Warzen sind gutartige kleine Hautwucherungen. Die Stachelwarze ist eine Form der vulgären Warze, der häufigsten Warzenart. Zu den vulgären Warzen gehören außerdem
- Dornwarzen, die an den Fußsohlen wachsen und Schmerzen verursachen,
- Flachwarzen, auch juvenile Warzen genannt. Sie befallen häufig Kinder.
Stachelwarzen werden durch das humane Papillomvirus (HPV) übertragen.
Stachelwarzen zeigen sich als sehr harte, gewölbte Knötchen. Sie erreichen in der Regel Erbsengröße. Zu Beginn sind Stachelwarzen hautfarben oder rötlich. Später fängt die Warze an zu verhornen und verfärbt sich meist gräulich. Die Wucherung erinnert an einen Blumenkohl.
Rund um die Stachelwarze können sich weitere, sogenannte Tochterwarzen bilden.
Zu dieser Warzenart gehört auch die Fleischerwarze. Sie tritt häufig an den Händen von Metzgern auf. Durch den häufigen Kontakt mit rohem Fleisch infizieren sich Betroffene per Schmierinfektion. Dadurch entstehen diese Warzen.
Meistens sind Stachelwarzen an der Hand, etwa auf den Fingern, zu finden. Auch an den Füßen treten sie öfter auf. Bei einer Immunschwäche können Stachelwarzen auch an eher ungewöhnlichen Stellen und dazu ganz plötzlich auftreten.
Das massive Auftreten von Stachelwarzen kann ein Zeichen einer Immunschwäche sein. Das sollte möglichst schnell von einem Hautarzt abgeklärt werden.
Typischerweise beginnt die Infektion mit einer einzelnen Stachelwarze. Zwischen der Infektion und der Ausbildung der Stachelwarze können bis zu zwei Jahre liegen. Die Warze wächst über Wochen oder Monate hinweg sehr langsam und verursacht keine Schmerzen.
Eine Stachelwarze kann allerdings mit der Zeit über die ganze Hand streuen oder sich durch Selbstansteckung weiterverbreiten. Deswegen sollten Sie eine Warze niemals aufkratzen - dadurch können sich die Erreger verteilen.
Stachelwarzen können eine extreme Größe erreichen. Dies geschieht, wenn mehrere Stachelwarzen zu einem Beet zusammenwachsen.
Verhornte Oberfläche einer Stachelwarze © fpic | AdobeStock
Stachelwarzen werden über eine Schmierinfektion übertragen. Daher besteht eine sehr hohe Ansteckungsgefahr. Stachelwarzen sind mit einem Anteil von 70 Prozent die häufigste auftretende Warzenart.
Bei den Zwölfjährigen haben ca. 20 Prozent eine Stachelwarze. Im Erwachsenenalter sind es nur noch 2 bis 3 Prozent. Grundsätzlich können diese Warzen jedoch in jeder Altersgruppe auftreten.
Besonders Personen mit einer geschwächten Immunabwehr sind von Stachelwarzen betroffen. Die Übertragung findet häufig in Einrichtingen statt, in denen viele Menschen barfuß laufen, etwa
- im Schwimmbad,
- in der Sauna oder
- im Hotelzimmer.
Infizierte Personen können hier Hautschuppen verlieren, die mit dem Erreger behaftet sind. Ohne Schuhe oder anderen Schutz gelangen die HP-Viren auf die Haut anderer Personen.
Die HP-Viren können auch über den direkten Kontakt übertragen werden, etwa durch Händeschütteln.
Der erfahrene Hautarzt stellt meistens bereits eine Blickdiagnose. Er erkennt die Stachelwarze anhand des charakteristischen Aussehens und dem Ort des Auftretens.
Betupft man die Warze mit Essigsäure, verfärbt sie sich im Kontrast zur umgebenden Haut weißlich. Diese Methode kann der Arzt ebenfalls anwenden. Auf diese Weise lassen sich auch weitere Infektionsstellen von Stachelwarzen erkennen.
In manchen Fällen nimmt der Arzt eine Gewebeprobe bzw. einen Abstrich. Das Material sendet er zur weiteren Untersuchung ins Labor.
