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Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) Fälle in Deutschland
91 Fälle im Jahr 2020
93 Fälle im Jahr 2023
( Prognose )
Das prognostizierte Fallzahlwachstum basiert auf Angaben zur Bevölkerungsentwicklung der statistischen Bundes- & Landesämter. Die Berechnung erfolgt je Altersklasse, sodass demographische Effekte berücksichtigt werden. Die Fallzahlen basieren aus einer Vernetzung von unterschiedlichen öffentlich zugänglichen Quellen. Mittels Datenanalyseverfahren werden diese Zahlen aufbereitet und unseren Usern zugänglich gemacht.
Kurzübersicht:
- Was ist eine Hornhautverkrümmung? Eine meist angeborene unregelmäßige Form der Augen-Hornhaut, wodurch Betroffene nur unscharf oder verzerrt sehen können.
- Symptome: Unscharfes Sehen in Nähe und Ferne, Kopfschmerzen, Augenschmerzen sowie bei Kindern ggf. eine Abnahme der Sehkraft.
- Ursachen: Ist die Erkrankung nicht angeboren, können Narben oder Geschwüre auf der Hornhaut, ein Keratokonus oder chirurgische Eingriffe am Auge sie auslösen.
- Behandlung: Konservativ mittels Sehhilfen (Brillen, gewölbte Kontaktlinsen). In schweren Fällen ist eine OP notwendig. Die Bandbreite reicht von einer Laser-OP über Linsenersatz bis hin zu einer Hornhautverpflanzung. Mehr dazu erfahren Sie ausführlich unten im Text.
Artikelübersicht
Eine Hornhautverkrümmung ist in den meisten Fällen angeboren und sollte möglichst früh durch Sehhilfen korrigiert werden. Es kann jedoch auch vorkommen, dass die Hornhautverkrümmung operiert werden muss. Dafür kann diese entweder durch einen Laser korrigiert oder eine Linse ersetzt werden. Alternativ wird neue Hornhaut verpflanzt. Im Normalfall verändert sich die Hornhautverkrümmung nicht und bleibt konstant.
Die Hornhautverkrümmung
Die Hornhautverkrümmung wird häufig auch als Astigmatismus oder Stabsichtigkeit bezeichnet. Das ist jedoch nicht ganz korrekt, da Astigmatismus auch andere Gründe haben kann. Dennoch ist eine Hornhautverkrümmung der häufigste Grund für Stabsichtigkeit.
Normalerweise bündelt die Hornhaut das Licht und fokussiert sie auf einen einzelnen Punkt auf der Netzhaut. Bei einer Hornhautverkrümmung wird das Licht auf der Netzhaut verzerrt abgebildet, da es unregelmäßig gebündelt wird. Das führt zu einer unscharfen Sicht.
Die Hornhautverkrümmung macht sich erst bei stärkerer Ausprägung bemerkbar durch:
- unscharfes Sehen in Nähe und Ferne (im Gegensatz zur Kurz- oder Weitsichtigkeit, bei denen nur eines betroffen ist)
- Kopfschmerzen
- Augenschmerzen
- bei Kindern: eventuelle Abnahme der Sehkraft
Ursachen und Behandlung einer Hornhautverkrümmung
Eine Hornhautverkrümmung ist in den meisten Fällen angeboren. Manchmal tritt sie jedoch auch erst im Erwachsenenalter auf. Dann kann sie durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden:- Narben oder Geschwüre auf der Hornhaut (zum Beispiel durch Verletzungen oder Infektionen)
- Hornhautkegel oder Keratokonus (Wölbung der Hornhaut zu einem Kegel; passiert in mehreren Schüben und macht sich meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr bemerkbar)
- chirurgische Eingriffe am Auge (zum Beispiel bei der Operation von grünem Star)
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Hornhautverkrümmung zu behandeln. Zum einen kann man unterschiedliche Sehhilfen ausprobieren. Dazu gehören Brillen mit einem speziellen Zylinderschliff und weiche gewölbte Kontaktlinsen, die sich von selbst auf der verkrümmten Hornhaut ausrichten. Außerdem gibt es auch harte Kontaktlinsen, welche die Hornhaut wieder richtig hinbiegen. Darüber hinaus kann eine Hornhautverkrümmung auch operiert werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Hornhautverkrümmung kann mit einer Laseroperation, einem Linsenersatz oder einer Hornhautverpflanzung korrigiert werden. Welches Verfahren gewählt wird, sollte vorher mit dem Augenarzt besprochen werden.
Laseroperation bei einer Hornhautverkrümmung
Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, die Hornhautverkrümmung weglasern zu lassen. Dafür wird das Auge des Patienten mit speziellen Augentropfen betäubt. Der Patient verspürt so während der Operation keinerlei Schmerzen. Es gibt verschiedene Methoden, die ein Augenarzt nun anwenden kann. Bei der photorefraktiven Keratektomie (PRK) wird das Innere der Hornhautoberfläche so mit dem Laser abgetragen, dass die Unebenheiten ausgeglichen werden. So wird die Fehlsichtigkeit korrigiert.
Die laserepitheliale Keratomileusis (LASEK) ist eine Weiterentwicklung der PRK. Hierbei wird die Oberfläche der Hornhaut mit 20-prozentigem Alkohol benetzt und anschließend als intakter Zellverband zur Seite geschoben. Nach dem Lasern kann die Oberfläche wieder zurück an ihre alte Stelle geschoben werden. Bei der Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK) trennt der Arzt mit einem dünnen Skalpell die obere Schicht der Hornhaut ab und klappt sie nach oben. Dann wird das Innere der Hornhaut mit einem speziellen LASIK-Laser so abgeschliffen, dass die Fehlsichtigkeit ausgeglichen wird. Abschließend wird der Hornhautdeckel wieder zurückgeklappt. Nach der Operation schwankt das Sehvermögen für etwa vier bis sechs Wochen noch etwas. Danach sollte sich dieses jedoch stabilisieren. Direkt nach dem Eingriff kann das Auge vermehrt tränen, allerdings sind keine starken Schmerzen zu erwarten.
Refraktiver Linsenersatz bei einer Hornhautverkrümmung
Der refraktive Linsenersatz (RLE) ist eine OP, die meist nur bei sehr starken Sehfehlern eingesetzt wird. Solche können beispielsweise nicht mit LASIK behandelt werden. Für diese Operation müssen einige Voruntersuchungen gemacht werden, bei denen ermittelt wird, welche Linse geeignet ist. Die Hornhaut bleibt bei der Operation so wie sie ist und nur die Linse wird ersetzt. Die natürliche Linse wird mit einem Ultraschall schmerzfrei zerstört. Anschließend wird sie abgesaugt und durch eine künstliche Linse (Intraokularlinse) ersetzt.
Die Linse ist so geformt, dass die Hornhautverkrümmung damit ausgeglichen wird. Die Operation gilt als vorhersehbar und unkompliziert, da sie schon seit vielen Jahren durchgeführt wird. Sie ist insgesamt schmerzfrei und eventuelle Nachkorrekturen lassen sich leicht durchführen. Meist dauert der Krankenhausaufenthalt nicht länger als eine Woche an. Es kann sein, dass Patienten für eine Weile keinen Sport machen und sich auch erst einmal nicht schminken dürfen.