Dass Paare kinderlos bleiben, ist heutzutage keine Seltenheit. Allein in Deutschland ist jedes siebte Paar unfruchtbar.
Hauptursachen sind:
- Entzündungen, Fehlbildungen und Tumore der Eierstöcke
- Fehlbildungen der Hoden & verklebte Samenleiter
- hormonelle Störungen
- Diäten und Fastenkuren
- falsche Ernährung
- Medikamente
- Drogen
- Nikotin
- Alkohol
Die meisten Paare sind dann auf medizinische Hilfe angewiesen, um sich den Traum von einem Baby noch zu erfüllen. Häufig reicht eine hormonelle Behandlung bereits aus, um schwanger zu werden.
Allerdings muss der Arzt zuvor mittels Sterilitätsdiagnostik abklären, wo die Ursache für die ausbleibende Schwangerschaft liegt:
- beim Mann oder
- bei der Frau liegt oder
- bei beiden
Eine Kinderwunschbehandlung hilft Frauen bzw. Paaren dabei, schwanger zu werden.
Zu den häufigsten körperlichen Ursachen gehören hormonelle Störungen. Sie betreffen in erster Linie den Reifungsprozess weiblicher Eizellen. Der behandelnde Arzt versucht in diesem Fall, den Zyklus mit einer Hormontherapie zu regulieren.
Ziel ist, einen vorzeitigen Eisprung zu erwirken.
Dazu können folgende Substanzen zum Einsatz kommen:
- Clomifen
- Follikelstimulierende Hormone (FSH) oder
- Humane Menopausal Gonadotropin (HMG)
Mit einer erfolgreichen Hormontherapie können Sie die Chance auf ein Baby um ein Vielfaches erhöhen. Eine künstliche Befruchtung ist dann unter Umständen gar nicht mehr notwendig.
Welche Kinderwunschbehandlung letztendlich am besten ist, entscheidet Ihr behandelnder Arzt. Neben einer Hormontherapie gibt es noch weitere Behandlungen, die Ihnen dabei helfen, schwanger zu werden.
Insemination
Eine Insemination erfolgt dann, wenn die Spermien eine normale oder nur leicht eingeschränkte Qualität und Quantität haben.
In diesem Fall bereiten Experten das Ejakulat auf. Die gut beweglichen Spermien bringen Ärzte zum Zeitpunkt des Eisprunges oder kurz davor in die Gebärmutter ein.

Bei der IVF werden Eizelle und Samen im Reagenzglas zusammengeführt © Andriy Bezuglov | AdobeStock
In-Vitro-Fertilisation (IVF)
Die In-Vitro-Fertilisation setzt sich aus zwei Behandlungen zusammen. Im ersten Behandlungsschritt führt der behandelnde Arzt im Regelfall eine Hormontherapie durch, um die Reifung der Eizellen zu stimulieren.
Anschließend entnimmt er die Eizellen, die im Labor mit den aufbereiteten Spermien des Mannes zusammenkommen. Da die Befruchtung im Reagenzglas stattfindet, heißt sie auch „in vitro“ (im Glas).
Bei erfolgreicher Befruchtung setzt der Arzt die winzigen Embryonen nach einigen Tagen zurück in die Gebärmutter.
Intrazytoplasmatische Insemination (ICSI)
Die intrazytoplasmatische Insemination heißt im medizinischen Bereich auch Mikroinjektion.
Die Reproduktionsbiologen wenden diese Methode bei einer stark eingeschränkten Spermienqualität an. Dazu bringen sie unter dem Mikroskop ein Spermium direkt in die Eizelle ein.
Nach erfolgreicher Befruchtung gelangt der durch Zellteilung entstandene Embryo nach einigen Tagen in die Gebärmutter.
Kryokonservierung
Eine Kryokonservierung ist die Lagerung von Eizellen in flüssigem Stickstoff.
Bei der IVF- oder ICSI-Therapie können Ärzte mehr befruchtete Eizellen entnehmen, als für die aktuelle Behandlung notwendig sind. Dann besteht die Möglichkeit, diese befruchteten Eizellen einzufrieren.
Tritt nun keine Schwangerschaft ein oder besteht erneuter Kinderwunsch, können Patienten die befruchteten Eizellen auftauen lassen und wieder verwenden.
Falls Sie eine Kinderwunschbehandlung in Betracht ziehen, sollten Sie einige Voraussetzungen erfüllen.
Hierzu gehören:
- Nachweis zweier Impfungen gegen Röteln oder positiver Rötelntiter
- ein negativer HIV- und Hepatitis B und C-Test
Die Übernahme der Behandlungskosten erfolgt grundsätzlich nur:
- Bei verheirateten Paaren, die das 25. Lebensjahr vollendet haben
- Bei Frauen übernehmen die Krankenkassen normalerweise die Therapie bis zum 40. Lebensjahr
- Bei Männern liegt das Höchstalter bei 50 Jahren
Bevor die Behandlung beginnt, müssen Sie der Krankenkasse einen Behandlungsplan vorlegen. Er muss die Notwendigkeit einer Kinderwunschbehandlung beschreiben. Unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen die Krankenkassen die Behandlung zu 100 Prozent.
Für die Therapie kommen ausschließlich die Ei- und Samenzellen der Ehegatten zum Einsatz. Wenn Sie die befruchteten Eizellen einfrieren lassen, übernehmen die Krankenkassen die Kosten nicht.
Die Höhe des Eigenanteils richtet sich nach dem Umfang der Behandlung. Mehr als drei Versuche zahlen die Krankenkassen allerdings in der Regel nicht.
Bleibt die Schwangerschaft nach dem dritten Versuch aus, müssen Paare die nachfolgenden Behandlungen ggf. aus eigener Tasche bezahlen.