Die Augenheilkunde (Ophthalmologie) ist die Lehre der Augen sowie des Sehsinns und deren Behandlung. Das Sehen ist ein komplizierter Prozess. Teile von Gesichtsschädel und Gehirn wirken aktiv mit.
Daher gehören diese Bereiche zum Aufgabenfeld des Augenspezialisten:
- Augenlid
- Augenhöhle
- Augapfel
- Sehnerv
- Sehrinde im Gehirn
Die Augenheilkunde hat wegen der anatomischen Lage des Sehsinns und der Augen Schnittstellen mit Hautärzten (Dermatologen) und Nervenärzten (Neurologen).
Ärzte für Augenheilkunde beschäftigen sich in der Hauptsache mit:
Der Grüne Star (Glaukom) schreitet langsam voran, die Schäden am Sehnerv führen erst nach vielen Jahren zu Sehstörungen @ Pixel-Shot /AdobeStock
Besonders gefährlich ist der akute Glaukomanfall. Dabei kommt es zu einer Abflussstörung des Kammerwassers im Augapfel, wodurch der Augeninnendruck stark ansteigt.
Heftigste Schmerzen sind die Folge, eine Erblindung droht. Der akute Glaukomanfall ist ein Notfall der Augenheilkunde. Daher muss ein Augenspezialist diesen sofort behandeln.
Diagnostisch verbreitet sind folgenden Verfahren und Standards:
- Messung des Augeninnendruckes (Tonometrie)
- Untersuchung des Sehfeldes (Perimetrie)
- Untersuchung auf optische Fehlsichtigkeit (Refraktometrie)
- Spiegelung des Augenhintergrundes (Ophthalmoskopie)
- Gefäßdarstellung der Netzhautgefäße (Fluoreszenzangiographie)
- Hornhauttopographie (Keratometrie)
Die Messung des Augeninnendrucks heißt Tonometrie @ Microgen /AdobeStock
Die Krankenkassen übernehmen nicht bei allen Maßnahmen die Kosten, obwohl es sich meistens um wichtige vorsorgerelevante Untersuchungen handelt. Ein Augenspezialist kann Ihnen hierzu weitere Details in einem persönlichen Gespräch geben.
Die Augenheilkunde beschränkt sich selbstverständlich nicht auf die reine Diagnostik von Augenerkrankungen. Heutzutage können Ärzte die Hornhaut begradigen und eine trübe gewordene Linse austauschen.
Die Chirurgie hat auch in der Augenheilkunde ein weites Betätigungsfeld und bietet zahlreiche Operationen an den Augen standardmäßig an.
In Augenkliniken ist die Dichte an Spezialisten für Augenchirurgie am größten.
Dort existieren routinemäßig folgende Eingriffe:
Die Refraktive Chirurgie umfasst dabei alle Operationsmethoden, die die Brechkraft des Auges und damit die Sehschärfe korrigieren können. Brille oder Kontaktlinsen werden überflüssig. Besonders bekannt geworden ist hier die Korrektur mittels Laserchirurgie (kurz: LASIK).
Wer in der Augenheilkunde Fuß fassen möchte, muss in Deutschland eine 5-jährige Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde absolvieren.
Zusätzlich muss der zukünftige Augenspezialist ausreichend praktische Kenntnisse über Operationstechniken haben. Daher absolviert der Arzt eine 2-jährige berufspraktische Phase während der Facharztausbildung zum Augenspezialisten.
