Duktales Carcinoma in Situ (DCIS) - Spezialisten und Informationen

31.03.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
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Beim Duktalen Carcimoma in Situ, kurz DCIS, handelt es sich um eine Vorstufe von Brustkrebs. Frühzeitig erkannt hat das DCIS gute Heilungschancen. Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen zum Duktalen Carcinoma in Situ sowie empfohlene DCIS-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: D05

Empfohlene DCIS-Spezialisten

Artikelübersicht

Worum handelt es sich bei DCIS?

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Erkrankung DCIS den meisten Menschen kein Begriff. „DCIS“ ist die Abkürzung für „Ductales Carcinoma in situ“. Hier legt das Wort „Carcinoma“ nahe, dass es bei DCIS um eine Krebserkrankung geht. Umgangssprachlich angepasst sprechen Mediziner außerdem vom „duktalen Karzinom in situ".

Beim DCIS handelt es sich um eine krankhafte Zellwucherung, also einen Tumor. Er befindet sich in den Milchgängen der weiblichen Brust. „In situ“ ist die lateinische Aussage dafür, dass sich etwas noch am ursprünglichen Ort befindet, hier: Die gewucherten Zellen sind noch nicht in benachbartes Gewebe eingedrungen.

Wichtig zu wissen: Das DCIS – in situ – verbleibt in den Milchgängen zwar fast immer an seinem Ort. Dabei kann es aber zwischendurch einen Bereich auslassen und sich woanders in den Milchgängen fortsetzen.

DCIS beschreibt die Vorstufe einer Krebserkrankung, aus der unentdeckt und unbehandelt häufig Brustkrebs entsteht. Die frühzeitige Entdeckung eines DCIS in der Phase der Krebsvorstufe bietet gute Heilungschancen.

DCISDCIS ist die Vorstufe einer Krebserkrankung, die unentdeckt und unbehandelt häufig zu Brustkrebs führt @ inspiring.team /AdobeStock

Welche Symptome treten beim DCIS auf?

Das DCIS verursacht selten Symptome. Gelegentlich treten Brustschmerzen auf. In einzelnen Fällen lässt sich beim Tasten ein Tumor erahnen oder es tritt Blut aus der Brustwarze aus. Im Normalfall jedoch erfahren betroffene Frauen durch eine Mammografieuntersuchung ihrer Brust vom DCIS.

Wohin zur Therapie eines DCIS?

Beim Verdacht auf DCIS ist der Frauenarzt (Gynäkologe) der passende Facharzt zur Therapie des Tumors. Er ist in der Lage, ein DCIS von einem Brustkrebs abzugrenzen und die Behandlung darauf abzustellen.

DCIS: Diagnosestellung

Ein DCIS enthält als Tumor in der Krebsvorstufe nur bei wenigen Betroffenen schon einen Knoten. Entsprechend selten ist seine Diagnose durch einen Tastbefund. Zuweilen tritt ein DCIS als Zufallsbefund zutage, zum Beispiel bei der operativen Entfernung von einem gutartigen Brusttumor.

In 70 bis 95 Prozent der Fälle geht das DCIS mit Kalkablagerungen im Brustdrüsengewebe einher. Daher diagnostizieren Ärzte es meistens während einer routinemäßig durchgeführten Mammografie im Rahmen der Krebsfrüherkennung. Im Mammografiegerät sind die Kalkablagerungen beziehungsweise Mikroverkalkungen deutlich sichtbar.

Brust-MammographieKalkablagerungen, die oft bei DCIS vorkommen, lassen sich in der Mammografie gut erkennen @ Peakstock /AdobeStock

Der nächste Schritt der Diagnostik ist eine Biopsie. Dabei entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe für die Untersuchung im histologischen Labor. Die Untersuchung dient der Bestätigung des DCIS, und ob diese gutartig oder bösartig ist. Sie klärt darüber hinaus ab, ob es sich um eine Brustkrebsvorstufe oder um Brustkrebs handelt.

Grundsätzlich ermittelt das Labor bei der Gewebeuntersuchung den Grad der Veränderung des Brustzellengewebes im Vergleich zu gesundem Gewebematerial.

Die Gradskala reicht von 1-3:

G1 (Grad 1): niedriges Risiko mit einer circa 30-prozentigen Tendenz zu Brustkrebs

G2 (Grad 2): mäßig erhöhtes Risiko einer folgenden Brustkrebserkrankung

G3 (Grad 3): hohes Risiko mit der Wahrscheinlichkeit, unbehandelt in Brustkrebs überzugehen

Welche Therapien gibt es bei DCIS?

