Was sind die Gründe für eine Oberschenkelstraffung?
Viele Menschen entscheiden sich für eine Oberschenkelstraffung, wenn sich durch starke Gewichtsreduktion, Alterungsprozesse oder genetische Veranlagung ein deutlicher Hautüberschuss im Bereich der Oberschenkel gebildet hat. Die Haut verliert an Elastizität, erschlafft und wirkt schlaff, was Betroffene häufig als ästhetisch störend empfinden.
Neben dem kosmetischen Aspekt können auch körperliche Beschwerden eine Rolle spielen: Reibung der Haut an der Oberschenkelinnenseite führt nicht selten zu wunden Stellen, Hautreizungen oder Entzündungen. Gerade im Sommer oder beim Sport kann das zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Eine chirurgische Oberschenkelstraffung bietet in diesen Fällen die Möglichkeit, die erschlaffte Haut zu entfernen, den Bereich zu straffen und wieder ein harmonischeres Erscheinungsbild zu erzielen. Für viele Patientinnen und Patienten bedeutet dies nicht nur straffere Beine, sondern auch ein gesteigertes Selbstbewusstsein und ein besseres Körpergefühl.
Voraussetzungen für eine Oberschenkelstraffung
Nicht jede Patientin oder jeder Patient ist automatisch für eine Oberschenkelstraffung geeignet. Vor der Operation prüft der behandelnde Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie in einem ausführlichen Beratungsgespräch, ob die individuellen Voraussetzungen erfüllt sind.
Wichtige Faktoren sind:
- eine stabile Gewichtsabnahme bzw. starke Gewichtsreduktion in der Vergangenheit,
- ein vorhandener Hautüberschuss mit erschlafftem Gewebe an den Oberschenkeln,
- ein insgesamt guter gesundheitlicher Zustand,
- realistische Erwartungen an das Ergebnis der Oberschenkelstraffung.
Besonders wichtig ist, dass das Gewicht vor dem Eingriff stabil bleibt, da weitere Schwankungen die Haut wieder erschlaffen lassen können. Auch Rauchen oder bestimmte Vorerkrankungen erhöhen das Risiko für Wundheilungsstörungen und sollten vorab mit dem behandelnden Chirurgen besprochen werden.
Ablauf und Methoden der Oberschenkelstraffung
Eine Oberschenkelstraffung erfolgt in der Regel als operativer Eingriff in Vollnarkose. Dabei wird überschüssige Haut sowie Unterhautfettgewebe entfernt, um den Oberschenkel straff und harmonisch zu formen. Die Dauer der Oberschenkelstraffung beträgt zwei bis drei Stunden und wird meist unter stationären Bedingungen durchgeführt.
Welche Methode der Chirurg wählt, hängt von der individuellen Hautsituation, dem Ausmaß des Hautüberschusses und den ästhetischen Zielen der Patientin bzw. des Patienten ab.

Mittels Oberschenkelstraffung werden überschüssige Hautanteile am Oberschenkel entfernt © © Aksana | AdobeStock
Vor der Operation markiert der Facharzt die geplante Schnittführung direkt an den Beinen. Je nach Befund kommen verschiedene Schnitttechniken zum Einsatz:
- Schnitt an der Oberschenkelinnenseite von der Leiste bis in die Gesäßfalte,
- T-förmige Schnittführung, bei der ein zusätzlicher Schnitt senkrecht entlang der Innenseiten bis zum Knie gesetzt wird,
- kürzere Schnitte im Bereich der Oberschenkelinnenseite, wenn nur eine moderate Erschlaffung vorliegt.
Nach Entfernung der Haut wird das Gewebe gestrafft, die Wundränder werden sorgfältig vernäht und ein strafferes Gesamtbild erzielt.
In vielen Fällen wird die chirurgische Oberschenkelstraffung mit einer Fettabsaugung kombiniert. Dabei wird überschüssiges Fett entfernend abgesaugt, um das Ergebnis zu optimieren und die Oberschenkel sichtbar zu straffen. Diese Technik bietet sich insbesondere bei Patientinnen und Patienten an, bei denen neben der Hauterschlaffung auch hartnäckige Fettdepots bestehen.
Der operative Eingriff: Narkose, Dauer & stationärer Aufenthalt
Die Oberschenkelstraffung erfolgt in der Regel unter Vollnarkose und wird von einem erfahrenen Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie durchgeführt. Ein Anästhesist überwacht den gesamten Eingriff. Nur in seltenen Fällen kann eine kleinere Straffung auch in örtlicher Betäubung vorgenommen werden.
Die Dauer der Oberschenkelstraffung beträgt zwei bis drei Stunden, abhängig von der gewählten Methode und dem Ausmaß des zu entfernenden Gewebes. Während dieser Zeit wird überschüssige Haut- und Fettmasse entfernt, das verbliebene Gewebe gestrafft und die Schnitte werden präzise vernäht.
Ein stationärer Aufenthalt von ein bis zwei Tagen ist in den meisten Kliniken üblich, um die Wundheilung zu überwachen und mögliche Komplikationen wie Nachblutungen oder Schwellungen frühzeitig zu behandeln. Vor der Entlassung erhält die Patientin oder der Patient detaillierte Hinweise zur Nachsorge.
