Intraokulare Kontaktlinse | Ärzte & Behandlungsinfos

Die implantierbare Kontaktlinse (engl.: implantable contact lense, kurz: ICL) ist ein Verfahren der Refraktiven Chirurgie, um Fehlsichtigkeiten wie Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmungen zu korrigieren. Der Eingriff erfolgt durch eine ambulante Augenoperation, die nur wenige Minuten dauert. Dabei setzen Ärzte die implantierbare Kontaktlinse in das Auge des Patienten ein. Falls notwendig, können sie die intraokulare Kontaktlinse auch wieder entfernen.

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Artikelübersicht

Intraokulare Kontaktlinse - Weitere Informationen

Was sind implantierbare Kontaktlinsen (ICL)?

Implantierbare Kontaktlinsen heißen auch intraokulare Kontaktlinse oder kurz ICL (implantable contact lense). Sie machen ein Leben ohne Brille und Kontaktlinsen möglich und gehören zu den Verfahren der Refraktiven Chirurgie.

Bei einem kurzen ambulanten Eingriff setzten Ärzte die implantierbare Kontaktlinse ein. So lassen sich die meisten Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung problemlos und erfolgreich korrigieren.

Bei der implantierbaren Kontaktlinse (ICL) setzen Ärzte während der Augenoperation eine Kontaktlinse zwischen Iris und Augenlinse ein. Die ambulant durchgeführte Implantation ist ein Verfahren, das seit 15 Jahren zur Anwendung kommt. Zum Einsatz kommt es bei besonderen Fehlsichtigkeiten, in denen andere Augenoperationen wie LASIK keine Lösung bieten.

Spezielle implantierbare Kontaktlinse: Visian ICL

Die implantierbare Kontaktlinse Visian ICL ist eine zusätzliche Linse wie die Kontaktlinse. Im Gegensatz zur Kontaktlinse setzten Ärzte die Visian ICL in das Auge ein. Sie bleibt nicht auf der Hornhautoberfläche.

Diese Speziallinse ist weich und klein. Ärzte platzieren sie vor der natürlichen Linse. Die implantierbare Kontaktlinse Visian ICL kann Kurz- und Weitsichtigkeit korrigieren. Die so genannte Visian ICL toric korrigiert zusätzlich auch eine Hornhautverkrümmung. Alle 6 Minuten setzen Mediziner weltweit eine intraokulare Kontaktlinse ein.

Implantierbare Kontaktlinsen (ICL)Implantierbare Kontaktlinsen (ICL) @ Mohammed /AdobeStock

Material einer intraokularen Kontaktlinse

Die intraokulare Kontaktlinse Visian ICL besteht aus einem Material namens Collamer. Collamer hat eine Vielzahl von speziellen Eigenschaften wie die gute Verträglichkeit.

Der Körper nimmt das Material an und empfindet es nicht als Fremdkörper. Daher kommt es auch nicht zu einer Abstoßungsreaktion. Weiterhin steht das Collmer Material für optische Klarheit, Strapazierfähigkeit und Flexibilität.

Voruntersuchungen vor der Implantation einer intraokularen Kontaktlinse (ICL)

Speziell ausgebildete technische Mitarbeiter sowie der Operateur untersuchen Ihre Augen vor dem Einsetzen einer implantierbaren Kontaktlinse eingehend.

Die schmerzfreien Untersuchungen dauern in der Regel rund zwei bis drei Stunden.

Es wird zum Beispiel:

  • die Sehschärfe gemessen
  • der Augeninnendruck ermittelt und
  • die Hornhaut-Topografie und die Vorderkammertiefe bestimmt

Darüber hinaus vermessen Mediziner das Auge, um die Stärke der Kontaktlinse zu berechnen. Je nach Höhe der Hornhautverkrümmung gleichen spezielle torische Kunstlinsen sie aus.

Besprechen Sie mit Ihrem Operateur die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten.

Weitere Untersuchungen mit Spaltlampe und Lupe geben entscheidende Hinweise, ob das Einsetzen einer implantierbaren Kontaktlinse möglich ist. Auch welches Verfahren zum Einsatz kommt, ist Gegenstand der Untersuchungen.

Es lässt sich schon bei der Voruntersuchung feststellen, wie sehr sich Ihre Sehkraft durch eine intraokulare Kontaktlinse verbessert.

Erst nach diesen Untersuchungen kann Ihnen der Arzt eine Empfehlung für die Operation geben.

Dies ist dann der Fall, wenn:

  • Keine anderen Augenkrankheiten vorliegen 
  • Durch eine implantierbare Kontaktlinse eine Sehverbesserung möglich ist

Vorgehen beim Einsatz einer implantierbaren Kontaktlinse

Die implantierbare Kontaktlinse Visian ICL ist klein und formbar. Ärzte können sie daher zusammenrollen und innerhalb von Sekunden durch eine kleine Öffnung einsetzen.

