Dr. med. Raúl Borgmann ist ein erfahrener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie diplomierter Osteopath, der in seiner Privatpraxis „OrthoPassion“ in Freiburg im Breisgau moderne und ganzheitliche Therapiekonzepte anbietet. Seine Praxis liegt in der charmanten Altstadt und bietet einen umfassenden Ansatz zur Behandlung orthopädischer Beschwerden. Dr. Borgmanns Spezialisierung auf regenerative Medizin und Osteopathie spiegelt sich in den innovativen Behandlungsmethoden wider, die er zusammen mit seinem Team anwendet. Durch seine frühere Tätigkeit als Leiter der Schulter- und Kniegelenksarthroskopie am Ortenau-Klinikum bringt er tiefgehende klinische Erfahrung mit in die Praxis ein.
Im Zentrum seiner Arbeit steht die sogenannte „regenerative orthopädische Komplextherapie“, die er bei Beschwerden wie Achillessehnenproblemen und Fersensporn erfolgreich einsetzt. Dieser Ansatz kombiniert bewährte orthopädische Methoden mit modernen regenerativen Verfahren, um nicht nur akute Schmerzen zu lindern, sondern auch langfristige Verbesserungen zu erzielen. Neben der klassischen Orthopädie setzt Dr. Borgmann auf Techniken wie Stoßwellentherapie, PRP-Injektionen und minimalinvasive Verfahren wie das Tenex-Verfahren.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Prävention und langfristigen Förderung der Gesundheit seiner Patienten. Gemeinsam mit seinen Kollegen, darunter Dr. med. Andreas Baumgartner, der ebenfalls Orthopäde und Chirotherapeut ist, bietet Dr. Borgmann umfassende Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten an. Neben klassischen orthopädischen Behandlungsformen werden in seiner Praxis auch alternative Ansätze wie Osteopathie, Akupunktur und High-Power-Lasertherapie genutzt, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten. Seine Philosophie beruht darauf, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern die Ursachen der Beschwerden zu ergründen und so unnötige Operationen oder medikamentöse Behandlungen zu vermeiden. Mit diesem integrativen Ansatz trägt Dr. Borgmann dazu bei, das Wohlbefinden seiner Patienten nachhaltig zu verbessern.
Die Redaktion des Leading Medicine Guide hatte Gelegenheit, mit Dr. Borgmann zu sprechen, der die Therapieoptionen bei Fersensporn und Achillessehnenbeschwerden genauer erläuterte.
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers und verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. Sie spielt eine zentrale Rolle beim Gehen, Laufen und Springen, indem sie die Kraft der Wadenmuskeln auf die Ferse überträgt. Jede Bewegung, bei der der Fuß nach unten gedrückt wird – sei es, um sich beim Laufen abzustoßen oder auf Zehenspitzen zu stehen – ist ohne die Achillessehne undenkbar. Trotz ihrer Stärke kann sie jedoch bei Überlastung, falscher Belastung oder Verletzungen anfällig werden. Die Sage von Achilles verleiht der Sehne ihren Namen: In der griechischen Mythologie war Achilles ein nahezu unverwundbarer Held, da seine Mutter ihn als Baby in den Fluss Styx tauchte, um ihn unbesiegbar zu machen. Doch sie hielt ihn dabei an der Ferse, und genau diese Stelle blieb seine verwundbare "Achillesferse". Heute wird die Achillessehne, obwohl sie kraftvoll ist, oft als eine mögliche Schwachstelle angesehen – besonders bei Sportlern oder Menschen, die sich viel bewegen. Ein weiteres häufiges Problem im Bereich der Ferse ist der Fersensporn. Dabei handelt es sich um eine knöcherne Auswölbung am Fersenbein, die durch wiederholte Überlastung entsteht. Diese schmerzhafte Entzündung tritt häufig in Verbindung mit einer Entzündung der Sehnenplatte auf, die das Fußgewölbe stützt, und kann bei jedem Schritt stechende Schmerzen verursachen. Glücklicherweise gibt es heute moderne und sanfte Behandlungsmöglichkeiten, die nicht nur Schmerzen lindern, sondern langfristige Verbesserungen erzielen können.
Achillessehnenbeschwerden und Fersensporn sind häufige Probleme, die oft durch Überlastung oder Fehlbelastung entstehen.
