Besenreiser sind ungefährliche, aber auffällige winzige dunkle Venenverästelungen an den Beinen. Frauen sind häufiger davon betroffen. Besenreiser entstehen durch einen Rückstau von Blut in den Beinvenen. Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Ärzte für die Behandlung von Besenreisern.
Empfohlene Ärzte für Besenreiser
Artikelübersicht
Was sind Besenreiser?
Besenreiser, auch Besenreiservarizen genannt, sind winzige, auffällige Venen an der Oberfläche der Beine. Sie entstehen, wenn sich das Blut in den Venen staut, weil die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren oder überlastet sind. Dies führt dazu, dass die kleinen Gefäße ausleiern und unter der Haut in Form von dünnen blau-roten Verästelungen sichtbar werden.
Eine direkte Gefahr geht von Besenreisern nicht aus. Es können sich keine Thrombosen, oder in deren Folge Lungenembolien aus ihnen entwickeln. Besenreiser können allerdings Hinweise auf andere Venenleiden geben.
Die Medizin bietet Betroffenen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, um den Schönheitsmakel zu beseitigen. Zudem gibt es Methoden zur Vorbeugung, damit Besenreiser gar nicht erst entstehen. Besenreiser sind unter Frauen deutlich stärker verbreitet als unter Männern.
Folgende Risikofaktoren begünstigen die Entwicklung von Besenreisern:
- familiäre Vorbelastungen (Besenreiser können erblich bedingt sein)
- die Einwirkung weiblicher Geschlechtshormone: Östrogen lässt die Gefäßwände erschlaffen. Auch die Einnahme der Anti-Baby-Pille insbesondere bei über 30-jährigen ist ein Risikofaktor.
- eine Schwangerschaft
- Übergewicht
- Rauchen
- häufiges Tragen von hochhackigen Schuhen
- zu viel stehende oder sitzende Tätigkeiten sowie mangelnde Bewegung
Das Zusammenspiel zwischen Muskelpumpen und Venenklappen wird bei zu viel stehender oder sitzender Tätigkeit gestört. So kann das Blut nicht über die Venen zum Herz transportiert werden. Da es so immer wieder in die Venen zurückwandert, dehnen sich die Gefäßwände und leiern aus.
Besenreiser entstehen wie Krampfadern durch zurückfließendes Blut in den Beinvenen © Henrie | AdobeStock
Besenreiser entfernen - einfach und schnell
Die Entfernung von Besenreisern ist aus medizinischer Sicht nicht zwingend notwendig, da sie zunächst als unbedenklich gelten. Allerdings können sie generell auf Durchblutungsstörungen hinweisen und sollten deswegen medizinisch untersucht werden.
Für die Beseitigung von Besenreisern aus ästhetischen Gründen bieten sich zwei bewährte Methoden:
- das Veröden der betroffenen Venen
- eine Laserbehandlung.
Vor allem größere Besenreiser bestehen sowohl aus großen und mittelgroßen, als auch sehr feinen Äderchen. Hier wird eine Kombination aus beiden Behandlungsmöglichkeiten angewendet.
Die Entfernung von Besenreisern erfolgt durch erfahrene Experten der Phlebologie, Gefäßchirurgie oder Angiologie.
Sklerosierung - Besenreiser veröden
Beim Veröden (Sklerosierung) der Besenreiser wird ein alkoholhaltiges Mittel in die Vene gespritzt. Diese löst eine Reizung der Venenwand aus, die dazu führt, dass sich die Vene verschließt. Da die Venenwände nun verkleben, baut der Körper die Venen nach und nach ab.
Generell kann die Behandlung ambulant erfolgen und beliebige Male wiederholt werden.
Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, sind mehrere Behandlungssitzungen notwendig. Die Anzahl der Behandlungen hängt von der Anzahl der Besenreiser und deren Verästelungen ab. Die Behandlung ist nur wenig schmerzhaft. Außer dem leichten Einstich der Nadel ist nichts zu spüren.
Nach der Verödung können sich kleine Blutergüsse oder Venenentzündungen bilden, die aber ungefährlich sind und wieder abklingen. Das gleiche gilt für bräunliche Verfärbungen, die sich um die Einstichstelle bilden können.
Direkt nach der Behandlung ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfehlenswert. Längeres Stehen oder Sitzen sollte vermieden werden.
Vielmehr ist Bewegung wichtig, damit der Blutfluss der verbliebenen Gefäße angeregt wird.
Laserbehandlung
Eine Laserbehandlung wird insbesondere bei sehr feinen Gefäßen angewendet, die zu klein zum Veröden sind.
