Venen-OP | Ärzte & Behandlungsinfos

Zu den am häufigsten vorkommenden Venenerkrankungen gehören Krampfadern, Thrombosen, Venenentzündungen und offene Beine (Ulcus cruris). Erfahren Sie im Folgenden mehr über diese verschiedenen Venenerkrankungen und wie sie im Rahmen einer Venenoperation behandelt werden können und finden Sie ausgewählte Spezialisten für eine Venenoperation.

Artikelübersicht

Venenoperationen - Weitere Informationen

Was sind Venen?

Venen sind die Blutgefäße, die das Blut aus den Beinen und Organen des Körpers zurück zum Herzen leiten. Der Transport des Blutes von den Beinen aufwärts ist besonders schwierig, da er entgegen der Schwerkraft erfolgt. Dies ist der Grund für die meisten Venenerkrankungen und warum sie meistens an den Beinen und deutlich seltener an den Armen auftreten.

Welche Venenerkrankungen gibt es?

Zu den häufigsten Venenerkrankungen gehören:

  1. Besenreiser 
  2. Krampfadern
  3. Venenthrombosen
  4. Venenentzündungen
  5. „offenes Bein“ 

Nachfolgend wird auf die Besonderheiten dieser Venenerkrankungen und deren chirurgische Behandlungsmethoden genauer eingegangen. 

Venenerkrankungen, die eine Operation erfordern

Was sind Besenreiser?

Besenreiser kommen häufig vor und werden von den meisten Patienten als ästhetisch unschön empfunden. Sie sind jedoch für die Gesundheit in der Regel nicht kritisch. Am häufigsten finden sich Besenreiser in der Kniekehle, am Unterschenkel sowie im Bereich der Knöchelregion. Die leicht erweiterten, kleinen, oberflächlichen Venen schimmern bläulich oder rötlich durch die Haut hindurch. Patienten mit diesem kosmetischen Problem haben ihre Besenreiser aufgrund einer Venenstauung, teilweise kommt auch eine Veranlagung (genetischen Prädisposition) dazu.

Die überwiegende Mehrzahl der Patienten mit Besenreisern sind Frauen. Dies kann aber auch daran liegen, dass Männer weniger unter den kosmetischen Folgen leiden und deshalb auch seltener einen medizinischen Rat suchen. 

Was versteht man unter einer Venenthrombose?

Als Venenthrombose bezeichnet man medizinisch die Verstopfung einer Vene durch einen Thrombus (Blutgerinnsel). Die meisten Thromben bilden sich in den tiefen Beinvenen und führen zu einer plötzlichen Beinschwellung. Die tiefe Beinvenenthrombose führt in den seltensten Fällen zu einer ernsten Durchblutungsstörung des Beines, ganz im Gegenteil zum plötzlichen Verschluss einer Schlagader. Dennoch kann auch die tiefe Beinvenenthrombose ausgesprochen gefährlich werden, da sich der Blutpfropf jederzeit ablösen und an anderer Stelle im Körper einen Gefäßverschluss (Embolie) verursachen kann, beispielsweise in der Lunge (= Lungenembolie).

Ursache der Venenthrombose sind längere Auto- oder Flugreisen, bei denen die Beine nicht richtig bewegt werden können. Aber auch größere operative Eingriffe sind zu nennen, z.B. ein künstlicher Gelenkersatz. Weitere auslösende Faktoren sind Gefäßentzündungen oder eine gestörte Blutgerinnung, außerdem hormonelle Veränderungen im weiblichen Körper durch eine Hormonbehandlung (Wechseljahre), die Einnahme der Anti-Baby-Pille und Schwangerschaften.

Was ist eine Venenentzündung?

Bei der Venenentzündung (Phlebitis) ist eine oberflächliche oder selten eine tiefer liegende Vene krankhaft verändert. Das zum Herzen führende Blutgefäß ist wegen des darin festsitzenden Blutgerinnsels dicker als die gesunden Venen und lässt sich daher deutlich ertasten. Eine Phlebitis ist immer ausgesprochen schmerzhaft und sollte möglichst umgehend ärztlich behandelt werden. An der betroffenen Stelle ist die Haut gerötet und heiß. Ursachen der Venenentzündung sind beispielsweise zu enge Bekleidung, gestautes Blut in den Beinen und eine gestörte Blutgerinnung. 

Venenentzündungen sind auch deshalb problematisch, weil sie oft Blutgerinnsel bilden. Umgekehrt kann eine Thrombose eine Phlebitis verursachen. Die Behandlung der Venenentzündung richtet sich danach, ob tiefe oder unter der Hautoberfläche liegende Blutgefäße davon betroffen sind.

Was sind Krampfadern?

Krampfadern (Varizen, Varikose, Varicosis) sind krankhaft veränderte, oberflächliche Beinvenen, die sich in Form von knotenartig verdickten und deutlich unter der Haut hervortretenden bläulichen Venen zeigen.

Betroffen sind die große und kleine Rosenvene (Vena saphena magna/parva) und die von ihnen abgehenden Verästelungen. Krampfadern zeigen sich mit bisweilen starken Schmerzen, schweren Beinen und einem Wärmegefühl in den unteren Extremitäten.