„Sowohl die Achillessehne als auch die Plantarfaszie sind Verlängerungen der Faszie, die sich über die Fußsohle, die Achillessehne und die rückwärtige Beinmuskulatur bis zum Becken und letztlich den Rücken hoch zum Hinterhaupt zieht. Wenn dort Spannungsprobleme auftreten, dann kann die Achillessehne oder die Plantarfaszie überlastet werden. Diese Überlastung führt dann irgendwann zu einer Umstrukturierung der Sehne, was man sich ein bisschen wie ein Verfilzen vorstellen kann. Denn die Fasern verlaufen normalerweise schön parallel – bei Überlastung verlaufen sie aber durch die Verfilzung schräg, was die Biomechanik der Sehne verändert. Bei einer chronischen Entzündung verkalkt die Plantarfaszie an der Anheftungsstelle der Ferse. Und da man früher nur das Röntgen kannte, hat man diese Verkalkung als Spornbildung gesehen. Daher der Name. Was aber weh tut, ist nicht der Sporn, sondern der entzündete Sehnenansatz. Dieser kann mit oder ohne Fersensporn weh tun oder nicht. Denn wenn die Entzündung ausgeheilt ist, kann der Sporn noch immer da sein, macht sich aber nicht bemerkbar. Die Ursache des Fersensporns liegt also in einem Reizzustand. Was der Patient beim Fersensporn nicht so merkt, ist die Verdickung, was man hingegen an der Achillessehne durchaus spürt. Muskuläre Dysbalancen spielen in jedem Fall eine Rolle. Diese können sich durch häufiges und langes Sitzen entwickeln, da dies die Verkürzung des Fischbeugers (langer, tief liegender Muskel im Unterschenkel) und der rückwärtigen Beinkette begünstigt, da diese durch die gebeugte Position der Hüften nicht richtig gedehnt werden. Wenn man dann plötzlich aufsteht, kann das zu einem steifen, schmerzhaften Gefühl führen“, erklärt Dr. Borgmann und erläutert noch den Zusammenhang mit einer Dysfunktion im Becken und einer Blockierung des Iliosakralgelenks:
„Eine solche Dysfunktion kann zu einer funktionellen Beinlängendifferenz, eine scheinbare Differenz in der Beinlänge, führen. Das vergleiche ich gerne mit einem Holztisch, der bei Wind und Wetter im Garten steht. Wenn sich dann die Tischplatte verzieht, dann hängt ein Bein in der Luft, obwohl die Tischbeine noch immer gleich lang sind. Geschieht dies beim Menschen, verändert dies den muskulären Zug in der Beinkette und kann zu einer Reizung der Achillessehne oder Plantarfaszie führen. Dies kann auch ein chronischer Prozess sein, von dem Patienten oft lange nichts merken, und irgendwann fängt es an, weh zu tun. Symptomatisch ist bei beiden Ursachen ein ordentlicher Anlaufschmerz. In der Anfangsphase ist es dann häufig so, dass es bei den ersten paar Schritten weh tut, dann wieder besser ist, aber letztlich sich ein dauerhafter Schmerz bemerkbar macht. Der Schmerz kann sich dann intensivieren und regelrecht gemein werden, sodass Patienten teilweise gar nicht mehr laufen können“.
Die Plantarfaszie (auch Plantaraponeurose genannt) ist ein starkes, bandartiges Bindegewebe, das an der Unterseite des Fußes verläuft. Sie spielt eine wichtige Rolle für die Fußstruktur, Stabilität und Bewegungsmechanik.
In der orthopädischen regenerativen Komplextherapie werden verschiedene regenerative Verfahren eingesetzt, um Achillessehnenbeschwerden und Fersensporn gezielt zu behandeln.
„Die regenerative orthopädische Komplextherapie entstand aus der Kombination von Orthopädie und dem ganzheitlichen Blick der Osteopathie, der regenerativen Medizin, der physikalischen Therapie und der Bewegungsmedizin. Da haben wir verschiedene Therapiebausteine mit denen wir verschiedene Systeme ansprechen wollen. Das erste in die klassische lokale Therapie mit der wir die Sehne behandeln wollen, was wir über die fokussierte Stoßwelle mit einem speziellen Eigenübungsprogramm durchführen. Dies ist eine klassisch schulmedizinische Therapie, zu der es auch gute Studien gibt und die das höchste regenerative Wirkungspotenzial hat. Denn die Stoßwelle erleichtert dem Gewebe die Transmitter-Ausschüttung, und ein krankes Gewebe kann dadurch mehr Botenstoffe ausschütten, wodurch alle Stoffwechselprozesse auf zellulärer Ebene hochgefahren werden. Dies ergänzen wir regenerativ-medizinisch durch PRP-Injektionen (Thrombozyten-angereichertes Plasma). Das machen wir in der Regel nur bei ausgeprägteren Fällen“, erklärt Dr. Borgmann.
