Endovenöse Lasertherapie (EVLT) | Ärzte & Behandlungsinfos

Die endovenöse Lasertherapie (kurz EVLT) ist ein minimal-invasives Verfahren zur Behandlung von Krampfadern. Sie ist eine Alternative zur operativen Entfernung. Erfahren Sie hier mehr über dieses Behandlungsverfahren und finden Sie qualifizierte Ärzte für die endovenöse Lasertherapie.


Empfohlene Ärzte für endovenöse Lasertherapie

Artikelübersicht

Endovenöse Lasertherapie (EVLT) - Weitere Informationen

Was ist die endovenöse Lasertherapie (EVLT)?

Die endovenöse Lasertherapie (EVLT oder endovenöse Laserablation (EVLA)) ist ein minimal-invasives Verfahren, um Krampfadern (Varizen) zu behandeln.

Minimal-invasiv bedeutet, dass  der Eingriff in die Unversehrtheit des Körpers durch chirurgische Hautschnitte so gering wie möglich ist.

Die EVLT stellt eine Alternative zur operativen Therapie von Krampfadern (Varizen) dar. Bei der EVLT erfolgt die Entfernung ohne einen chirurgischen Eingriff.

Stattdessen nutzt der Arzt einen Laser, mit dem sich die erweiterte Vene (Krampfader) von innen verklebt und verschließt.

Mit anderen Worten ausgedrückt: Beim operativen Verfahren entfernen Ärzte die Vene durch Hautschnitte.

Bei der endovenösen Lasertherapie erfolgt eine Verklebung der Vene von innen. Sie müssen sie nicht entfernen.

Beide Verfahren zielen darauf ab, Beschwerden zu verhindern, die beim Stehen oder Sitzen entstehen.

Endovenöse Lasertherapie (EVLT)Die endovenöse Lasertherapie (EVLT) ist eine minimalinvasive Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden von Krampfadern @ Svitlana /AdobeStock

Wann kommt die endovenöse Lasertherapie zum Einsatz?

Wie bereits oben erläutert, dient die endovenöse Lasertherapie der Behandlung von Krampfadern. Hierbei handelt es sich um ein sehr häufiges Krankheitsbild.

Allein in Deutschland liegt bei 20 bis 25 Prozent der Frauen und bei 10 bis 15 Prozent der Männer ein solches Venenleiden vor. Es gibt auch nicht sichtbare Krampfadern. Daher gehen Experten von einer noch größeren Zahl aus.

Das Krampfaderleiden ist daher eine „Volkskrankheit“. Aus diesem Grund existieren mehrere Möglichkeiten und Verfahren, um dieses harmlose, aber chronisch-progrediente Leiden zu behandeln. Chronisch-progredient bedeutet, dass es voranschreitet und sich nicht von selbst zurückbildet.

Was ist das Prinzip der endovenösen Krampfaderbehandlung?

In früheren Jahren war es üblich, Krampfadern auf chirurgische Weise zu behandeln. Dabei galt die Methode des Strippings als Goldstandard.

Bei diesem Verfahren setzt der Arzt einen 3 bis 4 Zentimeter langen Hautschnitt im Leistenbereich. Er führt anschließend eine Metallsonde ein. Diese führt er durch die Krampfader nach unten (Richtung Fuß) ein. Durch einen zusätzlichen Schnitt leitet er die Krampfader an der untersten Stelle, wo die Vene erweitert ist, wieder aus.

Seit 1998 gibt es die Möglichkeit, Krampfadern von innen (endovenös) zu behandeln. Ziel ist ein Verkleben und Verschließen der Krampfader.

Wenn bei der Behandlung Hitze zum Einsatz kommt (wie beim Laser oder der Radiofrequenztherapie), spricht man von thermischen Verfahren.

Nutzen Ärzte flüssiges oder schaumförmiges Verödungsmittel (meist alkoholhaltig), die sie in die Vene spritzen, spricht man von einer chemischen endovenösen Therapie. Ein Schnitt an der Leiste ist bei den endovenösen Verfahren nicht erforderlich.

Schaum-SklerotherapiebehandlungDas Prinzip der Schaumsklerosierung ist, die Venenwände chemisch zu reizen und das krankhaft erweiterte Blutgefäß so zu verschließen @ Solarisys /AdobeStock

Ist die EVLT genauso gut wie das Stripping?

