Die Haut verliert mit zunehmendem Lebensalter ihre natürliche Elastizität. Dadurch kommt es zur Bildung von Falten. Auch
- der altersbedingte Verlust von Hautfeuchtigkeit,
- die natürliche Gesichtsmimik und
- nicht zuletzt die Schwerkraft
begünstigen die Faltenbildung.
Bei einer Faltenunterspritzung injiziert der Arzt mit einer dünnen Nadel eine Füllsubstanz unter die Haut. Sie soll die Falten anheben und dadurch glätten und kommt vor allem bei Falten
- am Mund,
- an der Stirn,
- an der Nase und
- an den Augen
zum Einsatz.
Eine Faltenunterspritzung, auch Liquid Lift genannt, kostet je nach Material und behandelter Region zwischen 250 und 750 Euro.
Die Faltenunterspritzung ist eine Alternative für Menschen, die auf einen chirurgischen Eingriff, etwa ein Facelift, verzichten möchten. Die minimal-invasive Faltenreduktion per Injektion ist wesentlich schonender und für den Patienten verträglicher.
Die Behandlung erfolgt in der Regel ambulant. Bei Bedarf kann eine Faltenunterspritzung auch unter lokaler Betäubung mit einer Anästhesiecreme oder einem Spray durchgeführt werden.
Meistens führen spezialiserte Praxen diese Anti-Aging-Behandlungen durch.
Eine Faltenunterspritzung kann auch mehrere Sitzungen erfordern, um das bestmögliche Behandlungsergebnis zu gewährleisten. Das hängt von der Tiefe der zu behandelnden Falten und der Beschaffung der Haut ab.
Für die nicht-operative Faltenbehandlung stehen auflösbare und nicht auflösbare Substanzen zur Verfügung. Man bezeichnet sie in der medizinischen Fachsprache als Dermal Filler oder einfach kurz als Filler.
Die auflösbaren Filler tragen diese Bezeichnung, weil der Körper sie von allein wieder abbaut. Bei ihnen unterscheidet man:
Dauerhaft injizierte Filler sind Aptos-Fädchen und Silikon und gelten als Dauer-Implantate.
Die dünnen Fädchen bestehen aus dem Kunststoff Polyurethan (PU) und sind mit winzigen Widerhäkchen besetzt. Der Schönheitschirurg zieht sie mit einer Nadel in die zu straffende Hautpartie ein. Dort verhaken sie sich dann im Gewebe und verwachsen mit dem Bindegewebe. Es umhüllt sie vollständig und sorgt so für die gewünschte Aufpolsterung der betroffenen Hautpartie.
Die Fädchen dienen vor allem der Anhebung hängender Mundwinkel und der Reduzierung von Hängebacken.
Eine Faltenunterspritzung ist keine Faltenentfernung. Die Falten sind lediglich nicht mehr so deutlich zu erkennen. Nach der Baehandlung sind die Falten flacher und werfen keine dunklen Schatten. Nach einigen Monaten treten die Falten wieder deutlicher hervor und die Behandlung sollte wiederholt werden.
Die Unterspritzung der Haut mit vom Körper abbaubaren Substanzen ist für den Körper gesundheitlich unbedenklich.
In vereinzelten Fällen kann es jedoch zum Auftreten von Allergien kommen. Dauerhaft in die Haut eingebrachte Filler können Knötchen auf der Hautoberfläche verursachen oder gar verrutschen. Das kann unter Umständen eine Gesichtsoperation erforderlich machen, um die entstandene Schädigung wieder zu beseitigen.
Falls Sie eine kosmetische Faltenunterspritzung in Erwägung ziehen, sollten Sie sie nur von einem Facharzt durchführen lassen. Eine Fehldosierung des Fillers und falsch platzierte Injektionen können zu Blutergüssen führen. Bei Botox ist auch ein sogenanntes "Maskengesicht" möglich. Die Gesichtsmuskeln sind dann so stark gelähmt, dass das Gesicht unnatürlich wie eine Maske aussieht.
Die Sitzungen beim Schönheitschirurgen dauern höchstens 30 Minuten und erfordern meist nicht einmal eine örtliche Betäubung. Besonders schmerzempfindliche Patienten können natürlich auf der Gabe eines lokalen Betäubungsmittels bestehen. Meistens kommt dazu eine betäubende Salbe zum Einsatz, die auf das Behandlungsgebiet aufgetragen wird.
Eine Faltenunterspritzung ist ein minimal-invasiver Eingriff, der mit wesentlich weniger Risiken verbunden ist als eine Operation. Dennoch sollten Sie die Anordnungen Ihres Arztes zur Vorbereitung unbedingt befolgen.