Die PRP-Injektion ist eine vielversprechende Therapie, die den natürlichen Heilungsprozess des Körpers unterstützt, indem sie hochkonzentrierte Blutplättchen und Wachstumsfaktoren an den verletzten oder entzündeten Bereich liefert. Die PRP-Therapie nutzt das Eigenblut des Patienten, das aufbereitet wird, um plättchenreiches Plasma zu gewinnen. Dieses Plasma enthält Wachstumsfaktoren, die gezielt in die betroffenen Bereiche injiziert werden. Dadurch werden die körpereigenen Regenerationsprozesse angeregt, das geschädigte Gewebe heilt schneller, und Entzündungen werden reduziert. Bei Achillessehnenbeschwerden kann PRP dazu beitragen, Mikroverletzungen in der Sehne zu reparieren und die Struktur der Sehne zu stärken.
„Dann gibt es bei uns noch die regionalen Therapiemaßnahmen, die regenerativ-physikalischer Natur sind. Hierbei kommt das hochenergetische Magnetfeld zum Einsatz – die elektromagnetische Transduktionstherapie, die einen ganz anderen biophysiologischen Effekt hat. Hierfür muss erklärt werden, dass der Mensch eine Zellmembran mit einer Spannung von innen nach außen hat, die ganz wichtig ist für alle Ionen-Transporte und alle Stoffwechseltransporte von innen nach außen und umgekehrt. Und unser Magnetfeld wirkt ein bisschen wie eine Induktionsplatte und überträgt Energie auf diese Zellmembran, wodurch der Ionen-Austausch erleichtert wird. Durch dieses Zusammenspiel der verschiedenen Therapien bewirken wir synergistische Effekte sowie bei Sonne, Wasser und Dünger“, erklärt Dr. Borgmann und ergänzt:
„In ganz akuten Fällen würden wir auch mit dem Laser arbeiten, der nochmal ein bisschen anders arbeitet. Hier dringen Protonen in das Gewebe ein, schlagen ein Elektron aus der Atomhülle raus, und auf zellulärer Ebene wird wieder Energie frei. Und so kommt es zu einer Rückwirkung des Moleküls ADP (Adenosindiphosphat) zum Molekül ATP (Adenosintriphosphat), was der Brennstoff der Mitochondrien ist, und damit haben wir `Mitochondrien-Kerosin´ freigesetzt, in der modernen Medizin als Soft-Tissue-Engineering bezeichnet“. ATP ist das „Energiewährungsmolekül“ der Zelle und liefert sofort verfügbare Energie. ADP entsteht nach dem Verbrauch von ATP und kann durch Aufnahme einer Phosphatgruppe wieder zu ATP werden, um den Energiebedarf der Zelle zu decken.
Alle diese regenerativen Verfahren zielen darauf ab, das geschädigte Gewebe zu stimulieren, die natürliche Heilung zu beschleunigen und gleichzeitig eine chirurgische Intervention zu vermeiden. Indem sie die Ursachen der Beschwerden, wie Entzündungen oder Verkalkungen, direkt behandeln, ermöglichen sie eine langfristige Linderung der Symptome und eine verbesserte Funktionalität der Sehnen und Gewebe.
Die regenerative orthopädische Komplextherapie bietet bei Achillessehnenbeschwerden und Fersensporn einen innovativen und ganzheitlichen Ansatz, der sich deutlich von herkömmlichen Behandlungsverfahren unterscheidet.