Nachsorge nach der Oberschenkelstraffung: Heilung & Körpergefühl
Die richtige Nachsorge ist entscheidend, damit die Wundheilung komplikationsfrei verläuft und ein ästhetisch schönes Ergebnis erzielt wird. Patientinnen und Patienten tragen für mindestens sechs Wochen eine eng anliegende Kompressionshose, die die Haut an den Oberschenkeln stützt und Schwellungen reduziert.
Körperliche Aktivitäten, Sport und starkes Dehnen der Beine sollten während dieser Zeit vermieden werden. Besonders wichtig ist es, direkte Sonnenbestrahlung der Narben zu vermeiden, da sich die entstehende Narbe sonst verfärben kann. Auch Wundheilungsstörungen oder Infektionen können das ästhetische Ergebnis beeinträchtigen, wenn die Empfehlungen des behandelnden Facharztes nicht eingehalten werden.
Nach etwa 14 Tagen werden – sofern nicht resorbierbare Fäden genutzt wurden – die Nähte entfernt. Leichte Schwellungen und Spannungsgefühle sind in den ersten Wochen nach dem Eingriff normal und klingen mit der Zeit ab. Das endgültige Ergebnis der Oberschenkelstraffung ist oft erst nach mehreren Monaten sichtbar, wenn sich das Gewebe vollständig regeneriert hat.
Langfristig kann eine erfolgreiche Straffung das Körpergefühl erheblich verbessern und den Betroffenen wieder mehr Freude an Bewegung, Kleidung und ihrem äußeren Erscheinungsbild schenken.
Risiken und mögliche Komplikationen bei der Oberschenkelstraffung
Wie bei jeder chirurgischen Operation bestehen auch bei der Oberschenkelstraffung Risiken, die trotz sorgfältiger Planung und Durchführung auftreten können. Keine Operation ist ohne Risiko. Auch bei größter Sorgfalt können während oder nach einem Eingriff Komplikationen auftreten. Stärkere Blutungen können bei einer Verletzung des oberflächlichen Venensystems oder bei bestehenden Krampfadern auftreten. Neben den allgemeinen Operationsrisiken wie Infektionen, Nachblutungen oder Schwellungen gibt es einige spezifische Punkte, die Patientinnen und Patienten kennen sollten.
Mögliche Komplikationen im Überblick:
- Nachblutung: Besonders in den ersten Tagen nach dem Eingriff möglich, meist gut behandelbar.
- Blutergüsse & Schwellungen: Häufig, klingen in der Regel innerhalb weniger Wochen ab.
- Wundheilungsstörungen: Verzögerte Heilung kann zu breiteren oder auffälligeren Narben führen.
- Narbenbildung: Je nach Schnittführung können eine senkrechte Narbe oder Narben in der Leiste und Gesäßfalte entstehen. Diese können sich verfärben oder auffälliger wirken, insbesondere bei Sonneneinstrahlung.
- Infektionen: Selten, können aber das ästhetische Ergebnis beeinträchtigen.
- Thrombosen/Embolien: Sehr seltene, aber ernsthafte Risiken; vorbeugende Maßnahmen werden in der Klinik eingeleitet.
Viele dieser Risiken lassen sich durch ein ausführliches Beratungsgespräch beim Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie, eine sorgfältige Nachsorge und das Tragen der empfohlenen Kompressionshose minimieren.
FAQ zur Oberschenkelstraffung
Wie lange dauert eine Oberschenkelstraffung?
Die Dauer der Oberschenkelstraffung beträgt zwei bis drei Stunden. In der Regel erfolgt die Operation in Vollnarkose und unter stationären Bedingungen, sodass ein kurzer Klinikaufenthalt notwendig ist.
Wie lange dauert die Heilung nach dem Eingriff?
Die erste Heilungsphase benötigt mindestens sechs Wochen, in denen Patientinnen und Patienten eine Kompressionshose tragen sollten. Sport und körperliche Belastungen sind in dieser Zeit zu vermeiden. Die vollständige Wundheilung kann mehrere Monate dauern.
Welche Narben entstehen bei einer Oberschenkelstraffung?
Die entstehende Narbe hängt von der geplanten Schnittführung ab: Entweder in der Leiste und Gesäßfalte oder zusätzlich als senkrechte Narbe an der Oberschenkelinnenseite. Mit der richtigen Nachsorge und Vermeidung direkter Sonnenbestrahlung der Narben können sie unauffälliger bleiben.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die Kosten von der Krankenkasse werden nur übernommen, wenn medizinische Gründe wie Infektionen, starke Hautüberschüsse oder funktionelle Einschränkungen vorliegen. In den meisten Fällen gilt die Oberschenkelstraffung jedoch als ästhetischer Eingriff, den Patienten selbst zahlen müssen.
Für wen ist eine Oberschenkelstraffung geeignet?
Der Eingriff ist vor allem für Menschen nach starker Gewichtsabnahme oder bei anlagebedingter Erschlaffung der Haut an den Oberschenkeln geeignet. Ein ausführliches Beratungsgespräch beim Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie klärt, ob eine Oberschenkelstraffung im individuellen Fall sinnvoll ist.