

Mithilfe zielgerichteter Therapien schalten künstlich hergestellte Antikörper (Eiweißmoleküle) bestimmte Merkmale direkt an den Krebszellen aus, die das Wachstum vorantreiben. Manche Zellen können dadurch sogar komplett eliminiert werden. 

Außerdem setzen Experten bei dieser Art der Lungenkrebs-Behandlung auch künstlich erzeugte Tyrosinkinasehemmer ein, welche die Blutzufuhr des Karzinoms kappen und somit die Versorgung und die weitere Ausbreitung zielgerichtet verhindern sollen. Tyrokinasehemmer und Antikörper werden als Tabletten verschrieben. 

Wirken können die Medikamente allerdings nur, wenn zuvor spezielle genetische Veränderungen in den Tumorzellen eines nicht-kleinzelligen Karzinoms nachgewiesen wurden. Nach einiger Zeit ist es möglich, dass Zellen eine Resistenz entwickeln. Dann sind neue Gewebeuntersuchungen nötig. Gegebenenfalls gibt es weitere Medikamente, welche wiederum in der Lage sind, die Resistenzen zu bekämpfen.

Unterstützung über die rein medizinische Lungenkrebs-Behandlung hinaus

Als Krebserkrankte befinden Sie und Ihr Umfeld sich in einer Ausnahmesituation. Neben medizinischer Komplettversorgung vermitteln Fachzentren unter anderem auch Kontakte für weitere Unterstützungsangebote in sozialer und seelsorgerischer Hinsicht. 

In der Regel gibt es enge Kooperationen mit 

Bei Letztgenanntem finden Betroffene zum Beispiel auch Hilfe bei Anträgen und rechtlichen Angelegenheiten etc. 

Quellen

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