Was lange währt, wird endlich gut: Voraussichtlich ab April 2026 haben starke Raucher Anspruch auf ein jährliches Screening zur Früherkennung von Lungenkrebs mittels Niedrigdosis-Computertomographie (NDCT). Wir informieren Sie über sämtliche Fakten rund um das neue Angebot.
Ein langer Weg nähert sich dem Ziel
Nachdem das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Mai 2024 zunächst die nötigen gesetzlichen Voraussetzungen für eine solche Anwendung der NDCT geschaffen hatte, hat im Juni 2025 nun auch der gemeinsame Bundesausschuss einen entsprechenden Beschluss gefasst, der Anfang September in Kraft getreten ist. Nun muss noch der Bewertungsausschuss die Höhe der Ärztlichen Vergütung für die Untersuchung festlegen, bevor der gemeinsame Bundesausschuss den finalen Beschluss zur Versicherteninformation fassen kann – und dann kann die Früherkennung endlich starten..jpg)
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Das Wichtigste zur neuen Lungenkrebs-Früherkennung für Raucher zusammengefasst
Wer hat Anspruch auf das Screening?
Das Angebot richtet sich hauptsächlich an alle aktiven Raucher zwischen 50 und 75 Jahren. Aber auch ehemalige Raucher können die Leistung in Anspruch nehmen, sofern sie nicht länger als 10 Jahre rauchfrei sind. Zudem sind in allen Fällen Umfang und Dauer des Tabakkonsums relevant: Sie müssen mindestens 25 Jahre lang geraucht haben und dabei rechnerisch auf insgesamt 15 sogenannte Packungsjahre kommen. Ein Packungsjahr entspricht dabei einem Verbrauch von einer Packung (= 20 Zigaretten) täglich über ein Jahr hinweg.
Wie kann man die Leistung beanspruchen?
Möchten Sie das Angebot zur Lungenkrebs-Früherkennung für Raucher wahrnehmen, müssen Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt, Internisten oder Arbeitsmediziner wenden. Dieser informiert Sie detailliert über die Untersuchung und das weitere Prozedere, klärt Ihre Anspruchsberechtigung und überweist Sie gegebenenfalls an eine qualifizierte radiologische Praxis, wo die eigentliche Untersuchung mittels Niedrigdosis-CT stattfindet.
Ist die Früherkennung sicher?
Eine CT-Untersuchung ist immer mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Um diese trotz einer ggf. jährlichen Wiederholung möglichst gering zu halten, setzt man bei dieser Art der Lungenkrebs-Vorsorge für Raucher auf eine niedrigere Strahlendosis. Das kann zwar zu stärkerem Bildrauschen führen, ist aber in der Regel ausreichend, um ein Lungenkarzinom zu erkennen. Das Risiko, das mit der Strahlung durch den Computertomografen einhergeht, ist dabei wesentlich geringer als die Gefahr, die von einem unentdeckten Tumor ausgeht.
Um sicherzustellen, dass es angesichts der Vielzahl an zu erwartenden Screenings dennoch nicht vermehrt zu falsch-positiven Befunden kommt, müssen die teilnehmenden Radiologinnen und Radiologen zudem eine besondere Schulung absolvieren.
Wie geht es nach dem CT weiter?
Die Auswertung der Untersuchung kann bis zu zwei Wochen dauern. Ist der Befund unauffällig, erhalten Sie einen entsprechenden Bericht und können die Früherkennung nach 12 Monaten wiederholen.
Ist das Ergebnis nicht eindeutig negativ, wird eine weitere Radiologin oder ein Radiologe für eine Zweitbefundung herangezogen. Kommen beide gemeinsam zu dem Schluss, dass es sich um einen sogenannten kontrollbedürftigen Befund handelt (= kein konkreter Verdacht), kann der betroffene Raucher die nächste Lungenkrebs-Früherkennung bereits vor Ablauf der üblichen 12 Monate wahrnehmen. Ist der gemeinsame Befund dagegen abklärungsbedürftig (= konkreter Verdacht), müssen weitere Schritte zur eindeutigen Diagnose eingeleitet werden.
Was kann man als Raucher ansonsten in Sachen Früherkennung von Lungenkrebs tun?
Die sinnvollste Maßnahme zum Schutz vor Lungenkrebs ist nach wie vor der Rauchstopp. Daher wird im Rahmen des Screenings auch stets eine Beratung über Entwöhnungsstrategien und -methoden erfolgen.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie auf Ihren Körper achten und bei den entsprechenden Warnzeichen unmittelbar ärztliche Hilfe suchen. Eine Übersicht der potenziellen Lungenkrebs-Symptome haben wir Ihnen in diesem Blogartikel vorgestellt.