„Wir haben dann noch den ganzheitlichen osteopathischen Ansatz mit dem wir die Patienten in der Regel auch ein- bis zweimal behandeln. Wenn jemand eine Beckendysfunktion hat und mit unterschiedlichen Beinlängen geht, kann man die Achillessehne lange behandeln, aber ohne Ausgleich der statischen Dysfunktionen wird keine vollständige Ausheilung erfolgen. Die Osteopathie hilft also, die Statik wieder herzustellen, um die Gewebespannungen aufzulösen, um den Lymphabfluss zu ermöglichen und um dysfunktionale Faszienverspannungen zu reduzieren“, macht Dr. Borgmann klar und erläutert noch wichtige Punkte zur Bewegungsanalyse:
„Neben den eigentlichen Behandlungen der betroffenen Sehnen oder der Ferse wird bei der regenerativen orthopädischen Komplextherapie auch Wert auf die allgemeine Körperhaltung, die Bewegungsmechanik und die Ursachen der Fehlbelastung gelegt. Dies bedeutet, dass zusätzlich Maßnahmen wie die Lauf- und Bewegungsanalyse im Motion-Lab integriert werden. Ziel ist es, Fehlhaltungen und Fehlbelastungen zu korrigieren, um künftigen Beschwerden vorzubeugen und eine dauerhafte Verbesserung der Bewegungsabläufe zu erreichen. Die Besonderheit bei uns ist, dass wir über ein High-Performance-Motion-Lab verfügen, mit dem nur zehn Praxen in ganz Deutschland ausgestattet sind. Hier können wir zum Beispiel auch Läufer vermessen und zu jedem Zeitpunkt der Bewegung, auch bei hohen Laufgeschwindigkeiten, die Wirbelsäulenstatik, die Beckenstatik, die Beinachsen synchron darstellen. So können wir genau erkennen, ob der Patient zum Beispiel eine Knickfußbildung hat oder eine Verkürzung in der Brustmuskulatur oder ob die Schulter (durch viel Arbeit mit der Maus am PC) nach vorne gedreht ist. Beim Joggen muss der Mensch eine Verkürzung im Brustkorb ausgleichen, was wiederum zu einer Dysbalance im Becken führt. Eine solche Dysfunktion setzt sich dann in der Beinachse fort, und wenn die Achillessehne die Schwachstelle ist, machen sich Beschwerden dort bemerkbar. Aus der Analyse ergeben sich dann Therapiepunkte für die Osteopathie, aber auch für ein Trainingskonzept. In jedem Fall wird nach der Vermessung der Befund mit dem Patienten ausführlich besprochen und er bekommt einen individuellen Eigenübungsplan, um genau die richtigen Dysbalancen zu adressieren und auszugleichen. Am Ende jeder Therapie folgt abschließend eine Kältetherapie mit CO₂-Kälte. Das heißt, das CO₂-Gas kommt mit ca. -60 °C aus einer Flasche, womit wir das Gewebe schnell auf 4–7 °C herunterkühlen. Dadurch kommt es zu einem Thermoschock, was zusätzlich hilft, die Entzündungsbotenstoffe abzutransportieren“.
Die ganzheitliche Gang- und Laufanalyse bietet eine umfassende Untersuchung des Körpers, die von den Füßen über die Beine und das Becken bis hin zur Wirbelsäule reicht – und das in nur einem Messvorgang.
Dabei werden über 30 Punkte am Körper markiert, ein Linienmuster auf den Rücken projiziert und die Bewegung mithilfe von fünf hochauflösenden Kameras aus vier Perspektiven aufgezeichnet. Die Kameras arbeiten mit 240 Bildern pro Sekunde, während hochsensible Druckplatten im Laufband den exakten Abrollvorgang der Füße messen. Dies ermöglicht eine dynamische Fußdruckmessung sowie eine gleichzeitige Analyse der Wirbelsäule, der Beckenstatik, der Beinachsen und der Gelenkwinkel – von der Hüfte über das Knie bis hin zum Sprunggelenk. Die 4D-Wirbelsäulenvermessung nutzt eine strahlenfreie, lichtoptische Methode. Hierbei wird die Körperoberfläche mittels einer Video-Rasteranalyse untersucht, wodurch ein dynamisches 3D-Modell der Wirbelsäule erstellt wird. Dieses Modell liefert detaillierte Informationen über die Krümmung der Wirbelsäule, die Rotation der Wirbelkörper, Lot- und Seitabweichungen sowie die Beckenstellung und -torsion. Mit dieser Technik lassen sich Haltungsprobleme, muskuläre Dysbalancen und statische Veränderungen präzise dokumentieren. Die zugrunde liegende Software wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Mainz entwickelt und bietet besonders zuverlässige Ergebnisse. Ergänzt wird die Untersuchung durch eine High-Performance Gang- und Laufanalyse, die selbst bei Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h exakte Messdaten liefert. Reflektierende Marker, die an definierten Körperpunkten angebracht werden, ermöglichen eine umfassende Aufzeichnung aus verschiedenen Perspektiven. Die Ergebnisse geben Aufschluss über Abrollvorgänge, Bewegungsabläufe und selbst kleinste Asymmetrien oder Fehlhaltungen.
„Ein High-Performance-Motion-Lab erfordert einiges. Zum einen ist es in den Anschaffungskosten natürlich teurer als einfache Motion-Labs. Außerdem benötigt man entsprechende Räumlichkeiten und – natürlich – Mitarbeiter, die bereit sind, sich einzuarbeiten, um den Mehrwert auch herausziehen zu können. Ich habe zwei Jahre lang selbst Messungen gemacht und kenne mich mit dem System sehr gut aus. Unsere Sportwissenschaftler sind speziell für die Interpretation der Therapien ausgebildet, die eine Lernkurve von 6 bis 12 Monaten erforderten, obwohl sie bereits ca. fünf Jahre Sportstudium hinter sich haben. Eine Messung im Lab dauert auch etwa 90 Minuten, und der Gesamtaufwand ist sehr hoch“, verdeutlicht Dr. Borgmann.
