Neurologische Rehakliniken & Infos zur neurologischen Reha

Die neurologische Reha ist eine Anschlussheilbehandlung, die Patienten mit neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Multipler Sklerose) erhalten. Wie die neurologische Reha genau abläuft, erfahren Sie weiter unten.

 

Artikelübersicht

Neurologische Rehabilitation - Weitere Informationen

Das Leben verläuft nicht immer so, wie wir es gerne hätten. Plötzlich treten Krankheiten oder Unfälle auf, mit denen wir nicht rechnen können.

Auch das Alter kann zu Ausfällen von körperlichen Funktionen beitragen. Diese Funktionsstörungen erschweren die Abläufe des Alltags und schränken uns ein.

Bei neurologischen Erkrankungen kann eine Rehabilitation Fortschritte bringen, die den Alltag erleichtern.

Ziel der neurologischen Reha ist, dem Patienten Ängste zu nehmen und schrittweise seine Lebensqualität zurückzugeben.

Je früher eine Therapie beginnt, desto höher sind die Chancen auf eine weitgehende Besserung der Schädigungen im neurologischen Bereich. Eine neurologische Reha sollte sofort im Anschluss an eine klinische Behandlung erfolgen.

Wichtig ist es, dass die Therapie individuell auf den Patienten und seine Bedürfnisse eingeht. Körperliche und geistige Fähigkeiten kann der Patient in einem Reha-Zentrum wieder aufbauen.

Bei welchen neurologischen Erkrankungen erfolgt eine neurologische Reha?

Eine neurologische Reha ist in folgenden Fällen notwendig:

  • Schlaganfall
  • Infektionserkrankungen des Nervensystems
  • Gefäßerkrankungen des Gehirns oder
  • Muskelerkrankungen

Schlaganfall

An erster Stelle steht der Schlaganfall. Er zählt zu den häufigsten Erkrankungen. Er führt häufig zu Behinderungen, leider auch zum Tod. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass Schlaganfälle weltweit die Nummer zwei aller Todesfälle sind.

Kopfschmerzen sind in den meisten Fällen harmlos, sie können aber auch auf eine ernsthafte Hirnerkrankung hinweisen.

SchlaganfallDer Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag) ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn @ Viacheslav Yakobchuk /AdobeStock

Infektionserkrankungen des Nervensystems

Viren, Bakterien oder Erreger können auch das Gehirn befallen. Eine Meningitis liegt vor, wenn die Hirnhäute angegriffen sind. Bei einer Enzephalitis ist das ganze Gehirn betroffen.

Gefäßerkrankungen des Gehirns

Das Gehirn ist auf eine ständige Blut- und Sauerstoffversorgung angewiesen. Ist die Durchblutung gestört, kann es zu einem Schlaganfall kommen.

Die Symptome einer Hirnblutung sind ähnlich wie bei einem Schlaganfall.

Folgende Faktoren können zu Durchblutungsstörungen führen:

Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns oder Rückenmarks. Multiple Sklerose entsteht durch eine Fehlregulation des Immunsystems.

Polyneuropathien, also ein Taubheitsgefühl, Schmerzen oder Lähmungen prägen diese Krankheit. Die Symptome sind vor allem in den Füßen spürbar. Am häufigsten tritt diese Erkrankung bei Alkoholikern auf und bei unbehandelter oder schlecht eingestellter Diabetes (Zuckerkrankheit).

HirnblutungHirnblutungen können zwischen Schädelknochen und Dura oder weiter innen zwischen Dura und Arachnoidea auftreten @ designua /Adobestock

Muskelerkrankungen

Sehr viele neurologische Erkrankungen gehen mit Muskelschwäche oder Muskelschwund einher. Die Ursachen liegen oft im peripheren Nervensystem, im Gehirn selbst oder im Rückenmark. Tatsächliche Muskelerkrankungen liegen aber direkt im Muskel.

Bestehen Symptome, die auf eine neurologische Erkrankung hinweisen, sollte ein Spezialist die Diagnose stellen. In diesem Fall ist ein Neurologe die erste Wahl.

Auch wenn neurologische Erkrankungen oft schwere Krankheiten sind, existieren ausgezeichnete Therapien. Eine neurologische Reha wirkt häufig wahre Wunder.

Phasen einer neurologischen Reha

Die Besonderheit einer neurologischen Rehabilitation besteht darin, dass sie in verschiedenen Phasen abläuft. Die Phasen laufen nicht chronologisch hintereinander ab, sondern richten sich nach der neurologischen Schwere und Schädigung des einzelnen Patienten.

  • Phase A: Ist die akute Versorgung in der Klinik. Nach der Erstversorgung erfolgt die Einteilung in die Phasen B bis G. Dabei ist zu beachten, dass nicht jede Reha-Klinik das volle Therapieprogramm bieten kann.
  • Phase B: Ist eine intensivmedizinische Betreuung notwendig, kann jedoch nicht jede Klinik leisten. Dazu ist der technische aber auch der personelle Aufwand zu hoch. Die Patienten sind bettlägerig und befinden sich oft in einer bewusstlosen oder bewusstseinsgestörten Situation.
  • Phase C: Bedeutet, dass sich der Patient zumeist bewegen und ein selbstständiges Leben führen kann, wenn auch mit Einschränkungen.
  • Phase D: Ist die Anschlussheilbehandlung (AHB) nach Abschluss der Frühmobilisation. Der Patient kann selbstständig essen, sich waschen und selbst anziehen. Er ist gruppenfähig und kann in der Therapie selbstständig mitarbeiten.
  • Phase E: Ist eine nachgehende Rehabilitation. Das Behandlungsziel ist, die Behandlungserfolge zu stabilisieren und weiter zu verbessern. Die Förderung der beruflichen und sozialen Eingliederung steht hier im Mittelpunkt.
  • Phase F: Ist für Patienten, die noch unter Fähigkeitsstörungen leiden. Sie ist als Langzeit-Reha angelegt.
  • Phase G: Ist für betreutes oder begleitendes Wohnen und Leben. Auch hier ist das Ziel, den Patienten über einen langen Zeitraum zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen.

Was ist das Ziel einer neurologischen Reha?

Ziel ist es, die Patienten von einer Phase zur nächsten Phase zu führen, um die Alltagskompetenz zu verbessern.

Neurologische RehabilitationZiel der neurologischen Reha ist, dass der Patient wieder am sozialen Leben teilnehmen kann @ Robert Kneschke /AdobeStock

Eine neurologische Reha ist für Patienten, bei denen eine neurologische Erkrankung leichte bis schwere körperliche Schäden hervorgerufen hat. Sie bedeutet einen medizinischen Weg zurück ins aktive Leben.

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