Bei der Kurzsichtigkeit (Myopie) handelt es sich um eine Form der Fehlsichtigkeit. Dabei sehen Betroffene in der Ferne unscharf, in der Nähe jedoch scharf. In den meisten Fällen ist die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit vererbt. Aber auch häufiges Lesen, Alterungsprozesse der Linse und Hormonschwankungen können eine Kurzsichtigkeit verursachen. Die Behandlung erfolgt in erster Linie durch das Tragen einer Brille oder Kontaktlinsen. Darüber hinaus ist auch eine operative Korrektur der Kurzsichtigkeit im Rahmen der refraktiven Chirurgie möglich.
Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zur Kurzsichtigkeit und ausgewählte Myopie-Spezialisten.
Empfohlene Myopie-Spezialisten
Artikelübersicht
Definition: Kurzsichtigkeit
Die Kurzsichtigkeit heißt in der Fachsprache „Myopie“. Bei dieser Fehlsichtigkeit entspricht die Gesamtbrechkraft des Auges nicht dem anatomischen Bau des Auges. Daher entsteht kein scharfes Bild im Zentrum der Netzhaut.
Der Bau des Auges ist im Verhältnis zu lang. Das bedeutet, dass das Bild vor der Netzhaut scharf, jedoch auf der Netzhaut unscharf ist. Daher ist die Sicht für den betroffenen kurzsichtigen Patienten in der Ferne unscharf. In der Nähe jedoch kann ein Kurzsichtiger scharf sehen.
Abbildung: Schematische Darstellung eines kurzsichtigen Auges. Bei der Betrachtung von Gegenständen in der Ferne (schwarze Strahlen) entsteht kein scharfes Bild auf der Netzhaut. Bei der Betrachtung von Gegenständen in der Nähe entsteht ein scharfes Bild (blaue Strahlen).
Ursachen der Kurzsichtigkeit
Die Entwicklung einer Myopie ist im Wesentlichen genetisch vorprogrammiert. Sie ist also meistens vererbt.
Es gibt jedoch auch Umweltfaktoren, die bei der Entwicklung oder Verstärkung der Kurzsichtigkeit eine Rolle spielen. Experten diskutieren, ob ein starker und häufiger Anreiz zur Nahsicht, z.B. viel Lesen, die Entwicklung einer Myopie begünstigt.
Studien zeigen, dass Kinder, die nachts mit Licht schlafen, eher eine Kurzsichtigkeit entwickeln als Kinder, die im Dunklen schlafen.
Insgesamt ist bei den Kurzsichtigen das Längenwachstum des Auges überdurchschnittlich. Im Laufe des Lebens gibt es Umstände, die zu einer stärkeren Linsenbrechkraft und zu einer Veränderung der Linse führen.
Auch dadurch kann eine Kurzsichtigkeit entstehen. Dies können z.B. Umbauprozesse im Rahmen der Alterung der Linse bzw. bei beginnender Entwicklung eines grauen Stars sein.
Beim Grauen Star sehen Betroffene zunehmend unscharf und verschwommen, als hätten sie einen Schleier vor Augen @ Mikolaj Niemczewski /AdobeStock
Ebenso können Hormonschwankungen (Schwangerschaft) zu Brechkraft-Änderungen der Linse führen wie auch Schwankungen des Blutzuckers bei Diabetes.
Wie äußert sich eine Myopie?
Die Kurzsichtigkeit fällt auf, weil das Bild in der Ferne unscharf ist. Gerne halten Betroffene Gegenstände eher nah ans Auge. Kinder äußern ihre Beschwerden oft nicht.
Bei Schulkindern fällt es auf, wenn sie Texte an der Tafel nicht erkennen. Manchmal sind auch unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen, ein Ausdruck von Brechungsfehlern des Auges.
Die Diagnose einer Kurzsichtigkeit
Die Diagnose stellt der Augenarzt. Dafür vermisst und refraktioniert er die Augen. Dabei hält er verschiedene Brillengläser vor das Auge.
Behandlung der Kurzsichtigkeit
Mittel der ersten Wahl zur Behandlung der Myopie ist das Tragen einer Brille. Dabei sollten die Brillen vor allem alltags- und sporttauglich sein. Alternativ sind Kontaktlinsen möglich, um die Kurzsichtigkeit zu korrigieren.
Dabei muss eine zuverlässige Handhabung der Kontaktlinsen, vor allem in Hinblick auf Reinigung und Hygiene, gegeben sein.
Außerdem sollten Sie eher harte statt weiche Kontaktlinsen tragen. Harte Kontaktlinsen sind schonender für die Augen, auch wenn die Eingewöhnung deutlich schwieriger ist.
Harte Kontaktlinsen können außerdem bei einer starken Zunahme der Kurzsichtigkeit entgegenwirken. Harte Kontaktlinsen sind allerdings nicht für gelegentliches Tragen (z.B. zum Sport) geeignet. Dann ist Tages-Linsen der Vorzug zu geben.
Mit Kontaktlinsen lässt sich eine Kurzsichtigkeit sehr unkompliziert korrigieren @ Kitreel /AdobeStock
Operative Behandlung
Grundsätzlich sind auch Operationen zur Korrektur der Kurzsichtigkeit an der Hornhaut oder an der Linse möglich. Dies nennt man refraktive Chirurgie.
Voraussetzung sind stabile Werte der Kurzsichtigkeit. Außerdem muss der Arzt die Augen sorgfältig untersuchen, um festzustellen, ob ein solcher Eingriff in Frage kommt.
Heilungsaussichten bei Kurzsichtigkeit
Eine Kurzsichtigkeit kann sich nicht spontan zurückbilden. Betroffene können durch Hilfsmittel (Brille oder Kontaktlinsen) den Alltag gut bewältigen.
Eine Therapie ist außerdem durch einen operativen Eingriff möglich. Jedoch ist eine Zunahme der Kurzsichtigkeit im Laufe des Lebens (bis zum 30. Lebensjahr) auch nach einem Eingriff möglich.
Sport mit Kurzsichtigkeit
Bei der Wahl der Hilfsmittel oder des refraktiven Eingriffs sollten Sie unbedingt auf Sporttauglichkeit achten. Bei der Brille sind es vor allem das Material der Gläser und die Gestaltung der Bügel und des Gestells.
Es existieren spezielle Sportbrillen, über die man sich beim Optiker informieren kann. Bei den Kontaktlinsen sind es vor allem weiche Tageslinsen, die geeignet sind.
Hinsichtlich eines operativen Eingriffs zur Kurzsichtigkeit-Korrektur gibt es Unterschiede bei der Sporttauglichkeit.
Vor allem Kontaktsportarten (z.B. Boxen) können eine Gefährdung des Auges nach einem LASIK-Eingriff darstellen.