Die infrage kommende Behandlungsform eines DCIS richtet sich nach dem individuellen Krankheitsbild. Maßgebliche Kriterien sind dabei die Größe des Tumors und die zellulären Eigenschaften des Tumorgewebes.

Im Vordergrund steht die operative Entfernung des DCIS. Dabei löst der Chirurg das DCIS großzügig aus dem umgebenden gesunden Gewebe heraus. Sozusagen mit einem Sicherheitsabstand rund um das DCIS. Das vermeidet bestmöglich ein Zurückbleiben übersehener Tumorreste.

Ist ein DCIS fortgeschritten und hat eine große Raumforderung, dann kann eine Amputation der Brust erfolgen. Auch bei noch nicht bestehendem Brustkrebs. Anschließend folgt eine plastische Aufbau-OP.

Die Operationstechnik ähnelt der bei einem Mammakarzinom. Einen wesentlichen Unterschied gibt es jedoch: Die oft bei einer Brustkrebsoperation erforderliche Entfernung der Lymphknoten entfällt bei einer DCIS-Operation. Ebenfalls erübrigt sich eine Chemotherapie oder Strahlentherapie. Das DCIS bildet keine Metastasen. Haben Ärzte den Tumor beziehungsweise Knoten entfernt, gilt das als Krebsvorstufe bewertete DCIS als geheilt.

Zeigten sich bei der histologischen Gewebeuntersuchung zahlreiche DCIS-Zellen, empfehlen Ärzte nach der Operation östrogenblockierende Medikamente. Diese bremsen das Wachstum von neu gebildeten DCIS-Zellen.

DCIS-Patientinnen sollten sich auch nach erfolgreicher Behandlung regelmäßigen Kontrolluntersuchungen unterziehen. Im Sinne einer Krebsfrüherkennung sollten solche Untersuchungen häufiger stattfinden als übliche Früherkennungsuntersuchungen. Schließlich kann sich ein DCIS erneut entwickeln.

Was für Ursachen und Risikofaktoren begünstigen ein DCIS?

Ursachen und Risiken für ein DCIS sind noch nicht eindeutig definiert. Es handelt sich hier aus wissenschaftlicher Sicht um ein neues Krankheitsbild

Das DCIS fiel in der Medizin erst vor ein paar Jahrzehnten auf. Seit die Mammografie in der Diagnostik an Bedeutung gewonnen hat. Als nicht tastbarer Tumor entdecken Ärzte ein DCIS häufiger als frühzeitige Krebsvorstufe. Zu Ursachen und Risiken für ein DCIS besteht noch Forschungsbedarf.

Die begünstigenden Faktoren für ein DCIS dürften jedoch den Ursachen und Risikofaktoren für Brustkrebs weitgehend gleichen, zum Beispiel:

Ebenfalls relevant sind:

  • Die Anzahl der Kinder und das Alter der Frau bei der Geburt sowie 
  • Die Dauer des Stillens und 
  • Ob die Frau überhaupt gestillt hat

Kinderlose Frauen haben statistisch ein höheres Risiko als Mütter, nicht stillende Mütter ein statistisch höheres Risiko als stillende. 

Ebenso bestimmen Alter beim Eintritt der ersten Menstruation und der Wechseljahre das Brustkrebsrisiko und auch das Risiko für DCIS: Je länger der Zeitraum zwischen dem Menstruationseintritt und Wechseljahrsbeginn ist, desto günstiger für die Erkrankung.

Nicht wissenschaftlich belegt ist, dass enge BHs, Deodorants mit Aluminium, Abtreibungen oder Brustimplantate für Brustkrebs und DCIS verantwortlich sind.

Prognose

Nach vollständiger Entfernung sämtlicher betroffener Tumore und anschließenden engmaschigen Kontrolluntersuchungen hat das DCIS eine gute Prognose.

Fazit

Das DCIS lässt sich oft bei der Mammografie im Rahmen einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung entdecken. Bei diesem Karzinom der Milchgänge handelt es sich um eine Brustkrebsvorstufe mit ausgezeichneten Heilungschancen. Sofern Ärzte es rechtzeitig erkennen und behandeln.

Untherapiert kann sich aus DCIS Brustkrebs entwickeln. Je früher eine Operation bei DCIS erfolgt, desto schonender und sicherer ist der Behandlungsverlauf. Patientinnen gelten danach fast immer als geheilt. Sie sollten jedoch regelmäßig an Krebsfrüherkennungsmaßnahmen teilnehmen.

Quellen

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/brusterkrankungen-gutartig/dcis-duktales-carcinoma-in-situ-krebsvorstufe/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/brustkrebs/dcis/
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/ursachen-und-risikofaktoren.html
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