In den 14 Tagen vor der Behandlung sollten Sie auf Schmerzmittel wie z.B. Aspirin verzichten, da diese die Blutgerinnung verzögern. Auch Alkohol und Schlafmittel sollten Sie weitgehend meiden.
Die Faltenunterspritzung sollte nicht erfolgen, solange der zu behandelnde Bereich entzündet ist oder dort eine akute Hautkrankheit vorliegt. Warten Sie, bis die betroffene Region vollständig abgeheilt ist.
Zu den beliebtesten Methoden der nicht-operativen Faltenbehandlung gehören Unterspritzungen mit
- Hyaluronsäure,
- Kollagen und
- Botox.
Hyaluronsäure
Hyaluronsäure kommt im Bindegewebe des menschlichen Körpers vor und verleiht ihm die nötige Spannkraft. Die chemische Substanz ist imstande, sehr viel Feuchtigkeit zu speichern.
Die für die Anti-Aging-Behandlung eingesetzte Hyaluronsäure wird synthetisch im Labor hergestellt. Sie kann jedoch ähnlich viel Wasser binden wie die natürliche Hyaluronsäure.
Wie viel Wasser der Filler bindet, hängt von seiner Konsistenz ab. Hyaluronsäure mit größerer Dichte hat eine gelartige Konsistenz. Sie ist erforderlich
- beim Unterspritzen tiefer Falten,
- zum Anheben der Mundwinkel und
- zum Aufpolstern zu dünner Lippen.
Zum Aufbauen von Volumen, etwa für vollere Wangen oder zur Modellierung von
- Kinn,
- Armen,
- Hals und
- Dekolleté,
ist ein Filler mit noch festerer Konsistenz erforderlich.
Feine Fältchen im Augen- und Lippenbereich glättet man dagegen mit dünnflüssigem (geringfügig vernetztem) Hyaluron. Zum Einsatz kommen meist Präparate verschiedener Anbieter. Sie unterscheiden sich in Bezug auf ihre Konsistenz und die Dauer ihrer Wirkung.
Hyaluronsäure kommt grundsätzlich nur zur Glättung statischer Falten zur Anwendung. Diese kann man sogar bei entspannter Gesichtsmuskulatur deutlich erkennen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Nasolabialfalte, die sich zwischen Nase und Mund befindet. Sie kann - falls sie zu stark hervortritt - das Gesicht angespannt aussehen lassen.
Der hautglättende Effekt von Hyaluronsäure ist sofort sichtbar.
Nach der Faltenunterspritzung kühlt man den behandelten Hautbereich mit einer Kältemaske oder mit Cool Packs. Das reduziert auftretende Schwellungen und Rötungen schon im Vorfeld.
Spätestens neun Monate nach der Behandlung hat der Körper den Filler vollständig abgebaut. Um eine langfristige Faltenreduktion zu erzielen, empfiehlt es sich, die Behandlung dann zu wiederholen.
Hyaluronsäure kann man außerdem noch zur Auffüllung und Glättung von Narben einsetzen. Dazu injiziert man es einmal pro Jahr in die betroffene Stelle.
Kollagen
Auch Kollagen kommt im menschlichen Bindegewebe vor. Zur Faltenunterspritzung mit diesen Fillern verwendet man jedoch biotechnologisch aus aufbereiteten Rinderhäuten gewonnenes Kollagen.
Der Filler dient hauptsächlich zur Glättung von Gesichtsfältchen und zur Reduzierung tieferer Furchen. Auch bei der Auffüllung von Narben im Gesicht kann zum Einsatz kommen.
Das injizierte Kollagen verbindet sich sofort mit dem in der Haut vorhandenen Kollagen. Es fügt sich so direkt in die stützende Gitterstruktur des Hautgewebes ein. Man verabreicht es meist zusammen mit einem leichten Betäubungsmittel, sodass die kosmetische Behandlung keine Schmerzen verursacht.
Die Substanz zeigt sofort die gewünschte Wirkung. Eine weitere Faltenunterspritzung mit Kollagen ist spätestens nach 6 Monaten erforderlich, wenn der Anti-Aging-Effekt dauerhaft sein soll.
Um einer Allergie vorzubeugen, sollte sich der Patient 2 bis 3 Wochen vor der geplanten Kollagen-Behandlung auf Kollagen-Unverträglichkeit testen lassen.
Kollagen als Filler ist innerhalb von 3 bis 9 Monaten im Körper abgebaut.
Die Kollagen-Faltenunterspritzung kann bei stärkeren Gesichtsfalten zum Einsatz kommen © Microgen | AdobeStock
Botox
Botox ist die Kurzbezeichnung für Botulinumtoxin, ein Nervengift, das von einem Bakterium hergestellt wird. Man verwendet den Filler vor allem zur Faltenunterspritzung mimischer, also dynamischer, Falten und Fältchen. Dazu gehören beispielsweise
- die Augenpartie (Krähenfüße),
- die Zornesfalte und
- die Denkerfalten auf der Stirn.