Die positive Wirkung der EVLT konnten mehrere europäische und amerikanische Studien belegen. Nach drei Jahren kommt es bei lediglich 3 Prozent aller Patienten zu einer erneuten Öffnung der Vene.

Dadurch übertrifft die Erfolgsrate der EVLA sogar die der Stripping-Methode. Darüber hinaus lassen sich erneut auftretende Krampfadern nach einer Stripping-Operation oder gering ausgeprägten Varizen erfolgreich mit einem Laser behandeln.

Die EVLT sollte bei sehr schlanken Patienten mit wenig Unterhautfettgewebe nur mit äußerster Vorsicht zum Einsatz kommen. Andernfalls können durch die Laserhitze Hautverbrennungen auftreten. Es entstehen Temperaturen von teilweise > 100 Grad Celsius im Bereich der Katheterspitze.

Daher spritzen Ärzte bei der Lasertherapie eine Flüssigkeit neben die Vene ein, um Gewebe und Haut zu kühlen. So können sie das Risiko von Verbrennungen so gering wie möglich halten. Diese spezielle Flüssigkeit (Tumeszenz-Lösung) enthält auch ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum), was gegen die postoperativen Schmerzen wirkt.

Nachbehandlung VenenstrippingDie Stripping-OP ist die klassische Krampfader-Operation, bei der Ärzte nach einem Schnitt in Leiste oder Kniekehle die Varize herausziehen @ eliosdnepr /AdobeStock

Wie läuft die EVLT genau ab?

Die endovenöse Lasertherapie erfolgt in aller Regel unter örtlicher Betäubung.

Zuerst spritzt der Arzt die Tumeszenz-Lösung in das Gewebe ein. Danach punktiert er die Krampfader knapp unterhalb des Kniegelenks mit einer Nadel. Bei oberflächlicher Lage und sichtbarer Krampfader kann dies mit bloßem Auge erfolgen, andernfalls nutzt er den Ultraschall.

Anschließend schiebt er die Sonde des Lasergeräts in der Krampfader nach oben bis knapp unterhalb der Leiste vor. Die Lage der Sondenspitze kontrolliert er mittels Ultraschall.

Anschließend schiebt er die Sondenspitze schrittweise und langsam von oben nach unten. Da die Sonde am Ende leuchtet, ist sie durch die Haut sichtbar. Während dieses Rückzugs gibt die Lasersonde immer wieder Impulse ab, um die Vene von innen zu verkokeln.

Die Behandlung dauert circa 30 - 45 Minuten und erfolgt ambulant. Unmittelbar nach der Behandlung erhält der Patient einen speziellen Kompressionsverband.

Dieser unterstützt die Verklebung der Venenwand und reduziert die Schmerzsymptomatik. Aus diesem Grund ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen für 14 Tage empfehlenswert.

Welche Vor- und Nachteile hat die endovenöse Lasertherapie?

Die endovenöse Lasertherapie bietet dem Patienten mehrere Vorteile:

  • Es handelt sich bei der EVLT um einen minimal-invasiven Eingriff, der beinahe schmerzfrei verläuft. Bettruhe braucht der Patient nicht einzuhalten.
  • Im Unterschied zur Stripping-Operation ist die Erholungspause deutlich kürzer, sodass sich die Arbeitsunfähigkeit auf wenige Tage beschränkt.
  • Weil es keine Operationswunde gibt, leidet der Patient nicht unter postoperativen Schmerzen und Blutergüssen.
  • Schon zwei Wochen nach dem Eingriff kann er wieder sportliche Aktivitäten ausüben.
  • Darüber hinaus fällt das kosmetische Ergebnis nach der EVLT meist besser aus als beim Stripping.

Ein Nachteil besteht darin, dass nach der EVLA verstärkt Venenentzündungen oder Venenthrombosen sowie eine Perforation der Venenwand vorkommen können. 

Die Methode eignet sich nicht bei:

  • Ausgeprägter Schlängelung der Vene
  • Oberflächlicher Lage und 
  • Bei Varizen am Unterschenkel

Welche Komplikationen und Nebenwirkungen sind bei der EVLA möglich?

Das Komplikationsrisiko bei einer endovenösen Lasertherapie gilt als gering.

In manchen Fällen drohen:

  • Gefühlsstörungen
  • Verfärbungen der Haut
  • Venenthrombosen oder
  • Blutergüsse

Darüber hinaus sind stärkere Schmerzen im Bereich der verschlossenen Vene möglich.

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print