Im Rahmen dieser Methode führt der behandelnde Arzt einen Laser an den betroffenen Stellen entlang. Dieser gibt dort punktiert eine bestimmte Energiemenge frei. Der rote Blutfarbstoff im Gefäß nimmt die abgegebene Energie auf, wodurch es zu einer Schädigung der Venenwände kommt. Diese Schädigung hat das Absterben der Vene zur Folge.
Da die Behandlung der Besenreiser mit dem Laser schonender ist als das Veröden, ist es danach nicht nötig, Kompressionsstrümpfe zu tragen. Außerdem sind die Nebenwirkungen im Gegensatz zum Veröden geringer. Die Haut weist in der Regel lediglich Rötungen auf, die nach einer Weile wieder abklingen.
Eine Sitzung im Rahmen der Laserbehandlung dauert in der Regel 10 bis 20 Minuten. Je nach Tiefe der Besenreiser sind mehrere Sitzungen nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Zwischen den Sitzungen liegt in der Regel ein Abstand von vier Wochen.
Besenreiserbehandlung mittels Laser © mkrberlin | AdobeStock
Hausmittel gegen Besenreiser
Neben den schulmedizinischen Verfahren und Salben sagt man auch einigen Hausmitteln eine gute Wirkung gegen Besenreiser nach.
In den meisten Fällen können diese Hausmittel lediglich dabei helfen, die Ausbreitung zu stoppen. Das Entfernen von Besenreiser ist am effektivsten durch Verödung oder Laserbehandlung zu realisieren. Fragen Sie in jedem Fall bei Ihrem Arzt nach.
Apfelessig
Apfelessig wird eine durchblutungsfördernde Eigenschaft nachgesagt - genau das, was man benötigt, um Besenreisern entgegenzuwirken.
Reiben Sie die betroffenen Stellen täglich mit einem in Apfelessig getränkten Tuch ein. Apfelessig hat darüber hinaus auch eine pH-Wert-regulierende Wirkung auf die Haut.
Rosskastanien
Das Extrakt der Rosskastanie enthält den Wirkstoff Aescin. Dieser Wirkstoff verbessert die Blutzirkulation durch die Venen.
Mehrere Studien belegen die Wirksamkeit des Rosskastaniensamenextrakts bei chronisch-venöser Insuffizienz.
Beine kalt duschen
Das kalte Abduschen der Beine fördert die Durchblutung und hat viele weitere positive Effekte, wie zum Beispiel die Aktivierung des vegetativen Nervensystems.
Duschen Sie Ihre Beine täglich kalt ab, um diese positiven Effekte zu erzielen.
Mit hochgelagerten Beinen schlafen
Schlafen Sie mit hochgelagerten Beinen, um den Blutfluss in den Venen zu unterstützen. Dafür gibt es spezielle Venenkissen. Die Ausweitung bzw. ein Blutstau der Gefäße wird dadurch verringert. So verhindern Sie, dass die Besenreiser größer werden.
Was kostet die Entfernung von Besenreisern?
Die Entfernung von Besenreisern ist ein ästhetischer Eingriff. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür deswegen nicht.
Die Kosten für eine Entfernung der Besenreiser setzt sich aus diversen Faktoren zusammen, z.B.
- Behandlungsart,
- Arzthonorar und
- Ausmaß der zu behandelnden Venen.
Bei der Behandlung der Besenreiser kann man für eine Sitzung jedoch grob mit Kosten zwischen 100 bis 150 € rechnen.
Wie viele Sitzungen notwendig sind, muss der behandelnde Arzt von Fall zu Fall unterscheiden.
Vorbeugung - Sport ist das Mittel der Wahl
Die Bildung von Besenreisern lässt sich nicht komplett vermeiden. Dennoch gibt es Möglichkeiten, der Venengesundheit auf die Sprünge zu helfen und der Entstehung des unschönen Makels entgegenzuwirken.
Dies gelingt vor allem mit regelmäßigem Sport. Durch die Muskelanspannung wird Druck auf die Venen ausgeübt, der die Venengesundheit fördert. Empfehlenswert sind daher Ausdauersportarten wie
- Schwimmen
- Joggen
- Radfahren
- Wandern
Daneben gibt es die Möglichkeit, der Entstehung mit Entstauungs- und Venengymnastik entgegen zu wirken. Auf das Rauchen generell und die Einnahme der Anti-Baby-Pille ab dem 30. Lebensjahr sollte verzichtet werden.
Der Unterschied zwischen Krampfadern und Besenreisern
Krampfadern und Besenreiser sind von der sogenannten Couperose zu unterscheiden, bei der feine blau-rote Äderchen in Form von Verästelungen im Gesicht sichtbar werden. Bei der Couperose handelt es sich um anlagebedingte Gefäßerweiterungen. Sie entscheiden sich im Ursprung und ihrer Ausprägung von Besenreisern und Krampfadern. Sie können mit speziellen Cremes behandelt werden.