Sobald die Visian ICL im Auge ist, entfaltet sie sich und positioniert sich zwischen Iris und der natürlichen Linse. Dort verbleibt sie und korrigiert Ihren Sehfehler, ohne dass ein weiterer Eingriff notwendig ist.

Mit demselben Vorgehen können Ärzte, wenn notwendig, die implantierbare Kontaktlinse Visian ICL wieder entfernen oder austauschen. Es handelt sich um ein reversibles Verfahren.

Implantierbare Kontaktlinse Vorgehen

Bilder von unten nach oben: Schritt 1 bis 3

Vor der Implantation erhalten Sie eine Tropfanästhesie und ein leichtes Beruhigungsmittel, damit Sie während des Eingriffs nichts spüren.

Die einzelnen Schritte der Implantation einer intraokularen Kontaktlinse:

  1. Zunächst macht der Arzt am Rand der Hornhaut einen kleinen Einschnitt von 2 bis 3 mm (Corneale Inzision).
  2. Dann füllt er Ihr Auge mit einer gelartigen Substanz
  3. Danach implantiert er die Visian ICL
  4. Nun platziert er vorsichtig die Kontaktlinse hinter der Iris
  5. Abschließend entfernt er die gelartige Substanz aus dem Auge

Der kleine Schnitt ist eine selbstheilende Wunde, das Vernähen ist daher nicht notwendig. Die Implantation ist ein ambulanter Eingriff und dauert nur wenige Minuten.

Medikamente bei einer implantierbaren Kontaktlinse

Vor der Operation sollten Sie sich wie immer verhalten. Ändern Sie also Ihre Diät oder Therapie nicht und nehmen Sie Ihre Medikamente wie gewohnt ein.

Bei Marcumar oder anderen gerinnungshemmenden Mitteln halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Hausarzt. Nach der Operation müssen Sie entzündungshemmende Augentropfen einnehmen. Ihr Operateur bespricht mit Ihnen, wie häufig und wie lange Sie diese benötigen.

Komplikationen und Risiken einer intraokularen Kontaktlinse

Folgende Komplikationen sind möglich:

  • Infektionen des Auges mit der Möglichkeit schwerer und schwerster Beeinträchtigung bis zum Verlust der Sehkraft des Auges
  • Erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit, möglicherweise auf Dauer
  • Verminderte Nacht-Sehschärfe, möglicherweise auf Dauer
  • Über- oder Unterkorrektur mit der Notwendigkeit einer weiteren Operation oder korrigierenden Gläsern

Wenn Sie über 40 Jahre alt sind, werden Sie nach der Operation möglicherweise eine Lesebrille brauchen

Nachbehandlung nach dem Einsatz einer ICL

Die erste Kontrolluntersuchung findet grundsätzlich am Tag nach der Operation in der Klinik statt. Der Arzt bespricht mit Ihnen die Anwendung der Augentropfen. Diese sollten Sie etwa zwei Wochen in das operierte Auge eintropfen. Er erklärt Ihnen auch, wann Sie eine Schutzbrille tragen sollten.

In den ersten Tagen tritt häufig ein Jucken oder Kratzen auf. Sie werden zunächst auch etwas verschwommen sehen, vor allem unmittelbar nach der Operation. Das ist normal, denn die Pupille ist noch weit. Weder Fernsehen noch Lesen schadet Ihren Augen.

Nach ein bis zwei Tagen erreichen Patienten häufig schon eine recht gute Sehschärfe. Innerhalb eines Monats sollten Sie eine stabile Sehschärfe erreichen.

Erst wenn Ihnen der Arzt grünes Licht gibt, können Sie wieder mit dem Auto fahren.

Planen Sie nach einer Woche und nach einem Monat weitere Kontrolluntersuchungen ein. Die Abschlussuntersuchung findet in der Regel 2 bis 3 Monate nach dem Eingriff statt. Später erfolgen diese im Rahmen der routinemäßigen Augenuntersuchungen.

Fazit zur implantierbaren Kontaktlinse

Die Vorteile der Visian ICL sind:

  • Großen Korrekturbereich 
  • Schnelles Erreichen der Sehschärfe
  • Schmerzfreie Heilphase 
  • Dauerhaft stabile Ergebnisse

Die implantierbare Kontaktlinse Visian ICL ist nicht sichtbar und für andere nicht zu erkennen. Bei der Implantation ist es nicht relevant, ob Sie eine dünne Hornhaut, trockene Augen oder große Pupillen haben.

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