Kryolipolyse: Ärzte finden & Behandlungsinformationen

Mittels Kryolipolyse lassen sich kleine Fettpolster ohne chirurgischen Eingriff entfernen. Das Gewebe wird auf ca. 3 °C heruntergekühlt und etwa eine Stunde dieser Temperatur ausgesetzt. Dadurch sterben Fettzellen ab. Der Körper baut die Überreste im Laufe der nächsten Wochen und Monate ab. Im Schnitt lassen sich mittels Kryolipolyse Fettpolster um ca. 25 % verringern. Die Methode hat kaum Nebenwirkungen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Ärzte für die Durchführung einer Kryolipolyse.

Empfohlene Kryolipolyse-Ärzte

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Kryolipolyse - Weitere Informationen

Was ist die Kryolipolyse?

Kryolipolyse ist eine Methode, um lokale Fettdepots ohne chirurgischen Eingriff zu entfernen. Der Begriff bedeutet auf Deutsch Fettauflösung durch Kälte.

Das Verfahren macht sich die besondere Empfindlichkeit des Unterhautfettgewebes gegenüber Kälte zunutze. Die dortigen Fettzellen werden dauerhaft durch lokale Kälteeinwirkung zerstört.

Die Kryolipolyse wirkt ausschließlich auf das Fettgewebe, sodass Haut, Nerven, Muskeln und Blutgefäße nicht geschädigt werden. Zudem gibt es keine Narben durch Einschnitte oder Einstiche.

Hinsichtlich langfristiger Auswirkungen der Methode wurden wissenschaftliche Studien durchgeführt. Sie zeigen, dass die Kryolipolyse ein sicheres und wirksames Verfahren zur Fettreduktion ist. Die Nebenwirkungen sind grundsätzlich überschaubar und zeitlich begrenzt.

Handelt es sich um ein zertifiziertes Verfahren?

Das Verfahren wurde von Dermatologen am Massachusetts General Hospital in Boston entwickelt, erprobt und patentiert. Die Originalmethode und das ursprünglich entwickelte Gerät werden unter dem Markennamen CoolSculpting durch den Lizenznehmer Zeltiq Aesthetics angeboten. Mittlerweile gibt es weitere Anbieter am Markt (beispielsweise cooltech).

Die Kryolipolyse ist seit 2010 von der US-Gesundheitsbehörde FDA als Verfahren zur Fettreduzierung zugelassen. In Europa besitzen Kryolipolyse-Geräte mehrerer Marken (darunter CoolSculpting und cooltech) die CE-Zertifizierung als Klasse IIa-Medizinprodukt.

Fettpolster
Mittels Krylipolyse lassen sich ohne OP kleine Fettpolster abbauen © photoCD / Fotolia

Wann wird die Kryolipolyse eingesetzt?

Als Verfahren der ästhetischen Dermatologie wird die Kryolipolyse als Behandlung bei Personen eingesetzt, die sich durch kleinere Fettpolster an

  • Bauch,
  • Hüfte,
  • Gesäß,
  • Rücken,
  • Oberschenkeln,
  • Knien,
  • Oberarmen
  • oder Kinn

gestört fühlen. Hier bewirkt Kryolipolyse eine signifikante Reduzierung der Fettablagerungen und damit die gewünschte Straffung der Körpersilhouette.

Eine großflächige Entfernung ausgedehnter Fettdepots ist dagegen mit der Kryolipolyse nicht möglich. Das Fettgewebe wird außerdem nicht wie bei der Liposuktion abgesaugt, sondern aufgelöst und im Körper verstoffwechselt. Die Kryolipolyse ist also keine klassische Methode zur Gewichtsabnahme.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die Kryolipolyse-Behandlung einer Problemzone dauert etwa eine Stunde. Auch simultane Behandlungen von zwei Körperarealen sind möglich.

Während der Behandlung liegen Sie in einer geeigneten Stellung auf einer Liege neben dem Kryolipolyse-Gerät. Es enthält ein Kühlaggregat und eine Vakuumpumpe. Zum Gerät gehören mehrere unterschiedlich geformte Applikatoren für verschiedene Körperzonen. Jeder Applikator besteht aus

  • einer Saugglocke mit zwei integrierten Kühlmodulen sowie
  • einem elektronischen Steuerungssystem, das die Temperatur der Kühlmodule reguliert.