Bei der modernen regenerativen orthopädischen Komplextherapie spielt die individuelle Biomechanik des Patienten eine zentrale Rolle. Die Therapieansätze sind auf die spezifischen körperlichen Voraussetzungen und Bewegungsmuster jedes Patienten abgestimmt, um eine passgenaue und effektive Behandlung zu gewährleisten.
Aufgrund dieser detaillierten Analysen kann der behandelnde Arzt ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept entwickeln, das auf die spezifischen biomechanischen Besonderheiten des Patienten eingeht. „Die Stoßwellentherapie und die Eigenübungen bilden immer eine Einheit für jeden einzelnen Patienten. Wenn eine chronische Erkrankung vorliegt, wählen wir eher das Magnetfeld. Handelt es sich um einen ganz akuten Fall mit massiven Reizungen und starker Gefäßaktivität, würden wir die Lasertherapie für ca. zwei Wochen vorschalten und erst dann auf das Magnetfeld umsteigen. Die Dauer der Behandlung variiert von Fall zu Fall. Je früher jemand kommt, desto besser ist die Prognose. Hat jemand erst seit einigen Wochen Schmerzen, können wir mit einem deutlich schnelleren Therapieerfolg rechnen. Grundsätzlich lässt sich nach dem ersten Ultraschall mehr sagen. Das variiert von drei Wochen bis zu drei Monaten. In diesem Zeitraum kommt der Patient zwei- bis dreimal pro Woche zu uns, und die gesamte Kette wird behandelt. Man wird ja auch nicht fit, wenn man nur dreimal ins Fitnessstudio geht. Wichtig ist eine konsequente Behandlung. Denn je länger das Problem besteht, desto langwieriger gestaltet sich auch die Behandlung“, konstatiert Dr. Borgmann.“
Im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes zur Behandlung von Achillessehnenbeschwerden und Fersensporn spielen unterstützende Maßnahmen wie Ernährungsanpassungen und gezielte Bewegungstherapien eine wichtige Rolle.
„Wir bieten unseren Patienten immer auch Eigenübungen an, die zudem prophylaktisch effektiv sind. Wichtig ist auch, dass auf den Ausgleich von Verkürzungen geachtet wird. Wer also viel am Schreibtisch sitzt, sollte alle 1-2 Stunden einmal aufstehen, sich fünf Minuten dehnen, Hampelmann machen oder einfach tanzen, um einen Ausgleich zu schaffen. Das wirkt schon Wunder. Ein regelmäßiges Eigenübungsprogramm ist jedoch ein wesentlicher Faktor. Wir bieten dies auch online über Zoom an, vor allem für Patienten, die weiter entfernt wohnen. Das Schuhwerk spielt selbstverständlich auch eine Rolle. Vernünftige Schuhe mit einer guten Einlage sind sinnvoll für Menschen, die ohnehin einen Senk- oder Knickfuß haben. High Heels können getragen werden, aber eben nicht zwölf Stunden lang, und man sollte die Schuhe auch öfter ausziehen, die Füße dehnen usw. Bewegung und Dehnung machen 90 % der Prophylaxe aus!“, empfiehlt Dr. Borgmann.
Ernährungsanpassungen konzentrieren sich oft auf eine entzündungshemmende Diät. Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse, Omega-3-reiche Fischsorten, Nüsse und gesunde Fette können helfen, die Entzündungsprozesse im Körper zu verringern, was besonders bei chronischen Sehnenentzündungen oder einem gereizten Fersensporn von Vorteil ist. Der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Transfette trägt ebenfalls dazu bei, den Heilungsprozess zu beschleunigen, indem entzündliche Reaktionen gemindert werden. In manchen Fällen kann auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, wie etwa Kollagen, Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren, empfohlen werden, um die Geweberegeneration zu unterstützen und die Elastizität der Sehnen zu fördern.
„Ein sogenannter antientzündlicher Lebensstil ist immer gut mit wenig säurebildenden Maßnahmen, genügend Schlaf, wenig Rauchen, wenig Alkohol, wenig Kaffee. Was die Ernährung betrifft, so ist die mediterrane Kost am besten mit wenig Kohlenhydraten, ohne Weißmehl, ohne raffinierten Zucker, wenig Fleisch (und wenn, dann von grasgefütterten Tieren)“, rät Dr. Borgmann zum Abschluss unseres Gesprächs.
Herzlichen Dank, Herr Dr. Borgmann für diese aufschlussreichen Informationen!