Speichelsteine: Informationen & Ärzte für Speichelsteine

20.06.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Speichelsteine sind kleine Steinchen, die in allen Drüsen des Mundbereichs vorkommen können. Sie entstehen aus Bestandteilen des Speichels und können Speicheldrüsen verstopfen. Dann kommt es oftmals zu einem Speichelstau, der unter Umständen zu Entzündungen führen kann.

Ausführliche Informationen über Entstehung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sowie empfohlene Ärzte für Speichelsteine finden Sie weiter unten.

ICD-Codes für diese Krankheit: K11.5

Empfohlene Ärzte bei Speichelsteinen

Artikelübersicht

Speichelsteine bilden sich aus Bestandteilen des Speichels, unter anderem aus

  • Calciumphosphat,
  • Eiweißen oder
  • Kohlenhydraten.

Die Steine entstehen in einer Speicheldrüse und können diese verstopfen. Sie sind an verschiedenen Stellen zu finden:

  • am häufigsten mit etwa 83 % in der Unterkieferspeicheldrüse,
  • seltener in der Ohrspeicheldrüse (etwa 10 %),
  • sehr selten in der Unterzungendrüse (etwa 7 %).

Ob eine Drüse verstopft oder nicht, hängt von Größe und Lage der Speichelsteine ab. Ein Speichelstein hat einen Durchmesser von etwa einem Millimeter bis zu einigen Zentimetern.

Das Vorhandensein von Speichelsteinen geht meist mit einem Ungleichgewicht in der Speichelzusammensetzung einher. Das kann die Bildung von Zahnstein begünstigen.

Speichelsteine oft nur durch Zufall auf einem Röntgenbild erkannt.

Lage der Speicheldrüsen (gelb)
Die Lage und Größe der Speicheldrüsen (in gelb) © Pushpraj | AdobeStock

Wie entstehen Speichelsteine?

Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung von Speichelsteinen, darunter häufig eine zu niedrige Trinkmenge. Durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr verdickt der Speichel, was die Entstehung von Speichelsteinen begünstigen kann.

Aufgrund des Flüssigkeitsmangels reduziert der Organismus die über den Speichel abgegebene Wassermenge und verringert daher die Speichelproduktion. Werden jedoch die Drüsen nicht mehr richtig durchgespült, können sich harte Konkremente (Ablagerungen) bilden.

Auch andere Faktoren begünstigen das Auftreten von Speichelsteinen:

  • Mukoviszidose (erbliche Erkrankung, die mit erhöhter Zähflüssigkeit der Körpersekrete einhergeht)
  • unzureichende Mundhygiene sowie
  • Mumps oder andere Erkrankungen, die dazu führen, dass sich der Speichel verdickt.

Sialolithiasis

Symptome beim Vorliegen von Speichelsteinen

Patienten, die unter Speichelsteinen leiden, entwickeln nicht zwangsläufig Symptome. Meist hängt es von ihrer Lage und Größe ab, ob Speichelsteine sich überhaupt bemerkbar machen.

In der Regel treten erst dann Beschwerden auf, wenn die Speichelsteine die Drüsen verstopfen und es infolgedessen zu gestörtem Speichelfluss kommt. Die Symptome sind oft entzündlicher Natur und mit Schmerzen verbunden. So können zum Beispiel während des Essens schmerzhafte Beschwerden auftreten, da hierbei vermehrt Speichel produziert wird.

Es kann außerdem zu

  • Schwellungen,
  • Rötungen und
  • oftmals auch zu fiebrigen Reaktionen

kommen. In einem solchen Fall liegt oft eine Sialadenitis (Speicheldrüsenentzündung) vor. Sichtbar ist in den meisten Fällen eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Dieses Beschwerdebild tritt häufig bei Mumps-Erkrankungen auf.

Behandlung von Speichelsteinen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Therapie von Speichelsteinen. Auch hier kommt es auf

  • Größe und Lage sowie
  • Stärke der Beschwerden

an.

Eine sanfte Möglichkeit, um Speichelsteinen beizukommen, besteht in der Massage. Hierbei können sowohl Arzt als auch Patient versuchen, die feststeckenden Speichelsteine durch gezielte Bewegungen zum Ausgang der Drüsen zu bewegen. Dann werden sie mit dem Speichel herausgespült.

Handelt es sich um kleinere Speichelsteine, kann man spezielle Nahrungsmittel einsetzen, die den Speichelfluss erhöhen.

  • Kaugummis,
  • saure Bonbons oder
  • Zitronen

etwa regen den Speichelfluss an und können dafür sorgen, dass die Steinchen mit dem Speichel ausgespült werden.

Bei diesen Methoden spricht man auch von einer konservativen Therapie, da hier kein Eingriff erfolgt. Zu den konservativen Methoden gehört auch die Behandlung mit Antibiotika. Diese werden verabreicht, wenn es infolge der Speichelsteine zu einer Speicheldrüsenentzündung gekommen ist. Sie bekämpfen die Entzündungen und verhindern eine weitere Ausbreitung.

Führen diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, stehen weitere Behandlungsmethoden zur Verfügung. So kann eine spezielle Art der Stoßwellentherapie angewendet werden. Die Ultraschallwellen führen dazu, dass die Speichelsteine aufgelöst und die Reste ebenfalls mit dem Speichel ausgespült werden.

Alternativ dazu kann eine Speichelgang-Endoskopie durchgeführt werden. Hierbei wird der Speichelstein unter örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose

  • mit einem speziellen Instrument herausgeholt oder
  • mittels Laser aufgelöst.

Manchmal entwickelt sich erneut eine Speicheldrüsenentzündung, oder die Entfernung der Speichelsteine gelingt nicht. Dann ist unter Umständen eine Entfernung der kompletten Speicheldrüse notwendig.

Bei dieser Operation ist allerdings Vorsicht geboten, damit möglichst keine Gefühlsnerven

  • der Zunge,
  • Wange oder
  • Unterkieferinnenseite

verletzt werden. Dies könnte zu (meist vorübergehenden) Geschmacksstörungen und Taubheitsgefühlen führen.

Die genannten chirurgischen Eingriffe zählen aufgrund ihres invasiven Charakters nicht mehr zu den konservativen Behandlungsmethoden.

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