Eine Behandlung ist nicht immer nötig. Oft verschwinden Stachelwarzen nach einiger Zeit von allein. Trotzdem ist es sinnvoll, einen Hautarzt oder Kinderarzt zu Rate zu ziehen. Bei Personen über 45 Jahren sollte der Arzt abklären, ob die Wucherung wirklich gutartig ist.
Mancher Stachelwarzenbefall hält sich dagegen äußerst hartnäckig. Eine Behandlung kann dann länger andauern.
In diesem Fall dürfen Sie keinesfalls versuchen, die Warze abzuschneiden oder aufzukratzen. Dadurch können Viren freigesetzt werden, die wiederum weitere Stachelwarzeninfektionen verursachen können.
Bei Stachelwarzen kommen in der Regel diese Behandlungen infrage:
Eine Verätzung oder Vereisung ist häufig auch in Selbstbehandlung möglich. Entsprechende Mittel sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Verätzung
Warzenpflaster oder Warzentinkturen enthalten Wirkstoffe wie Salicylsäure oder Milchsäure. Damit lassen sich oberflächlich wachsende Warzen Schicht für Schicht abtragen.
Das Pflaster oder die Tinktur wird direkt auf die Warze aufgebracht. Dort wirkt das Mittel für einige Zeit. Es bildet sich eine weiße Schicht auf der Warzenoberfläche. Diese ziehen Sie nach ein paar Stunden ab und die Behandlung beginnt erneut.
Diese Mittel helfen jedoch nicht gegen die ursächlichen Viren, sondern nur gegen die von ihnen verursachte Hautwucherungen. Die Behandlung muss deshalb so oft wiederholt werden, bis die Stachelwarze komplett verschwunden ist.
Bei der Behandlung sollten Sie Acht geben, keine gesunde Haut mit dem Wirkstoff zu erreichen. Zum Schutz der umgebenden Haut können Sie eine fetthaltige Salbe um die Warze herum auftragen. Sie sorgt dafür, dass das aggressive Mittel die Haut nicht erreichen kann.
Kryotherpaie
Bei der Vereisung mittels flüssigem Stickstoff kommen Temperaturen von fast -200 °C zum Einsatz. Dadurch bilden sich in den Hautzellen winzige Eiskristalle, die die Zellen zerstören. Nach einigen Tagen fällt die abgestorbene Warze von selbst ab. Auch die HP-Viren überstehen diese Temperaturen nicht und werden getötet.
Die Behandlung kann aber sehr schmerzhaft sein.
In der Kryothperapie kommen entweder Kältesprays oder eine Kältesonde zum Einsatz. Kältesprays können Sie in der Apotheke kaufen. Dabei ist darauf zu achten, die umliegende Haut zu schützen und nur die Warze mit dem Spray zu besprühen.
Der Arzt nutzt eine zielgenaue Kältesonde.
Warzenlöffel
In manchen Fällen schabt der Arzt die Warze mit einem scharfen, sogenannten Warzenlöffel aus. Dann kann eine Narbe zurückbleiben.
Ganz vermeiden lässt sich eine HPV-Infektion, die zu Stachelwarzen führt, nicht. Sie können sich aber an einige Verhaltensregeln halten, die das Infektionsrisiko verringern.
- Gehen Sie in öffentlichen Einrichtungen nicht barfuß. Tragen Sie Badeschuhe
- Teilen Sie nicht Ihr Handtuch oder Kleidung mit anderen Menschen
- Achten Sie auf eine gesunde, nicht zu trockene Haut. Trockene Haut hat feine Risse, durch die Erreger in den Körper gelangen können. Verwenden Sie bei trockener Haut Feuchtigkeitscremes.
- Unterstützen Sie Ihr Immunsystem durch gesunde Ernährung und ausreichnd Sport. Mit einer intakten Abwehr kann der Körper eindringende Erreger selbst erfolgreich bekämpfen.
Wenn Sie bereits eine oder mehrere Stachelwarzen haben, sollten Sie eine Verbreitung vermeiden.
- Nutzen Sie zum Abtrocknen des betroffenen Bereichs ein anderes Handtuch. So verhindern Sie, dass die Erreger andere Körperstellen erreichen. Waschen Sie Ihre Handtücher regelmäßig bei mindestens 60 °C.
- Kratzen Sie die Warze keinesfalls auf! Dann könnten Viren austreten und sich in der Umgebung vermehren.