Als Migräne werden anfallsartige, klopfende, pulsierende und periodisch wiederkehrende Kopfschmerzen bezeichnet. Sie betreffen in der Regel nur eine Kopfseite. Ohne Schmerzmittel ist eine Migräneattacke kaum auszuhalten.
Menschen, die unter Migräne leiden, berichten von anfallsartigen Kopfschmerzen, die sich kontinuierlich verschlimmern.
Die genaue Ursache ist immer noch unklar.
Mediziner gehen davon aus, dass Migräne durch unterschiedliche Faktoren entsteht, wie:
- Lebens- und Genussmittel
- Schlafstörungen
- Temperaturveränderungen
- Triggerpunkte (Muskelverhärtungen)
Mittlerweile leiden rund zehn Prozent der Bevölkerung unter Migräne, wobei Frauen weitaus häufiger betroffen sind als Männer.
Deswegen war Migräne lange ein Frauenleiden. Doch auch Männer und Kinder können betroffen sein.
Meistens verstärken sich die Symptome durch:
- Bewegung
- Licht und
- Laute Geräusche
Patienten fühlen sich deswegen in ruhigen, abgedunkelten Räumen am wohlsten.
Die Ursachen und Symptome sind vielfältig, weshalb Migräneanfälle nur schwer zu behandeln sind. Auffällig ist, dass immer mehr Kinder über starke Kopfschmerzen klagen, weshalb Stress zu den Hauptursachen zählt.
Kopfschmerzen und insbesondere Migräne können den Lebensalltag stark beeinflussen © zinkevych | AdobeStock
Über die Ursachen von Migräne diskutieren Mediziner immer noch viel. Häufig leiden mehrere Familienmitglieder unter Migräne.
Deshalb vermuten Experten, dass Kopfschmerzen nicht nur durch äußere Einflüsse, sondern auch durch genetische Faktoren entstehen.
Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Hormonschwankungen
- Stress
- Schlafmangel
- Flüssigkeitsdefizit
- Wetterfühligkeit
- Unterzuckerung (bei Diäten oder unregelmäßigen Mahlzeiten)
- Reizüberflutung (Lärm, grelles Licht)
Allerdings können Kopfschmerzen auch durch Muskelverhärtungen (sogenannte Triggerpunkte) entstehen.
Sie treten bevorzugt in der Nacken- und Halsregion auf.
Auch Nahrungs- und Genussmittel begünstigen Nahrungs- und Genussmittel, wie:
- Rotwein
- Käse
- Nikotin
- Schokolade
- Bananen und
- Zitrusfrüchte
Sie sorgen für eine vermehrte Ausschüttung des körpereigenen Botenstoffes Noradrenalin, der eine gefäßverengende Wirkung besitzt.
Ähnlich wirkt sich eine Funktionsstörung der Schilddrüse auf den Körper aus. Eine gesunde Schilddrüse produziert die Hormone T3 und T4, die den Stoffwechsel anregen.
Ist der Hormonspiegel zu hoch oder zu niedrig, können folgende Beschwerden auftreten:
- Müdigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Erschöpfung
- Schlafstörungen
- Schweißausbrüche
- Nervosität
- Migräne
Wissenschaftler gehen zudem davon aus, dass eine Störung des Serotoninspiegels vorliegt. Serotonin ist ein Botenstoff, der auch als „Glückshormon“ bekannt ist.
Serotonin hebt die Stimmung, daneben beeinflusst das Hormon sowohl unseren Schlafrhythmus als auch unsere Darmtätigkeit. Der Botenstoff ist in den roten Blutplättchen (Thrombozyten) gespeichert.
Bei einer Migräneattacke kommt es im Körper zu einer Anhebung des Serotoninspiegels. Ganz besonders hoch ist die Serotoninkonzentration während der Menstruation, weshalb Frauen in dieser Zeit vermehrt über Kopfschmerzen klagen.
Gewöhnlich teilen Mediziner Migräne in vier Phasen ein.
Phase 1 - Vorphase (Prodromalphase)
In dieser Phase klagen die Betroffenen häufig über:
- Stimmungsschwankungen
- Erhöhte Reizbarkeit
- Häufiges Gähnen
- Konzentrationsstörungen oder
- Appetitlosigkeit
Phase 2 - Auraphase
Unter einer Migräne mit Aura leiden ungefähr 10 bis 30 Prozent der Patienten. Migräne mit Aura heißt, dass Kopfschmerzen mit neurologischen Störungen einhergehen.
Dazu gehören:
Phase 3 - Kopfschmerzphase
In dieser Phase leiden Patienten unter massiven Kopfschmerzen, die langsam, aber stetig zunehmen.
Meist treten zusätzlich zu den Kopfschmerzen folgende Symptome im Bereich der Schläfe oder der Stirn (meist einseitig) auf:
Phase 4 - Rückbildungsphase
In der Rückbildungsphase nehmen die Symptome zwar langsam ab, jedoch fühlen Betroffene sich reizbar, müde und erschöpft. Es kommt zudem häufig vor, dass sie keinen Hunger haben.
In der Therapie geht es vor allem darum, die schmerzauslösenden Faktoren zu beseitigen. Dadurch mindern sich die Schmerzsymptome.
Hierzu gehören:
- Stress sowie
- Der Genuss von Alkohol, Nikotin, Schokolade und Zitrusfrüchten
Auch können Entspannungsübungen (Muskelrelaxation, Yoga) und Ausdauersport (Jogging, Nordic Walking) dabei helfen, die Häufigkeit der Kopfschmerzattacken zu reduzieren.
Bei Triggerpunkten im Nackenbereich können Massagen und Dehnungen sinnvoll sein.
Die meisten Patienten sind in der akuten Phase besonders geräusch- und lichtempfindlich. Sie sollten sich in einem abgedunkelten Raum aufhalten.
Störende Geräusche (Radio, Fernseher) sind möglichst auszuschalten. Kalte Kompressen, beispielsweise für die Stirn oder den Nacken, können bei der Schmerzreduzierung helfen.
Bei Kopfschmerzattacken haben sich Migräne-Medikamente, darunter NSAR (ASS, Ibuprofen) und Paracetamol bewährt. Bei einer akuten Migräne kommen Triptane zum Einsatz, die der Patient als Zäpfchen oder in Tablettenform erhält.
Allerdings sind diese Medikamente für Schwangere sowie für Menschen mit Bluthochdruck nicht geeignet.
Die Migräne lässt sich nicht wie Spannungskopfschmerzen durch ätherische Öle und Entspannungsübungen lindern.
Wenden Sie sich bei Verdacht auf Migräne deshalb gleich an einen Spezialisten. Gehen Sie mit Ihren Beschwerden zu einem Neurologen oder Allgemeinmediziner mit vertieften Kenntnissen über Migräne.
Die deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft führt Adresslisten. Hierin finden Sie auch einen Migräne-Spezialist in Ihrer Nähe.