Der Schönheitschirurg injiziert das Botox in den Muskel, der sich in der Nähe der betreffenden Falten befindet. Das Mittel verursacht zuerst eine Blockierung der Nerven und dann eine zeitweilige Lähmung des Muskels. Der Muskel kann sich nicht mehr zusammenziehen und bewirkt so die Glättung der darüberliegenden Haut.
Die Injektionen erfolgen mit einem exakt dosierten Wirkstoff und im Abstand von wenigen Millimetern.
Die Behandlung zeigt nach drei bis vier Tagen ihre vollständige Wirkung. Nach drei oder spätestens sechs Monaten muss sie wiederholt werden.
Nach der Injektion können im Behandlungsbereich einige allgemeine, mit der Injektion verbundene Reaktionen auftreten. Dazu gehören zum Beispiel
- leichte Rötungen,
- Schwellungen,
- Empfindlichkeit und
- Juckreiz.
Diese Begleiterscheinungen sind im Allgemeinen sind nicht besonders stark. Nach ein bis zwei Tagen klingen sie normalerweise von selbst wieder ab.
Andersartige Reaktionen sind sehr selten. Bei einigen wenigen Patienten kann es aber zu einer lokalen Reaktion kommen, die man als Überempfindlichkeitsreaktion bezeichnet.
Während der ersten sechs Stunden sollten Sie die behandelten Gesichtspartien nicht unnötig oft berühren. Danach sind ein leichtes Make-up und sanftes Waschen mit Seife problemlos möglich. Bis sich die anfänglichen Hautrötungen und Schwellungen zurückgebildet haben, sollten Sie sich nicht extremer Hitze (z.B. Solarium und Sonnenbad) oder extremer Kälte aussetzen.
Im Allgemeinen ist nach drei bis zwölf Monaten eine Auffrischungsbehandlung erforderlich.
Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, können Feinkorrekturen innerhalb von zwei bis vier Wochen nach der ersten Behandlung erforderlich sein.
Für eine Auffrischungsbehandlung sind normalerweise geringere Mengen des Produktes erforderlich. Aber auch bei einer Nachbehandlung kommt es auf die gewählte Füllsubstanz an. Es gibt Produkte, die eine Serie von Initialbehandlungen im Behandlungsplan vorsehen. Bei anderen Produkten kann bereits sofort nach der ersten Behandlung ein optimales Ergebnis sichtbar sein.
Die Ergebnisse sind abhängig von der Tiefe und Ausprägung der Falte, die behandelt wird. Generell gilt: Je tiefer die Falte ist, desto mehr Material ist notwendig. Im Zweifel können auch mehrere Behandlungen für ein optimales Resulat notwendig sein.
Bei tiefen, ausgeprägten Falten, die bereits seit vielen Jahren bestehen, ist eine vollständige Anhebung des Gewebes manchmal nicht mehr möglich. Auf jeden Fall ist aber noch ein "Weichzeichner-Effekt" möglich, der das gesamte Gesicht jugendlicher und frischer aussehen lässt.
Feine Linien und mäßige Falten können oftmals bereits bei der ersten Behandlung bis zu 100% korrigiert werden. Das Ergebnis ist unmittelbar nach der Behandlung zu sehen. Besonders Falten im Bereich der Mundwinkel, die oftmals einen negativen Gesichtsausdruck vermitteln, können durch die Behandlung gemindert oder korrigiert werden. So kann direkt nach der Behandlung bereits ein positiver Gesichtsausdruck entstehen.
Dieses Vorher-Nachher-Foto zeigt, wie durch die Faltenunterspritzung ein positiverer Gesichtsausdruck entsteht © ReaLiia | AdobeStock
In erster Linie hängt die Wirkung einer Behandlung vom verwendeten Produkt ab. So unterscheidet man Füllsubstanzen grundsätzlich in permanente und nicht-permanente Produkte. Permanente Produkte werden vom Körper nicht abgebaut und bleiben für immer im Körper. Nicht-permanente Produkte baut der Körper innerhalb einiger Wochen ab. Der Patient kann dann selbst entscheiden, ob und wann er eine neue Behandlung wünscht.
Über besondere Eigenschaften verfügt die mittels eines patentierten Verfahrens stabilisierte Hyaluronsäure. Sie zeichnet sich durch eine langanhaltende Wirkung von bis zu 12 Monaten und eine sehr gute Verträglichkeit aus.
Wie lange eine Behandlung bei abbaubaren Produkten anhält, ist sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B.
- Alter,
- Hauttyp,
- Lebensgewohnheiten und
- Muskelaktivität.
Auch die Injektionstechnik spielt eine Rolle.