Im weiteren Krankheitsverlauf entstehen Schwellungen (Ödeme). Da das Blut in den Varizen gestaut ist, sind die Beine des Patienten mit Nährstoffen und Sauerstoff unterversorgt. Der Abtransport der Schlacken aus dem Gewebe ist ebenfalls eingeschränkt. Daher kommt es zu Hautentzündungen (Ekzemen). Hauptursache der Varikose ist eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche.

Was hat ein „offenes Bein“ (Ulcus cruris) mit Venenerkrankungen zu tun?

Zu einem venösen Beingeschwür (Ulcus cruris) kommt es immer dann, wenn durch die Thrombosen und/oder die Krampfadern das Blut nicht mehr abfließen kann und sich im Gewebe massiv zurückstaut. Dann entsteht ein deutlich erhöhter Gewebedruck, wodurch auch der Einstrom von sauerstoff- und nährstoffhaltigem Blut eingeschränkt wird. Es zeigt sich zunächst mit verdicktem Unterschenkel und rötlich-bräunlich verfärbter Haut. Die verhärtete Hautoberfläche bereitet Schmerzen. Die dauerhafte Stauung, Anreicherung von Abbauprodukten sowie der Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen führen letztlich dazu, dass Wunden entstehen und nicht mehr richtig abheilen können. Dies wird als Geschwür bezeichnet. Die durch das Geschwür verursachte Wunde ist tief und heilt meist schlecht. Unbehandelt kann ein „offenes Bein“ lebensbedrohliche Durchblutungsstörungen hervorrufen.

Welche Venenoperationen gibt es?

Die häufigsten Venenoperationen werden bei Krampfadern (Varizen) durchgeführt. Hierfür stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Bei der „klassischen Operation“, dem sogenannten Stripping, werden die erkrankten Venenanteile an beiden Enden mit Hautschnitten freigelegt und durch das Einführen einer Metallsonde der dazwischenliegende Teil herausgezogen.
  • Das Venenstripping kann auch mit einer Kältesonde vorgenommen werden (Kryotherapie): Die Varize friert an der Spezialsonde an und lässt sich dann unproblematisch entfernen. 
  • Sind Verbindungsvenen erweitert, werden sie mit Ultraschall dargestellt, markiert und können so über einen kleinen Schnitt genau an der markierten Stelle herausgezogen werden.
  • Bei der Sklerotherapie (Venenverödung) wird ein entzündungsförderndes Mittel in flüssiger oder aufgeschäumter Form in die Krampfadern injiziert. Dann werden die Krampfadern von außen zusammengedrückt (komprimiert), wodurch die Gefäßwände verkleben und sich verschließen. Nach dem medizinischen Eingriff müssen deshalb auch für einige Zeit (meist 2-4 Wochen) Kompressionsstrümpfe getragen werden.
  • Bei der Lasertherapie wird eine dünne Lasersonde über einen kleinen Schnitt in die betroffene Krampfader eingeführt. Durch die Laserenergie entsteht Hitze in der Vene, wodurch die Venenwände gereizt werden und verkleben. Die Operation erfolgt meist ambulant und unter örtlicher Betäubung. Auch nach der Laser-OP ist eine Kompressionsbehandlung erforderlich.
  • Ähnlich funktioniert die Radiowellentherapie. Sie wird wie die Laser-Therapie über eine Sonde im Inneren der Vene durchgeführt und führt ebenfalls durch die entstehende Hitze zum Verkleben der Venenwände.

Auch bei einer Venenthrombose kann in einigen Fällen eine operative Behandlung sinnvoll sein. Hierfür stehen mehrere Verfahren zur Auswahl, darunter der sogenannte Ballonkatheter. Hat sich ein Blutgerinnsel in dem betroffenen Gefäß festgesetzt, wird über die Leistenvene ein Ballonkatheter hinweg geschoben. Dann wird der Ballon aufgeblasen und zurückgezogen, wodurch das Gerinnsel entfernt werden kann.

Ein Ulcus cruris erfordert in bestimmten Fällen ebenfalls eine Operation. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn das betroffene Gewebe am Bein sehr verhärtet oder extrem vernarbt ist. Das Geschwür wird in Vollnarkose gesäubert und sämtliches kaputtes (nekrotisches) Gewebe abgetragen. Anschließend wird die Wunde dann mit einem passenden Stück Haut des Patienten (meist vom Oberschenkel) bedeckt.

Mitunter ist auch eine Verödung an der Stelle des Geschwürs notwendig. Sie erfolgt meist mithilfe der Laser-Technologie. Beim offenen Bein ist es wichtig, nach dem chirurgischen Eingriff die vorhandene Infektion mit speziellen Wundauflagen und Medikamenten zu behandeln. Antibiotika sind allerdings selten notwendig und sollten, wenn möglich vermieden werden. Andernfalls ist das Risiko groß, dass resistente Keime entstehen. Letztere sind auch unter dem Begriff „multiresistente“ Bakterien bekannt und sind unempfindlich gegen viele der gängigen Antibiotika.

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