Die zu behandelnde Stelle wird mit einem mit Gefrierschutzmittel getränkten Schutzvlies bedeckt, bevor der Applikator aufgesetzt wird. Durch Unterdruck wird das Fettpolster angesaugt und für die Dauer der Behandlung zwischen den Kühlmodulen in der Saugglocke gehalten.

Nun werden die Kühlmodule auf Temperaturen bis -11 °C heruntergekühlt. Dadurch reduzieren sie die Temperatur der Haut auf eine Zieltemperatur zwischen 3 und 5 °C. Diese Temperatur wird etwa eine Stunde lang exakt gehalten.

In den ersten Minuten löst die Unterkühlung der Haut ein intensives Kribbeln und Brennen aus. Später sind die Nervenenden durch die Kälte betäubt und die Behandlung ist schmerzfrei.

Nach Entfernung des Applikators zeigt sich die behandelte Zone noch vorgewölbt und stark gerötet. Die Vorwölbung reduziert sich im Laufe einiger Minuten. Die Empfindungsfähigkeit kehrt mit einem erneuten intensiven Kribbeln zurück.

Eine kurze manuelle Massage der behandelten Stelle mit kraftvollen Knet- und Kreiselbewegungen beschleunigt die Normalisierung von Hautgefühl und -kontur und unterstützt die Wirkung der Kryolipolyse.

Sichtbare Effekte der Kryolipolyse – also eine wahrnehmbare Verkleinerung der Fettpolster – stellen sich eine Weile nach der Behandlung ein. Das Endergebnis der Behandlung ist im Allgemeinen nach zwei bis vier Monaten zuverlässig zu beurteilen.

Messbare Ergebnisse zeigen sich bei 86 Prozent der Behandelten. Im Schnitt schrumpfen die Fettpolster nach einer Behandlung um 25 Prozent.

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Nebenwirkungen der Kryolipolyse

Nach der Prozedur ist eine mehrere Tage anhaltende Rötung und Schwellung des behandelten Hautareals zu erwarten. Durch die Saugglocke ausgelöste Blutergüsse kommen ebenfalls vor. Auch

  • Taubheitsgefühle,
  • Juckreiz,
  • lokale Überempfindlichkeit und
  • Schmerzen

können auftreten. Erfrierungen sind bei korrekter Durchführung der Prozedur aber nicht möglich.

Eine sehr seltene Nebenwirkung der Kryolipolyse ist die Wucherung von strukturell verändertem Fettgewebe an der behandelten Stelle. Die medizinische Fachliteratur berichtet bislang über 16 Fälle der sogenannten paradoxen adipösen Hyperplasie nach Kryolipolyse.

Warum wirkt die Kryolipolyse gegen Fettpolster?

Die Wirkung der Kryolipolyse beruht auf einem einfachen physikalischen Effekt: Körperfett „gefriert“ (kristallisiert) bei einer höheren Temperatur als Wasser.

Während der Prozedur wird das Gewebe auf einer Temperatur um 3 °C gehalten. Dadurch bleiben die wasserreichen Zellen von Haut, Nerven und Muskulatur intakt, während das Fett kristallisiert. Die Kristallisierung schädigt die Fettzellen irreversibel. Sie leitet den Prozess des sogenannten programmierten Zelltods (Apoptose) ein.

Die Vorgänge während der Apoptose sorgen für eine kontrollierte Entzündungsreaktion. In deren Verlauf werden die Fettzellen von Zellen des Immunsystems in ihre Bestandteile zerlegt und verstoffwechselt.

Dieser Prozess beginnt etwa drei Tage nach der Behandlung und ist nach einigen Monaten komplett abgeschlossen: Das Volumen der behandelten Areale ist deutlich geschrumpft und enthält nun viel weniger Fettzellen.

Eine interessante Fallstudie zeigt den langfristigen Effekt der Kryolipolyse bei zwei Männern, die in den Anfangszeiten der Methode behandelt wurden. Im Interesse der Wissenschaft ließen sich die beiden Patienten nur jeweils an einer Flanke behandeln.

Unabhängig von Gewichtsschwankungen bzw. Gewichtszunahme in den folgenden Jahren sind die Effekte der Kryolipolyse im Vergleich mit der anderen Flanke noch sechs beziehungsweise neun Jahre später zu erkennen.

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