Grundsätzlich bereiten die Nasennebenhöhlen bei gesunden Menschen keine Probleme. Sie sind lufthaltig und im Normalfall frei.
Treten akute, aber unbedenkliche Erkrankungen auf, können die Nasennebenhöhlen für einen kurzen Zeitraum leicht anschwellen oder verstopfen. Dies macht aber noch keine Operation notwendig.
Auch bei Allergien ist ein chirurgischer Eingriff nicht nötig, da Antiallergika die Symptome lindern oder vollständig ausmerzen können.
Erst dann, wenn es zu einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung kommt, ist eine Operation ratsam.
Treten Entzündungen häufiger auf, kann das innere Gewebe der Nase vernarben oder Polypen aufweisen. Dies hat zur Folge, dass gebildetes Sekret nicht mehr angemessen ablaufen kann und sich die Luftzufuhr verschlechtert.
Je nachdem, wie stark die Beschwerden sind, empfiehlt sich ein chirurgischer Eingriff.
Die häufigsten Symptome einer Nebenhöhlenentzündung sind Schmerzen, Empfindlichkeit, eine verstopfte Nase und Kopfschmerzen @ Prostock-studio /AdobeStock
Die Nasennebenhöhlen-OP kommt in folgenden Fällen in Betracht:
- Die Luftzufuhr ist ein- oder beidseitig stark reduziert
- Der Geruchssinn lässt deutlich nach oder
- Sekrete können nicht mehr angemessen ablaufen
Je früher in diesem Fall der chirurgische Eingriff erfolgt, desto geringer fallen mögliche Komplikationen aus. Dem Verstärken und Anhalten einer chronischen Sinusitis können Sie so entgegenwirken.
Ziel der Behandlung ist es, die Symptome zu reduzieren und die Lebenssituation zu verbessern sowie zukünftigen Entzündungen vorzubeugen.
Natürlich kann es immer zu Nasennebenhöhlenentzündungen kommen, bisherige Schäden lassen sich so entfernen und zukünftige Verläufe mildern.
Die Operation erfolgt im Normalfall unter Vollnarkose. Durch ein in die Nase eingeführtes Endoskop erhält der HNO-Arzt klare Sicht auf das Innere der Nase.
Als Nächstes erweitert er die Nebenhöhlen, sodass bei einer zukünftigen Erkältung oder anderweitigen Schwellung keine großen Beschwerden eintreten. Ebenso vereinfacht dies die Reinigung und Pflege der Nasennebenhöhlen.
Falls notwendig, kann der HNO-Arzt während des Eingriffs auch Zysten oder Polypen entfernen, was ein Abfließen des Schleims ermöglicht.
Häufig korrigiert der Arzt während der Operation Fehlbildungen der Nasenmuschel oder der Nasenscheidewand (schiefe Nasenscheidewand).
Mittlerweile erfolgt die Operation nicht mehr durch einen Schnitt von außen, sondern durch in die Nase eingeführte Instrumente. Dieses Vorgehen senkt die Belastung für den Patienten und ermöglicht eine raschere Heilung.
Eine weitere Methode der Nasennebenhöhlen-OP beinhaltet die Nutzung eines Ballon-Katheters. Diesen führt der Arzt vorsichtig in die Nase ein, wo er ihn unter hoher Druckbelastung aufbläst.
Die vorher verengte Stelle erweitert sich. Der angesammelte Schleim im Inneren der Nase löst sich und kann wieder abfließen.
Die Operation dauert üblicherweise zwischen 20 Minuten und zwei Stunden @ romaset /AdobeStock
Grundsätzlich führt der Arzt nach der Operation Tamponaden für die Blutstillung ein. Diese können Sie im Normalfall innerhalb der ersten zwei Tage wieder entfernen.
Beachten Sie, dass in den folgenden Wochen die Nebenhöhlen noch gereizt oder geschwollen sein können. Daher sollten Sie die verordneten Salben nach vorgegebener Medikation regelmäßig auftragen.
Auch Spülungen mit Salzwasser können zur Heilung und Desinfektion der Schleimhäute beitragen. Diese sollten Sie allerdings nur nach vorheriger Absprache mit dem Arzt durchführen.
Wenn Vernarbungen oder Polypen Ursache für Ihre Beschwerden waren, ist die Nutzung von einem Nasenspray mit Cortison zu empfehlen.
So können Sie ein plötzliches Wiederauftreten der Entzündung vermeiden. Je besser die Wunden verheilen, desto unwahrscheinlicher ist eine Nachbehandlung/Nachoperation notwendig.
Während die Wunde abheilt, sind zwischenzeitliche Besuche beim HNO-Arzt unabdingbar. Hier begutachtet der Arzt den Heilungsprozess. Er saugt die Nase ab, falls notwendig.
Falls Sie ungewöhnliche Empfindungen oder ungeklärte Fragen haben, zögern Sie nicht, Ihren behandelnden Arzt zu kontaktieren.
Im Normalfall sind schwerwiegende Komplikationen extrem selten. Manchmal besteht kurz nach der Operation eine behinderte Nasenatmung.
Diese lässt allerdings nach, sobald keine Blutreste mehr in der Nase vorhanden sind. Auch Einblutungen am Auge oder der Wange kommen gelegentlich vor.
Nach 2-3 Wochen sollten sich die Atmung und Einblutungen wieder normalisieren bzw. verflüchtigen.
Seltene Nachwirkungen sind verstärkter Tränenfluss oder Sehstörungen.
In extrem seltenen Fällen treten folgende Komplikationen auf:
- Hirnhautentzündungen
- Hirnwasserfluss
- Empfindungsstörungen oder
- Erblindung
Generell handelt es sich bei der Nasennebenhöhlen-OP um einen risikoarmen Eingriff hinsichtlich Komplikationen und Nachwirkungen.
Die Prognose einer Nasennebenhöhlen-OP ist im Regelfall günstig. Nur selten sind direkte Nachbehandlungen oder weitere Korrekturen nötig.
Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass sich neue Vernarbungen oder Polypen bilden, die einen erneuten chirurgischen Eingriff nötig machen.
Dementsprechend wichtig ist es, falls neue Beschwerden auftreten, einen HNO-Arzt aufzusuchen und die Nasennebenhöhlen kontrollieren zu lassen. Nur so sind langfristige Behandlungserfolge gewährleistet.
Eine Nasennebenhöhlen-OP ist dann sinnvoll, wenn sie den Gesundheitszustand des Patienten massiv und dauerhaft verbessert.
Falls Sie unter Symptomen leiden, die durch eine chronische Sinusitis/Nasennebenhöhlenentzündung entstehen, vereinbaren Sie bald einen Termin mit Ihrem HNO-Arzt.
Dieser kann kompetent und sicher darüber entscheiden, ob ein chirurgischer Eingriff nötig ist.