Unter einer Venenentzündung versteht man die Entzündung eines venösen Blutgefäßes. Mediziner sprechen bei einer Venenentzündung auch von einer Phlebitis.
Venenentzündungen können sowohl in oberflächlichen als auch in tiefen Venen entstehen. Häufig kommt es in Verbindung mit einer Thrombose (Blutgerinnsel) zu Venenentzündungen. Treten Venenentzündung und Blutgerinnsel in einer oberflächlichen Vene auf, nennen Mediziner dies eine Thrombophlebitis.
Besonders häufig sind die Beinvenen von Venenerkrankungen betroffen. Vor allem vorgeschädigte Venen sind anfällig für Entzündungen.
Ist es in einer Vene bereits zu einer Thrombose gekommen oder sind Krampfadern vorhanden, erhöht sich das Risiko einer Phlebitis.
Bislang kennt man die genauen Ursachen von Venenentzündungen noch nicht. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die eine solche Erkrankung begünstigen. Dazu gehören
- Nikotinkonsum,
- eine falsche Ernährung,
- eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr und
- Infektionen mit Bakterien.
Verletzungen der Vene – zum Beispiel durch einen Katheter – können ebenfalls eine Venenentzündung zur Folge haben.

Krampfadern können die Entstehung von Venenentzündungen begünstigen © hriana | AdobeStock
Bei der Entstehung einer Venenentzündung spielen verschiedene Ursachen eine Rolle. Wer zu Krampfadern neigt, leidet in der Regel unter einem verlangsamten Blutfluss.
Ein verlangsamter Blutfluss führt dazu, dass sich das Blut in der betroffenen Vene staut. So finden die sogenannten Blutplättchen leichter zusammen. Auf diese Weise entsteht ein Blutgerinnsel, das den Blutfluss noch weiter verlangsamt. Hierdurch kommt es zu Entzündungsreaktionen in der Vene.
Weitere Faktoren, die den Blutfluss einschränken können, sind:
- Bewegungsmangel,
- zu langes Sitzen oder Stehen,
- zu enge Kleidung,
- längere Bettlägerigkeit,
- hormonelle Verhütungsmittel (insbesondere bei Raucherinnen) und
- Verletzungen des Blutgefäßes durch einen Venenkatheter.
Venenkatheter werden zumeist am Arm oder der Hand angebracht, um über diesen Medikamente und Infusionen in den Körper zu leiten. Auf diesem Weg können jedoch auch Bakterien eindringen und eine Phlebitis verursachen. Die Verletzung durch den Einstich selbst kann ebenfalls eine Entzündung hervorrufen.
Das Gleiche gilt für die Blutentnahme oder das Spritzen von Medikamenten.
Betrifft die Venenentzündung eine der oberflächlichen Venen, äußert sich die Erkrankung zumeist durch Symptome wie
- gerötete Haut
- die betroffene Region ist stark erwärmt
- Schmerzen bei Druck auf die entzündete Vene
- der Venenstrang ist hart und gerötet
- einige Betroffene bekommen Fieber
Handelt es sich um eine Venenentzündung in einer der tiefen Beinvenen, liegt zumeist eine akute Thrombose vor. Von außen sind solche Venenentzündungen weniger leicht zu erkennen, der Arzt kann diese jedoch mithilfe einer Ultraschalluntersuchung feststellen.
Die Dauer einer Venenentzündung liegt in der Regel bei einigen Tagen. In schweren Fällen kann die Entzündung auch mehrere Wochen anhalten. Ein leichterer Fall liegt zumeist dann vor, wenn die betroffene Vene nicht vorgeschädigt ist. Venenoperationen, Thrombosen und Krampfadern können solche Schäden verursachen.
Tritt die Entzündung im Zusammenhang mit
- einer Thrombose,
- Krampfadern oder
- im Anschluss an eine Venenoperation
auf, nimmt die Erkrankung oftmals einen schwereren Verlauf.
Bevor eine Venenentzündung diagnostiziert werden kann, führt der Arzt eine gründliche Untersuchung durch. Hierbei erfragt er die Krankengeschichte des Patienten. Wichtige Eckpunkte dieser Befragung sind beispielsweise Fragen nach bereits bekannten Venenerkrankungen wie Krampfadern.
Oberflächliche Venenentzündungen lassen sich häufig schon bei einer Untersuchung mit bloßem Auge erkennen. Die betroffene Vene ist dick, ertastbar und verursacht bei Druck Schmerzen.
Eine Dopplersonografie – bei dieser Ultraschalluntersuchung wird der Blutfluss sichtbar – bringt Klarheit. Liegt die Entzündung in einem tiefen Blutgefäß, sind weitere Untersuchungen notwendig.
Zur Diagnose einer Venenentzündung stehen dem Arzt des Weiteren
zur Verfügung.
Eine Venenentzündung behandeln zu lassen, ist wichtig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Die Phlebitis-Therapie hängt von Art und Ausprägung der Venenentzündung ab.
Handelt es sich um eine oberflächliche Phlebitis, bringen das Kühlen und Hochlagern des betroffenen Beines Linderung. Ein Kompressionsverband kann die Heilung unterstützen. Bei starken Schmerzen wird der Arzt außerdem schmerzlindernde Medikamente in Form von Salben oder Tabletten empfehlen.
Bei einer Venenentzündung in Verbindung mit einem Blutgerinnsel (Thrombophlebitis) entfernt der Arzt in vielen Fällen das Blutgerinnsel. Er sticht dazu in die Vene. Auch blutgerinnungshemmende Medikamente können zum Einsatz kommen.
Bei einer Infektion mit Bakterien sind Antibiotika die medikamentöse Therapie der Wahl.
Liegen Krampfadern vor, werden diese ebenfalls behandelt.
Im Falle einer Entzündung einer tieferen Beinvene wird der Betroffene stationär ins Krankenhaus aufgenommen. Hier muss der Patient beobachtet werden, um mögliche Folgeerkrankungen wie eine Lungenembolie schnell zu erkennen.
Lässt man eine Venenentzündung frühzeitig behandeln und kommt es nicht zu Folgeerkrankungen oder Komplikationen, sind die Aussichten günstig.
Insbesondere oberflächliche Venenentzündungen bilden sich zumeist schnell zurück.
Man kann Venenentzündungen nicht mit 100 prozentiger Sicherheit vorbeugen. Es gibt jedoch einiges, was Sie für die Gesundheit Ihrer Venen tun können.
Das Risiko, an einer Venenentzündung zu erkranken, senken Sie durch:
- frühzeitige Behandlung von Krampfadern
- das Rauchen aufgeben (dies gilt insbesondere für Frauen, die hormonell verhüten)
- langes Sitzen und Stehen vermeiden, ist das nicht möglich, regelmäßig Gymnastik für Beine und Füße betreiben
- zu enge Kleidung vermeiden, insbesondere an den Beinen darf die Kleidung nicht einschnüren
- ausreichend trinken, damit das Blut nicht eindickt und Blutgerinnsel leichter entstehen können
- Achten Sie darauf, dass Venenkatheter nicht zu lange im Gefäß verbleiben, Veränderungen an bereits operierten Venen unbedingt dem Arzt mitteilen
Grundsätzlich gilt, dass körperliche Aktivität die beste Vorbeugung gegen Venenentzündungen ist.
Durch Bewegung wird der Blutkreislauf in Schwung gebracht und zahlreiche Venenprobleme können gar nicht erst entstehen.